Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Batterie kaputt?


von Stefan (Gast)


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Vor zwei Jahren hatte ich die Starterbatterie meines Autos 
ausgewechselt, da sie nach 2 Monaten Standzeit nicht mehr den Motor 
starten konnte. Ich hab' sie aber als Ersatzteil aufbewahrt - für den 
Fall der Fälle.

Seit dem habe ich sie nicht mehr gebraucht, aber alle paar Monate einen 
halben Tag lang ans Ladegerät gehängt. Zum Messen nutze ich ein billiges 
digital-Multimeter, dem ich allerdings traue, denn bei Eneloop Akkus 
zeigt es einige Tage nach dem Laden erwartungsgemäß 1,25V an.

Das Ladegerät ist eins der einfachen Bauart, mit Transformator, 
Gleichrichter und Ampere-Meter, sowie ein Umschalter für kleine (Moped) 
und große (Auto) Batterien.

Mir ist dabei etwas aufgefallen: Nach nur 3 Monaten Standzeit ist die 
Klemmenspannung (ohne Last) auf 12V abgesunken. Ich hatte mehr erwartet, 
oder liege ich da falsch?

Wenn ich das Ladegerät anschließe, fließen anfänglich nur 4A obwohl das 
Ladegerät 8A liefern kann (tut es auch an der neuen Batterie). Der Strom 
sinkt binnen einer Stunde auf 0,5A ab, während die Spannung dann schon 
knapp über 15V liegt.

Also abklemmen, eine Stunde ruhen lassen und nachmessen: 12,4V. Das war 
mir zu wenig, darum habe ich das Ladegerät wieder für weitere 7 Stunden 
angeschlossen - trotz der hohen Spannung. Danach habe ich folgende 
Klemmen-Spannung gemessen:

Nach 1 Stunde: 12,8V
Nach 1 Tag:    12,6V
Nach 2 Tagen:  12,5V

Danach sinkt die Spannung deutlich langsamer. Bei der letzen Messung 
waren es wie gesagt 12V nach 3 Monaten.

Ich glaub, die Batterie ist defekt. Was meinen die Fachleute?

von Kevin (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich glaub, die Batterie ist defekt.

Ja da hast du recht.

Deine Messungen sind aber für'n Hugo.
Wenn du schon messen willst ob der Akku ok ist,
dann musst du ihn aber auch unter Last messen.

von Icke ®. (49636b65)


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Stefan schrieb:
> Ich hatte mehr erwartet, oder liege ich da falsch?

Ja leider. Bleiakkus unterliegen einer relativ starken Selbstentladung, 
d.h. sie werden auch ohne Verbraucher langsam leer. Im Auto fließen 
zudem durch Kleinverbraucher (Steuergeräte etc.) zusätzlich 
Entladeströme, sodaß die Batterie nach zwei Monaten durchaus leer sein 
kann. Langes Stehen im entladenen Zustand schädigt Bleiakkus stark und 
dauerhaft, das Teil ist jetzt wahrscheinlich nur noch als Starthilfe zu 
gebrauchen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan (Gast)


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> das Teil ist jetzt wahrscheinlich nur noch als Starthilfe zu gebrauchen.

Genau das ist ja der Anwendungsfall, für den ich die Batterie 
aufbewahren möchte - solange es geht. Ist besser, als keine Starthilfe 
zu haben :-)

> Wenn du schon messen willst ob der Akku ok ist,
> dann musst du ihn aber auch unter Last messen.

Danke für den Tip, genau das war mir noch unklar. Nur, welche Spannung 
sollte der Akku eine Stunde ohne Last nach dem Laden haben? Und welche 
Last ist zum richtigen Mese´sen notwendig? Reicht eine 15W Glühbirne 
oder muss es ein ganzes Auto samt Anlasser sein?

von Stefan (Gast)


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Ich habe nochmal mit 35W (3A) Last gemessen, wie gesagt 2 Tage nach dem 
Laden. Die spannung ist während der 1 Minute dauernden Messung von 12,5V 
auf 12,2V abgesunken. Danach scheint sie langsamer zu sinken.

Die Glühbirne ist jetzt aber so heiß, dass ich sie nicht mehr länger 
festhalten mag :-)

von Icke ®. (49636b65)


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Stefan schrieb:
> Genau das ist ja der Anwendungsfall, für den ich die Batterie
> aufbewahren möchte

Dann am besten volladen und an eine Konstantspannungsquelle mit 13,8V 
(nicht mehr!) anschließen. Die sorgt dafür, daß der Akku auch immer voll 
bleibt. Sowas gibt es fertig als sogenannte "Erhaltungsladegeäte" oder 
läßt sich für eine Handvoll Euro selbst bauen.

von andy (Gast)


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Stefan schrieb:
> Danke für den Tip, genau das war mir noch unklar. Nur, welche Spannung
> sollte der Akku eine Stunde ohne Last nach dem Laden haben? Und welche
> Last ist zum richtigen Mese´sen notwendig? Reicht eine 15W Glühbirne
> oder muss es ein ganzes Auto samt Anlasser sein?

Ich habe mir eine neue Batterie vor ca. 2 Monaten eingebaut. Im 
verbauten Zustand messe ich 12.6V an den Klemmen.


Stefan schrieb:
> Ich habe nochmal mit 35W (3A) Last gemessen, wie gesagt 2 Tage nach dem
> Laden. Die spannung ist während der 1 Minute dauernden Messung von 12,5V
> auf 12,2V abgesunken. Danach scheint sie langsamer zu sinken.

Wenn die Spannung schon nach einer Minute bei ca. 3A auf 12.2V absinkt, 
dann ist die Batterie eigentlich schon fertig (kaputt).

von unwissender Nichtskönner (Gast)


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eine Gans, die ständig nur gemästet >geladen< wird, kann sich auch bald 
nicht mehr bewegen und wird faul und träge!

Lade den Akkus mit 1/10 des entnehmbaren Nennstromes und entlade ihn 
sofort wieder bis auf die max. unt. Entladespannung und noch etwas 
darunter, und beobachte wie sich die abgegeben Leistung zeitlich 
verhält,
dann mißt du die Spannung zu dem Zeitpunkt im Leerlauf und nach einer 
1/4 Std. nochmals, dann wieder Laden und den Vorgang beobachten.
Wenn sich die nach dem Laden entnehmbare Leistung (Energie) deutlich 
verbessert > erhöht, hast du noch eine Chance den Akku wieder flott zu 
bekommen.
Denn nach nur 2 Jahren kann sowas eigentl. nicht sein, der ist 
sicherlich sulfatiert durch falsche Behandlung, dies läßt sich mit etwas 
Aufwand > Desulfatierer, wieder hinbekommen.
Wenn dir der Aufwand dazu zu hoch oder unbekannt ist, dann verschenk sie 
lieber jemaden der damit noch was anfangen kann!
Solche Tips wie Dauerladen in dem Zustand, ich weiß ja nicht wo solche 
Vorstellungen herrühren?

von Stefan (Gast)


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Ich denke, Erhaltungsladung macht wenig Sinn, wegen dem Stromverbrauch 
des Ladegerätes. Da kann ich lieber bei Bedarf eine neue Batterie 
kaufen, anstatt die alte Jahrelang zu lagern.

von Michael_ (Gast)


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An einem Bleiakku kann man die Kapazität nicht aus der Spannung 
ableiten.
Die Entladeschlußspannung liegt etwa bei 1,8V. Grob gesagt wären das 
11V.
den Bleiakku dabei mit 1/10 der Kapazität entladen.

von oszi40 (Gast)


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>Vor zwei Jahren hatte ich die Starterbatterie meines Autos
>ausgewechselt,wegen

Dann ist die alte heute Schrott. Tote Pferde werden auch nicht gesünder.
Falls Du eine neue brauchst, dann nimm nicht die kleinste.

von Stefan (Gast)


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> An einem Bleiakku kann man die Kapazität nicht aus der
> Spannung ableiten.

Ja, ist klar. Ich wollte ja auch gar nicht die Kapazität ermitteln, 
sondern nur feststellen, ob sie nun defekt (im Sinne von unbrauchbar zum 
Starten des PKW) oder nicht.

Ich habe jetzt mal die 35W Glühbirne ordentlich angeschlossen und 
entlade die Batterie damit auf 11 Volt. Anhand der Zeit bekomme ich 
schonmal ein ganz grobes Gefühl von der nutzbaren Kapazität. Wenn die in 
unter 10AH liegt, kommt die Batterie auf jeden Fall in die Tonne.

Dann lade ich sie wieder auf und kontrolliere dabei Spannung und Strom 
alle paar Stunden. Bei 14,4V ist Schluss. Danach werde 2-3 Monate 
abwarten und nochmal den Entladetest mit der Glühbirne machen.

Ich denke, spätestens dann werde ich sehen, ob sie noch nutzbar ist.

Strom liefert die Batterie jedenfalls noch reichlich, zumindest 
kurzzeitig, wie ich gerade versehentlich festgestellt habe. Ich habe 
einen 1,5er Kuferdraht innerhalb <1sec geschmolzen.

Ich sollte vorsichtiger sein...

von Stefan (Gast)


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Upsalla, vertippt. Es war ein 0,5er Draht.

von andy (Gast)


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Stefan schrieb:
> Dann lade ich sie wieder auf und kontrolliere dabei Spannung und Strom
> alle paar Stunden. Bei 14,4V ist Schluss. Danach werde 2-3 Monate
> abwarten und nochmal den Entladetest mit der Glühbirne machen.
>
> Ich denke, spätestens dann werde ich sehen, ob sie noch nutzbar ist.
>
> Strom liefert die Batterie jedenfalls noch reichlich, zumindest
> kurzzeitig, wie ich gerade versehentlich festgestellt habe. Ich habe
> einen 1,5er Kuferdraht innerhalb <1sec geschmolzen.

Jetzt noch mal, was willst du denn mit dieser Batterie überhaupt 
anfangen? Willst du mit der nur irgendwelche Versuche fahren oder willst 
du sie wieder einsetzen? Nur ein bisschen mit einer 35W Glühbirne 
rummachen bringt so gut wie nix. Wenn du die Batterie noch mal 2-3 
Monate stehen läßt, dann wird sie noch kaputter sein, wie jetzt. Der 
Alterungsprozeß wird sich jedenfalls weiter beschleunigen.

Stefan schrieb:
> Ich habe jetzt mal die 35W Glühbirne ordentlich angeschlossen und
> entlade die Batterie damit auf 11 Volt. Anhand der Zeit bekomme ich
> schonmal ein ganz grobes Gefühl von der nutzbaren Kapazität. Wenn die in
> unter 10AH liegt, kommt die Batterie auf jeden Fall in die Tonne.

Wie groß ist denn die Nennkapazität? Beschreib doch mal, was das für 
eine Batterie ist. Kannst du Wasser nachfüllen? Hast du die Säuredichte 
gemessen? Was hast du für technische Möglichkeiten ausßer einer 35W 
Glühbirne und einem urlaten Trafoladegerät?

Bis jetzt raten doch alle nur so ins Blaue.

von rosch (Gast)


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Erspare dir den Aufwand, gib die alte Batterie bei einem Verwerter ab 
(du bekommst noch ein paar Euro dafür) und lass dir einen 
Entsorungsnachweis geben. Wenn du nun ein paar Euro drauf legst und 
einen noch nicht befüllten Akku (Säure in extra Behälter) kaufst, kannst 
du diesen Akku praktisch unbegrenzt lagern und hast zeitnah einen Ersatz 
im Haus.

1) Werden unkontrollierte Ladevorgänge mit einem Ladegerät wie du es 
beschreibst (ohne Spannungsbegrenzung) und ohne den Zustand des Akkus zu 
kennen (Säureheber, Restkapazität usw.) nicht viel helfen können.
2) Ist davon auszugehen, das die alte Batterie bei der Starthilfe 
(anklemmen an leeren Akku) wahrscheinlich den Rest ihres Lebens 
aushauchen wird.
3) Sollte die Batterie es tatsächlich schaffen, im Winter deinen PKW 
noch einmal starten zu können, wird die eingebaute Batterie garantiert 
nicht zuhause schlapp machen :-)

Kaufe einen neuen Bleiakku auch nicht zu groß. Vor allem bei 
Kurzstrecken-PKW kann es Sinn machen, den Akku von der Ah-Zahl etwas 
kleiner zu wählen. Ein kleinerer Akku ist schneller wieder vollgeladen. 
Eine größere Bleibatterie wird hier nie vollgeladen und altert 
(sulfatiert) dann recht schnell.

von Stefan (Gast)


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Es geht um eine KFZ Starter Batterie für ein Dieselfahrzeug. 64AH, 
ausgelegt für maximal 640A Start-Strom.

Die Batterie habe ich nach einer Entladung durch die Winterpause 
ausgetauscht. Die alte Batterie habe ich aufbewahrt, falls ich ich im 
nächsten Winter nochmal Starthilfe brauche. Das ist auch passiert und 
hat funktioniert.

Jetzt kommt der zweite Winter nach dem Austausch. Inzwischen habe ich 
das Auto mit einer entsprechedn geregelten Solarzelle ausgestattet und 
hoffe, dass die Batterie dieses mal 3 Monate Winterpause übersteht, ohne 
zu sehr entladen zu werden. Ob das klappt, wird sich raus stellen.

Jetzt steht die alte Batterie noch hier herum und ich frage mich, ob ich 
sie nun entsorgen soll, oder nicht. Wenn sie warscheinlich noch zur 
Starthilfe taugt, will ich sie aufheben und alle paar Monate brav 
nachladen. Mein ladegerät hat zwar keine elektronische Regelung, aber 
ich kann die Spannung mit dem Multimeter kontrollieren und den 
Ladevorgang beenden, wenn die Batterie voll ist.

Soweit die Theorie. Die Praxis warf allerdings meine obigen Fragen auf. 
Ich fasse nochmal zusammen:

Nachdem die Leerlaufspannung auf 12V gesunken war, habe ich das 
Ladegerät angeschlossen. Leider sank der Ladestrom innerhalb einer 
Stunde schon auf 0,5A ab und die Spannung stieg auf knapp über 15V. So 
hatte ich mir das nicht vorgstellt. Mir wurde hier im Forum bestätigt, 
dass die Batterie warscheinlich defekt ist.

Der Hinweis, dass man anhand der Spannung nicht auf die Kapazität 
schließen kann, brachte mich dazu, einfach mal die Kapazität zu messen. 
Dazu habe ich die Batterie mit einer 35W Glühbirne belastet (was etwa 
1/20C entspricht) und die Spannung beobachtet. Nach 5 Stunden messe ich 
11,8 Volt. Ich habe die Messung an dieser Stelle unterbrochen, weil ich 
weg musste. Morgen mache ich weiter. Ich will sehen, wie lange es 
dauert, bis ich bei 11 Volt ankomme.

Dann kann ich ungefähr die nutzbare Kapazität abschätzen. Ich erwarte 
einen Wert irgendwo zwischen 10AH und 40AH. Ich hatte den Entschluss 
gefasst, die Batterie bei weniger als 10AH zu entsorgen, aber da bin ich 
mit den 5 Stunden * 3A ja schon drüber.

Also ist die Batterie doch nicht defekt. Es sei denn, sie entlädt zu 
schnell. Wobei ich mir noch nicht überlegt habe, was mir "zu schnell" 
wäre.

Wenn ich bei 11V angekommen bin, werde ich die Batterie wieder aufladen. 
Ich erwarte, dass dann der Ladestrom deutlich länger als eine Stunde im 
Bereich 5-8A liegt (das Ladegerät begrenzt bei ca 8A) und dass die 
Spannung innerhalb der ersten 5 Stunden unter 14,4V bleibt.

Wenn das nicht der Fall sein wird, will ich weiter nachforschen, warum 
sich die Batterie beim Laden anders verhält, als erwartet. Vieleicht 
erwarte ich etwas falsches, vielleicht ist die Batterie auch merkwürdig.

Nach dem Ladevorgang auf 14,4V stelle ich die Batterie zur Seite. In 
drei Monaten messe ich nach, wieviel Spannung sie dann noch hat. Ich 
erwarte knapp über 12V.

Also meine ursprüngliche Frage, ob die Batterie defekt ist, ist nun 
beantwortet. Sie ist noch als Starthilfe Batterie verwendbar und hat 
mehr als 15AH nutzbare Kapazität. Die Spannung ist aber sowohl beim 
entladen als auch in Ruhe etwas geringer, als erwartet.

Aus reiner Neugier will ich sehen, wie sie sich beim nächsten Laden 
verhält. Momentan scheint es mir so, dass die Batterie bei meinem 
gestigen Ladeversuch schon längst voll war (wegen über 15V und wenig 
Strom). Ich dachte nur, ich müsste nachladen, weil die Spannung geringer 
war, als erwartet.

von Stefan (Gast)


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Leider konnte ich auf der Webseite vom Hersteller Tudor keine 
Datenblätter finden - nichtmal zu den aktuellen Modellen.

von rosch (Gast)


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Dir ist aber bewusst das bei einem Bleiakku 10 Std lang 3 A nicht das 
gleiche ist wie 30 Min lang 60 A.

Eine Starterbatterie mit 3 A auf 11 V entladen ist keine gute Idee. 
Jeder zyklische Betrieb bekommt einer Starterbatterie nicht besonders 
gut.

Bei einer Leerlaufspannung von 12 V ist eine Starterbatterie entweder 
entladen oder stark sulfatiert.

Bei der Lagerung einer Bleibatterie sollte die Leerlaufspannung nicht 
unter 12,5 V - auf keinen Fall unter 12,3 V (2,05 V je Zelle) fallen.

Wenn das ein Saisonfahrzeug ist und du jeden Winter das Problem einer 
entladenen Batterie hast, warum baust du dann nicht die Batterie aus und 
stellst sie über Winter in den Keller und lädst 2 oder 3 mal mit nem 
halbwegs vernünftigen Ladegerät nach?

von Stefan (Gast)


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> Dir ist aber bewusst das bei einem Bleiakku 10 Std lang 3 A nicht
> das gleiche ist wie 30 Min lang 60 A.

Ja, mir ist bewusst, dass die nutzbare Kapazität vom Strom abhängt. Ich 
will sie auch nicht exakt messen.

> Jeder zyklische Betrieb bekommt einer Starterbatterie nicht
> besonders gut.

Anders kann ich aber die Kapazität nicht messen, oder doch?

> Bei einer Leerlaufspannung von 12 V ist eine Starterbatterie
> entweder entladen oder stark sulfatiert.

Jaja, das liest man allgemein. Wenn die Messungen an meiner Batterie dem 
nicht widersprechen würden, hätte ich den Thread nicht eröffnet.

> Bei der Lagerung einer Bleibatterie sollte die Leerlaufspannung nicht
> unter 12,5 V ... fallen.

Noch so eine nutzlose Weisheit. Denn meine Batterie ist schon nach 2 
Tagen auf 12,5V runter. Lässt sich dann aber auch nicht weiter laden (es 
sei denn, ich gehe über 15V).

> Wenn das ein Saisonfahrzeug ist ... warum baust du dann nicht die Batterie aus 
und stellst sie über Winter in den Keller

Weil ich keinen Keller habe und weil es sehr mühsam ist, sie in die 6. 
Etage über Treppen zu schleppen. Ich versuche es lieber mit Solarzelle.

von Wilhelm F. (Gast)


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Der Akku meines Autos wurde schon nach zwei Jahren von einer Werkstatt 
für defekt erklärt. Der Wagen steht bei mir oft mal drei Wochen nur rum, 
und außer Selbstentladung gibt es ja in neueren Autos auch die schönen 
Standby-Verbraucher.

Nun, er lebt nach sieben Jahren immer noch, aber meistens nur mit einer 
geringen Ladung, der Motor startet aber noch einwandfrei. Wenn ich dann 
mal nur eine Kurzstreckenfahrt über 10km mache, dann lasse ich den Wagen 
mal noch im Leerlauf 5 Minuten laufen. Das lädt den Akku etwas, der 
Generator hat bereits im Leerlauf die maximale Leistung.

von Michael_ (Gast)


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Stefan schrieb:
> Es geht um eine KFZ Starter Batterie für ein Dieselfahrzeug. 64AH,
> ausgelegt für maximal 640A Start-Strom.

In einem alten Fiesta geht die noch 100 Jahre.
Wenn sie noch 12V hat, ist sie nicht defekt, sondern hat nicht mehr 
volle Kraft.
Nutze sie als Solarbatterie.
Testen kannst du sie nur am Ort des Geschehens. Also bau sie ein bei 
-16°C und starte den Diesel.
Unterhalb dieser Temperatur startet dein Diesel normal eh nicht.

von MaWin (Gast)


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Stefan schrieb:
> Ich glaub, die Batterie ist defekt. Was meinen die Fachleute?

Da musst du im
Beitrag "Autobatterie mit Megapulse"
Thread gucken, da haben sich unsere selbsternannten Batterieexperten 
versammelt die an Esoterik glauben.

von Helge A. (besupreme)


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Die relativ alte Zweitbatterie, die ich habe, fährt zwei mal im Jahr 
eine Woche mit. Das scheint ihr gut zu tun. Beim ersten Start nach 
aufladen mit Ladegerät dreht der Anlasser gut durch, aber nach einer 
Woche hört sich das schneller an - ohne daß ich dabei jetzt irgendeine 
Messung gemacht hätte.

von batman (Gast)


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Stefan schrieb:
> Nach dem Ladevorgang auf 14,4V stelle ich die Batterie zur Seite. In
> drei Monaten messe ich nach, wieviel Spannung sie dann noch hat.

Eine alte Batterie wird damit vielleicht nur halb voll. Da würde ich 
nicht unter 14,7V Ladeschluß gehen, eher 14,8V bei ca. 200mA. Ca/Ca 
brauchen da noch mehr.

von rosch (Gast)


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Stefan schrieb:
>> Jeder zyklische Betrieb bekommt einer Starterbatterie nicht
>> besonders gut.
>
> Anders kann ich aber die Kapazität nicht messen, oder doch?

kommt darauf an wieviel hundert Euro du dafür ausgeben möchtest :-)

Stefan schrieb:
>> Bei einer Leerlaufspannung von 12 V ist eine Starterbatterie
>> entweder entladen oder stark sulfatiert.
>
> Jaja, das liest man allgemein. Wenn die Messungen an meiner Batterie dem
> nicht widersprechen würden, hätte ich den Thread nicht eröffnet.

Hier widerspricht sich doch nichts. Wenn die Spannung bei entnahme von 3 
A innerhalb einer Minute von 12,5 V auf 12,2 V abfällt ist der Akku 
entweder leer oder kann seine Ladung nicht mehr schnell genug abgeben 
(Sulfatierung, hoher Innenwiderstand). (Tief-)Entladene Platten wie auch 
sulfatierte Bereiche haben ein größeres Volumen als neuwertige Platten. 
Wäre auch ein Grund für die hohe Selbstentladung. Säureschichtung und 
Zellenschluss durch Bleischlamm schliesse ich einfach mal wegen 
Kapazität und Alter aus.

Stefan schrieb:
>> Bei der Lagerung einer Bleibatterie sollte die Leerlaufspannung nicht
>> unter 12,5 V ... fallen.
>
> Noch so eine nutzlose Weisheit. Denn meine Batterie ist schon nach 2
> Tagen auf 12,5V runter. Lässt sich dann aber auch nicht weiter laden (es
> sei denn, ich gehe über 15V).

Das gilt auch für halbwegs gesunde Bleiakkus, welche 12,6 bis 12,8 V 
abhängig von Bauart und Temperatur über Wochen halten können. Wenn deine 
das nicht kann, kannst du das als nutzlose Weisheit abtun oder in 
Erwägung ziehen das deine Batterie einen Defekt haben könnte.

Stefan schrieb:
> Ich versuche es lieber mit Solarzelle.

Spricht auch nichts gegen den Versuch. Du könntest auch trotz Solarzelle 
hin und wieder den Ladezustand prüfen und ggf. mit einem vernünftigen 
Ladegerät nachladen, und das nicht nur im Winter.

von Stefan (Gast)


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> Du könntest auch trotz Solarzelle hin und wieder den Ladezustand prüfen

Das werde ich machen, sonst merke ich ja nicht richtig, ob die 
Solarzelle ihren Zweck erfüllt. Ich will es ja merken, bevor die neue 
Batterie wieder durch Tiefentladung geschädigt wird.

Die alte Batterie hat übrigens bei Entladung auf 11V mit 3A länger als 
10 Stunden gehalten. Der Ladevorgang danach sah auch gut aus, es dauerte 
mehrere Stunden, bis die Spannung 15V erreichte.

Offensichtlich ist die Spannung der alten batterie beim entladen etwas 
geringer als normal und beim Laden etwas höher als normal. Sie kann aber 
trotzdem genug Strom zur Starthilfe abgeben (zumindest ging das noch im 
vergangenen Februar).

Ich werde sie daher als Reserve für Starthilfe aufbewahren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael_ schrieb:

> Testen kannst du sie nur am Ort des Geschehens. Also bau sie ein bei
> -16°C und starte den Diesel.

Ein Akku mit geringer Ladung droht im Winter auch gerne einzufrieren, 
danach ist er sowieso ein Fall für die Tonne. Niedrige Säuredichte hat 
einen hohen Gefrierpunkt, das hatten wir hier im Forum auch schon mal. 
Ich werde da kommenden Winter auch ein Auge drauf werfen müssen. Also: 
Gelegentlich auf der Straße ausbauen, und über Nacht in der Wohnung 
laden. Denn ich bekomme keinen Strom aus der Wohnung raus auf den 
Straßenparkplatz, der ist zu weit entfernt.

Allerdings kann man über die Dauer des Akkuausbaues den Wagen nicht mehr 
abschließen. Denn die Schließanlage geht nur mit Strom.

von oszi40 (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Gelegentlich auf der Straße ausbauen, und über Nacht in der Wohnung

Beim Trabant war das kein Problem, bei neueren Autos könnte die 
Elektronik vergesslich werden. Mindestens das Radio! Such schon mal 
Deinen Code.

von Anon Y. (anonymous)


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Sulfatierte Akkus brauchen Zeit oder hohe Spannung um wieder voll zu 
werden. Gasen werden sie dabei leider auch.

Du könntest versuchen den Akku für eine Woche o.ä. bei > 13,8V, aber 
unter der Gasungsspannung, zu halten. Die Sulfatierung sollte dann 
zurück gehen.

Auf batteryuniversity gibt es Tabellen, die einen Anhaltspunkt zwischen 
der Leerlaufspannung und der Kapazität bieten.

von manny (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Denn ich bekomme keinen Strom aus der Wohnung raus auf den
> Straßenparkplatz, der ist zu weit entfernt.

Dann frage ich mich, für wen diese Elektroautos gebaut werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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oszi40 schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Gelegentlich auf der Straße ausbauen, und über Nacht in der Wohnung
>
> Beim Trabant war das kein Problem, bei neueren Autos könnte die
> Elektronik vergesslich werden. Mindestens das Radio! Such schon mal
> Deinen Code.

Am Fiesta hatte ich den Akku schon ein mal draußen. Was ich anschließend 
brauche, ist nur alleine der Radio-Code, den weiß ich inzwischen 
auswendig.

Irgend welche veränderlichen Parameter sind bei diesem Auto anscheinend 
in EEPROM oder Flash gespeichert.

So ein Ausbau, drei Schräubchen lösen, Akku in die Wohnung tragen, ans 
Labornetzteil klemmen, das ist alles überhaupt kein Problem. Man sollte 
lediglich nur nicht gerade den besten Anzug dafür an haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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manny schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Denn ich bekomme keinen Strom aus der Wohnung raus auf den
>> Straßenparkplatz, der ist zu weit entfernt.
>
> Dann frage ich mich, für wen diese Elektroautos gebaut werden.

Also für mich jedenfalls nicht, das wird wohl eher bei Häuslebesitzern 
funktionieren.

Ein Elektroauto wäre aber für mich durchaus interessant, weil ich 
gelegentlich nur mal Kurzstrecke fahre, und die weiteste Entfernung ca. 
40km ist.

Was ich vor ein paar Tagen sah: Die Stadtverwaltung hat auf dem großen 
Parkplatz frei stehend eine Säule Stromtankstelle für Elektroautos 
eingerichtet. Sie scheinen Elektroautos zu testen. Das Ding sieht fast 
nur wie ein kräftiger Poller aus, quadratischer Querschnitt mit ca. 10cm 
Kantenlänge, und einen Meter hoch.

Sie sind auch im geringen Umfang selbst Stromerzeuger, die Energie 
kostet sie also quasi nichts.

von Michael_ (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Ein Akku mit geringer Ladung droht im Winter auch gerne einzufrieren,
> danach ist er sowieso ein Fall für die Tonne.

Bei entladenem Akku kann das passieren, aber nicht schon bei -16°C.

Wilhelm F. schrieb:
> Ein Elektroauto wäre aber für mich durchaus interessant, weil ich
> gelegentlich nur mal Kurzstrecke fahre, und die weiteste Entfernung ca.
> 40km ist.

Hast du dir das ja auch richtig überlegt?
Du bist bei Km 20, -20°C, Schneesturm und Stau.
Hoffentlich hast du da den Fellmantel und Filzstiefel mit.
Wie heizen die Dinger eigentlich?
Und dann das komische Ding von Renault, wo es nicht einmal 
Seitenscheiben gibt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael_ schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Ein Akku mit geringer Ladung droht im Winter auch gerne einzufrieren,
>> danach ist er sowieso ein Fall für die Tonne.
>
> Bei entladenem Akku kann das passieren, aber nicht schon bei -16°C.

Aah. Deswegen lebt mein Akku also noch. Er braucht noch ein paar Grade 
mehr zur wirklichen Verreckung.

>> Ein Elektroauto wäre aber für mich durchaus interessant, weil ich
>> gelegentlich nur mal Kurzstrecke fahre, und die weiteste Entfernung ca.
>> 40km ist.
>
> Hast du dir das ja auch richtig überlegt?

Wieso nicht? Ein Elektroauto sollte auch Innenraumheizung im Winter 
haben, sogar besser als Verbrennungsmaschinen. Das bißchen Heizleistung 
ist viel weniger als die Antriebsleistung, auch wenn es kW Leistungen 
sind.

> Du bist bei Km 20, -20°C, Schneesturm und Stau.
> Hoffentlich hast du da den Fellmantel und Filzstiefel mit.

Als Eifelaner immer. Mindestens ne alte wasserdichte Lederjacke im 
Kofferraum, und eine alte Wolldecke.

von wendelsberg (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Allerdings kann man über die Dauer des Akkuausbaues den Wagen nicht mehr
> abschließen. Denn die Schließanlage geht nur mit Strom.

Nein, mindestens die Fahrer- oder die Beifahrertuer geht auch mechanisch 
mit dem Schluessel.

wendelsberg

von Wilhelm F. (Gast)


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wendelsberg schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Allerdings kann man über die Dauer des Akkuausbaues den Wagen nicht mehr
>> abschließen. Denn die Schließanlage geht nur mit Strom.
>
> Nein, mindestens die Fahrer- oder die Beifahrertuer geht auch mechanisch
> mit dem Schluessel.
>
> wendelsberg

Ohne Strom leider nicht. Aber ich werde das beim nächsten Akkuausbau mal 
ausprobieren. Danke.

Meine Beifahrertür hat gar kein Schloß, kann also von außen gar nicht 
betätigt werden. Bei einer Störung der Elektronik muß ich wirklich die 
Beifahrertür öffnen, den Riegel auf Verriegelung stellen, und sie wieder 
schließen.

von Michael_ (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Wieso nicht? Ein Elektroauto sollte auch Innenraumheizung im Winter
> haben, sogar besser als Verbrennungsmaschinen. Das bißchen Heizleistung
> ist viel weniger als die Antriebsleistung, auch wenn es kW Leistungen
> sind.

Ich glaub das nicht so recht. Ich bin leider Trabi-geschädigt.
Unter -12°C war nur noch die Frontscheibe eisfrei. Von Erwärmung des 
Innenraumes war nicht viel zu merken. Du hast deine Jacke an Bord, ich 
hatte damls den Katalytofen immer mit.
Die Russen werden wohl solche Autos nicht kaufen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael_ schrieb:

> Wilhelm F. schrieb:
>> Wieso nicht? Ein Elektroauto sollte auch Innenraumheizung im Winter
>> haben, sogar besser als Verbrennungsmaschinen. Das bißchen Heizleistung
>> ist viel weniger als die Antriebsleistung, auch wenn es kW Leistungen
>> sind.
>
> Ich glaub das nicht so recht. Ich bin leider Trabi-geschädigt.
> Unter -12°C war nur noch die Frontscheibe eisfrei. Von Erwärmung des
> Innenraumes war nicht viel zu merken. Du hast deine Jacke an Bord, ich
> hatte damls den Katalytofen immer mit.
> Die Russen werden wohl solche Autos nicht kaufen.

Jetzt wo du den Katalytofen erst nennst: Den hatten sogar 
Oberklassewagen wie BMW und Merzedes nach dem Krieg, WW2, die hatten 
wirklich noch keine gut funktionierenden Innenheizungen.

Der Käfer war auch so ein Ding, keinen Elektrolüfter, mußte erst warme 
Luft vom Motor hinten aus dem Heck her blasen, als der überhaupt erst 
warm war, und die Luft kam auch nur mit Motordrehzahl.

Aber ein Elektroauto, was einige 10kW Motorleistung bringen soll, hat 
bestimmt mal 2kW für die Heizung übrig.

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