Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dürftige SMD-Drossel umwickeln


von Timm T. (Gast)


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Ich habe bei Reichelt SMD-Induktivitäten 
(http://www.reichelt.de/Power-Induktivitaeten-SMD/L-PISR-3-3-/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3709&ARTICLE=73061&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;) 
bestellt und bin etwas erstaunt:

Die Spule ist mit Isat = 15A angegeben. Auf der Spule finde ich 6 
Windungen eines Drähtchens mit D = 0.54mm, also 0.23mm² Querschnitt. Das 
erklärt natürlich die starke Erwärmung von 40K bei 6A laut Datenblatt.

Ich würde da gern 10A dc dauerhaft drüberlassen, aber dann habe ich fast 
2W ohmsche Verluste. Und das Drähtchen erscheint mir auch etwas dünn 
dafür.

Frage 1: Warum wird da unnötig am Kupfer gespart, der Wickelraum reich 
locker für den 3-fachen Querschnitt?

Frage 2: Wie kann ich die Spule am besten für höheren Strom ertüchtigen?

a) 3 Wicklungen a 6 Windungen 0.5mm parallelschalten?
b) 1 Wicklung D 1mm = Q 0.75mm², könnte etwas steif sein?
c) HF-Litze, ich müsste da noch was aus einem elektronischen 
Halogentrafo haben?

Wenn ich die Windungszahl beibehalte, dürfte ich doch trotz Umwickelns 
unterhalb des Sättigungsstromes von 15A bleiben, oder? Die Drossel soll 
als Entstördrossel in einem DC-Zweig eingesetzt werden.

von Michael (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Das erklärt natürlich die starke Erwärmung von 40K bei 6A laut Datenblatt.
Die Erwärmung der Spule hängt auch kräftig vom Layout ab.

Über 40K lacht die Spule nur. Ein halbwegs temperaturfester 
Isolationslack verträgt über 200°C. Das menschliche Temperaturempfinden 
ist da vielleicht nicht der richtige Maßstab.

von Michael (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Die Drossel soll als Entstördrossel in einem DC-Zweig eingesetzt werden.
Warum willst du überhaupt eine Power-Induktivität, deren Kern auf 
geringe Verluste optimiert ist, verwenden, um Störungen zu verheizen?

von Helmut S. (helmuts)


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Bei 10A geht der Kern in Sättigung und damit hast du nur noch einen Teil 
(wenige 10%) der Induktivität.

Du könntest die Spule umbauen. Nimm 2 Windungen weg, also nur noch 4 
Windungen nehmen. Wenn du nur dünneren Draht hast, kannst du auch 2 mal 
4 Windungen parallel wickeln. Auch die bereits eingebaute Wicklung musst 
du auf 4 Windungen reduzieren.

von Timm T. (Gast)


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Michael schrieb:
> Warum willst du überhaupt eine Power-Induktivität, deren Kern auf
> geringe Verluste optimiert ist, verwenden, um Störungen zu verheizen?

Ok, ich präzisiere: Die Drossel soll die Anstiegszeit einer (langsamen) 
PWM begrenzen, um die Störabstrahlung zu vermindern. Im Gleichstromfall 
(PWM 100%) können dann 10A fließen.

Ich habe diese Drossel gewählt, weil die SMD-Bauform sich besser 
montieren läßt und Wärme besser abgeleitet werden kann.

Michael schrieb:
> Über 40K lacht die Spule nur.

Das kann schon sein, aber auf dem Board sind mehrere Drosseln, und ein 
paar Mosfets usw. Da muss ich nicht 2W verbraten, wenn es mit 0.5W auch 
geht.

Also, spricht prinzipiell etwas dagegen, den Spulenwiderstand auf eine 
der obigen Arten zu verringern und was wäre am günstigsten umzusetzen?

Die knapp 1mm² Kupferlitze ist bei Reichelt 
(http://www.reichelt.de/Kupferlitze-lackisoliert/CLI-200-120/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=4485&ARTICLE=57209&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;) 
nur mit 3.4A angegeben. Liegt das an der weniger temperaturbeständigen 
Isolierung gegenüber einem Kupferlackdraht?

von Michael (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Bei 10A geht der Kern in Sättigung und damit hast du nur noch einen Teil
> (wenige 10%) der Induktivität.

Wieso das, wo doch im Datenblatt I_sat mit 15A angegeben ist?

von Helmut S. (helmuts)


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Michael schrieb:
> Helmut S. schrieb:
>> Bei 10A geht der Kern in Sättigung und damit hast du nur noch einen Teil
>> (wenige 10%) der Induktivität.
>
> Wieso das, wo doch im Datenblatt I_sat mit 15A angegeben ist?

Ich hatte mir das Datenblatt nicht angeschaut. Wenn das so ist, dann 
kannst du die 6 Windungen lassen und zwei parallele Zusatzwicklungen mit 
je 6 Windungen parallel schalten.

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