Gibts eine Möglichkeit, sehr genügsame Geräte mit Energie aus dem "normalen" Ethernet zu versorgen? Ich meine damit nicht das genormte PoE, sondern eine ähnliche Technik wie sich früher z.B. sertielle Mäuse gespeist haben ... also quasi durch Gleichrichten und Puffern der Signale aus den Datenleitungen, ohne dabei die Datenübertragung unmöglich zu machen. Es geht um Sensoren für Temperatur und Luftfeuchte, die nicht mit Batterie versorgt werden sollen und auch der Aufwand für normgerechtes PoE erscheint zu hoch ...
sollen die Sensoren über Ethernet Kommunizieren oder liegt da bloß zufällig ein Ethernet-Kabel rum? Man könnte ja einfach ein Netzgerät an zwei Leitungen des Ethernet anschließen.
Die Sensoren sollen ihre Daten ca. alle 5 Minuten per Ethernet versenden (HTTP-Request auf PHP Skript mit POST-Paramtern). Die Zwischenzeit über könnten sie versuchen, die +-1V (habe nachgelesen) per StepUp-Wandler zu 3V oder 5V in ein Elko oder Goldcap zu pumpen, was dann für 5 Sekunden Betriebszeit reichen sollte. Habe nur keine Vorstellung, ob die Energiebilanz aufgehen könnte ...
Sollte das machbar sein, wäre der Aufwand mehrere Zehnerpotenzen höher als für POE. POE ist bekannt, dafür gibts fertige Lösungen, die preisgünstig in Massen gefertigt werden. fchk
Sind das 8-polige Cat-X Kabel? 10/100Mb braucht davon nur 4, was du mit dem Rest machst bleibt dir überlassen.
Frank K. schrieb: > Sollte das machbar sein, wäre der Aufwand mehrere Zehnerpotenzen höher > als für POE. POE ist bekannt, dafür gibts fertige Lösungen, die > preisgünstig in Massen gefertigt werden. Das glaube ich nicht. Poe braucht jeweils einen Injektor und eine spezielle Schaltung mit eigenem Controller am Ejector - Poe ist ein richtiges Protokoll. Es geht hier um ein Nischenprodukt, dass für sich alleine an einem Switch-Port hängt und ca. alle 5 Minuten mal zum Leben erwacht und ein par Bytes sendet. Falls die Energie ausreicht - das muss ich testen oder jemand sagt es mir - sollte das schon deutlich einfacher sein als regelkonformes PoE.
Um nennenswerte Leistungen (im unteren mW-Bereich) abgreifen zu können, muß die Verbindung aktiv sein, dazu müssen aber beide Enden aktiv sein - und für ein aktives TP-Interface reicht die Leistung bei weitem nicht aus.
Frank schrieb: > Poe braucht jeweils einen Injektor und eine > spezielle Schaltung mit eigenem Controller am Ejector - Poe ist ein > richtiges Protokoll. Bullshit! Du solltest dich vorher besser informieren, bevor du solchen Schwachsinn postest. PoE nach IEEE 802.3af sowie 802.3at verwenden Resitive Sensing. Da wird zur ersten Klassifizierung mit einer kleinen Spannung ein Wiederstand im Endgerät gemessen. So kann festgestellt werden, ob das Endgerät PoE kann. Mit der nun aufgebauten Stromschleife kann das Engerät dem PSE mitteilen welche Leitung zu Verfügung gestellt werden soll. In der zeiten Klassifizierung kann wiederum durch eine Stromschleife der HighPower Level nach 802.3at gemeldet werden. Jetzt wird die Versorgungsspannung im Bereich von 37-57V angelegt. Also nichts mit Controller, Kommunikation über Controller. Alles diskret mit ein paar Bauelementen aufzubauen.
Frank schrieb: > Es geht um Sensoren für Temperatur und Luftfeuchte, die nicht mit > Batterie versorgt werden sollen und auch der Aufwand für normgerechtes > PoE erscheint zu hoch ... Beschreib doch mal etwas genauer, was das werden soll: - Wie oft wird das aufgebaut? - Gibt es irgendwo einen zentralen Serverschrank? - Wie viele Sensoren? - ... Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass du einen Raspberry Pi oder was vergleichbares in den Serverschrank/an eine zentrale Stelle stellst. Der macht den ganzen Netzwerkkrempel. Über Ethernet-Kabel (oder irgendwelche anderen Kabel, je nach dam was da grad liegt; dazu könntest du z.B. was schreiben) redet der mit den Sensoren, z.B. über oneWire. 100m Leitungslänge sind da machbar.
Frank schrieb: > Habe nur keine > Vorstellung, ob die Energiebilanz aufgehen könnte ... Das ist nicht das problem, es handelt sich ja um Millisekunden Senden gegenüber 5 min Aufladen. Aber ohne Aktivität von seiten des Client passiert auf der Leitung nichts, und DC kann man nicht abgreifen wegen der Transformatorankopplung. Du müsstest also dauernd Broadcasts zum Aufladen senden - das ist POE doch einfacher. Oder eine Solarzelle. Gruss Reinhard
nuA. K. schrieb: > Sind das 8-polige Cat-X Kabel? 10/100Mb braucht davon nur 4, was du mit > dem Rest machst bleibt dir überlassen. Da es um Sensoren geht, die nur ab und an mal senden sollen, ist folgendes schon Gesagte mit hoher wahrscheinlichkeit die einfachste Lösung. Erst ab Gigabit-Ethernet werden alle 8 Adern benötigt. Solange die 4 freien Leitungen nicht anderwertig in Gebrauch sind wäre dies das Einfachste. Wenn man nicht an den Kabeln rumschnippeln will, so gibt es simple Split-Adapter, wie man sie beispielsweise verwendet (hat) um ISDN über die freien Leitungen im selben Kabel mitzuführen. Im Zielgerät wäre es natürlich möglich auf den Spli-Adapter zu verzichten, weil man das dann auf der Platine entsprechend anschließen kann. Das wäre dann aber kein Normkonformes Gerät mehr, sondern eine Bastlerlösung! Entweder muß man dann ausdrücklich den Kunden darauf hinweisen oder man orientiert sich dann doch an POE! Bei kleinen Stückzahlen ist der Aufpreis einer zugekauften echten POE Lösung wahrscheinlich billiger als eine Eigenentwicklung. Bei großen Stückzahlen muß man sich bewußt sein, daß man mit seinen nicht-konformen Geräten den Markt kontaminiert. Eine Energierückgewinnung aus dem Übertrager wäre zwar theoretisch möglich, aber es muß daraus nicht nur der Sensor versorgt werden, sondern auch der Netzwerkteil. Nach dem Energieerhaltungssatz kann nicht mehr herauskommen als hineingeht. Dazu kommen noch Verluste. Ferner ist es ein Übertrager. Er speichert den Impuls nicht, soll er ja auch nicht. Daher wären Sperrwandlerähnliche Konzepte zur Energierückgewinnung ungeeignet. Baut man allerdings eine (AB)Art Flußwandler auf, so sollte an sich bewußt sein, daß je mehr Energie man auf der Zielseite abzieht, umso ähnlicher sieht die Verbindung für den Sender wie ein Kurzschluß aus. Da muß man also sehr vorsichtig sein und darf nur sehr wenig, nur einen Bruchteil, aus dem Signal abziehen, um nicht die Spezifikationen für Ethernet über TP-Kupferkabel zu verletzen. Folglich müßte man sehr viel mehr Dummy-Daten zur Stromversorgung an den Sensor schicken als dieser dann nach dem Laden zurückschicken soll. Das erfordert ein entsprechendes Softwareprotokoll, welches zumindest beim Aufladen keine Antwort erwarten darf, da der Sender vor dem Erreichen einer Mindestaufladung weder senden noch Daten empfangen kann.
Ok, dann werde ich wohl besser dieses "unechte" POE verwenden, z.B.: http://www.amazon.de/DIGITUS-Kabelset-passiv-100Mbit-Stecker/dp/B002NBN72C/ref=sr_1_7?s=computers&ie=UTF8&qid=1379863227&sr=1-7&keywords=poe
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