Hallo zusammen, mein Kollege hat mir seinen defekten Studioblitz gegeben, weil man muss ja mal reinschauen. Sehr interessant. 230V werden vervielfacht, wenn durch Triac freigegeben, ein ATiny13 misst die Spg an den Blitz-Cs und schaltet dann wohl bei x Volt ab (nur daraus ergibt sich die Blitzdauer). Triac schaltet, Vervielfacher würde anlaufen - ist aber durch mich abgetrennt und durch Neonlämpchen ersetzt, da ich es natürlich in jedem Fall vermeiden möchte, die 2x 1350uF Kondensatoren-des-Todes zu laden. Die will ich lieber vorübergehend durch einen 2.2uF ersetzen, nur um zu schauen, wo der Fehler liegt. Nun die Frage: Auf den Blitz-Elkos steht 1350uF 360WV (Parallelschaltung)- was beudetet das? Schlichtweg 360V und ich könnte die Standardelkos aus einem SNT nehmen (2.2uF 400V)? Würde der Minielko laden, könnte ich schauen, on der Tiny eine ansteigende Spg sieht (R-Teiler) und dann die "Ready LED" frei gibt. Drückt man dann auf Test, müsste der Blitz auslösen bzw. die "Ersatz LED" (statt Zündspule) kurz auslösen. Danke, Klaus.
So. Habe den x MOhm R-Teiler etwas umgemodelt und ihm direkt die 5V über einen 220uF zu futtern gegeben. Je nach Potistellung geht nun nach ein paar s die Ready LED an, der Triac schaltet wieder ab. Läuft also. Nun mal gucken, ob die Zünd-LED blitzt und dann müsste ich doch mal was zu den 360WV wissen :) EDIT: Auslöse LED blitzt, Röhre versucht zu zünden (Mini Blitz durch Zündtrafo). Also müsste der Fehler im Vervielfacher liegen... Klaus.
Klaus R. schrieb: > EDIT: Auslöse LED blitzt, Röhre versucht zu zünden (Mini Blitz durch > Zündtrafo). Also müsste der Fehler im Vervielfacher liegen... Wie sieht denn die Blitzröhre aus (Bild)? Am Sockel etwas schwarz? Wieviele Auslösungen/Einschaltungen hat sie? Habt ihr einen weiteren baugleichen Blitz zum gegenchecken?
Eine Rundröhre, die sind von innen top aus, nichts angelaufen, schwarz etc. - und durch das "Bypassing" der HV Elektrik zündet der uC ja auch und man sieht kurz den Zündblitz durch die Röhre huschen... Ich guck mir morgen mal die Vervielfachergeschichte an, denn "eigentlich" kanns ja nur noch daran liegen. Klaus.
Im englischen Sprachraum wird die Nennspannung Working Voltage genannt und mit WV abgekürzt.
Klaus R. schrieb: > und man sieht kurz den Zündblitz durch die Röhre huschen... Wenn du 1350µF durch 2,2µF ersetzt, dann wird da auch nicht viel mehr darüberhuschen. Warum misst du nicht einfach die Spannung an deinen Blitzelkos? Wenn die stimmt, dann weisst du, daß die Hochspannungserzeugung funktioniert. Klaus R. schrieb: > (nur daraus ergibt sich die Blitzdauer) Das ist so nicht richtig. Die effektive Helligkeit wird nicht über die Dauer gesteuert, sondern rein über die Energie der Entladung. Und die Energie hängt natürlich von der Spannung in den Elkos ab. Die Dauer der Entladung ist so nicht spezifiziert, nur die minimale Belichtungszeit die man braucht damit Blitz und Foto sauber synchronisiert sind.
Ich würde behaupten die Blitzröhre ist defekt. Normalerweise funktioniert es so: Es liegen die 300-500 Volt an der Röhre. Ein Draht der an der Aussenseite der Röhre ist, wird über einen Hochspannungstrafo auf ein paar kV geladen, dadurch zündet das Gas in der Röhre --> Blitz. Das Gas verbraucht sich und / oder durch ein Leck tritt es aus. Dann ist ein Röhrentausch fällig.
> schaltet dann wohl bei x Volt ab Ja wie schaltet er denn ab ? Einen TRIAC (oder doch eher Thyristor) kann man nicht so einfach abschalten. Daher würden für zeitsteuerbare Blitze unterschiedliche Methoden entworfen, die zweite dunkle Quensh-Blitzröhre die die Energie übernimmt und verbrät, der zweite Thyristor der kurz mit einem Kondenstaor den Strom um den Haupt-Thyristor drumrumleitet bis der abschaltet, der GTO gate steuerbare Thyristor, und bei modernem Blitz gar keni TRIAC/Thyristor mehr sondern ein IGBT der aber genz besonders gute Werte hat und kurzzeitig den Blitz überlebt. > 230V werden vervielfacht Wahrscheinlich wird nur die positive Halbwelle in einen Elko geladen, die negative in einen anderen, und man hat zusammen 2 x 325V = 650V.
Klaus R. schrieb: > Auf den Blitz-Elkos steht 1350uF 360WV > (Parallelschaltung) Die Parallelschaltung möchte ich bezweifeln. Die gängigen Studio Blitzlampen zünden bei 360V nicht vernünftig durch. Es gab Geräte (Rollei als Beispiel), die zum Laden die Elkos parallel geschaltet haben, zum Blitzen wurden sie dann aber in Reihe geschaltet. Und es gab Geräte, die haben einen kleinen Kondensator (einige uF) auf höhere Spannung aufgeladen (700...1000V), der die erste Entladung aufbaute und dann wurden die dicken Elkos auf die Lampe geschaltet. Das Problem sind die Toleranzen der Elkos. Wenn man sie in Reihe schaltet und auflädt, ist die Spannungsverteilung (speziell nach Alterung) sehr schlecht und man muss dicke Widerstände zum Ausgleich parallel schalten. Bei nur zwei Elkos kann man sich mit positive/negative Halbwelle retten, muss dann aber beide Spannungen messen. Außerdem wird die PFC (Pflicht bei den Leistungen) recht komplex.
Ohne die genaue Schaltung/Typ zu kennen ist alles nur stochern im Nebel. Ein einfacher Blitz lädt nur die Elkos auf und über Hochspannung wird die Biltzröhre dann zum Zünden verleitet. Bei Computerblitzen gibt es die einfachen, die überflüssige Helligkeit durch Kurzschluss vernichten und die besseren, welche NUR die Energie der Blitzröhre zur Verfügung stellen die für die jeweilige dosierte Helligkeit benötigt wird.
Klaus R. schrieb: > Nun die Frage: Auf den Blitz-Elkos steht 1350uF 360WV > (Parallelschaltung)- was beudetet das? Schlichtweg 360V und ich könnte > die Standardelkos aus einem SNT nehmen (2.2uF 400V)? Zu 1) ja, zu 2) auf keinen Fall. SNT-Elkos vertragen keine Impulsentladung, das halten nur Blitzelkos aus. Üblicherweise sind zwei Gruppen von Elkos in Reihe geschaltet und werden auf 1,42*230V aufgeladen, die Spannung an der Röhre liegt also bei 650V. Jede Gruppe kann aus mehreren parallel geschalteten Elkos bestehen. Über die Spannung wird die Leistung geregelt. Die Blitze gehen meist auf 1/4 runter, d.h. halbe Spannung. In Reihe mit den Power-Elkos ist eine kleine Boosterstufe geschaltet. Die erhöht die Leerlaufspannung an der Röhre um weitere 300-900V, bricht aber beim Zünden, also wenn richtig Strom fliesst, sofort zusammen. Durch die höhere Leerlaufspannung zündet die Röhre schneller und (bei den kleinen Leistungs-Stufen) zuverlässiger. > Würde der Minielko laden, könnte ich schauen, on der Tiny eine > ansteigende Spg sieht (R-Teiler) und dann die "Ready LED" frei gibt. > Drückt man dann auf Test, müsste der Blitz auslösen bzw. die "Ersatz > LED" (statt Zündspule) kurz auslösen. Hängt von der Intelligenz des Controllers ab. Wenn der nur den LM339 emuliert, dann ja. Wenn er noch dU/dt plausibilisiert, dann wird er Dir einen Elkofehler melden. Verschleissteil Nummer 1 ist die Röhre. Wenn die im Bereich um die Elektroden schwarz aussieht, ist sie abgenutzt. Die blitzt dann noch, braucht aber deutlich mehr Spannung zum Zünden. Da würde ich zum Testen mal eine bekannt funktionierende reinstecken (eine 400 Joule-Röhre für Hensel, Richter, Multiblitz etc kostet ca 150 Euro). Die klassische Pfuschlösung wäre, dem Booster (der kleinen Villard-Kaskade in Reihe mit den dicken Elkos) eine weitere Stufe zu verpassen und das Ding danach zu verkaufen. Aber sowas macht ja keiner...
Hallo zusammen, soul-eye & einigen anderen dank, die meisten haben aber meine bis dato gemachten Angaben überlesen :) Ich vermute dann auch, dass die Villard als Booster genutzt wird, denn die dicken Cs sind def parallel (und direkt an der Röhre, ohne "Löschungsmöglichkeit) und würden eine so hohe Ladespg nicht aushalten - ich muss das mal genau abzeichnen. Der uC checkt nur die Ladespg, sonst nichts, er ließ sich easy "veräppeln". Ich nehm heute mal einen kleineren Blitzelko, dann mal sehen. Fotos gibts später ach noch mal... Gruß, Klaus.
Hier nun Bilder...rein "zur Info". Bei Bild 1 sieht man den provisorischen Anschluss inkl "Fake" der für den uC nötigen Ladespgserkennung (10k R). Die dicken Leiterbahnen sind die parallelen Blitz Cs, +/- gehen direkt an gelb/schwarz und damit an die Röhre. EDIT: Der gelbe Fleck auf der Röhre ist Quark, lt meinem Kollegen - Erdbeer-Fall-Fotos... Klaus.
...ich glaubs nicht. Suppe dran, Cs gemessen - 142V. Mit "Händi" angeblitzt - "FLASH, ahaaaa, Savior of the Universe..." Keine Ahnung, was da kaputt gewesen sein soll. EDIT: Btw - 142V vs. "Die zünden nicht mit geringen Spgen..." Jaja. Klaus.
Klaus R. schrieb: > Suppe dran, Cs gemessen - 142V Das ist wirklich erstaunlich. Gerade eine runde Röhre hat durch ihre Länge eigentlich eine höhere Anforderung an die Blitzspannung - selbst kleine Schmutzblitzgeräte bauen so ca. 300V an der Blitzröhre auf. Aber umso besser - wieder ein glücklicher Kunde :-)
Kunde? Hm. War aber zu erwarten, da die Blitzenergie bis 1/16 runter geregelt werden kann. Könnte mann jetzt ausrechnen über W = 1/2 C U² oder sowas...da wunderten mich die 142V nicht so sehr und WENN das Gas einmal ionisiert ist, analog Xenon, geht dann die Brennspg nicht stark runter? Der "Zündfunken" ohne die Cs ist jedoch, wie gesagt, schon recht beachtlich... Klaus.
Klaus R. schrieb: > Kunde? Hm. War aber zu erwarten, da die Blitzenergie bis 1/16 runter > geregelt werden kann. Könnte mann jetzt ausrechnen über W = 1/2 C U² > oder sowas...da wunderten mich die 142V nicht so sehr und WENN das Gas > einmal ionisiert ist, analog Xenon, geht dann die Brennspg nicht stark > runter? Du hast das Prinzip bei Thyristorblitzgeräten nicht verstanden. Auf keinen Fall geht die Regelung über die Kondensatorspannung. Entweder wird nach der vorgewählten Zeit die restliche Kondensatorladung durch den Thyristor vernichtet, oder die Blitzspannung wird nach der Zeit schlicht abgeschaltet. 142V sind zuwenig.
Mir ist noch kein Studioblitz begegnet, der die Leistungsregelung über Energievernichtung macht. Das kenne ich eigentlich nur von Kompaktblitzen (zum Aufstecken auf die Kamera). Studioblitze stellen die Leistung über die Elkospannung (ggf auch Elko-Anzahl) ein. Und damit die Röhre im Zündmoment eine ausreichend hohe Leerlauf-Spannung sieht, ist in Reihe zu den Elkos eine (schwach belastbare) Boosterstufe geschaltet.
Bzgl der 142V vs 300V: ich habe gerade nachgelesen wie die Villard-Schaltung funktioniert: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0604161.htm Und demnach wäre die Spannung der Elkos nicht alleine das entscheidende, sondern die Summierung von Elko + nächster Halbwelle der wohl 220 V. Und dann sind wir ja bei wenigstens 280 V, wenn man den den Scheitelwert nimmt. Vg, Konrad
Korrekt, Souleye. Der Rest labert nur dumm rum. Bei mir ist es genau so aufgebaut...der Boost-Teil ist mir noch etwas unklar, aber den muss ich mal abzeichnen. Gruß & schönen Samstag, Klaus.
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