Hallo! Wir haben hier im Büro mehrere DECT/GAP Telefone von Agfeo. Seit etwas 2 Wochen haben wir ein massives Problem, mit den Dingern zu telefonieren, da die NF von einem Dauerstörsignal überlagert wird. Wir können das Problem durch empirische Begehung (Abschattung, Reichweite) relativ gut auf unseren Hinterhof mit zahlreichen Gewerbestätten eingrenzen. Leider steht hier kein Spectrumanalyzer zur Verfügung aber ein "Spasstest" mit einem SDR hat bei exakt 960MHz ein "extrem lautes", gepulstes Dauersignal mit ca. 300KHz Breite und ca. -6dB bei abgezogener(!) Antenne gezeigt obwohl definitiv kein Mobile von uns in der Nähe war. Signale von Mobltelefonen waren dagegen klar abzugrenzen. Möglicherweise könnte es sich bei dem Störsignal daher um eine Oberwelle handeln?
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a. b. schrieb: > Möglicherweise könnte es sich bei dem Störsignal daher um eine Oberwelle > handeln? Dann solltest du im Abstand der Grundwelle nach oben und unten weitere Oberwellen finden.
Hannilein schrieb: > Welches Gewerbe? Wo ist das Büro? Normales "Papierbüro" im Hinterhof, ein wenig Lager, ein wenig löten. Angrenzende Gewerbe sind Swingerclub als Event-Management getarnt, Fliesenhandel, Catering und Hausverwaltung
Jörg Wunsch schrieb: > a. b. schrieb: >> Möglicherweise könnte es sich bei dem Störsignal daher um eine Oberwelle >> handeln? > > Dann solltest du im Abstand der Grundwelle nach oben und unten weitere > Oberwellen finden. Bei 480MHz (etwas schwächer), 960MHz, 1440MHz und darüberhinaus wird der SDR taub ..
Also Grundwelle auf 480 MHz. USB 2.0? :-) Im Zweifelsfalle halt Störungsmeldung bei der BNetzA machen. Ich denke, was du an Eigenmessungen gemacht hast, sollte dafür als Begründung ausreichen.
Jörg Wunsch schrieb: > Also Grundwelle auf 480 MHz. USB 2.0? :-) > > Im Zweifelsfalle halt Störungsmeldung bei der BNetzA machen. Ich > denke, was du an Eigenmessungen gemacht hast, sollte dafür als > Begründung ausreichen. Ich denke auch BNetzA. Für USB etwas zu stark, es sei denn es gibt Reichweitenverstärker bis 30 Meter :-)
Wie überträgt USB High-Speed? Ein Schritttakt von 480MHz entspricht einer Frequenz von 240MHz. Mit m.E. eher ungeraden Oberwellen.
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Ist irgendwo Gastro in der Nähe? - Es KÖNNTE auch eine fehlerhafte Mikrowellen-Warmhalte sein. Ein Bekannter hatte vor Jahren mal so ein Ding angeschleppt, das seinen TV störte. Bei ihm war immer das ZDF weg (Kanal 21), wenn das Restaurant die Straße runter auf hatte. Erstaunlich, daß das Gerät bei f/5 über 300m weit gestört hatte.
A. K. schrieb: > Wie überträgt USB High-Speed? Hab' ich mir nicht angesehen. War bei 480 MHz nur die erste Assoziation, hat aber sicher in dem Zusammenhang ohnehin keinen wirklichen Sinn. Falls ein USB-Kabel so viel abstrahlen würde, würde es der Benutzer schon deshalb wegwerfen, weil der USB selbst damit nicht mehr funktioniert.
a. b. schrieb: > Angrenzende Gewerbe sind Swingerclub als Event-Management getarnt möglicherweise werden diese Etablissements z.B. mit sowas fernüberwacht: RF-Video AMP-960XL 4 Watt High Power 960 MHz UHF Amplifier man weiß ja nie :-)
Mal zurück zum eigentlichen Thema: Ein Blick in den Frequenznutzungsplan klärt mal so einiges: 480 MHz: Mobiler Landfunkdienst, sprich Betriebsfunk, BOS-Funk, TETRA also alles Sendestellen, die von der Bundesnetzagentur eingemessen werden, also so gut wie auszuschließen... 960 MHZ: Oberes Bandende des D-Netz. Kann gut sein, daß hier ein starkes Digitalsignal gesendet wird, EDGE wird in diesem Band gesendet, ist aber keine 300 kHz breit... Träger auf runden Frequenzen bei SDR´s deutet auf einen internen Oszillator oder deren Harmonischen hin... Nun mal aber zu den DECT-Telefonen: Sendebereich 1880-1900 MHz. Ist schon mal kein Vielfaches von 480 oder 960 MHz. Ich vermute mal eher weniger eine Frequenzstörung. Was öfter der Fall ist: Einstrahlung von Störsignalen über die Telefonleitung, die in den meisten Gebäuden ungeschirmt sind und wenn hier im Zeitalter von Powerline und einer Vielzahl von Mobilfunkdiensten die HF über die Zuleitung kommt, dann ist sehr schnell die Signalaufbereitung in den Geräten überfordert. Ich würde hier mal eine HF-Drossel in der Telefonleitung vorschalten, das hilft in vielen Fällen... Gruß Tobi
Tobias Wex schrieb: > Ein Blick in den Frequenznutzungsplan klärt mal so einiges: Immer vorausgesetzt, das betreffende Gerät richtet sich nach deutschen Regeln und ist nicht von Sonstwo importiert. So liegt beispielsweise bei 477MHz australischer CB-Funk.
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Was mir auch noch gerade einfällt: Nachdem im letzten Jahr auf dem 2m Band platz gemacht wurde für den Ausbau der DAB Sender, sind nun alle DVB-T Sender auf das UHF-Band gewechselt. 480 MHz würde dem Kanal E22 entsprechen. Befindet sich ein DVB-T Sender im näheren Umfeld? Die sind 8 MHz breit und können jede Menge HF auf ungeschirmten Leitungen produzieren... Ich will hier aber nichts heraufbeschwören, das analoge Fernsehen hatte wesentlich höhere Sendeleistungen... Wie gesagt, mal die Zuleitungen verdrosseln, Ringkern o.ä. ...
Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass ein digitales Modulationsverfahren wie DECT auf der Hochfrequenz so gestört wird, dass sich ein Störgeräusch in der NF ergibt? Hört sich für mich ein bischen komisch an. Aus dem digitalen Salat bei HF Störung wird man doch vermutlich kein NF-Störgeräusch mehr decodieren können.
Deshalb glaube ich auch nicht, daß die Frequenz selbst gestört wird, sondern einfach HF auf der Telefonleitung liegt, die dann den Modulator beeinträchtigt und dann einfach ein Störsignal in der NF zu hören ist. Wie bereits gesagt wurde wäre im Falle einer Störung auf der HF-Ebene selbst keine Demodulation des Nutzsignals mehr möglich. Zu den drahtlosen Mikrofonen: Die gebräuchlichsten Anlagen laufen auf dem Band von 795 MHz bis 822 MHz. Das Band wird jedoch nun nach und nach von LTE belegt. Die neuen Frequenzen sind meines Wissens 825 bis 830 MHz. Das wären jetzt die professionellen Anlagen, die privat genutzten und von den Elektronik-Discountern vertriebenen senden fast alle auf 863 MHz jeweils mit einer Sendeleistung von 10mW in der Betriebsart FM-Wide.
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