Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Benq FP937s+ - Backlight defekt


von Idil (Gast)


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Hallo,

bei meinem Benq FP937s+ Monitor schaltet sich nach kurzer Zeit die 
Hintergrundbeleuchtung an.
Sonst ist der Monitor ok.

Irgendwo in den Weiten des WEB ist folgende Reparaturanleitung dazu 
aufgetaucht, siehe unten.

Fragt sich natürlich, ob sich der Reparaturaufwand lohnt und ob es 
überhaupt der dort genannte Fehler ist.

Die Bauteile auf der Platine sehen auf jeden Fall alle gut aus. Auch die 
Elkos.

Am Glättungselko für die gleichgerichtete Netzspannung sind 310V 
messbar. Denke mal, dass auch der ok ist.

Die Sicherung PF801 ist auf jeden Fall ok (hat Durchgang, nehme mal an, 
dass es eine Einwegsicherung ist, die keinen Durchgang mehr hätte, wenn 
sie überlastet worden wäre).

Hat jemand konstruktive Ideen zum Thema Reparatur?


Benq FP937s+: "Ich hatte auch Probleme mit diesem Monitor , die 
Hintergrundbeleuchtung  war Defekt. Dort sind 2 sehr schwehr zu 
bekommende Feldefekttransistoren verbaut
D10PF06 sind praktisch nicht zu bekommen,es gibt aber 2 Ersatztypen 
MTD2955 (E,D;V4)die endung ist egal passen alle,und FQU1106 passt 
auch.Kosten ca.0,87cent pro Transistor.Des weiterensind 4 
Invertertransistoren verbaut C5707,kosten ca.3,00€ Solte die 
Hintergrundbeleuchtung gar nicht mehr gehn ,also kurz an und dann wieder 
aus (Dunkel) muß die Sicherung FP801 3Amper mitgewechselt werden.Jetzt 
noch die zwei Kondensatoren bei den Invertertansistore nachlöten.Jetzt 
sollte sich der erfolg einstellen und der TFT wieder seinen Dienst 
tun.Bei mir hats geklappt.!:-)"

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Hat jemand konstruktive Ideen zum Thema Reparatur?

Irgendwo hatte ich gelesen, dass bei BenQ-Monitoren oft das Problem 
auftritt, dass die Referenzspannung aus der HV nach einiger Zeit nicht 
mehr stimmt und das Inverter-IC fürs Backlight dann anscheinend dicht- 
bzw. ausmacht.

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> dass die Referenzspannung aus der HV nach einiger Zeit nicht
> mehr stimmt

Das IC ist ein TL1451A, es hat zwei Feedbackanschlüsse.

Was mich stutzig macht, ist, dass beide Röhren immer gleichzeitig 
abgeschaltet werden... möglicherweise mach es das IC auch, wenn nur eine 
Uref nicht stimmt?!

von Idil (Gast)


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Strange, jetzt, wo er zerlegt betrieben wird, funktioniert alles...

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Strange, jetzt, wo er zerlegt betrieben wird, funktioniert
> alles...

Habe jetzt mal mit einem Plastikstab vorsichtig alle "überirdischen" 
Bauteile abgeklopft, sitzt anscheinend alles fest.

Eventuell hat sich auf der Platinenunterseite mit der Zeit eine 
Lötverbindung von einem SMD-Bauteil gelöst?!

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Eventuell hat sich auf der Platinenunterseite mit der Zeit eine
> Lötverbindung von einem SMD-Bauteil gelöst?!

Sahen auch alle gut aus.

Das einzige, was ich gefunden habe, war ein "krustiges Zeug" bei einem 
der 100k-Referenzwiderstände fürs IC. Habs weggemacht und den Monitor 
wieder zusammengebaut.

Jetzt steht er wieder an seinem Stammplatz und läuft...


(to be continued?)

von idil (Gast)


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Fortsetzung:

Seit gestern schaltet der Monitor im laufenden Betrieb wieder das 
Backlight ab.

Vermutlich stimmen durch Bauteilealterung irgendwelche 
Referenzspannungen nicht mehr?!?

Im Anhang ein Schaltbild des TL1415A. So ganz werde ich nicht schlau 
daraus.

Kann mir jemand sagen, an welchen Eingängen mal die anliegenden 
Referenzspannungen überprüft werden müssten?
Ich vermute, an Pin 3 und 14...

von Martin (Gast)


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Ich hab hier auch einen zerlegten Benq-Monitor rumliegen. Ähnliches 
Fehlerbild wie bei Dir. Beim ersten Mal hab ich alle Kondensatoren auf 
dem Netzteil getauscht. Nach einem halben Jahr war wieder das Backlight 
aus. Jetzt hab ich auch keine richtige Idee mehr.

Viele Grüße
Martin

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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idil schrieb:
> Kann mir jemand sagen, an welchen Eingängen mal die anliegenden
> Referenzspannungen überprüft werden müssten?
> Ich vermute, an Pin 3 und 14...

Der Error Amp vergleicht den + Eingang mit dem - Eingang und liefert am 
Ausgang die Korrekturspannung, die dann intern die PWMs regeln. An Pin 
16 liefert der Chip eine konstante REF Spannung, die halbiert wird mit 
den beiden 33k und dann auf die -Eingänge geht.
Da wird nicht viel kaputt sein. In erster Linie ist wie immer die 
Versorgungsspannung verdächtig, am besten überprüfst du die mal mit 
einem Oszi auf Ripple.
Als nächstes checke mal die im Schaltbild mit C2 und C4 bezeichneten 
Kondensatoren. Wenn die taub sind, misst der Chip zuviel Ripple und 
fängt an, zu 'spinnen', also gegenzuregeln, wo nichts zu regeln ist.

Übrigens sind die mit 'Feedback' bezeichneten Pins vermutlich die 
Ausgänge der internen Error (Lies 'OP') Amps. Wenn da was schwankt, 
schwankt auch die PWM.

Martin schrieb:
> Beim ersten Mal hab ich alle Kondensatoren auf
> dem Netzteil getauscht. Nach einem halben Jahr war wieder das Backlight
> aus.

Es kann sein, das die Elkos wieder 'zermalmt' wurden vom SNT. In solch 
hartnäckigen Fällen nehme ich zusätzlich zu guten low-ESR Elkos ein paar 
100n C's (bei mir in SMD, weil ich die säckeweise habe) und löte sie von 
unten parallel zu den Elkos, um die schlimmsten Spitzen abzurunden und 
die Elkos zu schonen. Das hat sich hier schon oft bewährt.

: Bearbeitet durch User
von Idil (Gast)


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Hallo, Danke für die Antworten!


Matthias Sch. schrieb:
> Es kann sein, das die Elkos wieder 'zermalmt' wurden vom SNT.

Welche Elkos meinst du speziell? Die vor oder hinter dem Schaltnetzteil 
oder die von der Backlightregelung?


Martin schrieb:
> Nach einem halben Jahr war wieder das Backlight
> aus. Jetzt hab ich auch keine richtige Idee mehr.

Eventuell hängt das Problem zusätzlich mit der Alterung der 
Backlightröhren zusammen, die eine veränderte Meßspannung erzeugen!?


Matthias Sch. schrieb:
> In erster Linie ist wie immer die
> Versorgungsspannung verdächtig, am besten überprüfst du die mal mit
> einem Oszi auf Ripple.

Mir fällt dabei auf, dass es zwischen Pin9/Vcc und Pin8/GND gar keinen 
Abblockkondensator zu geben scheint...


> Als nächstes checke mal die im Schaltbild mit C2 und C4 bezeichneten
> Kondensatoren. Wenn die taub sind, misst der Chip zuviel Ripple und
> fängt an, zu 'spinnen', also gegenzuregeln, wo nichts zu regeln ist.

Werde ich machen!


Noch mal Danke Matthias für die ausführliche Antwort!!!

von Idil (Gast)


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PS: mir ist noch nicht ganz klar, unter welchen Bedingungen der TL1451A 
das Backlight abschaltet.

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Mir fällt dabei auf, dass es zwischen Pin9/Vcc und Pin8/GND gar keinen
> Abblockkondensator zu geben scheint...

Da sitzt nur ein Elko mit 1µF/50V - er besitzt laut meinem C-Messgerät 
eine Kapazität von 0,838µF. Die Versorgungsspannung des ICs erfolgt über 
einen SMD-Transistor (?) mit der Aufschrift 48 907 (wobei die "7" oben 
rund ist und einen Strich in der Mitte hat - die "48" liegt quer). Die 
Bauteilbezeichnung auf der Platine ist Q802.


Matthias Sch. schrieb:
> Als nächstes checke mal die im Schaltbild mit C2 und C4 bezeichneten
> Kondensatoren. Wenn die taub sind, misst der Chip zuviel Ripple und
> fängt an, zu 'spinnen', also gegenzuregeln, wo nichts zu regeln ist.

Beide MKP 220n/160V - beide zeigen auf meinem C-Messgerät eine Kapazität 
von genau 220µF, scheinen also ok zu sein.


Pin15/SCP ist anscheinend nur über einen Elko mit parallelem Abblock-C 
auf Masse geschaltet, keine Widerstände, wie im Schaltbild oben gezeigt.

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Idil schrieb:
>> Mir fällt dabei auf, dass es zwischen Pin9/Vcc und Pin8/GND gar keinen
>> Abblockkondensator zu geben scheint...
>
> Da sitzt nur ein Elko mit 1µF/50V - er besitzt laut meinem C-Messgerät
> eine Kapazität von 0,838µF.

Die Versorgungsspannung des ICs, gemessen mit dem Multimeter/Voltmeter 
direkt an diesem Elko, schwankt zwischen 8,4V und 10,5V...

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Beide MKP 220n/160V - beide zeigen auf meinem C-Messgerät eine Kapazität
> von genau 220µF, scheinen also ok zu sein.

Habe ihnen zur Sicherheit einfach mal jeweils einen Kerko 100p/1kV 
parallelgeschaltet.





Idil schrieb:
> Idil schrieb:
>> Idil schrieb:
>>> Mir fällt dabei auf, dass es zwischen Pin9/Vcc und Pin8/GND gar keinen
>>> Abblockkondensator zu geben scheint...
>>
>> Da sitzt nur ein Elko mit 1µF/50V - er besitzt laut meinem C-Messgerät
>> eine Kapazität von 0,838µF.
>
> Die Versorgungsspannung des ICs, gemessen mit dem Multimeter/Voltmeter
> direkt an diesem Elko, schwankt zwischen 8,4V und 10,5V...

Dem 1µF Elko (C811) an der Versorgungsspannung des ICs habe ich einen 
Elko 10µF/63V/105°C parallelgeschaltet - dazu noch einen Kerko 100n 
direkt von Pin9/Vcc nach Pin8/GND.
Jetzt mißt man direkt am 1µF-Elko konstante 14,20V.

Der Monitor läuft wieder und ich werde hier posten, wie es 
weitergegangen ist, ob die Änderungen das Problem dauerhaft behoben 
haben.


Noch mal Danke an Matthias für die Tipps zur Ripple-Erkennung in der 
Versorgungsspannung des ICs und deren Beseitigung!!!

von Idil (Gast)


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Idil schrieb:
> Der Monitor läuft wieder und ich werde hier posten, wie es
> weitergegangen ist, ob die Änderungen das Problem dauerhaft behoben
> haben.

Der Monitor schaltet hin und wieder das Backlight im Betrieb wieder ab 
oder schaltet es nach dem Einschalten und der Begrüßungssequenz gar 
nicht erst ein.

Mittlerweile habe ich rausgefunden, was Abhilfe schafft:

Den abgeschalteten Monitor nach vorne kippen (um ca. 90 Grad) und in 
diesem Zustand einschalten. Dann wieder grade hinstellen und der Monitor 
läuft, bis man ihn abschaltet.

Scheint wohl ein mechanisches Problem zu sein, aber wo könnte es liegen?

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