Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Akkupacks retten


von Thomas (Gast)


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Hallo,

Ich habe hier einige ältere (8/2010) NiCd Akkupacks von Modellfliegern.
Heute habe ich sie seit längerem wieder geladen und festgestellt, dass 
einzelne Zellen defekt sind.
Bei einem Pack hatte von 7 Zellen eine 0v bei einem anderen hatten zwei 
Zellen 0v.

Macht es Sinn aus 2 Packs wieder einen funktionierenden zu bauen? Die 
Kapazität der Zellen ist bei allen Packs gleich und sie sind alle gleich 
alt.

von J. Watt (Gast)


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Für kurzfristigen Gebrauch ja, sonst nicht.

von Matthias (Gast)


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Brauchst du sie denn? NiCds von 2010 sind nicht soo alt. Allerdings sind 
NiCds ja auch eigentlich kaum zu was zu gebrauchen :) Wie wurden sie 
gehandhabt, sollten sie noch frisch sein?

Die 0V-Zellen kannst du auch einfach bei wenig Strom und hoher Spannung 
versuchen wiederzubeleben.

Dann gibt/gab es mal so tolle Ladegeräte nach "Reflex"-Prinzip. Die 
wirken bei NiCd wunder, auch wenn einige von Hokus-Pokus sprechen. 
Prinzip: Ladestrom 0.5-4C, Endladestrom mindestens das 4 fache des 
Ladestroms. Nun wird immer beispielsweise 100ms geladen, danach ein paar 
ms entladen. In der Pause kann man auch perfekt die Spannung für ne 
Delta-U Abschaltung messen.

Damit solltest du die Packs wieder fit bekommen. 2-3 Zyklen davon und 
die sind wieder "wie neu" :)

von Michael_ (Gast)


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Geht.
Die toten Zellen kann man zum Teil wiederbeleben.
Vor allem Computerladegeräte haben da Probleme und melden voreilig 
Fehler.
An die Zelle kannst du ein Voltmeter anschließen und an einem 
handgeregelten Netzteil ca. 1-3 A einspeisen.
Wenn die Spannung 1 V erreicht, dann sofort abbrechen und mit kleinen 
Strom ( I10) weiterladen.

von Icke ®. (49636b65)


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Thomas schrieb:
> Bei einem Pack hatte von 7 Zellen eine 0v bei einem anderen hatten zwei
> Zellen 0v.

Vor oder nach der Ladung? Wenn sie NACH der Ladung keine Spannung haben, 
sind sie hinüber. Ansonsten hat man bei NiCD gute Chancen, mit ein paar 
Lade-/Entladezyklen wieder einen brauchbaren Zustand herzustellen. Ich 
habe hier auch noch Racingpacks aus dem letzten Jahrtausend liegen, die 
über 10 Jahre nicht benutzt wurden und trotzdem nach 3 Zyklen wieder fit 
waren. Allerdings sind das selektierte Zellen.

von Thomas (Gast)


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> Brauchst du sie denn?
Ja. Wollte mal wieder fliegen :)

> NiCds von 2010 sind nicht soo alt. Allerdings sind
> NiCds ja auch eigentlich kaum zu was zu gebrauchen :)

Naja, für meinen Zweck taugen die. 5-7 min Flugzeit ist da schon 
drinnen.

> Wie wurden sie gehandhabt, sollten sie noch frisch sein?

Eigentlich sehr gut. Immer entladen vor dem nächsten Laden.
Und mehr als 15-20 Zyklen haben die mit Sicherheit noch nicht hinter 
sich.
Lagen jetzt aber ca. 1-1,5 Jahre in der Schublade (vermutlich im 
entladenen Zustand)

> Die 0V-Zellen kannst du auch einfach bei wenig Strom und hoher Spannung
> versuchen wiederzubeleben.

Mit wieviel  Spannung soll ich da drauf mehr als 30V bei 3A schafft mein 
Netzteil nicht.

von Anon Y. (anonymous)


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Thomas schrieb:
>> Die 0V-Zellen kannst du auch einfach bei wenig Strom und hoher Spannung
>> versuchen wiederzubeleben.

Es ist genau andersherum. Ist ja auch logisch, weil die Spannung sofort 
zusammenbricht. D.h. niedrige Spannung, hoher Strom. Irgendetwas im 
Bereich 10C - 100C.

von Icke ®. (49636b65)


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Bist du überhaupt sicher, daß es NiCD sind und nicht NiMH? 2010 gab es 
m.E. offiziell gar keine NiCD mehr zu kaufen.

von ich (Gast)


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Am Anfang ist es meist so, daß die Zellen sehr hochohmig sind und so gut 
wie keinen Ladestrom annehmen. Deshalb geht man mit einer höheren 
Spannung ran, stellt aber die Strombegrenzung sehr niedrig ein. Wenn die 
Zellen dann anfangen, Ladung anzunehmen, geht es meist relativ schnell 
und der Ladestrom steigt an. Um dort Schäden zu vermeiden, nimmt man 
wenig Strom. Erst beim zweiten oder dritten Zyklus (frühestens) sollte 
man dann mehr Ladestrom geben. Sonst ist die Zelle gleich wieder tot. 
Und diesmal für immmer.

von auch ich (Gast)


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Es kann beides vorkommen.
Defekte Zellen können hochohmig als auch Niederohmig sein.

Niederohmige Zellen haben einen internen Kurzschluss.
Der kann bei längerer Lagerung entstehen. Dabei wachsen in der Zelle von 
beiden Polen Kristalle "aufeinader zu". Igendwann treffen sich diese und 
die Zelle hat einen Kurzschluss.

Test auf Kurzschluss :
Zelle mit etwas Strom "beschalten" - Spannung an der Zelle messen.
0 Volt Zelle hat Kurzschluss
>0 Volt Zelle hat vermutlich einen anderen Defekt.

Reaktivierung bei Kurzschluss
Zelle kurzfristig! (<2s) mit hohem Strom 3-10A beschalten. Dadurch 
"brennt" der Kurzschluss weg wie eine Sicherung.

Ist nur eine Notlösung. langfristig sind neue Zellen die richtige 
Lösung.

Dann aber bitte ALLE Zellen eines Packs.

von Michael R. (Firma: Brainit GmbH) (fisa)


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magst die alten Zellen nicht für Autos oder Schiffchen verwenden, und 
deinen Flugmodellen allein aus Sicherheitsgründen etwas verläßliches 
spendieren?

von Stephan (Gast)


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ich mache das meist mit einem anderen guten Akkupack.
Immer mal kurz dran halten, bis Spannung da ist.

von MaWin (Gast)


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