Hallo Leute, Ich mache gerade ein Platinenlayout von einer Platine von der ich ausgehe, dass sie magnetischem Störeinflüssen unterliegt. Es handelt sich um eine Schutzbeschaltung von einer parallel angeordneten Dickkupfer-Platine (Platine ist huckepack). Im Fehlerfall wird mit einem Stromstoß von bis zu 2kA gerechnet unter dessen Einfluss meine Schaltung noch korrekt handeln können muss. Ich habe auf der Schutzbeschaltung einige Netze, die über die ganze Platine verteilt sind. (Steuersignale, VCC, hilfsspannungen usw). Ich frage mich nun, wie ich das routen soll. Gerade bei Signalleitungen, die docht eine recht hohe Impedanz (bzw geringe treiberleistung) haben, habe ich Angst vor Problemen. Ich habe mein Platinen-Programm erstmal auf "any angle" gestellt, sodass ich keine horizontalen/vertikalen vorzugsrichtungen mehr habe und mir somit statistischen auffällikgeiten spare - 45° ist ja eher eine Ästhetik-Sache. Nun aber zum Punkt: Sollte ich Stromkreise routen? Also Netze über mehere Alternativrouten verteilen? So würde induzierter Strom im Netz selbst fließen, aber nicht unbedingt durch in die angeschlossenen hochohmigen Bauteile.. Oder macht es die potentielle Störeinstrahlung noch schlimmer? Aber meines erachtens sind es ja eigentlich nur Kurzschlusswindungen. Kann das mal jemand beurteilen oder vielleicht Erfahrungen teilen? Ich würde mich sehr über Input freuen!
Hallo autoRouter. AutoRouter schrieb: > > Nun aber zum Punkt: Sollte ich Stromkreise routen? Also Netze über > mehere Alternativrouten verteilen? So würde induzierter Strom im Netz > selbst fließen, aber nicht unbedingt durch in die angeschlossenen > hochohmigen Bauteile.. Oh nee, damit habe ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht. Theoretisch ist die Idee nicht schlecht, aber in der Praxis.... > > Oder macht es die potentielle Störeinstrahlung noch schlimmer? Aber > meines erachtens sind es ja eigentlich nur Kurzschlusswindungen. ..fliesst in eben dieser Kurzschlusswindung ja ein heftiger Strom, mit dem Du Dein Feld u.U. erst recht dicht an empfindliche Eingänge bringst. Und wenn Deine "Kurzschlüsse" nicht extremst niederohmig sind, dann entsteht durch den dicken Strom über ihren ohmschen bzw. induktiven Anteilen auch wieder eine erhebliche Spannung. > > Kann das mal jemand beurteilen oder vielleicht Erfahrungen teilen? Persönlich bin ich besser damit gefahren, Hin- und Rückleiter für meine Versorgungen und Signale so dicht wie möglich zusammenzuhalten, damit die daraus entstandene Koppelschleife möglichst klein wird. In Härtefällen habe ich auf Leiterbahnen auf der Platine verzichtet und direkt mit verdrillten Drähten angeschlossen. Die Schlaglänge so kurz wie möglich. *) Ist natürlich Fertigungstechnisch sehr unelegant.... Ich hatte immer mal geplant, eine solche "Verdrillung" testweise mal auf einer doppelseitigen Platine durch Leiterbahnen zu machen, die per Vias ständig die Lagen tauschen. Bin ich leider bis jetzt aber nicht zu gekommen. Achte darauf, dass Dein Rückstrom auch tatsächlich durch den vorgesehenen Pfad fliesst, und nicht eventuell einen von der Impedanz her bequemeren Weg nimmt..... Bei NF ist eher der ohmsche Anteil, und bei HF der induktive Anteil ausschlaggebend. **) > Gerade bei Signalleitungen, die > docht eine recht hohe Impedanz (bzw geringe treiberleistung) haben, habe > ich Angst vor Problemen. Vieleicht einen kräftigeren Treiber nehmen und per Widerstand künstlich niederohmig machen? Eine Stromschleife verwenden, so wie früher bei der V24 Schnittstelle? Wenn Du statische Signale hast.....Tiefpässe ohne Ende verwenden. Besser mal ein Signal verschleifen solange tragbar oder per Schmitttrigger restaurieren als Störungen. Zumindest solltest Du mal schauen, was du Dir als Strom bei Deinen Treibern leisten kannst, und dass dann auch zu mindestens ca. 3/4 ausnutzen. Optokoppler sind Deine Freunde. Lichtwellenleiter auch. Besonders bei undurchsichtigen Masseverhältnissen. Übertrager sind in der Umgebung tückisch, weil sie als Pickups arbeiten können.... *) Die verdrillten Leitungen kannst du selber machen. Zwei Drähte in den Schraubstock und die anderen Enden in einen Akkuschrauber spannen. Dann unter Zug den Schrauber drehen lassen, bis du meinst, es ist genug. Du wirst mit etwas Geschick Schlaglängen hinbekommen, die deutlich kürzer sind als Du bei verdrillten Leitungen aus der Fabrik hast, weil das auf größeren Längen nicht zuverlässig funktioniert. Aber für Deine 50cm schon (Im Zweifel auch noch drei Meter). **) Für den Zweck nehme ich sonst gerne schonmal stromkompensierte Drosseln, die als Trafo wirken und das Rücksignal auf die dafür vorgesehene Leitung "zwingen" (und die dabei verhunzte Kurvenform nicht wirklich stört). Das dürfte in Deinem Falle aber auch problematisch sein, weil ich Angst hätte, das die Drosseln als pickups wirken. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
an dieser Stelle vielleicht mal die Frage, welchen Feldstärken die Halbleiter selbst gewachsen sind, ohne zerstört zu werden, bzw. ohne Fehlfunktionen zu zeigen. Natürlich sollte man gar nicht erst....aber es bleibt ja doch der Wunsch nach kleinen Platinen mit teils extremen Nennwerten. Gibt es hier ein Limit, bzw. Richtwerte?
Hallo 0815. 0815 schrieb: > an dieser Stelle vielleicht mal die Frage, welchen Feldstärken die > Halbleiter selbst gewachsen sind, ohne zerstört zu werden, bzw. ohne > Fehlfunktionen zu zeigen. Richtig. Hatte ich oben vergessen zu erwähnen: Bei Logikbausteinen sind die "LS" Typen in dieser Hinsicht deutlich robuster als die Standardtypen oder gar extra schnelle. Wenn also merkwürdige Effekte oder Latchups auftreten, könnte das die Ursache sein. > Natürlich sollte man gar nicht erst....aber es bleibt ja doch der Wunsch > nach kleinen Platinen mit teils extremen Nennwerten. Letztlich könnte man noch versuchen zu schirmen. Aber ein wirksamer Schirm gegen Magnetfelder ist schwer, aufwändig zu fertigen bzw. zu montieren und beim Service lästig. Der beste Schirm ist oft Abstand halten. > Gibt es hier ein Limit, bzw. Richtwerte? Interessant wären in diesem Falle natürlich auch noch die Zeiten, mit denen die Werte erreicht werden. Stirnzeit und Rückenhalbwertszeit. Steilheit des Anstieges...... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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