Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kameramodul verwenden?


von Flo H. (hoeze)


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Ich würde gerne einen Adapter für das Kameramodul eines Samsung Galaxy 
S4 (wie auf dem Bild) basteln.

Leider kenne ich diesen Steckertyp nicht.
Ich habe eher weniger vor, den Stecker abzulöten...
Wisst ihr, wo ich ein entsprechendes Gegenstück herbekomme?

Das zweite Problem ist, wie ich das Modul ansteuere (es ist ein Sony 
IMX135-Sensor).
Was müsste ich da für einen Mikrocontroller verwenden? Wie lese ich die 
Bilder aus?


PS: Ich habe eigentlich keine Erfahrung mit Mikroelektronik (abgesehen 
von Arduino), kann aber programmieren.

von ./. (Gast)


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Der sieht ja fast so aus, wie der Stecker beim Pollin LED/Kameramodul.

Da gab es hier schon mehrere Freds dazu.

Zum Verwursten der Daten sollte der Controller schon einiges an Bumms
und Speicher haben. Fuer das STM32F407 Discovery Kit gibt es bei Farnell
ein Kameramodul, das aber wohl eine schlechtere Aufloesung hat.

Mit einem schnellen ARM sollte es also grundsaetzlich gehen.

von Frank K. (fchk)


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Der IMX135 hat ein MIPI CSI2 Interface, d.h. Du brauchst einen 
Controller mit einem passenden Interface. CSI2 ist ein schneller 
serieller Link ähnlich wie PCIe mit Bandbreiten im Gigabit-Bereich, und 
Du musst beim Design ähnliche Anforderungen erfüllen, sprich Multilayer, 
Abgleich der Tracelängen der Leiterbahnenpaare, Einhalten der 
Impedanzen, etc etc. Für die messtechnische Überprüfung der 
Augendiagramme solltest Du ein Oszilloskop mit mindestens 11GHz 
Bandbreite griffbereit haben.

Die MIPI-Standards sind nicht öffentlich und kosten $$$$.

Zum Basteln also definitiv ungeeignet. Vergiss es.

fchk

von Flo H. (hoeze)


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von Frank K. (fchk)


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vergiss es

fchk

von Flo H. (hoeze)


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Kennt ihr vielleicht andere Kameramodule, die ich verwenden könnte?

Ich benötige ein Kameramodul, das 1080p @ 60fps schafft.
Wohlgemerkt NUR ein Kameramodul, mit nichts dahinter a la Bildschirm, 
WLAN-Modulen, etc. wie es bei den meisten Action Cams der Fall ist.

Ich würde mir nämlich gerne eine Kamera an mein Modellflugzeug bauen und 
da wäre von Qualität/Preis/Gewicht her gerade so ein Kameramodul perfekt 
gewesen.
Die GoPro Hero 3 bspw. ist zwar eine sehr gute Kamera, allerdings hat 
sie auch viel Gewicht und unnützes Zeug dran und sie kostet ein halbes 
Vermögen...

von Eumel (Gast)


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Flo H. schrieb:
> Ich benötige ein Kameramodul, das 1080p @ 60fps schafft

Und was machst du dann mit den Daten? Wie willst du die 
verarbeiten/speichern?
Such dir was fertiges, für Modellflugzeuge gibt es einiges an Auswahl, 
schau mal bei Hobbyking was es da so gibt, vielleicht ist da schon das 
richtige für dich dabei.

von Frank K. (fchk)


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Flo H. schrieb:
> Kennt ihr vielleicht andere Kameramodule, die ich verwenden könnte?
>
> Ich benötige ein Kameramodul, das 1080p @ 60fps schafft.
> Wohlgemerkt NUR ein Kameramodul, mit nichts dahinter a la Bildschirm,
> WLAN-Modulen, etc. wie es bei den meisten Action Cams der Fall ist.
>
> Ich würde mir nämlich gerne eine Kamera an mein Modellflugzeug bauen und
> da wäre von Qualität/Preis/Gewicht her gerade so ein Kameramodul perfekt
> gewesen.
> Die GoPro Hero 3 bspw. ist zwar eine sehr gute Kamera, allerdings hat
> sie auch viel Gewicht und unnützes Zeug dran und sie kostet ein halbes
> Vermögen...

Hast Du eigentlich eine Ahnung, was so eine Multilayer-Leiterplatte (Du 
wirst nicht unter 4 Lagen wegkommen) so als Einzelstück kostet? Da 
kannst Du locker einige 100€ ausgeben. Und: Kannst Du BGA-Chips 
verarbeiten? Hast Du ein geeignetes Layoutprogramm für sowas, so in der 
Preisklasse Altium Designer oder Mentor Expedition Pro oder Cadence 
Allegro. Eagle tuts hier nicht so richtig.

Und: Hast Du so richtig Plan von der Geschichte? Nein? Dann back mal 
schön kleine Brötchen. Fang mit BAS-Signalen und dem Capturen von 
Standbildern an, so zum Anfang.

fchk

von Mac G. (macgyver0815)


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Frank K. schrieb:
> solltest Du ein Oszilloskop mit mindestens 11GHz Bandbreite griffbereit haben.
> ...
> Mentor Expedition Pro oder Cadence Allegro
> ...

Na mal nicht übertreiben. Mentor und Cadence sind nicht in der selben 
Preisklasse wie Altium ;-)
Das Layout bekommt man auch ohne solch extreme Kaliber hin (ja hab ich 
schon oft gesehen und sogar selbst gemacht) - man muss aber egal welches 
Tool man nun nutzt genau wissen was man tut. Was hier aber wohl kaum der 
Fall ist  ;-)

Dem Rest stimme ich voll zu :-)

von leluno (Gast)


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wie wäre es mit einem ov5642

für die pin-gleichen ov7670 gibt es code.

Müsste man mittels avr oder arm auf sd-karte speichern können. kann 
nicht viel wiegen.

MT9D wäre auch eine Alternative

von weinbauer (Gast)


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also Kameramodul Datenverarbeitung und Speicherung sind nichtgerade 
übliche Einstiegsprojekte ... das hat mitunter schon seinen Grund, warum 
Fertiglösungen im Kleinserienbereich richtig Geld kosten ;)

Vor Jahren hab ich mal was mit Gameboy-Kamera am AVR gemacht, da stößt 
man dann doch schon schnell an die Leistungsgrenzen von sonem keinen µC, 
von 1080p garnicht zu reden und von MPEG-Kompression auch nicht und 
schon garnicht Speicherung der Datenmassen in realtime. Also da brauchts 
dann doch schon ordentlich Bums in der Kiste ... was nicht heißt, dass 
es unmöglich wäre.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Flo H. schrieb:
> Die GoPro Hero 3 bspw. ist zwar eine sehr gute Kamera, allerdings hat
> sie auch viel Gewicht und unnützes Zeug dran und sie kostet ein halbes
> Vermögen...

Im Gegensatz zu dem Aufwand, den Du treiben müsstest, um das Videosignal 
der von Dir ausgesuchten Kamera zu verarbeiten, zu komprimieren und zu 
speichern ist die GoPro spottbillig und federleicht.

von Klaus R. (klaus2)


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Kann er nicht verstehen, denn im fehlt der Horizont, seine eigene Frage 
gewichten zu können. Sonst hätte er`s gleich gelassen.

Klaus.

von Martin (Gast)


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Hmmm...

1080x1920 x 24bit x 60 fps = ~373MB/s bzw. ~356 MiB/s mit einem µC...

Das nenne ich eine Herausforderung ;-)

von Uwe (Gast)


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> 1080p @ 60fps
Ich nehme mal 8-bit pro Farbe an ...
1920 x 1080 x 3 x 8 x 60 = 2985984000 Bit/sec = 2.78GBit/s.
Da hilft nur ein FPGA mit Serdes minimum 3Gbit.
Das kannst du voll vergessen wenn du nicht weißt was ein FPGA ist.
Nimm ne Kompaktkammera mit WLAN die man irgendwie fernsteuert.
Nem µC der die Knöpfchen "drückt".

von Flo H. (hoeze)


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Schon gut, ich habs ja schon kapiert :D

Es HÄTTE ja sein können, dass es bspw. ein fertiges kleines Board gibt, 
auf das ich die Kamera nur noch stecken muss :D
Oder einen fertigen Chip, der für mich die Rohverarbeitung der Daten 
übernimmt...

Ja, ich hab nahezu KEINE Ahnung von der Materie, deshalb konnte ich auch 
nicht wissen, dass es gleich SO unmöglich ist.
Wenn ich solche Sachen nicht zumindest versuchen würde, dann käme ich 
auch nicht auf die Idee, solch leichte Aufgaben wie einen Servo selbst 
zu steuern, es KÖNNTE ja unmöglich sein ;D

von info (Gast)


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Flo H. schrieb:
> Es HÄTTE ja sein können, dass es bspw. ein fertiges kleines Board gibt,
> auf das ich die Kamera nur noch stecken muss :D

Raspberry Pi Camera

Die Bildqualität ist aber leider nicht so toll (mein Handy macht bessere 
Bilder, es ist eher Webcam-Qualität).

http://elinux.org/Rpi_Camera_Module

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