Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Energy Science and Engineering TU Darmstadt


von paul w. (Gast)


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Hallo ihr Lieben,

ich habe da eine kleine Frage bezüglich Hochschul- und 
Studiengangprofil. Und zwar geht es um den Masterstudiengang "Energy 
Science and Engineering" an der TU Darmstadt. Hierfür habe ich eine 
Zulassung bekommen und möchte mich einschreiben. Vorab wollte ich jedoch 
gegebenfalls spezifische Informationen darüber einholen.

Also das Studium schließt mit einem Master of Science und 120 CP ab und 
die Regelstudienzeit beträgt 4 Semester. Jedoch handelt es sich hierbei 
um einen neu eingeführten Studiengang welcher erst seit WS 2012/2013 an 
der TU Darmstadt gelehrt wird. Der Titel sagt ja eine Menge aus über 
zukunftsweisende Inhalte.

Kann jemand eventuell etwas darüber berichten und was sagt ihr zu "neu 
eingeführten" Studiengängen ?

Freue mich über jeden Beitrag.

von Udo S. (urschmitt)


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Kann nichts über den expliziten Studiengang sagen. Aber Energietechnik 
ist meines Wissens (Ich kenne einen Prof. für Energietechnik, allerdings 
nicht von Darmstadt) einer der Vertiefungsrichtungen, die in der 
Industrie gefragt sind.

von genervt (Gast)


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Neue Studiengänge bringen den Hochschulen mehr Geld, das ist alles. ;)

von Marx W. (Gast)


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paul w. schrieb:
> Der Titel sagt ja eine Menge aus über
> zukunftsweisende Inhalte.

Gutes Denglish ist schon viel Wert heutzutage.

von Cyblord -. (cyblord)


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Mit den Deppenabschlüssen kamen auch die Deppenstudiengänge.

von paul w. (Gast)


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genervt schrieb:
> Neue Studiengänge bringen den Hochschulen mehr Geld, das ist alles. ;)

Marx W. schrieb:
> Gutes Denglish ist schon viel Wert heutzutage.

cyblord ---- schrieb:
> Mit den Deppenabschlüssen kamen auch die Deppenstudiengänge.

Schade, dass es bisher nur negatives zu berichten gibt. Ich hoffe, dass 
das Studium nicht dem entspricht.

von Udo S. (urschmitt)


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paul w. schrieb:
> Schade, dass es bisher nur negatives zu berichten gibt. Ich hoffe, dass
> das Studium nicht dem entspricht.

Keiner der drei war wahrscheinluich jemals an der Uni in Darmstadt.
Im Zweifel kommt es auf die Inhalte an, nicht darauf was professionelle 
Schlechtredner hier von sich geben.

Da der Studiengang brandneu ist und wohl auch nur weniger als 100 
Studenten den bisher belegt haben werden wird es schwer sein jemanden zu 
finden der dir darüber aus 1. Hand berichten kann.

Neu eingeführte Studiengänge sind halt 'in' jede Uni meint an 
Attraktivität zu verlieren wenn sie nur 'altbackenes' präsentiert.
Wie gesagt, auf die Inhalte kommt es an, nicht auf den Namen.

von äh (Gast)


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Hast du den Studienverlauf mit den Modulen und ggf entsprechendem 
Modulkatalog parat?
Dann kann man da evtl etwas mehr zu sagen.

von äh (Gast)


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Grad mal reingeguckt.
Ist ja ein Mischmasch aus ET/Bau-Ing/Chemie/Maschbau/Physik und was weiß 
ich.

Ich finde es schon schwer, in einem ET-Master genügend stoffliche Tiefe 
zu packen. Bei der Fächerauswahl kommt man meiner Meinung nach auf 
keinen grünen Zweig.

Die "Elite-Uni" fordert zudem 18(!) LP Mathe und 24(!) LP 
Ingenieurwissenschaftliche/Naturwissenschaftliche Fächer für die 
Zulassung. Ich weiß, dass die Zulassungsbedingungen bei ET an der TUD 
wesentlich härter sind. Da wird ja scheinbar jeder zugelassen. Würde mir 
zu denken geben.

Vielleicht doch besser elektrische Energietechnik studieren?!

von Wilhelm F. (Gast)


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Erfahrung kommt von erfahren. Probieren geht über Studieren. Nichts 
genaues weiß man nicht, was so in zwei Jahren auf dem Markt genau 
benötigt wird.

von Marx W. (Gast)


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Naja, der Name ist schon mal was!
Aber die HS haben halt heute einen unstillbaren drank nach 
"Einmaligkeit"!

Der Studiengang wird dann eher zu den nichtkonsekutiven Master zählen 
(100%)!
O-Ton:
"Dabei werden erstmals an der TU Darmstadt viele traditionelle 
Fachbereiche in die Gestaltung eines Studienganges eingebunden. Die 
Universität erweitert damit ihr Lehrangebot um einen innovativen, 
zukunftsorientierten Studiengang mit hoher Attraktivität, der in dieser 
Form in Deutschland einzigartig ist."

Bei aller Liebe, aber wofür braucht man den Studiengang?

von Marx W. (Gast)


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äh schrieb:
> Vielleicht doch besser elektrische Energietechnik studieren?!

Im Zwiefel Ja. Falls Tennet die Kohle hat die Netze auszubauen, werden 
da schon Leute gebraucht. Denke 30-60 Ing. Männeke!

von Wilhelm F. (Gast)


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Apropos Darmstadt, eine Frage von mir ganz am Rande:

Was ist da heute die ehemalige posteigene Hochschule für Fernmelder? Die 
wurde ja nicht eingestampft.

von Marx W. (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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von paul w. (Gast)


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Hey !
Also jetzt ist die Diskussion so langsam richtig in Fahrt gekommen. Das 
freut mich sehr ! :D
"äh" hat sich sogar einen Einblick in das Modulhandbuch verschafft.
Vielen Dank hierfür ! Und auch allen anderen danke ich für die Beiträge.

Ich werde euch jetzt einen genaueren Einblick in den Aufbau/in die 
Modularisierung des Studiengang geben um euch über das Profil 
aufzuklären und euch besser in das Gespräch einzugliedern. Ich hoffe, 
dass ihr danach dementsprechend bessere Aussagen über den Studiengang 
machen könnt. Zusätzlich dazu habe ich für detailliertere Informationen 
den Link des Modulhandbuchs am Ende des Beitrags hinzugefügt.

Also das Studium ist wie folgt aufgebaut:

1.Semester: Pflichtbereich im Umfang von 30 CP. Dieser wird je nach 
Vorqualifikation des Studenten individuell gebildet.
In meinem Fall hat der Prüfungsausschuss entschieden:

-Energy Technologies in Mechanical Engineering
-Chemistry for Energy Scientists and Engineers
-Energy Technologies in Civil Engineering and Architecture
-Renewable Energies, Energy scenarios and Climate Protection
-Material Science for Renewable Energy Systems
-Fundamental Law, Economics and Social Science Aspects of Energy Supply 
and Energy Consumption

Im 2. und 3. Semester wird ein interdisziplinäres Projekt im Umfang von 
6 CP im Team angefertigt und vorgetragen.

Desweiteren werden gewählt 2 Themenschwerpunkte aus den 7 Fachbereichen:

-Architektur
-Bauingenieurwesen
-Chemie
-Elektro- und Informationstechnik
-Maschinenbau
-Material- und Geowissenschaften
-Physik

Dabei ist ein Themenschwerpunkt, je nach Wunsch des Studenten auf 18 CP 
und das andere auf 24 CP ausgelegt.

Außerdem müssen 12 CP im Wahlbereich absolviert werden.
Im Wahlbereich können die Studierenden aus dem gesamten 
Lehrveranstaltungsangebot der TU Darmstadt Module im
Umfang von 12 CP als sinnvolle Ergänzung der persönlichen
Studienschwerpunkte auswählen. Wahlmodule im Umfang von mindestens 5 CP 
sind aus dem Lehrveranstaltungsangebot der Fachbereiche 1 (Rechts-und 
Wirtschaftswissenschaften), 2 (Gesellschafts- und 
Geschichtswissenschaften) oder 3 (Humanwissenschaften) der TU Darmstadt 
zu wählen.

Im 4. und letzten Semester wird die Masterarbeit im Umfang von 30 CP auf 
Basis des größer gewählten Themenschwerpunktes (also des 24 
CP-Themenschwerpunktes) angefertigt.

Und zu guter letzt, weil es hier hieß, dass "jeder genommen wird".
Die Zulassung fand bei mir nur unter Auflagen statt. Das heißt ich muss 
zusätzlich zu dem regulären Studienplan Auflagen im Umfang von 27 CP 
innerhalb der ersten 3 Semester erfüllen.
Diese bestehen aus:

-Mathematik 3 (9 CP)
-Mathematik 4 (9 CP)
-Technische Elektrodynamik (5 CP)
-Energieversorung 1 (4CP)

Hier der Link zum Modulhandbuch: 
http://www.ese.tu-darmstadt.de/media/energy_science_and_engineering/dokumente_studiengang/ESE_Modulhandbuch_2013_08_21.pdf

von äh (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Im Zwiefel Ja. Falls Tennet die Kohle hat die Netze auszubauen, werden
> da schon Leute gebraucht.

Energietechnik ist für mich aber mehr als Energieversorgungsnetze.
Kannst genauso gut Antriebsbauer, Antriebsingenieur (Projektierung von 
Antrieben mit Umrichtern und Steuerung) eben auch deren Regelung, für 
die Modellierung sind durchaus genauere Kenntnisse über die Antriebe von 
Vorteil (Klares Gebiet der Energietechnik), Ingenieur für 
Leistungselektronik (HGÜ, FACT, Umrichter, Stromrichter für regenerative 
Energien) und genauso wie du sagtest im Bereich Energieversorgung. Sei 
es Betriebsmittelentwicklung oder Netzplanung, etc...

Oder eben eher fachfremd in der Energiebranche, dabei hilft ein 
technisches, breit aufgestelltes Studium ebenso.

Aber das weißt du sicherlich. Was ich sagen will: Ich verstehe solche 
Studiengänge einfach nicht und warum die Leute geil auf sowas sind.

Mal gucken wann der erste Master für alternative Isolierstoffe des 
Fachbereichs Elektrotechnik im Zusammenarbeit mit dem Fachbereich 
Biologie im initiiert wird. Studienarbeit an der Kläranlage und beim 
Gülle-Bauern sind verpflichtend.

von Marx W. (Gast)


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äh schrieb:
> Mal gucken wann der erste Master für alternative Isolierstoffe des
> Fachbereichs Elektrotechnik im Zusammenarbeit mit dem Fachbereich
> Biologie im initiiert wird. Studienarbeit an der Kläranlage und beim
> Gülle-Bauern sind verpflichtend.

Es muß nur ein Wissenschaftsministerium geben, das glaubt sowas wäre in 
der Hochschullandschaft dringend notwendig! Mangel an Hochschulen die 
glauben sowas umsetzen zu können (glaube ich) haben wir nicht!

von paul w. (Gast)


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1.Da ich euch im Vorbeitrag einen Einblick in den Aufbau des Studiums 
gegeben habe, würde ich gerne wissen ob sich eure Meinungen dazu 
geändert haben.

2.Als einzige Alternative bietet sich für mich eine Ausbildung zum 
Medizinphysiker an der THM in Gießen an. Das Masterstudium dauert dort 3 
Semester und schließt mit einem Master of Science in Medizinischer 
Physik ab. Damit schränke ich mich aber selbst sehr stark ein. Da das 
Studium in erster Linie die Studierenden eben für die klinische 
Tätigkeit zum Medizinphysiker vorbereitet. Ich muss mich auf jeden Fall 
bis Freitag für eines dieser beiden Optionen entscheiden. Interessant 
finde ich beides. Das Programm an der TU Darmstadt spricht mich jedoch 
ein wenig mehr an und außerdem gehört ja die TU Darmstadt bekanntlich zu 
den Top-Unis. In unserer Umgebung wünschen sich viele dort einen 
Studienplatz.

Ich denke auch, dass es für viele Fächer schwer ist innerhalb der kurzen 
Regelstudienzeiten eine adäquate Tiefe zu dimensionieren und in dem hier 
diskutierten Studiengang geht man eher in die Breite.
Genau deswegen habe ich diesen Beitrag hier erstellt, da mir das zu 
denken gab und ich andere Meinungen und Erfahrungen dazu hören wollte.

von Marx W. (Gast)


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Was treibt dich zu solchen exotischen Mischstudiengängen?

von äh (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Was treibt dich zu solchen exotischen Mischstudiengängen?

Frage ich mich auch.
Bei dem Master der TUD wirst du doch kaum genug aus allen Fachbereichen 
mitbekommen. Kannst dann nix richtig. Finde Mechatronik schon 
grenzwertig, aber das geht meiner Meinung nach echt zu weit.

Was willst du denn später machen?

Schlägst auch auf einmal mit medizinischer Physik auf. Das geht in ne 
ganz andere Richtung. Du solltest dir darüber klar werden was du willst!

von Wilhelm F. (Gast)


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äh schrieb:

> Marx W. schrieb:
>> Was treibt dich zu solchen exotischen Mischstudiengängen?
>
> Frage ich mich auch.
> Bei dem Master der TUD wirst du doch kaum genug aus allen Fachbereichen
> mitbekommen. Kannst dann nix richtig. Finde Mechatronik schon
> grenzwertig, aber das geht meiner Meinung nach echt zu weit.
>
> Was willst du denn später machen?
>
> Schlägst auch auf einmal mit medizinischer Physik auf. Das geht in ne
> ganz andere Richtung. Du solltest dir darüber klar werden was du willst!

Man sollte eine Hochschule selbst fragen, was sie mit exotischen Dingen 
vor hat. Vielleicht hat ja dort auch jemand Zielfirmen im Visier, wo 
Absolventen eingesetzt werden sollen/können.

von äh (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Man sollte eine Hochschule selbst fragen, was sie mit exotischen Dingen
> vor hat. Vielleicht hat ja dort auch jemand Zielfirmen im Visier, wo
> Absolventen eingesetzt werden sollen/können.

Wenn man etwas studiert, hat man doch klare Ziele, was man mit dem 
Studium erreichen will und was man später machen will.

Ich gehe doch auch nicht Maschinenbau studieren weil es sich schön und 
gut anhört und weiß nicht was danach auf mich zukommt. Das machen 
vielleicht irgendwelche 18 oder 19-jährigen die planlos vom Gymnasium 
kommen. Wir reden hier aber über einen Bachelor-Absolventen. Der sollte 
wissen was er will und wo er hinmöchte.

von paul w. (Gast)


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Also ich weiß, was ich möchte. Ich hatte mich für Medizinische Physik 
entschieden und bin auch bereits immatrikuliert. Entscheidungsgrund 
hierfür war etwas später zu machen was mich erfüllt. Da ich später mal 
als Medizinphysiker in der Klinik tätig wäre, also in der Radiologie, 
würde ich etwas sinnvolles "für" den Menschen tun wie zum Beispiel in 
der Bestrahlungsplanung von Krebskranken. Das ist meine Motivation.
Verstehe allerdings nicht was am Medizinphysiker so exotisch sein soll. 
Das Berufsbild gibt es schon seit Jahrzehnten und hinter jeder 
Radiologie steckt mindestens einer dahinter und es gab bereits auch 
Medinzinphysiker die Nobelpreisträger geworden sind. Aber das ist ja 
auch egal.

Doch dann kam 2 Wochen nachdem ich schon immatrikuliert war letzten 
Dienstag eine Zusage von der TU Darmstadt. Ich war positiv überascht 
weil ich mit einer Absage gerechnet habe. Schließlich komm ich von einer 
FH und wollte schon immer mal an eine Uni. Und die TU Darmstadt genießt 
den Ruf einer der besten Unis im Lande zu sein. Wer will da nicht gerne 
einen Abschluss von dieser Uni haben.
Motivation nach diesem Studium für mich wäre später einmal einen Beitrag 
zu leisten unseren kleinen Planeten ein wenig freundlicher zu gestalten.

Ich habe meine Beweggründe und ich möchte meiner Tätigkeit später 
einfach einen Sinn geben.

Ich kann eure Meinungen teilweise nachvollziehen, verstehe aber nicht, 
dass ihr den Studiengang für total unnötig hält.
Vielleicht möchte ich das ja auch selber nicht wahr haben, dass eine so 
renommierte Universität einen sinnlosen Studiengang erschafft.

Vielleicht habe ich ja nicht die beste Wahl getroffen aber jetzt stehe 
ich eben vor dieser Gabelung und habe nur diese beiden Optionen und muss 
mich diese Woche entscheiden und was ich brauche ist Unterstützung und 
nicht Kritik warum ich mich für was entschieden habe. Und bitte versteht 
mich nicht falsch, ich verlange von euch nicht mir diese Entscheidung zu 
nehmen. Die werde ich selbst treffen müssen.

Ich danke euch sehr für die zahlreichen Beiträge bisher und hoffe auf 
weitere Anregungen. :D

von EinHeiner (Gast)


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Lass es bleiben, Jung. Ich sehe an meiner Uni immer wieder wie blöd die 
Wirtschaftsingenieure wie Ochsen vorm Berg stehen, weil sie vieles 
wichtige der Elektrotechnik ihrer BWL geopfert haben. Und die haben nur 
zwei "Hauptfächer". Der Studiengang hat aber gefühlte 5.

von Dipl.- G. (hipot)


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Randnotiz: Die TU Darmstadt bitte nicht mit TUD abkürzen. TUD ist die TU 
Dresden.

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