Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu ADuMxxxx


von Günter N. (turtle64)


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Hallo,
ich will mit einem PSoC3 8 digitale Signale galvanisch getrennt 
ausgeben. Die Signale sind langsam, d.h. sie ändern sich nur alle paar 
Minuten mal.

Der PSoC3 kann 4mA pro Ausgang direkt liefern, da bin ich auf den 
ADuM3400 gestoßen.

Im Datenblatt der ADuM steht:
If the decoder receives no pulses for more than about 5 μs, the input 
side is assumed to be unpowered or nonfunctional, in which case the 
isolator output is forced to a default low state by the watchdog timer 
circuit.

Verstehe ich das richtig: Wenn sich das Eingangssignal nicht mit 
mindestens 200kHz ändert, schaltet der Ausgang auf low?
Wenn das so ist, was passiert dann, wenn man in einem seriellen 
Datenstrom (z.B. SPI) mehrere Einsen nacheinander überträgt?

Was wäre eine Alternative, die mit max. 4mA Eingangsstrom auskommt?

Danke für Tips!

von Cyblord -. (cyblord)


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Ich glaube dabei geht es eher darum, wenn die Encoder-Seite ohne Strom 
ist (unpowered). Und so der interne Decoder keine Daten mehr vom Encoder 
auf der andere Seite der Isolation bekommt. Das hat nichts mit dem 
Eingangssignal zu tun.

: Bearbeitet durch User
von Günter N. (turtle64)


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Ach so! Habe gerade bei Analog diesen Beitrag gefunden:
http://ez.analog.com/message/88137#88137
Da wird erklärt, dass der ADuM, wenn sich das Eingangssignal nicht 
ändert, selbst Refresh-Pulse erzeugt. Wenn diese ausbleiben, gehen die 
Ausgänge auf Low - und das passiert tatsächlich dann, wenn die 
Versorgung eingangsseitig weg ist.

von genervt (Gast)


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Günter Nowinski schrieb:
> Verstehe ich das richtig: Wenn sich das Eingangssignal nicht mit
> mindestens 200kHz ändert, schaltet der Ausgang auf low?
> Wenn das so ist, was passiert dann, wenn man in einem seriellen
> Datenstrom (z.B. SPI) mehrere Einsen nacheinander überträgt?

Ich kenn den Baustein nicht, aber manche Optischen Tranceiver mögen es 
nicht, wenn sie "DC" übertragen sollen, da sonst die Schaltungen aus dem 
Arbeitspunkt driften.

Lösung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Manchester-Code

von ich (Gast)


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Günter Nowinski schrieb:
> If the decoder receives no pulses for more than about 5 μs, the input
> side is assumed to be unpowered or nonfunctional, in which case the
> isolator output is forced to a default low state by the watchdog timer
> circuit.

Wenn der Dekoder für mehr als 5µs keine Impulse empfängt, wird 
angenommen, daß die Input-Seite stromlos ist oder nicht funktioniert. In 
diesem Fall wird der Isolator-Output durch den Watchdog in einen 
low-state-Zustand gebracht.

Also ist es schon so, wie du sagst. Der Eingang braucht eine 
"Mindest-Datenrate".

Aber eine Alternative kann ich dir leider im Moment nicht vorschlagen.

P.S.: Ich habe mal ein wenig mehr gelesen:
> In the absence of logic transitions at the input for more
> than ~1 μs, a periodic set of refresh pulses indicative of the
> correct input state are sent to ensure dc correctness at the output.
Und dann heißt es:
> If the decoder receives no internal pulses of more than about 5 μs...
                             ========
Also nur, wenn die internen Pulse ausfallen, dann nimmt er an, daß 
estwas nicht stimmt und schaltet den Ausgang nach low.

Also alles gut, würde ich sagen :-)

von Cyblord -. (cyblord)


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Man muss auch sagen, die ADuM sind praktisch alle Narrensicher. Du 
siehst am Ausgang, das Signal welches am Eingang anliegt. Fertig ;-)
Intern sind die ziemlich durchdacht und komplex, darum auch recht teuer.


> Also ist es schon so, wie du sagst. Der Eingang braucht eine
> "Mindest-Datenrate".

Nö, schaut euch doch mal das Blockschaltbild dazu an. Was ist denn der 
"Decoder"? Der empfängt Signale vom Encoder. Also erstmal nicht direkt 
von einem Eingang.

Meine ADuM (1351) können alle stundenlang DC übertragen, sowohl lo als 
auch hi.

Das beschriebene Verhalten dient nur als Watchdog, dass nicht der 
Ausgang auf Hi gehalten wird, obwohl gar kein gültiger Input mehr 
anliegt, bzw. die Eingangsseite tot(=stromlos) ist.

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Man muss auch sagen, die ADuM sind praktisch alle Narrensicher. Du
> siehst am Ausgang, das Signal welches am Eingang anliegt. Fertig ;-)
> Intern sind die ziemlich durchdacht und komplex, darum auch recht teuer.
>
>> Also ist es schon so, wie du sagst. Der Eingang braucht eine
>> "Mindest-Datenrate".
>
> Nö, schaut euch doch mal das Blockschaltbild dazu an. Was ist denn der
> "Decoder"? Der empfängt Signale vom Encoder. Also erstmal nicht direkt
> von einem Eingang.
>
> Meine ADuM (1351) können alle stundenlang DC übertragen, sowohl lo als
> auch hi.

Lies mal mein PS, da habe ich mich korrigiert, nachdem ich alles im 
Datenblatt gelesen hatte.

Günther schrieb:
> If the decoder receives no pulses
Richtig heißt es aber im Datenblatt:
> If the decoder receives no internal pulses
                             ========

Also sind wir einer Meinung. Alles gut :-)

von Günter N. (turtle64)


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Dann sind wir uns ja einig:
- der ADUM kann niederfrequente Signale übertragen
- im Datenblatt sollte besser stehen "...no INTERNAL pulses..." (steht 
da aber nicht!)

Zum zweiten Teil meiner Frage:
Was gibt es für Alternativen, die mit max. 4mA eingangsseitig auskommen? 
Optokoppler ziehen doch mehr Strom.

von Cyblord -. (cyblord)


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Günter Nowinski schrieb:
> Zum zweiten Teil meiner Frage:
> Was gibt es für Alternativen, die mit max. 4mA eingangsseitig auskommen?
> Optokoppler ziehen doch mehr Strom.

Warum eine Alternative wenn die ADuM passen?

Was muss denn mit 4 mA auskommen? Der Eingangspin oder die Versorgung 
der gesamten Eingangsseite?

Es gibt doch auch Optokoppler welche sich mit 4mA betreiben lassen.

Es gibt z.B. bei Farnell noch andere Hersteller für "Digital Isolators". 
Schau halt dort noch nach Alternativen.

gruß cyblord

: Bearbeitet durch User
von ich (Gast)


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Günter Nowinski schrieb:
> Dann sind wir uns ja einig:
> - der ADUM kann niederfrequente Signale übertragen
> - im Datenblatt sollte besser stehen "...no INTERNAL pulses..." (steht
> da aber nicht!)

Dann hast du ein anderes Datenblatt. Ich habe den folgenden Satz direkt 
mit Copy&Paste aus dem Datenblatt rauskopiert:
> If the decoder receives no internal pulses of more than about 5 μs...

Da kannst du mal sehen, auch die Hersteller (oder Datenblattersteller) 
machen Fehler, die sie dann später vermutlich korrigiert haben.

von Günter N. (turtle64)


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Der PSoC3 kann pro Ausgang direkt max. 4mA liefern. Also muss der 
Eingangspin damit auskommen. Die Versorgung des ADuM kann sich ruhig 
mehr gönnen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Günter Nowinski schrieb:
> Der PSoC3 kann pro Ausgang direkt max. 4mA liefern. Also muss der
> Eingangspin damit auskommen. Die Versorgung des ADuM kann sich ruhig
> mehr gönnen.

Der ADUM3400 hat doch bloß +/- 10µA Eingangsstrom? Passt doch.

von Gregor B. (Gast)


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Geht auch bei langsamen Signalen mit Optokopplern, z.B. TLP124, TLP624,
SFH618A-3, die sind alle auf für einen LED-Strom von 1mA spezifiziert 
und haben da mindestens eine Stromverstärkung von 100%.

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