Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug transparentes Holz ?


von Matthias F. (matthiasf)


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Hallo,

beim surfen im Internet sind mir schon ein paar mal verschiedene Uhren 
mit solchem transparenten Holzfronten untergekommen. Würde mich mal 
interessieren wie das geht? Vielleicht kanns mir einer von Euch 
erklären?

Gruß M.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Ich tippe auf stinknormales stark getöntes (dunkelgrau oder rot) 
Plexiglas mit im passenden (holz-)Braunton aufgebrachtem Siebdruck in 
Holzmaserungsoptik.

von MaWin (Gast)


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Dünne Holzimitat-Lackschicht auf (hier wohl rotem) Acryl.

Ähnlich unter dem Begriff Bierlasur in Deutschland bekannt,
http://www.fachgebaerdenlexikon.de/index.php?id=1875
aber deine Plastikplatte wohl per Siebdruck.

von Sven (Gast)


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Holz hauchdünn/Papierdünn schneiden/Hobeln?

Oder einfach Papier mit Holzaufdruck aufkleben.
Das dürfte für Hobbyisten wohl das einfachste sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das geht mit Furnier (dünnes Holz), in das ein feines Lochraster 
gelasert ist.

von Björn R. (sushi)


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Prinzip dann ähnlich wie bei den Großflächigen Werbungen auf Bussen(wo 
man von innen trotzdem noch rausschauen kann)?

LG, Björn

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja. Oder wie bei verschiedenen Leuchtdioden im Aluminium-Unibody-Gehäuse 
diverser MacBooks:
http://cap-studio.de/wp/index.php/2008/10/maschinenbau-par-excellence/

von Michael_ (Gast)


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Sven schrieb:
> Holz hauchdünn/Papierdünn schneiden/Hobeln?

Es gibt da Anbieter für sowas. Wir haben mal Versuche gemacht um dieses 
mit Leuchtfolie zu beleuchten. Das war Echtholz-Furnier.
Es kommt da sicher auf den Preis an.
billig - Imitat/Papier
teuer - Holzfurnier

von Sni T. (sniti)


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Bei den chinesischen Uhren ist das ein Kunststoff-Laminatersatz. Dadurch 
hat das dann auch eine entsprechende Oberfläche bei guter 
Lichtdurchlässigkeit.

von dfgh (Gast)


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Bei hellem Holz geht das auch einfach so. Insbesondere in der 
Maserungsrichtung (nennt man das so?) leuchtet das Licht recht gut durch 
einige mm Holz.

Dabei kommt es aber auch auf die Farbe an, Rot hat bei mir ganz gut 
funktioniert. Damit das Bild scharf wird, müsste man das Holz allerdings 
schon recht dünn machen.

Ich habe das mal mit einer Ultrahellen roten LED in Lindenholz gemacht. 
bei normalem Licht sieht man das ganz gut, in der Sonne würde man aber 
wohl nichts mehr erkennen.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Das ist einfach eine Klebefolie in Holzoptik, 100% Plaste - 0% Holz.
Man bekommt das Zeug im Baumarkt oder auch in solche 
Ramsch-Einrichtungsläden wie Teppich Domäne Harste oder Tedox.
Mit diesen Folien lassen sich Türen/Schränke/Schreibtische auf Holzoptik 
bringen (Natürlich super hochwertig! Macht aus jedem Sperrholzbrett 'ne 
massive Eichenplatte!) - verfügbar sind die Folien mit den 
verschiedensten Holzmaserungen.
Erst einmal erscheinen diese Folien nicht besonders transparent, mit 
einer ordentlich starken Lichtquelle dahinter, dringt aber noch etwas 
durch - so wie eben im oben gezeigten Bild mit wohl recht hellen 
LED-Anzeigen.

von MaWin (Gast)


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> Das ist einfach eine Klebefolie in Holzoptik

Nein.

Nicht die.

> Man bekommt das Zeug im Baumarkt

Nicht DC Fix.

von Wolle (Gast)


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Ich habe mir von der Fa. Modulor ein Muster schicken lassen, um einen 
LED-WS2812 Display in einem Couchtisch zu verstecken. Mit hellem Holz 
(Ahorn) und bei einer Furnierstärke von 0,1mm (!!!) auf Papierträger 
scheinen die LEDs mit einem Abstand von 3-4cm noch schön durch und sind 
relativ farbneutral. Hier der Link zum Hersteller:
http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/x/shp/oxbaseshop/cl/alist/cnid/DP_CPK

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Modulor ist Händler, nicht Hersteller.

Modulor ist für Basteleien schick, für in Berlin lebende lohnt die Fahrt 
zum Moritzplatz (U8) definitiv.

von Matthias F. (matthiasf)


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Wolle schrieb:
> Ich habe mir von der Fa. Modulor ein Muster schicken lassen, um einen
> LED-WS2812 Display in einem Couchtisch zu verstecken. Mit hellem Holz
> (Ahorn) und bei einer Furnierstärke von 0,1mm (!!!) auf Papierträger
> scheinen die LEDs mit einem Abstand von 3-4cm noch schön durch und sind
> relativ farbneutral. Hier der Link zum Hersteller:
> http://www.modulor.de/shop/oxid.php/sid/x/shp/oxbaseshop/cl/alist/cnid/DP_CPK

Hallo Wolle,

klingt ja sehr interessant. Gibt's da auch Fotos zum anschauen?

Gruß Matthias F.

von transparentes Aluminium, alter Hut ;) (Gast)


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Das sieht aus wie die "Holzapplikationen" auf dem Amaturenbrett von Ford 
aus den siebzigern .... 'tschuldigung :) Da jetzt noch einen 
Wackeldackel und eine selbstgehaekelte Klorolle, die 7-Segmentanzeigen 
weg und eine klassische VDO-Uhr rein ....

Echt, das  hilft dir jetzt garantiert nicht weiter, ggh aber der erste 
Gedanke war Konsul, Taunus, Granada ....

have fun.

von Wolle (Gast)


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Hallo Matthias,

hier drei Bilder vom Prototypen, beim ersten sind 20mm hohe "Kammern" 
aus Pappe zwischen LED und Furnier, beim zweiten liegt das Furnier 
direkt drauf, das dritte zeigt, dass es sich tatsächlich um Holz 
handelt. Weißer als Ahorn wirds natürlich nicht, aber in einer relativ 
dunkeln Umgebung, oder zumindest ohne direkte Beleuchtung von außen 
lässt sich ein "weißes" Pixel gut von einem schwaren unterscheiden.

Gruß Wolle

von Vn N. (wefwef_s)


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Wie behandelst du die Oberfläche? (Vorsichtig) schleifen und versiegeln?

: Bearbeitet durch User
von Wolle (Gast)


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Das weiß ich noch nicht, vielmehr sehe ich auch noch das Problem 
versehentlich durch das Furnier zu stoßen. Momentan plane ich das 
Furnier auf eine dünne Plexiglasplatte zu kleben, und eine richtige 
Glasplatte als Tischoberfläche obendrauf zu legen. In dem Fall würd ich 
das Holz gar nicht behandeln. Ansonsten bin ich ein großer Fan von Öl 
zur Oberflächenbehandlung, aber das fällt hier (genauso wie Lack) als 
Möglichkeit weg weil das Papier zu dünn ist. Ebenfalls müss noch ein 
Verfahren zum Aufleimen getestet werden. Favorit ist derzeit verdünnter 
Weißleim, und das Furnier mit nem Bügeleisen drauf.
Evtl. kann ich aber auch die untere Platte verzichten, wenn die obere 
Glasplatte das Furnier gut auf das Raster drückt. In wie weit der Leim 
sich dann auf Helligkeit und Farbe auswirkt, fällt dann auch weg.
Das alles sind aber eher Unbekannte die wenig ins Gewicht fallen, bzw 
sich von selbst lösen. Derzeit hänge ich noch bei der Programmierung, 
die erstmal fertig sein soll, bevor ich in die Werkstatt ziehe ;)

von Amateur (Gast)


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Praktisch jedes Material wird durchsichtig, wenn mann's nur dünn genug 
macht.
Abgesehen von der Herstellung dürfte wohl die Bearbeitung eine echte 
Herausforderung sein.
"Dat Zeuch muss' 'de nur angucken, schon ist's hinüber".

Aber Spaß beiseite und Ernst komm raus:
Den Gedanken, das Zeug auf einer Gebrauchsoberfläche (z.B. Tisch) zu 
verwenden, würde ich ganz schnell verwerfen.
Unter einer Schutzplatte: OK.
An der Wand, außer Reichweite von normalen Fingern, als Hingucker: OK.

Wir alle kennen doch das 08/15 Furnier, von dem wir alle umgeben sind. 
Das ist nur möglich, weil es durch das Lackieren getränkt wurde und 
somit einer relativ dicken Lackschicht (Kunststoff, hart) entspricht, 
die Holzgemustert ist. Die heutigen Lacke aber sind echt gut, was die 
Stabilität betrifft, nicht aber was den "Körpergeruch" (Ausdünstungen) 
betrifft.

von Wolle (Gast)


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Amateur schrieb:

> Abgesehen von der Herstellung dürfte wohl die Bearbeitung eine echte
> Herausforderung sein.

Herstellung? Fang doch bitte weiter oben an zu lesen.

> Aber Spaß beiseite und Ernst komm raus:
> Den Gedanken, das Zeug auf einer Gebrauchsoberfläche (z.B. Tisch) zu
> verwenden, würde ich ganz schnell verwerfen.
> Unter einer Schutzplatte: OK.

Ähm, nochmal: siehe oben

> Wir alle kennen doch das 08/15 Furnier, von dem wir alle umgeben sind.
> Das ist nur möglich, weil es durch das Lackieren getränkt wurde und
> somit einer relativ dicken Lackschicht (Kunststoff, hart) entspricht,
> die Holzgemustert ist. Die heutigen Lacke aber sind echt gut, was die
> Stabilität betrifft, nicht aber was den "Körpergeruch" (Ausdünstungen)
> betrifft.

Dein 08/15 Furnier wird ja auch nicht "freischwebend" verwendet, sondern 
auf eine Oberfläche aufgebracht. Und damit das Material darunter an den 
Kanten auch mal nen Katscher abkann, kommt an solche Stellen ohnehin ein 
massiver Anleimer dran. Es sei denn man verwendet Laminate, aber 
"Plastikholz" ist für mich keine Option.

Dankbar bin ich für jeden weitern klugen, ungefragen Rat; aber bitte nur 
in Programmierfragen, denn da bin ich tatsächlich Amateur.
Von ebensolchen, die Holzbearbeitung betreffend, bitte ich jedoch 
abzusehen. Hierfür gibt es ganz andere Foren, diesem hier recht ähnlich, 
die ein viel besseres Publikum liefern.

Gruß W

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