Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mit LPC Ausgangssignal auf 0 bis 10V


von Melissa G. (mincer)


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Hallo,

bin gerade dabei bei einem LPC einen Regler anzusteueren, der als 
Eingang ein Signal zwischen 0 und 10V benötigt.
Ausgang beim LPC ist ja nur 3,3V.
Ich wollte das DAC Ausgangssignal nun einfach mit einem OP verstärken 
und dann auf den Regler geben.

Kann ich das so einfach machen, oder muss ich dabei noch etwas beachten?
Welchen OP am besten nehmen? Oder doch lieber ein FET benutzen?

Viele Grüße und danke schonmal.

von Falk B. (falk)


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Ja, OPV ist das Mittel der Wahl. LM358 oder ähnlich als 
nichtinvertiernder Verstärker. Ein FET allein schaft das nicht.

von MCUA (Gast)


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>Ausgang beim LPC ist ja nur 3,3V.
Falls überhaupt. Evtl mit grösserer Verstärkung.

von Melissa G. (mincer)


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Ich möchte in 0,05er Schritten eine Zahl zwischen 0 und 4 auswählen 
können.
Diese soll dann über den DAC umgewandelt werden in eine Spannung.
Diese soll dann verstärkt werden und auf den Regler gegeben werden 
(Ventil).
Dieses regelt dann den Druck.

Heißt also bei einem Ausgangssignal zwischen 0 und 3,3V brauche ich in 
etwa eine 3-fache Verstärkung. Allerdings sollte die 0 auch wirklich 
ankommen wenn nötig.

von Falk B. (falk)


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@ Melissa G. (mincer)

>Ich möchte in 0,05er Schritten eine Zahl zwischen 0 und 4 auswählen
>können.

Festkommaarithmetik

>Heißt also bei einem Ausgangssignal zwischen 0 und 3,3V brauche ich in
>etwa eine 3-fache Verstärkung. Allerdings sollte die 0 auch wirklich
>ankommen wenn nötig.

Muss man halt mal sehen, wie groß der Offestfehler vom DAC und OPV ist, 
hier muss man ggf einen etwas besseren OPV auswählen. Wobei, deine 
0,05er Schritte von 0-4 sind gerade mal 80 Schritte, das sind nicht mal 
7 Bit Auflösung. Der DAC macht wahrscheinlich 10 oder 12 Bit. Da muss 
man sich um Offsetfehler wenig Sorgen machen.

von Melissa G. (mincer)


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Wie ist denn das eignetlich bei den OPs die man bestellt, muss man da 
selber die Wiederstände und Kondensatoren dranmachen um die gewünschte 
Verstärkung zu bekommen?
Hab sowas noch nie in der Praxis gemacht. Immer nur in der Uni...
Deswegen sorry, wenn die Frage evtl. doof klingt :(

von Paul (Gast)


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Melissa G. schrieb:
> Wie ist denn das eignetlich bei den OPs die man bestellt, muss man da
> selber die Wiederstände und Kondensatoren dranmachen um die gewünschte
> Verstärkung zu bekommen?

Nee. Du schreibst einfach welche Verstärkung Du brauchst und der 
Distributor z.B. Farnell macht Dir dann die Widerstände drauf. Dann 
kannst Du das dreieckige Ding einfach mit ein paar Kabeln anschließen. 
Fertig.

von Falk B. (falk)


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@ Melissa G. (mincer)

>Wie ist denn das eignetlich bei den OPs die man bestellt, muss man da
>selber die Wiederstände und Kondensatoren dranmachen um die gewünschte
>Verstärkung zu bekommen?

Ja.

>Hab sowas noch nie in der Praxis gemacht. Immer nur in der Uni...
>Deswegen sorry, wenn die Frage evtl. doof klingt :(

Na immerhin bewegt sich jetzt was ;-)

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Was f"ur ein LPC denn?
Manchmal hilft es, an einem Ausgang einen Widerstand nach 0V zu h"angen, 
als Last, damit die Spannung nahe 0V kommt, wenn der OP keinen Strom 
mehr 'sourced' (aus dem Ausgang fliessen l"asst. Gerade bipolare OPVs 
tun sich oft schwer, Ausgangsspannungen nahe 0V zu erzeugen.

Ein FET + pullup-Widerstand UND ein OPV kann das hervorragend. Man muss 
aber die Randbedingungen kennen: Eingangswiderstand des 
Spannungsreglers, Versorgungsspannung....

von Melissa G. (mincer)


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MarcVonWindscooting schrieb:
> Was f"ur ein LPC denn?
> Manchmal hilft es, an einem Ausgang einen Widerstand nach 0V zu h"angen,
> als Last, damit die Spannung nahe 0V kommt, wenn der OP keinen Strom
> mehr 'sourced' (aus dem Ausgang fliessen l"asst. Gerade bipolare OPVs
> tun sich oft schwer, Ausgangsspannungen nahe 0V zu erzeugen.
>
> Ein FET + pullup-Widerstand UND ein OPV kann das hervorragend. Man muss
> aber die Randbedingungen kennen: Eingangswiderstand des
> Spannungsreglers, Versorgungsspannung....

Also es ist ein LPC 1769.
Pullup kann ich ja im LPC selber aktivieren.
Oder meinst du ich soll nen Pullup noch anlöten?

Was für einen FET soll ich denn dazu noch nehmen??

Ich brauch zwar nur eine minimale verstärkung, aber welche Verstärker 
außer dem oberen sind denn noch zu empfehlen? Preis spielt eigentlich 
keine Rolle.

Vielen vielen Dank schonmal für die vielen Antworten!
Super seid ihr :)

von Meli (Gast)


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Wollte nochmal wegen dem FET nachhacken.
Kam ja bis jetzt leider keine Antwort.

Liebe Grüße.

von Falk B. (falk)


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Du brauchst keinen FET. OPV reicht.

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Melissa G. schrieb:
> Allerdings sollte die 0 auch wirklich ankommen wenn nötig.

Also ich denke das hat Melissa geschrieben, weil sie eine sehr kleine 
Spannung meinte. 0.2V oder 0.5V sind bei mir nicht 'wirklich ankommende 
0'.

Darum muss man sich hier schon einen Kopf machen.
LM358 ist 1/2 LM324 meines Wissens und im Datenblatt sind die 
spezifiziert mit <50mV f"ur ein Rl<10k. Was f"allt dem aufmerksamen 
Leser an der Richtung des Relationszeichens beim Widerstand auf?
Ja genau, der Rl macht die <50mV, sonst w"aren sie noch schlechter!
Und wenn Melissa dann diesen Ausgang des OP an einen Eingang h"angt von 
dem nicht ausgeschlossen werden kann, dass er nach +10V zieht dann ist's 
mit den wirklichen 0V aus und vorbei. bipolare Endstufen sind da nicht 
gut. Es sei denn, man hat eine symmetrische Spannungsversorgung. Aber 
das ist heute ja nicht mehr so 'in'. Ich mach fast alles mit 3.3V, 
asymmetrisch. Vermutlich braucht sie einen Rail-to-Rail-output OP. Und 
OP+FET kann immerhin eine 'Rail' verdammt gut...

OPV reicht nicht unbedingt.

Also lasst uns endlich mal OPs vorschlagen, die's ziemlich sicher 
k"onnen (mir f"allt fast nix ein): CA3130 (CMOS-Ausgang). Was noch? 
LMV7239 kann leider nur bis 5V Versorgungsspannung.

Aber nat"urlich ist es mal wieder die zu knappe Information, die eine 
Entscheidung unm"oglich macht.

Melissa, rutscht bei deinem Spannungsregler der Eingang von selbst (wenn 
offen) nach + oder nach GND? Mit wieviel Strom. DAS IST WICHTIG!

von Meli (Gast)


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Ich weiß nicht was du meinst mit nach + oder GND rutschen.
Die Regelung findet in diesem Fall explizit nur über die Spannung statt. 
Eine Strom einspeisung ist also nicht notwendig und wird vom System 
ignoriert, wenn es diese doch gibt.

Wie bei allen elektrischen Reglern also 0 bis 10 Volt oder 4 bis 24 mA. 
Ich habe die Volt gewählt, da so vorgegeben.

von karl (Gast)


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Moin,

Du brauchst einen DAC und einen rail to rail opamp. Am besten schaust du 
mit einer Stromversorgung wann dein Ventil zu ist. Auch die rtr opamps 
liefern keine 0v. Ich habe das hier schon durch, 3v3 DAC und 12v am 
opamp. Die Ausgangsspannung wird über einen ADC zurück gelesen, für die 
Kalibrierung.

Es gibt auch opamps bei denen du den Ausgang abschalten kannst.

Viel Glück!

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Meli schrieb:
> Ich weiß nicht was du meinst mit nach + oder GND rutschen.

Die Eingangsimpedanz deines Reglers meine ich. Und die k"onnte auch noch 
evtl. eine schwache Stromquelle enthalten! Gibt's nicht? Dann hier ein 
paar Beispiele:
z.B. waren TTL-Bausteine im offenen Zustand immer HIGH, nicht LOW. Ein 
I2C-Bus rutscht auch nach '+' wenn offen. Die Eing"ange DEINES LPC haben 
z.B. schwache pullups zum Zeitpunkt des RESET, v.a. der /RST-Pin selber. 
Der 8051 hatte die GPIOs als pullups+open drain realisiert.
Oder schau dir mal den Eingang DIM des LED-Stromreglers LM3404 an, Seite 
10 des Datenblatts zeigt sehr schon was gemeint ist:
http://www.ti.com/lit/gpn/lm3404

Sowas kommt sehr oft vor. Man kann nicht i.A. annehmen, dass alle 
Eing"ange sich wie ein 'R' nach Masse anf"uhlen.

von Meli (Gast)


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Eingangsimpedanz ist 100k Ohm.
Kein Strom sondern low, laut Datenblatt.

von MarcVonWindscooting (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Ja, OPV ist das Mittel der Wahl. LM358 oder ähnlich als
> nichtinvertiernder Verstärker. Ein FET allein schaft das nicht.

Ja. Ich w"urde noch die 10k oder kleiner nach GND dazuh"angen und dann 
reicht der LM358, wenn Du mit '0' = 50mV am Eingang des Spannungsreglers 
leben kannst. LM358 gibt's in SMD auch 'single' als LM321MF 
beispielsweise.

PS: clevere Idee, mit dem Frauennamen. Da wird man doch sofort viel 
'gleicher' als die Jungs behandelt und die ungenaue Problembeschreibung 
verziehen usw.... ;-)

Hahaha. Nur Spass gemacht! Obwohl...?

Nein, ich find's immer wieder toll, wenn sich Leute mit 'nem 
ordentlichen Controller besch"aftigen und kapieren, dass nicht ein paar 
EUR mehr oder weniger wichtig sind, sonder die Zeit die man selber 
reinsteckt. Und das sind zig Stunden. Die Legion von 
8/16-bit-Programmierern hier in dem Forum aalt sich in ihrer geizigen 
Selbstbeschr"ankung und merkt nicht wie sie auf der Stelle tritt. Toll 
was die alles mit einem 'kleinen' Controller hinbekommen und wieviel 
Zeit die zum umschippern von Problemen investieren, die andere gar nie 
haben...
> Preis spielt eigentlich keine Rolle.
Genau!

LPC17xx sind echt toll, ich arbeite mit LPC17 seit 2011, davor mit dem 
LPC21. (Und davor 8-Bitter, nur zur Info). Melissa, schau mal hier rein: 
www.windscooting.com/softy/software.html . mxli ist mein cooler 
flash-programmer f"ur die Teile. Allerdings Linux-only, obwohl die 
Portierung gar nicht schwer w"are, hehe!

von Meli (Gast)


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Danke, hab's hinbekommen, hat sich somit erledigt.
Habe einen LMC 6482 genommen, falls das noch jmdn. interessiert.

@MarcVonWindscooting:
Mit dem Controller kann ich dir nur recht geben.
Zum Rest spar ich mir jetzt mal das Kommentar... typisch eben.

Vielen Dank und viele liebe Grüße!

von MarcVonWindscooting (Gast)


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> LMC6482
Was hast du denn mit dem 2. OPV im Geh"ause gemacht? Sinnvolle 
Verwendung gefunden? Doch nicht etwa 'offen' gelassen (=Todsuende!)?!??

Meli schrieb:
> Zum Rest spar ich mir jetzt mal das Kommentar... typisch eben.
Welcher Rest? Der Hinweis auf die Gleichberechtigung, das 
8/16-bit-bashing oder die Linux-Vorliebe?

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