Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gegentaktendstufe


von flo R. (florudolph)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Community,
habe ein kleines Verständnisproblem bei dem einfachen 
Gegentaktverstärker...
Das Problem ist folgendes: wenn der Ausgang der Endstufe nicht durch den 
Widerstand belastet wirdzeigt das Oszi ein Ein- und Ausgangssignal 
welches ich nachvollziehen kann...

Wenn nun allerdings der Lastwiderstand angeschlossen wird ,hat dies eine 
Wirkung auf das Eingangssignal(im Pic gelber Signalverlauf).

als ersten Lösungsansatz habe ich Kondensatoren an die 
Kollektor_Anschlüsse geschaltet, allerdings ohne Verbesserung der 
Signale...

hat jemand eine Idee wo mein Fehler liegen könnte???

vielen Dank  fr

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

Die Basen hängen gleichspannungsmässig in der Luft. Du musst folgendes 
einbauen:

+Vcc ----o------
         ¦
         ¦
         R
         ¦
         ¦
  IN ----o----- zu B
         ¦
         ¦
         R
         ¦
         ¦
-Vcc-----o------

besser ist aber das:


+Vcc ----o------
         ¦
         ¦
         R
         ¦
         o----- zu B npn
         ¦
        \¦/
         ¦
  IN ----o
         ¦
        \¦/
         ¦
         o----- zu B pnp
         ¦
         R
         ¦
         ¦
-Vcc-----o------

von B e r n d W. (smiley46)


Lesenswert?


von dolf (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

man kann die übernahmeverzerrungen weitgehend vermeiden wenn man nen 
opamp vorschaltet.
die nachgeschaltete b endstufe liegt mit in der gegenkopplung.
die emitterwiderstände helfen dem opamp bei seiner arbeit.
n paar verrückte haben im hifi forum sogar den opamp diskret aufgebaut.
soweit wollt ich allerdings nicht gehen.

von flo R. (florudolph)


Lesenswert?

tausend dank für eure schnellen Antworten,
allerdings hab ich die Schaltung mit Dioden__Vorspannug und 
eingestelltem Strom ebenfalls schon ausprobiert und habe trotzdem noch 
das Problem, dass bei Belastung die Eingangsspannung einen Knick 
bekommt...wenn ich am Funktionsgenerator die Frequenz bis auf 600kHz 
hochdrehe verschwindet die Welligkeit des Eingangssignals..

mfg fr

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>und habe trotzdem noch das Problem..

Schaltplan? Dimensionierung? Oszibilder?

von Jens (Gast)


Lesenswert?

Vergleiche mal die Schaltung von dir und die von dolf. Der R11 ist 
wichtig!

Gruß, Jens

von flo R. (florudolph)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

hab Die Schaltung so aufgebaut wie im LTSPICE...
Fotos von den Oszi-Signalen hab ich gerade nicht zur Hand da ich die 
Schaltung zurückgebaut habe in der Hoffnung einen Fehler zu finden...

aber das Problem ist das gleiche.. die Eingangsspannung verzerrt, und 
damit auch die Ausgangsspannung.

von flo R. (florudolph)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

nochmal vielen Dank für die Antworten,
nachdem ich die Schaltung erneut aufgebaut habe, ist das Problem nun 
beseitigt...keine Ahnung was ich vorher falsch gemacht habe....

nun stehe ich aber schon wieder vorm nächsten Problem:

um eine genauere Berechnung durchzuführen wollte ich den Widerstand bei 
positiver sowie bei negativer Halbwelle berechnen, allerdings hab ich 
Probleme mit meinem Ansatz...

So habe ich für jeden der Transistoren versucht rbe zu bestimmen indem 
ich jeweils die Eingangskennlinie simuliert habe, allerdings habe ich 
nur auf die Transistoren bezogen einen unterschied der 
Eingangswidertände um Faktor 10, obwohl ich ja komplementär-Tramsistoren 
nutze...meine Annahme war, dass die dynamischen Eingangswiderstände in 
einem AP gleich oder wenigstens ähnlich wären?????

von flo R. (florudolph)


Lesenswert?

Guten Morgen Community,
könnte mir jemand einen Tipp geben wie ich den Innnenwiderstand der 
Endstufe bestimmen kann???

von dolf (Gast)


Lesenswert?

florian Rudolph schrieb:
> könnte mir jemand einen Tipp geben wie ich den Innnenwiderstand der
> Endstufe bestimmen kann???

nein aber hier n link wie man ne endstufe aufbaut und praxisnah 
berechnet.
dabei ist wichtig was du haben willst.
100w an 4 ohm bei 0db eingangssignal z.b.
http://www.hifi-forum.de/viewthread-103-71.html

von Martin S. (sirnails)


Lesenswert?

Wieso hast Du bei einem AB-Verstärker einen Ausgangskondensator? Den 
brauchst Du nicht, da im Leerlauf idealerweise 0V zwischen den Emittern 
anliegt.

Bei der Schaltung 13.09.2013 13:38 hast Du das Problem, dass Dir die 
Vorspannung "in der Luft" hängt. Ohne Offsetabgleich gibt es keinen 
definierten Arbeitspunkt.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> könnte mir jemand einen Tipp geben wie ich den Innnenwiderstand der
> Endstufe bestimmen kann???

http://www.sengpielaudio.com/Rechner-EingangsAusgangsWiderstand.htm
http://www.spicelab.de/ausgangswid.htm

du solltest dir aber wirklich mal ein Buch über Grundlagen holen,
es gäbe nämlich noch viel mehr zu lernen.

von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Wenn Du einen Transistor kaufst, weisst Du nie, welchen 
Verstätrkungsfaktor er hat. In Datenblättern sind angaben wie "25-70" 
üblich, also nur ein ganz ganz grober Schätzwert.

Ich erinnere mich, dass man früher für sehr viel Geld selektierte Paare 
kaufen konnte. Da war der Verstärkungsfaktor zwar immer noch ungewiss, 
aber man hatte wenigstens fast gleiche Werte beim PNP und NPN.

Das machen heute aber nur noch wenige Leute. Denn Transistoren udn IC's 
sind billig geworden. Man legt die Schaltung lieber so aus, dass es auf 
den Verstärkungsfaktor nicht so an kommt, so daß alle Fälle vom 
minimalen Wert bis zum maximalen Wert abgedeckt sind.

Für die obige Schaltung mit Op-Amp habe ich einen besseren Vorschlag mit 
weniger Übernahmeverzerrungen und weniger Rauschen bei geringer 
Lautstärke:

http://www.eleccircuit.com/the-otl-amplifier-listen-comfortably-by-tda2030-and-tip41tip42/

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

>wenigstens fast gleiche Werte beim PNP und NPN.
>...

Das gilt immernoch, das identische Eigenschaften benötigt werden. Nur 
sind bei Teile meist in einem Chip und dadurch "gleicher".


>Man legt die Schaltung lieber so aus, dass es auf
>den Verstärkungsfaktor nicht so an kommt, so daß alle Fälle vom
>minimalen Wert bis zum maximalen Wert abgedeckt sind.

Das macht man mittels Gegenkopplung. Dadurch verringert man die 
Gesamtverstärkung, aber sie wird dadurch unabhängiger von der 
ursprünglichen Verstärkung. Siehe auch Gegenkopplung bei OPVs.

von flo R. (florudolph)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

hallo,
hab da nochmal ne frage, wäre super wenn mir jemand helfen könnte.-
die Schaltung im angefügten Bild macht nicht das was sie soll, die 
negative halbwelle wird nicht auf den gewünschten wert 
verstärkt....meiner Meinung nach hängt das Problem an den 
unterschiedlichen eingangswiderständen der Transistoren?!?!?!? wenn ich 
den Strom der Stromquellen hochdrehe komme ich auf das gewünschte 
Ergebnis. den Strom der Stromquellen hab ich mir aus der Kennlinie der 
1N4148 abgelesen, bei diesem Strom fällt laut der Simulation 0,7V an der 
Diode ab....

von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

florian Rudolph schrieb:
> meiner Meinung nach hängt das Problem an den
> unterschiedlichen eingangswiderständen der Transistoren?!?!?!? wenn ich
> den Strom der Stromquellen hochdrehe komme ich auf das gewünschte
> Ergebnis.

Es liegt an der Stromverstärkung der Transistoren, der untere hat da 
eben einen kleineren Wert.

> den Strom der Stromquellen hab ich mir aus der Kennlinie der
> 1N4148 abgelesen

Warum das denn? Die Stromquellen müssen den notwendigen Baisistrom für 
die Endstufentransistoren liefern und danach müssen die dimensioniert 
werden.

von flo R. (florudolph)


Lesenswert?

ArnoR schrieb:
> Warum das denn? Die Stromquellen müssen den notwendigen Baisistrom für
> die Endstufentransistoren liefern und danach müssen die dimensioniert
> werden.

meine Überlegung war die Vorspannung für die Basis_Emitterstrecke so 
herzustellen...und deswegen hab ich den Stromwert bei 0,7V genommen...
ich bin davon ausgegangen das der Basisstrom von der Signalquelle 
geliefert wird... und das Dioden -Widerstandsnetzwerk nur den Ruhestrom 
einstellt...

könntest du mir sagen wie ich den maximal notwendigen Basisstrom 
berechne, der maximale Kollektorstrom soll 600mA Amplitude betragen und 
der transitor hat Hfe von 60???? also müsste dann der Basissrtom 10mA 
betragen???

: Bearbeitet durch User
von ArnoR (Gast)


Lesenswert?

> ich bin davon ausgegangen das der Basisstrom von der Signalquelle
> geliefert wird

Wie soll den das gehen? Schau dir mal die Polung der Dioden an. Die 
Signalquelle liefert nur Strom in die Stromquellen, die Differenz geht 
in die Basen. Daher kann der Basisstrom nicht größer als der 
Stromquellenstrom sein.

> der maximale Kollektorstrom soll 600mA Amplitude betragen und
> der transitor hat Hfe von 60???? also müsste dann der Basissrtom 10mA
> betragen???

Im Prinzip ja. Aber so knapp dimensioniert man das nicht, man würde eher 
20mA fließen lassen.

von flo R. (florudolph)


Lesenswert?

tausend Dank an ArnoR deine Antworten haben mir sehr geholfe

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.