Hallo zusammen, ich suche einen guten Texteditor für Linux. Bisher verwendete ich Geany oder gedit, aber ist nicht so zufriedenstellend ... als ich noch Win hatte, war immer Notepad++ mein Editor. Der ist aber auch nicht so optimal. Am besten gefallen würde mir sowas: http://www.sublimetext.com/ den würde ich sogar kaufen, aber ich habe kein Paypal, dann wird es sofort kompliziert :-( die Testversion läuft zwar unbeschränkt lange, nervt aber mit einem Popup Window. Gibt es einen vergleichbaren Editor, wenns geht kostenlos? Sollte wirklich geeignet sein für Code Editieren, C, C++, VHDL. Und wenn man noch externe Tools einbinden könnte, die man dann über ein Menü aufrufen kann, wärs perfekt. Was gibt es noch so? was benutzt ihr? Gruss: Tobias
Hi, was vemisst du denn an Geany. Kannst du das ein wenig genauer ausdrücken? Sonst kann man dir da 1000Vorschläge machen. PS: Ich find Joe ganz gut. Grüße,
Tobias schrieb: > Was gibt es noch so? was benutzt ihr? warum nicht mal die beiden sehr bekannten Editoren anschauen vim und emacs? Es gibt für den VIM sogar ein dokus wie man ihn als programmieren verwenden kann. Beide editoren kann man beliebig anpassen. Welche funktionen brauchst du denn?
VIM mit ein paar Plugins lässt keine Wünsche mehr offen. Es braucht zwar etwas Einarbeitungszeit, hat man das aber einmal drin, ist er sehr effizient. Grüsse, René
> Sollte wirklich geeignet sein für Code Editieren, C, C++, VHDL.
Code editiert man nicht, Code entwickelt man.
Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine
Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE).
Emacs. Ist über Plugins erweiterbar, und es gibt für so ziemlich jede (Programmier-) Sprache ein Plugin. ich arbeite seit mehr als 20 Jahren damit, und könnte mir ein Leben ohne Emacs nicht mehr vorstellen. man sagt, der Emacs wäre ein tolles Betriebssystem, das einzige was ihm fehlt wäre ein passabler Editor :-)
Thomas schrieb: > Code editiert man nicht, Code entwickelt man. > > Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine > Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE). warum sollte man keine (Quell)code editieren können? Und nicht jeder will eine übladene IDE haben wo man erst alles abschalten muss um überhaupt sinnvoll arbeiten zu können. (ich kann meine Klammern selber schließen und brauche dafür keine hilfe1)
Peter II schrieb: > warum nicht mal die beiden sehr bekannten Editoren anschauen vim und > emacs? Lustig: immer, wenn jemand für Linux einen guten Editor sucht, schlägt garantiert irgendwann jemand EMACS oder VIM vor. Wer glaubt denn nicht, daß jemand, der für Linux einen Editor sucht, schon längst von den beiden gehört hat und gerade deswegen nach einen vernünftigen Editor sucht ;-)
Also ich habe mir Emacs natürlich angeschaut. Was mir fehlt: - keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig? - Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele Verschachtelungsebenen hat.) - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs?
Tobias schrieb: > - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort > doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig > hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den > ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs? Nun ja, der Eine mag so ein Feature, der Andere kann's nicht ausstehen, wenn der Quelltext dauert blinkt und flimmert. Du wirst Dir schwertun, einen Editor zu finden, der alles so macht, wie Du's Dir vorstellst.
Tobias schrieb: > keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig? kann ich mir kaum vorstellen, aber wenn der quelltext überall gleich ausehen soll verwendet man eh keine Tabs. > was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort > doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig > hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den > ich bisher angeschaut habe also VIM kann das. http://stackoverflow.com/questions/3431184/vim-highlight-all-occurrence-of-a-selected-word (braucht dafür nicht mal in doppelklick ein * reicht) > Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden > nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die > andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele > Verschachtelungsebenen hat.) geht auch im VIM man kann sogar einfach zur andere klammer springen. VIM wird wohl alles können was du brauchst, dafür musst man aber bereit sein die doku zu lesen.
Thomas schrieb: >> Sollte wirklich geeignet sein für Code Editieren, C, C++, VHDL. > > Code editiert man nicht, Code entwickelt man. Nope, Programme/Designs werden entwicklelt, Code wird editiert. > Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine > Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE). Nope, man setzt seine Toolchain selber auf: Editor,Compiler, versionsverwaltung, skripte Mit einer IDE ist man hinsichtlich der Prozesse dem IDE-anbieter völlig ausgeliefert. Das mag für Einstieger günstig sein, der Profi wird nur behindert. MfG
Tobias schrieb: > Also ich habe mir Emacs natürlich angeschaut. Was mir fehlt: > > - keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig? Esc-X tabbar-mode (falls du den tabbar-mode installiert hast) > - Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden > nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die > andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele > Verschachtelungsebenen hat.) Esc-X show-paren-mode > - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort > doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig > hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den > ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs? Esc-X highlight-phrase (ob man das automatisieren kann mag ich jetzt nicht raussuchen) Dafür kann man auch regesps highlighten, oder alle zeilen als ganzes die einen regex enthalten oder oder oder...
Lass dich blos nicht von den VIM und Emacs Jüngern beeinflussen. Das sind beides Relikte aus der Computersteinzeit. Beide werden heute nur noch von ergrauten Computernostalgikern genutzt die sich beharrlich dem Fortschritt verweigern.
Thomas schrieb: > Beide werden heute nur noch von ergrauten Computernostalgikern genutzt > die sich beharrlich dem Fortschritt verweigern. der Nachwuchs arbeiten nur noch mit Toucscreen und ordnet fertige Programmbausteine nur noch neu an, und denkt das ist Programmieren.
Thomas schrieb: > Lass dich blos nicht von den VIM und Emacs Jüngern beeinflussen. > Das sind beides Relikte aus der Computersteinzeit. > Beide werden heute nur noch von ergrauten Computernostalgikern genutzt > die sich beharrlich dem Fortschritt verweigern. Du hast wahrscheinlich vollkommen recht. Was verwendet der junge, dynamische, fortschrittliche, erfolglose Hacker von Heute?
Ich schlage mal SciTe vor, hat allerdings nicht bei weitem so viele Funktionen wie notepad++ ..
Warum macht man sich eigentlich gleich zweimal in einem Thread zum Horst? Thomas schrieb: > Lass dich blos nicht von den VIM und Emacs Jüngern
Ich nutze (da ich Notepad++ auch schmerzhaft vermisse) mEdit. Ist immer noch nicht so schön wie NP++ aber für kleine Sachen reicht es. Ansonsten schließe ich mich den IDE-Nutzern an. Gruß Dennis
Tobias schrieb: > ... als ich noch Win > hatte, war immer Notepad++ mein Editor. Notepad++ benutzt intern "Scintilla" als Editor-Komponente. Scintilla ist Open-Source und cross-plattform verfügbar. Wenn dir also Notepad++ gefallen hat, stehen die Chancen nicht schlecht, dass du hier: http://www.scintilla.org/ScintillaRelated.html einen passenden Ersatz findest. Ansonsten: Die "Klicki-Bunti-Editoren" von KDE mal angeschaut? Kate/Kwrite?
Peter II schrieb: >> keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig? > > kann ich mir kaum vorstellen, aber wenn der quelltext überall gleich > ausehen soll verwendet man eh keine Tabs. Nein doch, er meint die diversen Reiterchen für die einzelnen Puffer. ;) Michael Reinelt schrieb: > Esc-X tabbar-mode Den kannte ich noch gar nicht. Vielleicht finde ich den ja sogar gut. :) Thomas schrieb: > Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine > Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE). Yep. Die beiden bekanntesten davon unter Unix sind nun mal Vim und Emacs.
Ich kann Dir noch den jEdit ans Herz legen. Ich arbeite damit schon seit einigen Jahren sehr gerne. Frank
VIM und EMACS! Oh Gott! Das sowas heutzutage noch empfohlen wird! Leute, die beiden Editoren waren schon vor 20 Jahren Scheiße, überholt und veraltet. Wacht endlich auf! Ihr schreibt doch hoffentlich auch nicht mehr eure E-Mails mit pine und regt euch über die Leute auf, die HTML in E-Mails verwenden. Damals war Joe als Kommandozeileneditor wenigstens bedienbar. Und dann noch die "tollen" Empfehlungen man soll doch mal das Handbuch lesen und auswendig lernen usw. Ein guter Editor ist intuitiv bedienbar. Da muss ich nichts auswendig lernen. So ein Editor ist doch kein Selbstzweck, ich will damit ein Problem lösen. Guckt euch doch mal ein iPhone oder ein Android Smartphone an. Da muss ich auch nicht erst ein Handbuch auswendig lernen. So sollen Computer sein, Probleme lösen und nicht mehr Probleme machen. Ich hätte auch gern Notepad++ unter Linux. Leider gibts nichts vergleichbares als Editor. Zum Programmieren ist Eclipse sehr gut. Zum mal fix was editieren aber zu groß. Die nächste Version von Notepad++ soll ja auf QT basieren und funktioniert dann auch hoffentlich unter Linux.
... schrieb: > VIM und EMACS! Oh Gott! Das sowas heutzutage noch empfohlen wird! Leute, > die beiden Editoren waren schon vor 20 Jahren Scheiße, überholt und > veraltet. und du glaubst sie habe sich nicht weiter entwickelt? > Guckt euch doch mal ein > iPhone oder ein Android Smartphone an. Da muss ich auch nicht erst ein > Handbuch auswendig lernen. kann ich von mir nicht behhaupten, ich finde viele Sachen erst mit hilfe von google (oder stelle dann fest das es einfach nicht geht). Intuitiv ist anders. Wie springt man denn im Notepad++ von der öffnenden Klammer zu der schließenden? Das brauche ich regelmäßíg als Programmierer. Du vermutlich nicht, weil du gar nicht weiss das es soetwas gibt. Oder eine Zahl um 1 erhöhen auf Tastendruck? Und wie lange brauchst du um 2 Wörter zu tauschen? Ich wette der VIM nutzer ist schneller. eine GUI ist halt nicht alles, ein editor darf auch mehr können.
> iPhone oder ein Android Smartphone
Auf meinem Android Smartphone habe ich den gleichen Editor wie auf
meinem Windows und Linux System: vim, d.h. 3 Systeme, 1 Editor.
Das relativiert den höheren Aufwand, sich darin einzuarbeiten.
Tobias schrieb: > Also ich habe mir Emacs natürlich angeschaut. Was mir fehlt: > > - keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig? > - Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden > nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die > andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele > Verschachtelungsebenen hat.) > - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort > doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig > hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den > ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs? Vim kann das alles (siehe Anhang) und Emacs wahrscheinlich erst recht. Diese Features sind aber auch nicht gerade neu oder für den Editorentwickler schwierig zu implementieren. Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass es sie in vielen anderen Editoren ebenfalls gibt.
Hi Yalu, Das ist GVIM den du da hast? was hast du denn da alles noch konfiguriert. Würde mich mal interessieren. Gruss
Hallo zusammen, erstmal vorab, ich mache auch immer noch sehr viel mit Vi. Schnell mal eine Konsole auf und los gehts. Vor einigen Jahren hab ich mal eine Kaffeetasse mit den wichtigen Vi Kommandos geschenkt bekommen. Wenn ich die mal wieder sauber mache, kann ich die sogar noch lesen :) Brauch ich aber nicht mehr. Wenn man mit KDE arbeitet ist Kate eigentlich auch okay und unter Windows ist Notepad++ unschlagbar. Aber vielleicht kommt ja auch mit der alternative zum XServer einer auf die Idee einen neuen Programmier-Editor zu bauen oder Notepad++ zu portieren. Ubuntu setzt ja ab 13.10 'Mir' ein. Mal sehen was da noch kommt... Bis dahin nutze ich Vi, Vim, Kate, Notepad++. Auf einem fremden Systeme hab ich letztens sogar mit dem Editor von 'mc' arbeiten können/dürfen/müssen :( Grüße aus Berlin
Benutze gerne Kate wegen der intigrierten Shell, und dem rest vor alledem leicht einzustellen ansonsten ist nano mein Favorit in der Console.
Tobias schrieb: > dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig > hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den > ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs? Klar, siehe beispiel. Emacs kann auch mehrerer dateien gleichzeitig anzeigen (bspw. Makefile, Source und logdatei). Gut ist auch der Diff-mode. in zwei fenster zwei dateien vergleichen und auswählen ob der ausschnitt aus Fenster1 oder aus fenster 2 übernommen wird.
... schrieb: > Die nächste Version von Notepad++ soll ja auf QT basieren Tatsächlich? Wo kann man das nachlesen?
Tobias schrieb: > Das ist GVIM den du da hast? Ja. Der ist ja normalerweise im Vim enthalten, so dass man ihn je nach Umgebung als Konsolen- oder X11-Variante aufrufen kann. > was hast du denn da alles noch konfiguriert. Nicht viel Spektakuläres. Den Menübalken im obigen Screenshot habe ich normalerweise deaktiviert, da er nur Platz braucht und nicht viel nützt (trotz der bis zu drei Menüebenen deckt das Menü sowieso nur einen kleinen Anteil der verfügbaren Funktionen ab). Für LaTeX-Dateien wird die Rechtschreibprüfung aktiviert. Dann habe ich noch ein paar Formatierungsparameter (Zeilenlänge, Einrückung usw.) nach persönlichem Geschmack eingestellt. Für Projekte mit davon abweichenden Richtlinien wird – abhängig vom Verzeichnis, in dem sich die jeweilige Quelldatei befindet – automatisch ein anderer Parametersatz eingestellt. Für Python-Quellcode habe ich noch das Plugin pindent.vim mit ein paar zusätzliche Hilfen zum Einrücken und Navigieren installiert. Schließlich habe ich noch eine Umschaltung zwischen Normalschrift und Riesenschrift über Funktionstasten konfiguriert. Das ist ganz praktisch, wenn man andere Leute an den Editorinhalten teilhaben lassen möchte, bspw. bei Demos, Vorträge u.ä. Das war's eigentlich schon. Auf vim.org gibt es noch eine Unzahl weiterer Plugins mit teilweise recht interessanten Features zum Herunterladen. Man findet sich in der Liste der Plugins schnell zurecht, da es eine Suchfunktion und zu jedem Plugin eine Beschreibung und eine Benutzerbewertung gibt.
@Thomas Tut mir leid, das hab ich mit WinMerge verwechselt. WinMerge soll in der nächsten Version auf QT basieren. Das hätte ich auch gern unter Linux.
... schrieb: > @Thomas > > Tut mir leid, das hab ich mit WinMerge verwechselt. WinMerge soll in der > nächsten Version auf QT basieren. Das hätte ich auch gern unter Linux. Graphisches Merge geht auch mit Emacs: http://zaakbeekman.blogspot.de/2011/04/using-emacs-ediff-as-graphical-merge.html
... schrieb: > @Thomas > > Tut mir leid, das hab ich mit WinMerge verwechselt. WinMerge soll in der > nächsten Version auf QT basieren. Das hätte ich auch gern unter Linux. Probier mal 'meld'
Ich versuche mich grade in GVIM einzuarbeiten. Auch Emacs habe ich mir mal installiert. Aber ich befürchte, ich werde wieder zu einem altbekannten Editor zurückgehen, auch wenn mir dieser nicht gefällt.... der Grund ist schlicht - ich denke nicht, dass ich mich innert nützlicher Frist in GVIM oder Emacs einarbeiten kann. Bei GVIM finde ich ja nicht mal raus, wie man den konfiguriert, aber es ist bestimmt ein guter Editor, auf den ersten Blick macht er einen sehr guten Eindruck, aber ich bin vermutlich zu alt, um mich da noch einarbeiten zu können :-/ oder wie lernt man GVIM? scheinbar kann man ja z.B. nicht mal einfach so eine neue Datei anlegen und drauf los tippen, sondern man muss da mit so Commands arbeiten? und eine solche Tab-Leiste, wie sie Yalu hat, habe ich auch nicht gebacken bekommen.
Genau das was du beschreibst ist doch was VIM und Emacs gerade ausmacht: Die Einarbeitung ist mühsam und dauert ewig. Dann benötigt man noch einmal genau so lange um die wichtigsten Features einzubauen und zu konfigurieren, die moderne IDEs von Haus aus mitbringen. Die wenigsten Menschen kommen damit klar. Aber die wenigen die diesen Weg beschreiten erleben dafür auch ein erhabenes, mythisches Gefühl eines echten Elitehackers. Und das ist es worum es eigentlich geht, wenn man sich heutzutage noch auf diese Computerurgesteine einlässt.
Einmal gesucht und diese ältere Auswahl gefunden: http://www.tuxarena.com/2011/06/20-text-editors-for-linux-overview-screenshots/ Schau sie Dir alle mal an ;-)
Tobias schrieb: > oder wie lernt man GVIM? Ein guter Anfang ist gvimtutor. Der ist normalerweise bei Vim mit dabei, also einfach von einem Konsolenfenster aus aufrufen. > scheinbar kann man ja z.B. nicht mal einfach so eine neue Datei > anlegen und drauf los tippen, sondern man muss da mit so Commands > arbeiten? Ja. Das erste Kommando in einem leeren Editorfenster ist normalerweise "a" (append), das schaltet in den Insert-Modus. Dann kannst du nach Herzenslust Text eingeben. Wenn du genug getippt hast, kehrst du mit der ESC-Taste wieder in den Command-Modus zurück und tippst dort bspw. ":sav <Dateiname>" (save as) oder ":q!" (quit without saving). Die wichtigsten Kommandos findest du aber auch im Menü, das bei GVim defaultmäßig aktiviert ist. Hinter den meisten Menüeinträgen steht auch das Kommando, mit dem du die entsprechende Funktion per Tastatur aufrufen kannst. > und eine solche Tab-Leiste, wie sie Yalu hat, habe ich auch nicht > gebacken bekommen. Einfach den Menüpunkt "File/Open Tab" anklicken :) Aber wie schon geschrieben wurde: In Vim muss man sich einarbeiten. Das geht nicht von heute auf morgen und schon gar nicht durch Versuch und Irrtum, sondern durch Lesen von Manuals oder der eingebauten Hilfe. Benutzt man den Editor nicht sehr häufig, sind diese Dinge schnell wieder vergessen. Wenn du sie jedesmal wieder irgendwo nachschlagen musst, bist du nicht schneller, sondern langsamer als mit einem gewöhnlichen Editor. Es ist ja auch nicht sinnvoll, LaTeX erlernen, nur um alle paar Monate einen Brief zu schreiben. Hier sind einige Beispiele für Vim-Kommandos: http://vim.wikia.com/wiki/Best_Vim_Tips http://rayninfo.co.uk/vimtips.html Der eine wird es cool finden, mit wie wenig Tastendrücken komplizierte Textoperationen gemeistert werden können, den anderen werden die Beispiele völlig abschrecken. Letzteren sei gesagt, dass die teilweise recht kryptisch erscheinenden Tastenfolgen meist Kombinationen aus einfacheren Befehlselementen sind, die man keineswegs in voller Länge auswendig lernen muss. In Anbetracht dessen, dass diese Beispiele nur einen kleinen Teil des Vim-Funktionsumfangs (der mittels Plugins sogar noch um ein Vielfaches erweitert werden kann) abdecken, dürfte klar sein, warum so ein Editor nicht über Menüs und Button-Leisten bedient wird. Menüs und Buttons haben eben den großen Nachteil, dass sie in ihrer Anzahl stark begrenzt sind und nicht miteinander zu komplexeren Funktionen kombiniert werden können. Es wird aber auch klar, dass wahrscheinlich kein Mensch auf der Welt den vollen Funktionsumfang von Vim nutzt. Es gibt hier bei jedem Anwender so etwas wie einen "aktiven Wortschatz", der die von ihm am häufigsten benötigten Befehle enthält. Immer, wenn man eine tippaufwendige Aktion öfters in ähnlicher Form ausführen muss, sucht man im Web nach einer schnelleren Lösung, schreibt sie sich zunächst auf einen Spickzettel und kann sie nach ein paar Malen auswendig. Dadurch wird der Wortschatz ständig erweitert, und man kann den Editor mit der Zeit immer effektiver nutzen. Jetzt wird aber auch klar, warum langjährige Vim- oder Emacs-User oft vom Typus "Mein-Editor-ist-der-einzig-wahre" sind: Selbst wenn es einen moderneren Editor mit einem vergleichbaren Funktionsumfang gäbe, würden sie bei einem Umstieg ihre gesamten Fähigkeiten wegschmeißen und wieder bei Null anfangen. Und auch für den neuen Editor würden sie wieder Monate, wenn nicht Jahre investieren, um die gewohnte Effektivität zu erreichen. Nicht dass der falsche Eindruck entsteht: Ich selber bin zwar begeisterter Vim-User, aber nur ein kleines Licht im Vergleich zu denen, die das Tool wirklich benutzen können. Ich habe damit auch nicht deswegen angefangen, weil ich den Editor besonders cool fand, sondern weil ich vor vielen Jahren auf Rechnern arbeitete bzw. arbeiten musste, auf denen es nichts anderes als den vi gab. Immerhin bin ich aber soweit fortgeschritten, dass ich bei der Erstellung längerer Fließtexte in Word schneller bin, wenn ich diese erst in Vim eintippe und in Word dann nur noch die Formatierung der Überschriften u.ä. vornehme. Auch diesen Forenbeitrag habe ich mit Vim geschrieben.
Das schöne am Emacs: Was nicht passt wird passend gemacht. Immerhin ist der von Haus aus eher sowas wie eine Lisp-IDE. Und komme bitte keiner mit "aua, wie umständich!" - seid ihr Programmierer oder DAUs? ;-)
Der Vim hat ja eine eigene sprache (Vim script), wo man eigene Programme und Plugins schreiben kann. Ich selbst habe lediglich Makros geschrieben, und finde die Funktionalität sehr praktisch und mächtiger als Makros bei anderen Programmen. Kenn jemand Vim Script genauer?
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