Forum: FPGA, VHDL & Co. Interessiert sich hier jemand für "Reconfigurable (Retro) Computer"?


von Dimi S. (ilovespeccy)


Lesenswert?

Hallo,

wollte schon lange mal nachfragen, ob es hier im Forum Leute gibt,
die sich für das Thema "Reconfigurable Computer" interessieren.
Ich habe bereits mehrere kleine Projekte, wie z.B. ZX Spectrum,
zum laufen bekommen. Benutzt habe ich fertige Boards (Xilinx
Spartan 3AN Starter Kit, Altera DE1) und ein Paar Selbstbau-
Boards.
Nun habe ich vor eine, speziell für Reconfigurable (Retro)
Computer, Plattform zu entwickeln. Es gibt schon mehrere
interessante Projekte, die auf diversen Devboards laufen.
Meine Platine wollte ich so machen, das diese Projekte ohne
großen Aufwand portiert werden können.
Es wird keine nackte Platine, sondern ein fertiges Gerät
im Gehäuse sein.

Wenn interesse besteht, werde ich hier meine Projektidee
genau beschreiben.

MfG aus Westerwald
Dmitriy

von ./. (Gast)


Lesenswert?

Dann mach mal was fürs LPRP :-)

Hat ja nur wenig IO nach draussen, aber für EGA und
eine PS/2-Tastatur/Maus sollte es reichen.

Atari ST wär sicher interessant, wenn noch MIDI mit unterstützt würde.

von Dimi S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Also, aktuell sieht es so aus (siehe Bild im Anhang):

Das Board bekommt einen Altera Cyclone 3 im TQFP240 Gehäuse
EP3C16Q240, vielleicht EP3C25Q240 welcher weniger I/O's hat.
Mal sehen. Und:
* 8-32MB SDRAM mit 16 bit Datenbus
* 2 Stück 1Mbx16bit SRAM 10-12ns
* VGA mit 4 bit pro Farbe
* PS/2 Tastatur + Maus
* AC'97 Audio Codec mit Line In/Line Out Anschlussen
* ENC424J600 Ethernet (anbindung über SPI), oder einfache PHY
  über RMII
* 2 NES/SNES Joysticks
* PIC32MX oder PIC24F µController
* USB Host (für USB-Sticks) und USB-Device (für µC programming,
  FPGA Configuration und Kommuinication mit PC)
* SPI Flash (über SPI am µC)
* 2 SD-Karten, eine am PIC und andere direkt am FPGA
* RTC (I2C am µC)
* Erweiterungsanschluss für restliche I/O's von FPGA und µC

Gehäuse: Hammond RM2055S. Günstig und sieht sehr gut aus.
Auf der Platine gibt noch genug Platz für weitere Features.
Deswegen würde ich gerne eure Tipps/Meinungen/Kritik hören.

MfG

von Peter Sieg (Gast)


Lesenswert?

Es gibt das MIST Board bei Lotharek für 200€. 
http://www.harbaum.org/till/mist/index.shtml
Es gibt Minimig.
Es gibt das FpgaArcade replay Board für ?? (>200€) 
http://www.fpgaarcade.com/?q=node/6

Also ein weiteres Board kommt bei den Bau'größen' nur fertig bestückt in 
Frage und wird dann auch wieder bei 200-300€ liegen.

Ich fände es auch interressanter für LPRP zu adaptieren ;-)

Peter

von ./. (Gast)


Lesenswert?

Ich würde kaum 200-300 Eu für ein spezialisiertes Board ausgeben wollen.

Das MIST habe ich mir auch angesehen. An den Spielen wäre ich eher nicht
interessiert.

Aber Du kannst ja Dein Glück versuchen.

Interessanter für einen breiteren Kreis, wären sicher Erweiterungen
bestehender Evalboards die einen Einsatz als Plattform für die
Programmierung anderer Retrocomputer möglich machen.

Also z.B. Entwicklungsumgebungen für den 680x0 auf dem ST,
oder wie oben schon vorgeschlagen als MIDI-Sequenzer.

Dafür braucht man nun nicht unbedingt Truecolor-VGA und SID-Emulation...

Die Anzahl der LPRP-Besitzer wird sich sicher in Grenzen halten,
aber das AVNET Spartan3A-Board sollte deutlich verbreiteter sein...


Aber ich finde Dein Vorhaben trotzdem interessant und würde mich
über weitere Fortschritte freuen.

von René D. (Firma: www.dossmatik.de) (dose)


Lesenswert?

Dimi S. schrieb:
0-12ns
> * VGA mit 4 bit pro Farbe

Die Farbe finde ich zu schwach. Der Traum war immer eine bessere Grafik. 
Insgeheim war der Erfolg des Amiga die gute Grafik.

von FPGA-Progger (Gast)


Lesenswert?

4 Bt pro Farbe sind doch 12 Bit und der AMIGA hatte 4096 Farben, oder 
spinne ich?

Retrocomputing wäre schon eine Thema, aber reconfig?

Wir haben an der FH sehr viel reconfig im Bereich FPGA gemacht. 
Entwickelt und geforscht. Die Industrie ist da noch lange nicht so weit. 
Da steckt das alles noch in den Kinderschuhen.

von Dimi S. (Gast)


Lesenswert?

FPGA-Progger schrieb im Beitrag #3312905:
> 4 Bt pro Farbe sind doch 12 Bit
Genau, so ist es, soll aber für fast alle Retro-Computer reichen.
Ja, bei Amiga waren 4096 Farben möglich, bei Atari ST 512
glaube ich. Alle 8-bit Platformen hatten noch weniger.

von Dietmar Dezibel (Gast)


Lesenswert?

René D. schrieb:
> Dimi S. schrieb:
> 0-12ns
>> * VGA mit 4 bit pro Farbe
>
> Die Farbe finde ich zu schwach. Der Traum war immer eine bessere Grafik.
> Insgeheim war der Erfolg des Amiga die gute Grafik.

Gemeint sind 3Farbkanäle x4bit = 12 bit total = 4096 Farben, das reicht 
für Amiga500

MfG,

von Fpgakuechle K. (Gast)


Lesenswert?

Auf nen Starterkit hab ich mal was gemacht:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Retrocomputing_auf_FPGA

Ein paar schmankerl würde es brauchen um einen extra-retroboard 
schmnackhaft zu machen.
Bspw. zweiter Video-Ausgang (VGA oder DVI), auf dem zeitgleich zum 
Homecomputer ein Embedded Logicanalyzer, Debugmonitor oder ein 
Action-Replay-Clone mitläuft. Das wäre dann eine richtige 
Retrobastelkiste.

USB und SD-Card sollte man IMHO über einen uC anbinden und nicht direkt 
an den FPGA geben. Für AVR gibt es schon einige SDCard-FAT16 Controller, 
die dann die Disks für den Homecomputer emulieren. Jeden Disksektor dann 
als eigenen Datei ablegen und zu/vom FPGA über ein eigenes Interface 
transferieren.

Sicher kommt man mit ein paar MB SRAM aus, das muss nicht DDR-DRAM sein, 
vielleicht sogar nichtflüchtiger SRAM (MRAM, FeRAM). Ein/Ausschalten und 
nach 2 sec FPGA-laden, gehts gleich weiter.

Bei Stromversorgung über USB-Anschluß hat man eine breite Palette an 
Netzteilen/Akkupacks zur Verfügung. Allerdings wird es nicht leicht das 
board auf 500/1000 mA runterzu designen.

An Gehäuse tut#s auch einen DVD-Schachtel, da kriegt man schon unter 
einem Euro Einkaufspreis was brachbares.

MfG,

von Dimi S. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier ist ein kleines Übersichtsbild.

Fpga Kuechle schrieb:
> Bspw. zweiter Video-Ausgang (VGA oder DVI), auf dem zeitgleich zum
> Homecomputer ein Embedded Logicanalyzer, Debugmonitor oder ein
> Action-Replay-Clone mitläuft. Das wäre dann eine richtige
> Retrobastelkiste.

Ich habe sowas bis jetzt nicht vermisst. Auf meinem Prototypboard habe 
ich in meinem PIC24F gleichzeitig USB CDC und USB Custom Device 
implementiert.
Es reicht vollkommen um Debug-Informationen vom FPGA & µC zu bekommen.

Fpga Kuechle schrieb:
> USB und SD-Card sollte man IMHO über einen uC anbinden und nicht direkt
> an den FPGA geben.

USB ist am µC. Es sind auch 2 SD-Karten Slots geplannt, eine am µC und 
andere direkt am FPGA. So ist es böglich ohne große Aufwand andere 
fertige Designs an das Board anzupassen (z.B. minimig).

Fpga Kuechle schrieb:
> Sicher kommt man mit ein paar MB SRAM aus, das muss nicht DDR-DRAM sein,
> vielleicht sogar nichtflüchtiger SRAM (MRAM, FeRAM). Ein/Ausschalten und
> nach 2 sec FPGA-laden, gehts gleich weiter.

SDRAM und SRAM werden verbaut (siehe Anhang). Beides kann man ohne 
großen aufwand verwenden. Die Konfiguration von SD-Karte dauert ca. 1 
sek. FPGA kann auch direkt über USB (ca 3 sek.) und vom SPI Flash 
erfolgen.

Das Board ist so geplannt, dass keine einzigste Programmiergerät für die 
Entwicklung notwendig ist. Muss ledeglich nur einmal der Bootloader 
geflasht werden. Danach braucht man nichts externes mehr. Alles onboard. 
Wenn's brennt, gibt's Mögligkeit einen externen USB-Blaster 
anzuschliessen (notwendig für Signal Tap)

Ich habe mit meinem Prototypboard viele Erfahrungen gesammelt. Nun mache 
ist einen Board (besser gesagt "Computer"), der für die Zwecke "Retro 
PC" alles notwendiges (und ein wenig mehr) onboard hat.

MfG aus Westerwald

von Dimi S. (ilovespeccy)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Peter Sieg schrieb:
> Es gibt das MIST Board bei Lotharek für 200€.
> http://www.harbaum.org/till/mist/index.shtml
> Es gibt Minimig.
> Es gibt das FpgaArcade replay Board für ?? (>200€)
> http://www.fpgaarcade.com/?q=node/6
>
> Also ein weiteres Board kommt bei den Bau'größen' nur fertig bestückt in
> Frage und wird dann auch wieder bei 200-300€ liegen.
>
> Ich fände es auch interressanter für LPRP zu adaptieren ;-)
>
> Peter

Vielleicht wird meinen "prototyp" wür jemanden interessant.
Das einzelstück hat mir weniger, als 100€ gekostet und 50% davon
allein die Platine.
Und zwar, es ist ein ganz einfachen Reconfigurable Computer,
welche hauptsächlich für 8-bitter gedacht war, und besteht aus:
* Xilinx Spartan 6 XC6SLX9 im TQFP144 gehäuse
* PIC24FJ128GB106 für FPGA Configuration/Peripherie (Floppy)
  emulation und kommunikation mit PC (USB)
* 2 MB High Speed SRAM
* 12 bit VGA und Stereo Sound (Delta-Sigma-DAC)
* PS/2 Tastatur und Maus, 2 NES/SNEN Joysticks
* SD-Karte
* 16Mbit SPI Flash

Aktuell habe ich eine Configuration am laufen, die sehr TRS80
ähnlich ist. Es ist einen Conputer aus Russland mit CP/M.
Im PIC24 ist einen WD1793 emuliert (aktuell "read only")

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.