Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Unternehmensregister vor Bewerbungen


von Chris S. (chris_86)


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Hallo bei meiner Stellenauswahl schaue ich mir auch gerne die 
Unternehmensregister (htts://www.unternehmensregister.de) an, um die 
finanzielle Situation der Firma besser einschätzen zu können.
Was ist der unterschied zwischen Bilanzsumme Aktiva/Passiva? Muss die 
Firma von diesem Betrag alle Gehälter bezahlen oder ist das bereits 
berechnet? Eine Wunschfirma hat bei Jahresüberschuss nur EUR 9000, da 
brauch man sich dann gleich nicht bewerben?

Beste Grüße!Chris

von Lichtscheu (Gast)


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Bilanzanalyse sollte man nur mit einem Grundwissen BWL machen!

Das Grundwissen hast du nicht, das solltest du dir erstmal aneignen - 
und das am besten nicht hier, die Leute hier können Elektronik, aber 
BWLer werden gehasst wie die Pest.

Ansonsten poste doch einfach mal die Firma und die Leute, die Ahnung 
haben, sagen was dazu

von Chris S. (chris_86)


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Okay das hilft mir schonmal, dann kann es also sein dass eine Firma mit 
9000 EUR Jahresüberschuss durchaus 35k Jahresgehalt zahlen kann?

: Bearbeitet durch User
von Vanilla (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Hallo bei meiner Stellenauswahl schaue ich mir auch gerne die
> Unternehmensregister (htts://www.unternehmensregister.de) an, um die
> finanzielle Situation der Firma besser einschätzen zu können.
> Was ist der unterschied zwischen Bilanzsumme Aktiva/Passiva? Muss die
> Firma von diesem Betrag alle Gehälter bezahlen oder ist das bereits
> berechnet? Eine Wunschfirma hat bei Jahresüberschuss nur EUR 9000, da
> brauch man sich dann gleich nicht bewerben?

Hm, wenn Du dann einige in deutschland tätige Großkonzerne anschaust, so 
wirst Du das Gefühl haben, die nagen alle am Hungertuch...

Leider lassen sich die Gewinne derartiger Konzerne über 
Bilanztricksereien relativ leicht verzerren. Lizensrechte in ein 
steuerlich günstiges Land verfrachtet und los gehts...

Daneben gibt es aber auch viele vor allem mittelständige Unternehmen 
welche aus eigener Kasse kräftig reinvestieren so dass das Unternehmen 
kaum Gewinne ausweist ohne das es dem Betrieb (oder den Eigentümern) 
schlecht ginge...

von Cyblord -. (cyblord)


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Beim Gewinn sind doch bereits alle Ausgaben, wie z.B. Gehälter 
abgezogen. Sonst wärs ja kein Gewinn.

von Seano L. (Gast)


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Wilhelminos_Ferkinakis schrieb im Beitrag #3337526:

> Zieht man von der Bilanzsumme alles Fremdkapital ab, bekommt man das
> Eigenkapital der Firma. Ist diese Summe Null oder gar negativ, ist der
> Laden sehr angeschlagen.
Was bringen eigentlich diese Veröffentlichungen im Bundesanzeiger wenn 
man letzendlich nicht viel damit anfangen kann?

Ich hatte auch vor Tagen über eine Firma recherchiert bei der ich 
nächste Woche ein VG habe. Die haben dicke Kredite an der Backe, besteht 
praktisch nur aus Entwicklern, ca. 20, soweit ich weiss haben sie noch 
ein paar Externe (Vertrieb,...), der Umsatz liegt bei 300k€/a ich frag 
mich wie die die überhaupt das Personal bezahlen, per Kredit? Betrachtet 
man die Historie wuchs der Umsatz stetig, Personal wurde auch immer mehr 
eingestellt aber die arbeiten doch nicht für ein Taschengeld und immer 
wieder dicke Kredite an der Backe.
Andererseits hauen sie dick auf die Kacke: Firmenparty, Haus"messe", 
umgezogen in grösseren Bau, ... wenn da nicht noch privat zugeschossen 
wird dann weiss ich auch nicht oder ist die Bude in endloser 
Kreditfinanzierung?
Wie leiert man seiner Bank ständig neue Kredite raus? Der Chef ist ein 
BWLer, der kennt wohl die Tricks wie man das richtig macht.

Aus dem Bilanzen kann man kaum was rauslesen wie es in dem Laden 
wirklich aussieht.

von Mark B. (markbrandis)


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Aus den Bilanzen von Aktiengesellschaften kann man schon sehr viel 
entnehmen. Bei GmbHs ist die Schwierigkeit, dass sie bei weitem nicht so 
ausführlich Bericht erstatten müssen und es demzufolge auch meist nicht 
tun. Es sei denn sie wollen eine Anleihe begeben. Dann müssen sie einen 
Wertpapierprospekt erstellen, der wiederum deutlich ausführlicher 
ausfällt als das, was man so als jährlichen Geschäftsbericht im 
Bundesanzeiger findet.

Christian S. schrieb:
> Okay das hilft mir schonmal, dann kann es also sein dass eine Firma mit
> 9000 EUR Jahresüberschuss durchaus 35k Jahresgehalt zahlen kann?

Selbstverständlich, weil die Gehälter ja Kosten sind und diese, so wie 
alle anderen Einnahmen und Ausgaben, in die Berechnung des 
Jahresüberschusses mit einfließen.

Ich empfehle dringend die Lektüre eines dieser Bücher:
Bilanzen erstellen und lesen für Dummies
Buchführung und Bilanzierung für Dummies
Übungsbuch Bilanzen erstellen und lesen für Dummies

von Chris S. (chris_86)


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Mark Brandis schrieb:
>> Okay das hilft mir schonmal, dann kann es also sein dass eine Firma mit
>> 9000 EUR Jahresüberschuss durchaus 35k Jahresgehalt zahlen kann?
>
> Selbstverständlich, weil die Gehälter ja Kosten sind und diese, so wie
> alle anderen Einnahmen und Ausgaben, in die Berechnung des
> Jahresüberschusses mit einfließen.



Klar, mit der aktuellen Rechnung. Aber zum bewerben und als zusätzliches 
Gehalt für einen neuen Mitarbeiter?

von Wilhelm F. (Gast)


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Christian S. schrieb:

> Hallo bei meiner Stellenauswahl schaue ich mir auch gerne die
> Unternehmensregister (htts://www.unternehmensregister.de) an, um die
> finanzielle Situation der Firma besser einschätzen zu können.
> Was ist der unterschied zwischen Bilanzsumme Aktiva/Passiva? Muss die
> Firma von diesem Betrag alle Gehälter bezahlen oder ist das bereits
> berechnet? Eine Wunschfirma hat bei Jahresüberschuss nur EUR 9000, da
> brauch man sich dann gleich nicht bewerben?
>
> Beste Grüße!Chris

Man kann auch mal in den E-Bundesanzeiger schauen, und es gibt bestimmt 
noch andere Quellen. Nicht nur Bilanzen alleine, oft enthalten solche 
Berichte auch Informationen über die Mitarbeiterzahl von Jahr zu Jahr, 
was bestimmt nicht unwichtiger ist. Z.B. vor der Krise, Krisenbeginn, 
mitten in der Krise, Krisenende, nach der Krise. Bei Bilanzen wird viel 
getrickst, auf Teufel komm raus.

von Chris (Gast)


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Christian S. schrieb:
> Klar, mit der aktuellen Rechnung. Aber zum bewerben und als zusätzliches
> Gehalt für einen neuen Mitarbeiter?

Schon einmal daran gedacht, dass der neue Mitarbeiter, der natürlich 
auch kostet, auch wieder etwas reinbringen soll?

Ganz ehrlich, wenn man null Ahnung von Betriebswirtschaftslehre hat, 
sollte man nicht anfangen, irgendwas aus der Bilanz lesen zu wollen.

Umsätze stehen da übrigens nie drin, soviel zum Beitrag von Sean.

Wo ich drauf achten würde: Verbindlichkeiten (= offene Rechnungen 
und/oder Kredite sind immer aufgeführt. Wenn die Bilanz quasi nur aus 
Verbindlichkeiten besteht, sollte man zumindest mal genauer hinschauen. 
Gerade bei jungen Unternehmen ist es aber nicht unüblich, dass am Anfang 
alles über Kredite bezahlt wird - solange die Tilgungsraten gezahlt 
werden können, ist das auch kein Problem. Man sollte also etwas auf den 
Kontext achten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Chris schrieb:

> Schon einmal daran gedacht, dass der neue Mitarbeiter, der natürlich
> auch kostet, auch wieder etwas reinbringen soll?

Ein gutes nachhaltiges Unternehmen rechnet da nicht in 
Quartalsabständen. Ich selbst erlebte es schon, daß man mit einem neuen 
Mitarbeiter, inclusive der Ausbildung, erst ab dem sechsten oder siebten 
Jahr beginnt, Gewinn einzufahren. Das macht gar nichts, wenn es von 
vorne herein so abgesehen ist, daß ein Mitarbeiter ein, zwei oder drei 
Jahrzehnte bleiben soll. Leider kommt das etwas außer Mode.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb im Beitrag #3337772:

> Ich musst schon im 1. Ausbildungsjahr profitabel arbeiten, also einen
> vorgegebenen Ertrag leisten.

Das ist z.B. in Drei-Mann-Gas-Wasser-Scheiße-Klitschen so. Da muß der 
Stift vom ersten Tag an bei Kundenaufträgen mit arbeiten, lernt aber 
außer Bautätigkeiten nicht besonders viel.

> Ferkes: Du wurdest halt verwöhnt und kommst jetzt nicht mehr mit den
> Anforderungen klar.

Mein guter Ausbildungsbetrieb legte halt überwiegend erst mal großen 
Wert auf eine gute Grundausbildung. Nach der Ausbildung wurde es immer 
noch fachspezifisch genug, weil es hundert verschiedene Fachrichtungen 
gab.

von Seano L. (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Mein guter Ausbildungsbetrieb legte halt überwiegend erst mal großen
> Wert auf eine gute Grundausbildung. Nach der Ausbildung wurde es immer
> noch fachspezifisch genug, weil es hundert verschiedene Fachrichtungen
> gab.
Gab es dort auch Schulungen in ollen Kamellen erzählen um die Kunden in 
den Schalf zu quatschen damit man besser vom Pfusch ablenken konnte?

Ferkes im gelben Overall mit Trötenlogo drauf:
"So jetzt bohren wir mal ein Loch für die Telefondose Frau Meier, früher 
hat man das mit dem Handbohrer gemacht, wie mein Nachbar in der 
Westeiffel der ist Dorfschlosser, bei dem lasse ich heute noch die 
Bohrer klöppeln, da sehense mal echte Gründerqualität und Handarbeit, 
denn damals als der Kaiser die Post einführte ...

Kölsche Oma: "Äh ja Herr Färkes, machen sie mal, ich muss, äh... meinen 
Teppisch schnell ausklopfen, sonst fällt mir ein Ohr ab - äh - staubt 
der mir zu sehr zu....machen se mal, am besten schnell, ich muss jetzt 
raus in den Hof..."

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Ich musst schon im 1. Ausbildungsjahr profitabel arbeiten, also einen
> vorgegebenen Ertrag leisten.


> Ferkes: Du wurdest halt verwöhnt und kommst jetzt nicht mehr mit den
> Anforderungen klar.

Stammt vom FAKE Dipl Ing ( FH )

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:

>> Ich musst schon im 1. Ausbildungsjahr profitabel arbeiten, also einen
>> vorgegebenen Ertrag leisten.
>
>
>> Ferkes: Du wurdest halt verwöhnt und kommst jetzt nicht mehr mit den
>> Anforderungen klar.
>
> Stammt vom FAKE Dipl Ing ( FH )

Kein Problem, ist immer eindeutig unterscheidbar.

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