Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einschaltstrombegrenzung der Microcontroller > 100


von Wolfgang S. (siewolf)


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Bei der Steuerung von Modelleisenbahnen möchte ich in jede Schiene einen
Microcontroller setzen. Zweck: automatische erfassung des Schinenlayouts
beim Aufbau einer Anlage.
Da die Anzahl größer 100 Schinen werden kann, ist der Einschaltstrom
sehr wichtig. Die Kopplung der Controller erfolgt optisch (Aufwachen)
Hat zufällig jemand sich mit dieser Problematik bereits befasst?
Wie minimiere ich den Einschaltstrom bei sehr vielen Controllern?

von Peter II (Gast)


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Wolfgang Sievers schrieb:
> Da die Anzahl größer 100 Schinen werden kann, ist der Einschaltstrom
> sehr wichtig.

die 100µC werden wohl zusammen einen kleineren Einschaltstrom also jeden 
Lok die anfährt. Warum glaubst du es wichtig ist?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wolfgang Sievers schrieb:
> Da die Anzahl größer 100 Schinen werden kann, ist der Einschaltstrom
> sehr wichtig.

Hast Du Dir schon mal angesehen, was so ein typischer Microcontroller 
als Stromaufnahme hat? Da sind Werte realisierbar, die deutlich unter 1 
mA liegen.

Sofern Du nicht sehr großzügig dimensionierte Kondensatoren an der 
Versorgungsspannung hängen hast, ist der Einschaltstrom das geringste 
Deiner Probleme.

> Die Kopplung der Controller erfolgt optisch (Aufwachen)

Was magst Du damit meinen?

von Peter R. (pnu)


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Die Kontroller haben eigentlich keinen Einschaltstrom. Nur die 
Stützkondensatoren oder die angeschlossene Peripherie verursachen 
Einschaltstrom.

Dagegen hilft: Jeder Kontroller hat in der Hochfahrroutine seine etwas 
andere Verzögerung relativ zum Einschaltimpuls sodass nicht alle 
Kontroller gleichzeitig ihre Peripherie einschalten.

Mit Schaltern wird das Netz/die Peripherie gruppenweise eingeschaltet, 
die "saftigsten" Verbraucher dabei u.U. gegenseitig verriegelt.

evtl. in Hochfahrroutine eine Wartezeit vorsehen, in der die Spannung 
überprüft wird. solange Spannung noch niedrig, wird weiter gewartet. 
Dabei Prioritäten vergeben: der Kontroller mit niedrigster Priorität hat 
die längste Wartezeit.

In harten Fällen: Verbraucher mit hohem Anlaufstrom stufenweise 
hochfahren.

von Wolfgang S. (siewolf)


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Die Stromversorgung erfolgt über die Schine (Digitalsignal ca 20V).
Ich Denke an einen Vierweggleichrichter der einen Elko auflädt.
Der Aufbau dieser Stromversorgung für den Einschaltstrom ist der
Knackpunkt. Im Betrieb wird der Microcontroller maximal einige
Leuchtdioden für die Datenübertragung treiben müssen. Ich weiss 
ausserdem,
daß es sehr Sparsame controller, was den Stromverbrauch angeht, gibt.
Die controller sind im Normalzustand in standby modus und werden nur 
durch
ein optisches Signal in den Arbeitsmodus versetzt.
Eine große Anlage kann auch mal über 1000 Schinen haben!

von Peter R. (pnu)


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Glückwunsch, was Andere mit den Wiederständen verzapfen, machst Du mit 
den Schinen wieder gut.

von Peter II (Gast)


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Wolfgang Sievers schrieb:
> Eine große Anlage kann auch mal über 1000 Schinen haben!

und? Dann mach den Kondensator nur so groß wie nötig, eventuell einfach 
noch ein widerstand davor und gut ist.

Rechne doch erst mal aus um welchen Strom es denn hier wirklich geht.

von nur mal so (Gast)


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Und wo ist das Problem?
Die einfachste Einschaltstrombegrenzung ist ein Widerstand. Nach dem 
Booten des µC wird der einfach gebrückt und der µC legt sich schlafen 
bis zum Wake Up Event.

von Peter R. (pnu)


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Wenn das Schienenlayout erfasst werden soll, ist doch eine Adressierung 
der Teilabschnitte zwangsweise damit verknüpft.

Dann kann doch zunächst Abschnitt zu Abschnitt der Kontroller 
eingeschaltet werden, ohne Verbraucher  wie Weichen, Loks, Beleuchtung 
dabei einzuschalten. Das reicht doch zur Anzeige des Systemaufbaus und 
zur Fehlerkontrolle.

In der zweiten Stufe erfolgt dann Einschaltung der Peripherie, anhand 
der Adresse sequentiell.

von nur mal so (Gast)


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Einfacher ist die Verwendung von RFID. Die passiven Transponder kommen 
an die Schienen und das Lesegerät enthält die Versorgung.

von Wolfgang S. (siewolf)


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Der microcontroller soll später auch andere Aufgaben erfüllen wie z.B.
Laserdiode zum auslesen von Strichcode des Fahrenden Materials,
Die Datenübertragung von Schine zu Schine benötigt nur das treiben einer
Leuchdiode 2 bis 5 mA. Alle Stromverbraucher, die sich softwaremässig 
steuern lassen sind im Betrieb erst einschaltbar.
Der Strom zum Hochfahren der Anlage ist das eine, der Stromverbrauch
in Betrieb ist das zweite Problem.
Wenn ich die Aufladung des Elkos mit einen Vorwiderstand begrenze und
auf den Einschaltstrom auslege, ist das sicher ein anderer Wert als der
den der Controller bei weiteren Aufgaben benötigt.

von Wolfgang S. (siewolf)


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RFID will ich nicht einsetzen, da ich damit zu wenig Erfahrung habe

von Michael (Gast)


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Wolfgang Sievers schrieb:
> Wenn ich die Aufladung des Elkos mit einen Vorwiderstand begrenze und
> auf den Einschaltstrom auslege, ist das sicher ein anderer Wert als der
> den der Controller bei weiteren Aufgaben benötigt.

Ein Controller hat typisch einen Kondensator von 100nF über der 
Versorgungsspannung. Bei 1000 Controllern ergibt sich eine 
Gesamtkapazität von 100µF. Das wird doch irgendwie aufzuladen sein. Bei 
einer anfahrenden Lok fließt deutlich mehr Ladung. Rechne das mal 
genauer zusammen.

von Wolfgang S. (siewolf)


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EinschaltstromBegrenzung mit Widerstend der später gebrückt wird ist 
eine
Lösung ,Zwei Vorwiderstäne entsprechend der Last und einer mit 
transistor
schaltbar gebrückt sieht mir als die Beste Lösung aus.
Info: Die Adressvergabe erledigt die Software alleine.
Ich benötige keine Zusätzliche Verkabelung, nur ein geändertes 
Anschlussmodul,
das die Ankopplung zum PC herstellt(auch optisch)

von Micha I. (Gast)


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Selbst wenn durch den Einschaltstrom der 100 oder 1000 
Brückengleichrichter mit Kondensator, die Spannung auf den Schienen 
langsam ansteigt, ist das auch kein Problem. Einzig auf eine vernünftige 
Resetbeschaltung musst Du achten. Der Reset muss halt erst dann 
stattfinden, wenn die Versorgungsspannung einen sicheren, gültigen Wert 
hat.

von Wolfgang S. (siewolf)


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ich muss jetzt erstmal rechnen. Vielen Dank für die Ideen

von nur mal so (Gast)


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Micha I. schrieb:
> Der Reset muss halt erst dann
> stattfinden, wenn die Versorgungsspannung einen sicheren, gültigen Wert
> hat.

Das ist nur eine Frage des richtigen (modernen) µC. Die haben eine 
Spannungsüberwachung an Bord.

von Svenska (Gast)


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Einfach
- 100 nF über jeden uC, evtl. 10 uF dazu
- Brown-Out-Detection einschalten
Schon läuft der uC erst los, wenn die Spannungsversorgung gesichert ist.

von frt (Gast)


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die Einschaltströme der einzelnen  µC dürfte das kleinerer Problem sein
selbst 100 x 10 mA und einige µF sollten aufgrund der Anschlusslänge bei 
einen für den Fahrstom dimensioniereten Nt ausreichen

>Die Stromversorgung erfolgt über die Schine (Digitalsignal ca 20V).
üblich wäre da doch Gleich/Wechselspannung?

>Die Kopplung der Controller erfolgt optisch (Aufwachen)

>Der microcontroller soll später auch andere Aufgaben erfüllen wie z.B.
>Laserdiode zum auslesen von Strichcode des Fahrenden Materials,

also sollen die Daten vom µC zum nächsten Nachbarn gehen, von dort zum 
nächsten usw.?
und dann noch irgendwann zum PC?

schon mal überlegt wie das Routing funktionieren soll?
die Laufzeiten könnten auch ein Problem werden wenns um schnelle 
Reaktionszeiten geht
welche Datenrate solls den werden?

wäre da nicht ein Bussystem wie Can die sinnvolle Lösung ?

von batman (Gast)


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Wolfgang Sievers schrieb:
> EinschaltstromBegrenzung mit Widerstend der später gebrückt wird ist
> eine
> Lösung ,Zwei Vorwiderstäne entsprechend der Last und einer mit
> transistor
> schaltbar gebrückt sieht mir als die Beste Lösung aus.
> Info: Die Adressvergabe erledigt die Software alleine.
> Ich benötige keine Zusätzliche Verkabelung, nur ein geändertes
> Anschlussmodul,
> das die Ankopplung zum PC herstellt(auch optisch)

Oder einfach ein vernünftiges Netzteil mit eigener 
Einschaltstrombegrenzung und/oder Softstart, wie das eigentlich seit 
längerem Standard ist. Wie könnte man sonst einen PC einschalten.

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