Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Stromversorgung XMega


von Niels K. (niesl)


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Hallo liebe Gemeinde,
Ich hätte mal wieder ein Frage bzgl. des hier nicht allzu beliebten 
XMega. Diesmal geht es um die Stromversorgung. Nachdem ich jetzt lange 
genug mit dem Xplained rumgespielt habe, möchte ich eine Schaltung 
selbst aufbauen. Dafür wollte ich den XMega hinter einen Spannungsregler 
(LP 2950 CZ3,0) klemmen. Laut Atmel Datenblatt (Anhang Seite 2) soll man 
die Spannungsversorgung noch mit Entstörinduktivitäten versehen. Tut das 
in normaler häuslicher Umgebung wirklich not oder reichen auch die 2 
Kondensatoren?

Vielen Dank und viele Grüße,
Niesl

von Suedlicht (Gast)


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Tut nicht not. Und die Xmegas sind ganz sicher nicht "weniger beliebt" 
sondern TOP!

von Niels K. (niesl)


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Danke für Deine Antwort. Ich bin eigentlich auch recht zufrieden mit dem 
Ding, habe aber mit anderen Controllern keinen Erfahrung und damit keine 
Vergleichsmöglichkeiten.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Die Induktivitäten haben unter anderem die Aufgabedie Störungen vom ADC 
fern zu halten. Wenn dir dort maximal mögliche Präzision wichtig ist, 
solltest du zumindest die Möglichkeit die Induktivitäten nachträglich 
einzubauen im Layout vorsehen. Solange die nch nicht eingebaut werden, 
kann man eine Lötbrücke oder ähnliches setzen.

Die XMegas sind nicht unbeliebt, sie mußten nur als sie noch neu waren 
ihren Platz finden. Sie stellten, zumindest für das ATMEL-Portfolio, 
eine neue Kombination da. Sie bieten einen ATmega-ähnlichen Kern mit 
erhöhter Peripherieausstattung. Manche wußten mit der zusätzlichen 
Peripherie und deren erweiterten Möglichkeiten nichts anzufangen und 
fanden ihn somit oversized. Andere waren eine solche Ausstattung mit 
mehr Rechenleistung gewohnt. Der Zielmarkt mußte diesen Chip erst für 
sich entdecken.

von Niels K. (niesl)


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Danke Carsten,
So werde ich es machen. Eine Brücke ist schnell eingelötet.

Stand jetzt werde ich bei den XMegas erstmal bleiben. Rechenleistung 
haben die Dinger für mich auf absehbare Zeit genug. Als Hobby-Bastler 
ist das Preis-Leistungsverhältnis sowieso sekundär. Ob ich bei den paar 
Projekten jetzt für dio MCU 2-3 Euro zuviel ausgegeben habe, fällt ja 
überhaupt nicht ins Gewicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Suedlicht schrieb:
> Tut nicht not. Und die Xmegas sind ganz sicher nicht "weniger beliebt"
> sondern TOP!

Eher TOD. Natürlich sind sie nicht beliebt. Wem 8-Bitter reichen der 
nimmt die normalen AVRs, wem nicht, der geht heute direkt auf ARM. Die 
Xmegas sind zu spät dran gewesen, und typisch Atmel, zu teuer. Bei den 
AVRs schlägt der hohe Preis weniger durch, dafür sind sie zu weit 
verbreitet und zu beliebt. Aber beim Umstieg auf die XMega überlegt man 
sich schnell warum man nicht direkt auf ARM umsteigt und nen STM32 
nimmt.

gruß cyblord

von Stefan (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> und nen STM32
> nimmt.
>
> gruß cyblord

man nimmt Xmega weil man mit einer MCU nicht nur rechnen will, sondern 
auch mal was möglichst genau und schnell messen und dabei möglichst 
wenig Strom verbrauchen darf. Dann nimm deinen STm32 der nur so streut 
und freu dich dass du für billiges Geld billigen Schrott bekommst - die 
Hersteller geben diesem billign Schrott dann einen gut klingelnden Namen 
wie "Value Line" damit es sich nach was wertvollem anhört.

Irgend ein Hersteller hat zuletzt seine neuen Controller mit "32Bit für 
32Cent" beworben. Scheinbar ist der Preis das einzige Merkmal heute um 
sein Zeug loszuwerden - Features und gute Peripherie? Wozu auch, 
hauptsach billig.

von Niels K. (niesl)


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Naja ich wollte jetzt keine Grundsatzdiskussion aufmachen. Die meisten 
Sachen machen wohl ARM und XMega für Hobby-Bastler wie mich sowieso 
ausreichend gut. Ich hab halt nen Dragon zuhause rumliegen und komme gut 
mit Atmel Studio zurecht. Ein erneuter Umstieg würde mich nur Nerven 
kosten.

von Carsten R. (kaffeetante)


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cyblord ---- schrieb:
> Eher TOD. Natürlich sind sie nicht beliebt. Wem 8-Bitter reichen der
> nimmt die normalen AVRs, wem nicht, der geht heute direkt auf ARM. Die
> Xmegas sind zu spät dran gewesen, und typisch Atmel, zu teuer. Bei den
> AVRs schlägt der hohe Preis weniger durch, dafür sind sie zu weit
> verbreitet und zu beliebt. Aber beim Umstieg auf die XMega überlegt man
> sich schnell warum man nicht direkt auf ARM umsteigt und nen STM32
> nimmt.

Genau das ist es was ich meine. Die 8-Bitter Ecke hatte sich 
zwangsläufig auf ihre Niesche beschränkt und mußte erst die Erweiterung 
der Möglichkeiten erkennen und dafür dann die neuen Anwendungsgebiete 
erschließen.

Die ARM-Fraktion schielt traditionell verstärkt auf die Rechenleistung. 
Die dort verbaute Periherie hat daher auch oftmals ein etwas andere 
Ausrichtung. Dort findet man eher Ethernet und SDRAM und Co. Dafür wurde 
der ATMega aber nicht entworfen. Der XMega untertützt zwar erstmals bei 
einigen Modellen SDRAM, aber logischerweise nur mit schmaler Busbreite, 
da High-performance nicht der Zielmarkt ist.

Der XMega ist nicht einfach nur als Evolutionsschritt zu sehen, denn er 
löst die anderen Modelle ja nicht generell ab. Er deckt gezielt den 
Bereich "viel Periphrie mit moderater Rechenleistung" ab. Ich würde aber 
ebenso wenig die STM32 als billigen Schrott bezeichnen. Die sind für 
einen anderen Bereich konzipiert.

Und was den Preis betrifft, so ist das gebetsmühlenartig immer die 
gleiche falsche Leier. Man vergleicht dochnicht das TOP-Modell der einen 
Reihe mit dem billigmodell der Anderen Reihe. Ohnehin ist der 
Preisvergleich müßig, da sich die Einsatzbereicht nicht völlig 
überschneiden. Aber um mal Preise zu nennen:

Eine kurze Suche ergab für den ATXMEGA16A4U-AU einen Stückpreis von 2,36 
€ und ab 25 Stück liegt er schon bei 1,49 €. Das ist preislich den 
kleinen STM32 und ARM sehr ähnlich.

Nebenbei, wer von größeren Sachen kommt und einen kleinen, billigen Chip 
braucht, der greift wohl eher zu dem jeweiligen ARM oder STM32. Wer aus 
der anderen Ecke der Spezialisierungen kommt freut sich über die 
erweiterten Möglichkeiten der sehr verwandten XMegas. Und umgekehrt 
gilt, wer etwas mittelschweres testen möchte, aber längerfristig auch 
viele "Kleinaufgaben" zu erledigen hat, fährt mit dr Kombo ATXMega, 
ATMega, ATTiny auch nicht allzu schlecht. Wer aber.... und so weiter und 
so weiter. Jedem Tierchen sein ...

Es sind unterschiedliche Zielmärkte. Eine Planierraupe macht sich auch 
nicht sonderlich gut auf der Autobahn. Und jeder der schon einmal 
versucht hat mit einem Trabbi, SEAT Marbella oder FIAT Panda einen 
Bauplatz einzuebnen, wird natürlich auch über die mangelnde Eignung 
hierfür fluchen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Niels K. schrieb:
> Ein erneuter Umstieg würde mich nur Nerven
> kosten.

Das ist oftmals ein Zentrales Argument! Was interessieren mich ein paar 
Cent beim Bauteil wenn ich einen neuen Entwickler einstellen muß oder 
einen Teil des Teams umschulen muß? Das wird nur bei Großserien sinnvoll 
sein oder bei großem Leidendsdruck, also wenn die aktuelle Hardware 
nicht einfach nur suboptimal, sondern stark bis völlig ungeeignet ist. 
Zur kostenfrage kommt manchmal auch noch die Zeitfrage. Wenn die Zeit 
drängt, nehme ich auch etwas das schnell einsatzbereit ist. Time to 
Market ist manchmal wichtiger als 3 € bei der Hardware zu sparen.

Folglich kann es auch Sinn machen mit Kanonen (großkalibriger ARM) auf 
Spatzen zu schießen, wenn ich mir dafür ersparen kann die 
Etwicklungsabteilung dafür auf links zu ziehen. Es gab auch schon einen 
"kompletten" +hust+ "PC" auf einer PCI-Karte. Ich hatte einen 
SCSI-Controller auf dem ein handelsüblicher und amals teurer Intel 
486DX4-100 verbaut war. Warum hat man da wohl einen kastrierten PC als 
Subsystem für einen PC verwendet anstelle eines Ressourcenschonenden 
Controllers?

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