Forum: PC Hard- und Software Guten Texteditor für Linux


von Tobias (Gast)


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Hallo zusammen,

ich suche einen guten Texteditor für Linux. Bisher verwendete ich Geany 
oder gedit, aber ist nicht so zufriedenstellend ... als ich noch Win 
hatte, war immer Notepad++ mein Editor. Der ist aber auch nicht so 
optimal. Am besten gefallen würde mir sowas:

http://www.sublimetext.com/

den würde ich sogar kaufen, aber ich habe kein Paypal, dann wird es 
sofort kompliziert :-( die Testversion läuft zwar unbeschränkt lange, 
nervt aber mit einem Popup Window.
Gibt es einen vergleichbaren Editor, wenns geht kostenlos?

Sollte wirklich geeignet sein für Code Editieren, C, C++, VHDL. Und wenn 
man noch externe Tools einbinden könnte, die man dann über ein Menü 
aufrufen kann, wärs perfekt. Was gibt es noch so? was benutzt ihr?

Gruss: Tobias

von nicht"Gast" (Gast)


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Hi,

was vemisst du denn an Geany. Kannst du das ein wenig genauer 
ausdrücken? Sonst kann man dir da 1000Vorschläge machen.

PS: Ich find Joe ganz gut.


Grüße,

von Peter II (Gast)


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Tobias schrieb:
> Was gibt es noch so? was benutzt ihr?

warum nicht mal die beiden sehr bekannten Editoren anschauen vim und 
emacs?
Es gibt für den VIM sogar ein dokus wie man ihn als programmieren 
verwenden kann.

Beide editoren kann man beliebig anpassen. Welche funktionen brauchst du 
denn?

von Rene H. (Gast)


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VIM mit ein paar Plugins lässt keine Wünsche mehr offen. Es braucht zwar 
etwas Einarbeitungszeit, hat man das aber einmal drin, ist er sehr 
effizient.

Grüsse,
René

von Thomas (Gast)


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> Sollte wirklich geeignet sein für Code Editieren, C, C++, VHDL.

Code editiert man nicht, Code entwickelt man.

Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine 
Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE).

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Emacs.

Ist über Plugins erweiterbar, und es gibt für so ziemlich jede 
(Programmier-) Sprache ein Plugin.

ich arbeite seit mehr als 20 Jahren damit, und könnte mir ein Leben ohne 
Emacs nicht mehr vorstellen.


man sagt, der Emacs wäre ein tolles Betriebssystem, das einzige was ihm 
fehlt wäre ein passabler Editor :-)

von Peter II (Gast)


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Thomas schrieb:
> Code editiert man nicht, Code entwickelt man.
>
> Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine
> Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE).

warum sollte man keine (Quell)code editieren können?

Und nicht jeder will eine übladene IDE haben wo man erst alles 
abschalten muss um überhaupt sinnvoll arbeiten zu können. (ich kann 
meine Klammern selber schließen und brauche dafür keine hilfe1)

von radiostar (Gast)


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Peter II schrieb:
> warum nicht mal die beiden sehr bekannten Editoren anschauen vim und
> emacs?

Lustig: immer, wenn jemand für Linux einen guten Editor sucht, schlägt 
garantiert irgendwann jemand EMACS oder VIM vor.

Wer glaubt denn nicht, daß jemand, der für Linux einen Editor sucht, 
schon längst von den beiden gehört hat und gerade deswegen nach einen 
vernünftigen Editor sucht ;-)

von c.m. (Gast)


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von Tobias (Gast)


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Also ich habe mir Emacs natürlich angeschaut. Was mir fehlt:

- keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig?
- Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden 
nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die 
andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele 
Verschachtelungsebenen hat.)
- was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort 
doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig 
hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den 
ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs?

von radiostar (Gast)


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Tobias schrieb:
> - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort
> doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig
> hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den
> ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs?

Nun ja, der Eine mag so ein Feature, der Andere kann's nicht ausstehen, 
wenn der Quelltext dauert blinkt und flimmert. Du wirst Dir schwertun, 
einen Editor zu finden, der alles so macht, wie Du's Dir vorstellst.

von Peter II (Gast)


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Tobias schrieb:
> keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig?

kann ich mir kaum vorstellen, aber wenn der quelltext überall gleich 
ausehen soll verwendet man eh keine Tabs.

> was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort
> doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig
> hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den
> ich bisher angeschaut habe
also VIM kann das.

http://stackoverflow.com/questions/3431184/vim-highlight-all-occurrence-of-a-selected-word

(braucht dafür nicht mal in doppelklick ein * reicht)

> Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden
> nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die
> andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele
> Verschachtelungsebenen hat.)
geht auch im VIM man kann sogar einfach zur andere klammer springen.

VIM wird wohl alles können was du brauchst, dafür musst man aber bereit 
sein die doku zu lesen.

von Franz Farad (Gast)


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Thomas schrieb:
>> Sollte wirklich geeignet sein für Code Editieren, C, C++, VHDL.
>
> Code editiert man nicht, Code entwickelt man.
Nope, Programme/Designs werden entwicklelt, Code wird editiert.

> Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine
> Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE).

Nope, man setzt seine Toolchain selber auf:
Editor,Compiler, versionsverwaltung, skripte


Mit einer IDE ist man hinsichtlich der Prozesse dem IDE-anbieter völlig 
ausgeliefert. Das mag für Einstieger günstig sein, der Profi wird nur 
behindert.

MfG

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Tobias schrieb:
> Also ich habe mir Emacs natürlich angeschaut. Was mir fehlt:
>
> - keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig?
Esc-X tabbar-mode
(falls du den tabbar-mode installiert hast)

> - Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden
> nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die
> andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele
> Verschachtelungsebenen hat.)
Esc-X show-paren-mode

> - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort
> doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig
> hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den
> ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs?
Esc-X highlight-phrase (ob man das automatisieren kann mag ich jetzt 
nicht raussuchen) Dafür kann man auch regesps highlighten, oder alle 
zeilen als ganzes die einen regex enthalten oder oder oder...

von Thomas (Gast)


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Lass dich blos nicht von den VIM und Emacs Jüngern beeinflussen.
Das sind beides Relikte aus der Computersteinzeit.
Beide werden heute nur noch von ergrauten Computernostalgikern genutzt 
die sich beharrlich dem Fortschritt verweigern.

von Peter II (Gast)


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Thomas schrieb:
> Beide werden heute nur noch von ergrauten Computernostalgikern genutzt
> die sich beharrlich dem Fortschritt verweigern.

der Nachwuchs arbeiten nur noch mit Toucscreen und ordnet fertige 
Programmbausteine nur noch neu an, und denkt das ist Programmieren.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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Thomas schrieb:
> Lass dich blos nicht von den VIM und Emacs Jüngern beeinflussen.
> Das sind beides Relikte aus der Computersteinzeit.
> Beide werden heute nur noch von ergrauten Computernostalgikern genutzt
> die sich beharrlich dem Fortschritt verweigern.

Du hast wahrscheinlich vollkommen recht.

Was verwendet der junge, dynamische, fortschrittliche, erfolglose Hacker 
von Heute?

von Jan H. (jhnet)


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Ich schlage mal SciTe vor, hat allerdings nicht bei weitem so viele 
Funktionen wie notepad++ ..

von Klaus W. (mfgkw)


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Warum macht man sich eigentlich gleich zweimal in einem Thread zum 
Horst?

Thomas schrieb:
> Lass dich blos nicht von den VIM und Emacs Jüngern

von Jens (Gast)


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Hmm, noch ein 'Fast-Betriebssystem', Eclipse.

von Dennis S. (eltio)


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Ich nutze (da ich Notepad++ auch schmerzhaft vermisse) mEdit. Ist immer 
noch nicht so schön wie NP++ aber für kleine Sachen reicht es. Ansonsten 
schließe ich mich den IDE-Nutzern an.

Gruß Dennis

von .... (Gast)


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Ich kann Kate http://kate-editor.org/ empfehlen wenn dir Notepad++ gut 
gefallen hat.

von Grillschorsch (Gast)


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Eclipse und Scite.

von Εrnst B. (ernst)


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Tobias schrieb:

> ... als ich noch Win
> hatte, war immer Notepad++ mein Editor.


Notepad++ benutzt intern "Scintilla" als Editor-Komponente. Scintilla 
ist Open-Source und cross-plattform verfügbar.
Wenn dir also Notepad++ gefallen hat, stehen die Chancen nicht schlecht, 
dass du hier:

http://www.scintilla.org/ScintillaRelated.html

einen passenden Ersatz findest.

Ansonsten: Die "Klicki-Bunti-Editoren" von KDE mal angeschaut? 
Kate/Kwrite?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter II schrieb:
>> keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig?
>
> kann ich mir kaum vorstellen, aber wenn der quelltext überall gleich
> ausehen soll verwendet man eh keine Tabs.

Nein doch, er meint die diversen Reiterchen für die einzelnen Puffer. ;)

Michael Reinelt schrieb:
> Esc-X tabbar-mode

Den kannte ich noch gar nicht.  Vielleicht finde ich den ja sogar gut. 
:)

Thomas schrieb:
> Und deswegen nimmt man dafür auch keinen Editor, sondern eine
> Integrierte Entwicklungsumgebung (IDE).

Yep.  Die beiden bekanntesten davon unter Unix sind nun mal Vim und
Emacs.

von Frank (Gast)


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Ich kann Dir noch den jEdit ans Herz legen. Ich arbeite damit schon seit 
einigen Jahren sehr gerne.

Frank

von ... (Gast)


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VIM und EMACS! Oh Gott! Das sowas heutzutage noch empfohlen wird! Leute, 
die beiden Editoren waren schon vor 20 Jahren Scheiße, überholt und 
veraltet. Wacht endlich auf! Ihr schreibt doch hoffentlich auch nicht 
mehr eure E-Mails mit pine und regt euch über die Leute auf, die HTML in 
E-Mails verwenden. Damals war Joe als Kommandozeileneditor wenigstens 
bedienbar.

Und dann noch die "tollen" Empfehlungen man soll doch mal das Handbuch 
lesen und auswendig lernen usw. Ein guter Editor ist intuitiv bedienbar. 
Da muss ich nichts auswendig lernen. So ein Editor ist doch kein 
Selbstzweck, ich will damit ein Problem lösen. Guckt euch doch mal ein 
iPhone oder ein Android Smartphone an. Da muss ich auch nicht erst ein 
Handbuch auswendig lernen. So sollen Computer sein, Probleme lösen und 
nicht mehr Probleme machen.

Ich hätte auch gern Notepad++ unter Linux. Leider gibts nichts 
vergleichbares als Editor. Zum Programmieren ist Eclipse sehr gut. Zum 
mal fix was editieren aber zu groß. Die nächste Version von Notepad++ 
soll ja auf QT basieren und funktioniert dann auch hoffentlich unter 
Linux.

von Peter II (Gast)


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... schrieb:
> VIM und EMACS! Oh Gott! Das sowas heutzutage noch empfohlen wird! Leute,
> die beiden Editoren waren schon vor 20 Jahren Scheiße, überholt und
> veraltet.

und du glaubst sie habe sich nicht weiter entwickelt?

> Guckt euch doch mal ein
> iPhone oder ein Android Smartphone an. Da muss ich auch nicht erst ein
> Handbuch auswendig lernen.
kann ich von mir nicht behhaupten, ich finde viele Sachen erst mit hilfe 
von google (oder stelle dann fest das es einfach nicht geht). Intuitiv 
ist anders.


Wie springt man denn im Notepad++ von der öffnenden Klammer zu der 
schließenden? Das brauche ich regelmäßíg als Programmierer. Du 
vermutlich nicht, weil du gar nicht weiss das es soetwas gibt. Oder eine 
Zahl um 1 erhöhen auf Tastendruck?

Und wie lange brauchst du um 2 Wörter zu tauschen? Ich wette der VIM 
nutzer ist schneller.

eine GUI ist halt nicht alles, ein editor darf auch mehr können.

von J. W. (nuernberger)


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> iPhone oder ein Android Smartphone

Auf meinem Android Smartphone habe ich den gleichen Editor wie auf 
meinem Windows und Linux System: vim, d.h. 3 Systeme, 1 Editor.
Das relativiert den höheren Aufwand, sich darin einzuarbeiten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Tobias schrieb:
> Also ich habe mir Emacs natürlich angeschaut. Was mir fehlt:
>
> - keine Tabs. Das ist ziemlich gewöhnungsbedürftig?
> - Syntaxhighlighting ist OK, aber zusammengehörende Klammern werden
> nicht hervorgehoben (in Geany z.B. kann man eine Klammer markieren, die
> andere wird dann auch hervorgehoben - nützlich wenn man z.B. in C viele
> Verschachtelungsebenen hat.)
> - was ich bei Notepad++ besonders toll fand: wenn man auf ein Wort
> doppelklickt, dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig
> hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den
> ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs?

Vim kann das alles (siehe Anhang) und Emacs wahrscheinlich erst recht.

Diese Features sind aber auch nicht gerade neu oder für den 
Editorentwickler schwierig zu implementieren. Deswegen kann ich mir gut 
vorstellen, dass es sie in vielen anderen Editoren ebenfalls gibt.

von Tobias (Gast)


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Hi Yalu,
Das ist GVIM den du da hast? was hast du denn da alles noch 
konfiguriert. Würde mich mal interessieren.

Gruss

von Rene S. (Firma: BfEHS) (rschube)


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Hallo zusammen,

erstmal vorab, ich mache auch immer noch sehr viel mit Vi. Schnell mal 
eine Konsole auf und los gehts. Vor einigen Jahren hab ich mal eine 
Kaffeetasse mit den wichtigen Vi Kommandos geschenkt bekommen. Wenn ich 
die mal wieder sauber mache, kann ich die sogar noch lesen :) Brauch ich 
aber nicht mehr.

Wenn man mit KDE arbeitet ist Kate eigentlich auch okay und unter 
Windows ist Notepad++ unschlagbar. Aber vielleicht kommt ja auch mit der 
alternative zum XServer einer auf die Idee einen neuen 
Programmier-Editor zu bauen oder Notepad++ zu portieren. Ubuntu setzt ja 
ab 13.10 'Mir' ein. Mal sehen was da noch kommt...

Bis dahin nutze ich Vi, Vim, Kate, Notepad++. Auf einem fremden Systeme 
hab ich letztens sogar mit dem Editor von 'mc' arbeiten 
können/dürfen/müssen :(

Grüße aus Berlin

von K. J. (Gast)


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Benutze gerne Kate wegen der intigrierten Shell, und dem rest vor 
alledem leicht einzustellen ansonsten ist nano mein Favorit in der 
Console.

von Hans Hertz (Gast)


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Tobias schrieb:
> dann werden alle Vorkommnisse des Worts farbig
> hervorgehoben. Kein Editor kann das unter Linux, jedenfalls keiner den
> ich bisher angeschaut habe ... kann man es in Emacs?

Klar, siehe beispiel. Emacs kann auch mehrerer dateien gleichzeitig 
anzeigen (bspw. Makefile, Source und logdatei). Gut ist auch der 
Diff-mode.
in zwei fenster zwei dateien vergleichen und auswählen ob der ausschnitt 
aus Fenster1 oder aus fenster 2 übernommen wird.

von xurfa (Gast)


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Eindeutig VIM :-)

von Thomas (Gast)


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... schrieb:
> Die nächste Version von Notepad++ soll ja auf QT basieren

Tatsächlich? Wo kann man das nachlesen?

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Tobias schrieb:
> Das ist GVIM den du da hast?

Ja. Der ist ja normalerweise im Vim enthalten, so dass man ihn je nach
Umgebung als Konsolen- oder X11-Variante aufrufen kann.

> was hast du denn da alles noch konfiguriert.

Nicht viel Spektakuläres.

Den Menübalken im obigen Screenshot habe ich normalerweise deaktiviert,
da er nur Platz braucht und nicht viel nützt (trotz der bis zu drei
Menüebenen deckt das Menü sowieso nur einen kleinen Anteil der
verfügbaren Funktionen ab).

Für LaTeX-Dateien wird die Rechtschreibprüfung aktiviert.

Dann habe ich noch ein paar Formatierungsparameter (Zeilenlänge,
Einrückung usw.) nach persönlichem Geschmack eingestellt. Für Projekte
mit davon abweichenden Richtlinien wird – abhängig vom Verzeichnis, in
dem sich die jeweilige Quelldatei befindet – automatisch ein anderer
Parametersatz eingestellt.

Für Python-Quellcode habe ich noch das Plugin pindent.vim mit ein paar
zusätzliche Hilfen zum Einrücken und Navigieren installiert.

Schließlich habe ich noch eine Umschaltung zwischen Normalschrift und
Riesenschrift über Funktionstasten konfiguriert. Das ist ganz praktisch,
wenn man andere Leute an den Editorinhalten teilhaben lassen möchte,
bspw. bei Demos, Vorträge u.ä.

Das war's eigentlich schon. Auf vim.org gibt es noch eine Unzahl
weiterer Plugins mit teilweise recht interessanten Features zum
Herunterladen. Man findet sich in der Liste der Plugins schnell zurecht,
da es eine Suchfunktion und zu jedem Plugin eine Beschreibung und eine
Benutzerbewertung gibt.

von ... (Gast)


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@Thomas

Tut mir leid, das hab ich mit WinMerge verwechselt. WinMerge soll in der 
nächsten Version auf QT basieren. Das hätte ich auch gern unter Linux.

von Ingo Iso (Gast)


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... schrieb:
> @Thomas
>
> Tut mir leid, das hab ich mit WinMerge verwechselt. WinMerge soll in der
> nächsten Version auf QT basieren. Das hätte ich auch gern unter Linux.

Graphisches Merge geht auch mit Emacs:

http://zaakbeekman.blogspot.de/2011/04/using-emacs-ediff-as-graphical-merge.html

von Norbert (Gast)


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... schrieb:
> @Thomas
>
> Tut mir leid, das hab ich mit WinMerge verwechselt. WinMerge soll in der
> nächsten Version auf QT basieren. Das hätte ich auch gern unter Linux.

Probier mal 'meld'

von Tobias (Gast)


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Ich versuche mich grade in GVIM einzuarbeiten. Auch Emacs habe ich mir 
mal installiert. Aber ich befürchte, ich werde wieder zu einem 
altbekannten Editor zurückgehen, auch wenn mir dieser nicht gefällt.... 
der Grund ist schlicht - ich denke nicht, dass ich mich innert 
nützlicher Frist in GVIM oder Emacs einarbeiten kann. Bei GVIM finde ich 
ja nicht mal raus, wie man den konfiguriert, aber es ist bestimmt ein 
guter Editor, auf den ersten Blick macht er einen sehr guten Eindruck, 
aber ich bin vermutlich zu alt, um mich da noch einarbeiten zu können 
:-/ oder wie lernt man GVIM? scheinbar kann man ja z.B. nicht mal 
einfach so eine neue Datei anlegen und drauf los tippen, sondern man 
muss da mit so Commands arbeiten? und eine solche Tab-Leiste, wie sie 
Yalu hat, habe ich auch nicht gebacken bekommen.

von Thomas (Gast)


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Genau das was du beschreibst ist doch was VIM und Emacs gerade ausmacht:
Die Einarbeitung ist mühsam und dauert ewig.
Dann benötigt man noch einmal genau so lange um die wichtigsten Features 
einzubauen und zu konfigurieren, die moderne IDEs von Haus aus 
mitbringen.
Die wenigsten Menschen kommen damit klar.
Aber die wenigen die diesen Weg beschreiten erleben dafür auch ein 
erhabenes, mythisches Gefühl eines echten Elitehackers.
Und das ist es worum es eigentlich geht, wenn man sich heutzutage noch 
auf diese Computerurgesteine einlässt.

von cppler (Gast)


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Einmal gesucht und diese ältere Auswahl gefunden:

http://www.tuxarena.com/2011/06/20-text-editors-for-linux-overview-screenshots/

Schau sie Dir alle mal an ;-)

von xkcd (Gast)


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Bah.

Echte Programmierer nehmen Schmetterlinge.

http://xkcd.com/378/

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Tobias schrieb:
> oder wie lernt man GVIM?

Ein guter Anfang ist gvimtutor. Der ist normalerweise bei Vim mit
dabei, also einfach von einem Konsolenfenster aus aufrufen.

> scheinbar kann man ja z.B. nicht mal einfach so eine neue Datei
> anlegen und drauf los tippen, sondern man muss da mit so Commands
> arbeiten?

Ja. Das erste Kommando in einem leeren Editorfenster ist normalerweise
"a" (append), das schaltet in den Insert-Modus. Dann kannst du nach
Herzenslust Text eingeben. Wenn du genug getippt hast, kehrst du mit der
ESC-Taste wieder in den Command-Modus zurück und tippst dort bspw. ":sav
<Dateiname>" (save as) oder ":q!" (quit without saving).

Die wichtigsten Kommandos findest du aber auch im Menü, das bei GVim
defaultmäßig aktiviert ist. Hinter den meisten Menüeinträgen steht auch
das Kommando, mit dem du die entsprechende Funktion per Tastatur
aufrufen kannst.

> und eine solche Tab-Leiste, wie sie Yalu hat, habe ich auch nicht
> gebacken bekommen.

Einfach den Menüpunkt "File/Open Tab" anklicken :)


Aber wie schon geschrieben wurde: In Vim muss man sich einarbeiten. Das
geht nicht von heute auf morgen und schon gar nicht durch Versuch und
Irrtum, sondern durch Lesen von Manuals oder der eingebauten Hilfe.
Benutzt man den Editor nicht sehr häufig, sind diese Dinge schnell
wieder vergessen. Wenn du sie jedesmal wieder irgendwo nachschlagen
musst, bist du nicht schneller, sondern langsamer als mit einem
gewöhnlichen Editor. Es ist ja auch nicht sinnvoll, LaTeX erlernen, nur
um alle paar Monate einen Brief zu schreiben.

Hier sind einige Beispiele für Vim-Kommandos:

  http://vim.wikia.com/wiki/Best_Vim_Tips
  http://rayninfo.co.uk/vimtips.html

Der eine wird es cool finden, mit wie wenig Tastendrücken komplizierte
Textoperationen gemeistert werden können, den anderen werden die
Beispiele völlig abschrecken. Letzteren sei gesagt, dass die teilweise
recht kryptisch erscheinenden Tastenfolgen meist Kombinationen aus
einfacheren Befehlselementen sind, die man keineswegs in voller Länge
auswendig lernen muss.

In Anbetracht dessen, dass diese Beispiele nur einen kleinen Teil des
Vim-Funktionsumfangs (der mittels Plugins sogar noch um ein Vielfaches
erweitert werden kann) abdecken, dürfte klar sein, warum so ein Editor
nicht über Menüs und Button-Leisten bedient wird. Menüs und Buttons
haben eben den großen Nachteil, dass sie in ihrer Anzahl stark begrenzt
sind und nicht miteinander zu komplexeren Funktionen kombiniert werden
können.

Es wird aber auch klar, dass wahrscheinlich kein Mensch auf der Welt den
vollen Funktionsumfang von Vim nutzt. Es gibt hier bei jedem Anwender so
etwas wie einen "aktiven Wortschatz", der die von ihm am häufigsten
benötigten Befehle enthält. Immer, wenn man eine tippaufwendige Aktion
öfters in ähnlicher Form ausführen muss, sucht man im Web nach einer
schnelleren Lösung, schreibt sie sich zunächst auf einen Spickzettel und
kann sie nach ein paar Malen auswendig. Dadurch wird der Wortschatz
ständig erweitert, und man kann den Editor mit der Zeit immer effektiver
nutzen.

Jetzt wird aber auch klar, warum langjährige Vim- oder Emacs-User oft
vom Typus "Mein-Editor-ist-der-einzig-wahre" sind: Selbst wenn es einen
moderneren Editor mit einem vergleichbaren Funktionsumfang gäbe, würden
sie bei einem Umstieg ihre gesamten Fähigkeiten wegschmeißen und wieder
bei Null anfangen. Und auch für den neuen Editor würden sie wieder
Monate, wenn nicht Jahre investieren, um die gewohnte Effektivität zu
erreichen.

Nicht dass der falsche Eindruck entsteht: Ich selber bin zwar
begeisterter Vim-User, aber nur ein kleines Licht im Vergleich zu denen,
die das Tool wirklich benutzen können. Ich habe damit auch nicht
deswegen angefangen, weil ich den Editor besonders cool fand, sondern
weil ich vor vielen Jahren auf Rechnern arbeitete bzw. arbeiten musste,
auf denen es nichts anderes als den vi gab. Immerhin bin ich aber soweit
fortgeschritten, dass ich bei der Erstellung längerer Fließtexte in Word
schneller bin, wenn ich diese erst in Vim eintippe und in Word dann nur
noch die Formatierung der Überschriften u.ä. vornehme. Auch diesen
Forenbeitrag habe ich mit Vim geschrieben.

von (prx) A. K. (prx)


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Das schöne am Emacs: Was nicht passt wird passend gemacht. Immerhin ist 
der von Haus aus eher sowas wie eine Lisp-IDE. Und komme bitte keiner 
mit "aua, wie umständich!" - seid ihr Programmierer oder DAUs? ;-)

von J. W. (nuernberger)


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Der Vim hat ja eine eigene sprache (Vim script), wo man eigene Programme 
und Plugins schreiben kann.
Ich selbst habe lediglich Makros geschrieben, und finde die 
Funktionalität sehr praktisch und mächtiger als Makros bei anderen 
Programmen.

Kenn jemand Vim Script genauer?

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