Hallo Leute, ich habe mir schon öfter die Frage gestellt, wie groß die Reserve der Spannungsfestigkeit von Kondensatoren sein sollte. a) Kerkos: ---------- Aktuelles Beispiel: an einem 1µF 0805-Kerko (Stützkondensator für Versorgungsspannung) liegt eine Spannung an, die garantiert nicht größer als 14,4V DC ist. Ich habe welche hier, die eine Nennspannung von 16V haben. Ist das zu knapp? Wenn ich etwas baue, dann sollte das möglichst lange zuverlässig funktionieren. b) Elkos: --------- wie ist das bei Elkos unter gleichen Voraussetzungen? In dem Fall ein 100µF-Standardelko mit 16V Nennspannung auch an max. 14,4V. Die Welligkeit der Spannung ist sehr gering, da ohnehin durch ein Schaltnetzteil verorgt. Bei Elkos denke ich vor allem an die alten Mainboard-Geschichten, wo die Elkos wie die Fliegen gestorben sind. Aber da vermute ich eher eine zu hohe Strombelastung und großer Ripple-Strom bei hoher Frequenz. Danke. Third-Eye
Third Eye schrieb: > Aktuelles Beispiel: an einem 1µF 0805-Kerko (Stützkondensator für > Versorgungsspannung) liegt eine Spannung an, die garantiert nicht größer > als 14,4V DC ist. > Ich habe welche hier, die eine Nennspannung von 16V haben. Ist das zu > knapp? Schau dir vor allem an, wie viel Kapazität sie bei dieser Spannung dann real noch haben. > Wenn ich etwas baue, dann sollte das möglichst lange zuverlässig > funktionieren. Das dürfte bei Kerkos kein Problem sein. > Bei Elkos denke ich vor allem an die alten Mainboard-Geschichten, wo die > Elkos wie die Fliegen gestorben sind. Aber da vermute ich eher eine zu > hohe Strombelastung und großer Ripple-Strom bei hoher Frequenz. Ja, ist es. Früher[tm] hielten Elkos auch ein halbes Jahrhundert. ;-) Aber eine Spannungsklasse höher schadet sicher nicht, sofern das Geld und der Platzbedarf keine Rolle spielen.
Third Eye schrieb: > ich habe mir schon öfter die Frage gestellt, wie groß die Reserve der > Spannungsfestigkeit von Kondensatoren sein sollte Was die Sache verkompliziert ist daß die Nennspannung auch keine harte Grenze ist, sondern nur ein statistischer Wert, bei dem von n Bauteilen bei Temperatur T und der den Bedingungen A nach der Zeit t weniger als eta Stück einen Fehler haben. Also sozusagen ein gut begründet willkürlich festgelegter Wert. Also bleibt die Aussage "am besten soviel Abstand wie aus anderen Gründen vertretbar". Viele Grüße Nicolas
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die reserve oder "derating" für kondensatoren ist i.d.R. für die anwendung bzw. die sparte (kommerziell, space, industrie usw.) vorgegeben (durch die specification). z.b. https://escies.org/download/webDocumentFile?id=5558 das ist eine spezifikation für space eee parts, welche dir vorgiebt, wieviel prozent der spannungsfestigkeit du beaufschlagen musst. im allgemeinen, oder besser für den bastelbedarf sollten etwa 20-30% Reichen. aber wie jörg das schon sagte, solltest du nicht zuletzt ins db schauen. i.d.R. findest du hier was du suchst.
Elkos werden mit 120% der Nennspannung formatiert und benötigen bis 50V Nennspannung im Allgemeinen keinen weiteren Sicherheisaufschlag mehr. Darüber sind bis zu 20% angebracht, je nach "Unsicherheit" der anliegenden Spannung. Früher wurden Elkos auch ehrlich angegeben mit 16/20V heute steht da nur noch 16V. Die aufgeblähten Elkos auf den älteren MBs waren die Folge von thermischer Überlastung durch die Schaltregler den Ripplestrom und kein Problem der Spannungsfestigkeit. Grüße Löti *bis in die 70er.
Lothar S. schrieb: > Die aufgeblähten Elkos auf den älteren MBs waren die Folge von > thermischer Überlastung durch die Schaltregler den Ripplestrom und kein > Problem der Spannungsfestigkeit. Ich denke viel mehr war daran das schlechte Elektrolyt schuld: http://de.wikipedia.org/wiki/Capacitor_Plague und http://www.badcaps.net/pages.php?vid=4
Timmo H. schrieb: > Ich denke viel mehr war daran das schlechte Elektrolyt schuld: Das war aber nur ein Effekt. Ich habe auch schon eine idiotisch entworfene Grafikkarte am Ende weggeworfen (nachdem ich vorher ihr Leben noch ein paarmal durch Austausch von Elkos verlängert habe), weil sie eben einfach bezüglich der Elkos ein Fehldesign war: . Etwa die Hälfte der Elkos waren im heißen Abluftstrom des Lüfters der Karte platziert. Diese waren zuerst breit (im Betrieb zerknallt). . Auch die anderen waren "auf Kante genäht" und mussten irgendwann ersetzt werden. Wenn man sich seriösen Ersatz beschaffen wollte, war er selbst drei Jahre später noch größer als das, was mal drauf war, und passte folglich geometrisch nicht rein. . Einige Elko-Footprints waren gleich gar nicht erst bestückt.
> Früher[tm] hielten Elkos auch ein halbes Jahrhundert. ;-)
Dafür waren sie auch so gross wie ein halbes Jahrhundert...
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