Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Subwoofer brummt


von DirkF (Gast)


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Hallo,
Nach der Renovierung des Wohnzimmers sind jetzt Subwoofer und 
Steroanlage weiter auseinander, über 10 m Chinch Kabel angebunden.
Wenn jetzt die Steroanlage ausgeschaltet wird, aber der Subwoofer noch 
eingeschaltet ist, dann brummt er (50 Hz ).

Mein Gedanke ist jetzt, einen Belastungswiderstand zwischen Signal und 
Schirm in der Nähe ses Subwoofer Eingangs zu schalten.
Frage: Bringt das was ?  Wenn ja , welchen Widerstandswert ?
Wie stark kann ein Chinch Ausgang belastet werden ?

Gruss Dirk

von oszi40 (Gast)


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1.Prüfe die Zuverlässiogkeit Deiner Masseverbindungen.
2.Wenn Leitungen parallel verlaufen, könnte was einstreuen
3.Masseschleife?

von Hubert M. (hm-electric)


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Ein Belastungswiderstand bringt dir was, wenn du willst, dass aus deinem 
Subwoofer nur noch wenig Ton rauskommt.
So wie ich das lese, hat der Subwoofer ein eigenen Verstärker, ist also 
demnach an einer Steckdose angeschlossen.
Du kannst folgendes Probieren: Netzstecker drehen.
Probiere auch mal folgendes aus: Wenn du Musik hörst, zieh das 
Cinch-Kabel vom Subwoofer aus der Anlage raus. Brummt es jetzt auch? 
Gleich, als hättest du die Anlage Ausgeschaltet?

die Frage ist auch noch, ob in der Nähe des verlegten Cinch Kabel 230 V 
Leitungen liegen, die dieses Brummen einstreuen.

Ansonsten bau mal ein Audio Entstörfilter an den Subwooofer ran. Sowas 
hier: 
http://www.henri.de/audiotechnik/boxenbaumaterial/audiotrafo/963/audiotrafo-entstoerfilter-cinch-cinch-stereo.html

Da fällt mir noch ein: Brummt es auch, wenn die Anlage an ist, ohne, das 
du eine Audioquelle an hast? (Damit mein ich: Anlage auf CD einstellen, 
ohne das die CD läuft.)

von DirkF (Gast)


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Hallo, danke für die bisherigen Tipps.
Ist bei meinem Bruder. Checke morgem mal, was da genau los ist.

Dirk

von Werner (Gast)


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Ich hatte genau dein Problem. Der Subwoofer brummte, sobald er 
eingeschaltet wurde. Ich mußte ebenfalls über 10m Cinchkabel verlegen, 
welches hinten am Subwoofer noch einen Y-Adapter dazwischen bekam. Ich 
hatte  alles , was in einschlägigen Foren so diskutiert wird ausprobiert 
nichts half. Jetzt habe ich mir von clicktronic ein extra 
Subwoofer-Kabel, 15m lang ,mit einseitigem Y-Anschluß gekauft. 
Angeschlossen und alles Brummen ist weg! Weder im Leerlauf , noch unter 
Belastung, noch wenn ich die Lautstärke voll aufdrehe, brummt er. Dazu 
muß man wissen, das man zum Anschluß eines Subwoofers auf gar keinen 
Fall Lautsprecherkabel nehmen darf. Cinch-Kabel gehen auch gar nicht, 
weil sie nicht so ausreichend abgeschirmt sind. Bei längeren Strecken 
ist die Abschirmung aber besonders wichtig, weil auf dem langen Weg 
sicher einige Störquellen, wie elektronische Geräte , Lampen mit Dimmer 
oder andere elektrische Geräte vorhanden sind. Die alle kommen nicht 
durch ein spezielles Subwoofer-Kabel. Unbedingt ausprobieren!
Gruß Werner

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Probier mal, den Netzstecker um 180° gedreht in die Steckdose zu 
stecken.

von Peter D. (peda)


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DirkF schrieb:
> Mein Gedanke ist jetzt, einen Belastungswiderstand zwischen Signal und
> Schirm in der Nähe ses Subwoofer Eingangs zu schalten.
> Frage: Bringt das was ?  Wenn ja , welchen Widerstandswert ?
> Wie stark kann ein Chinch Ausgang belastet werden ?

Ja.
Unter Spannung hat der Ausgang etwa 10..100 Ohm Innenwiderstand, kann 
also Einsteuungen gut dämpfen.
Ohne Spannung sperren die Transistoren, d.h. der Innenwiderstand ist 
unendlich.
Ein Widerstand 1k..10k parallel sollte helfen.

von Stefan M. (derwisch)


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Es gibt auch ( häufig ) sehr miese Chinchkabel.
Bei einer 1m Verbindung merkt man das nicht, aber bei 10m bestimmt.

Wenn man das verdächtige Kabel mal durchschneidet, stellt man fest, dass 
die Abschirmung ( Ground, Kupfergeflecht  )nicht den Mittelleiter 
einhüllt, sondern die Abschirmlitze läuft lediglich parallel zum 
Mittelleiter.
Da ist die Abschirmung natürlich fast wirkungslos.

bei solchen Aktionen macht sich ein etwas besseres Kabel schnell 
bezahlt.

Aber bitte nicht in Sauerstoffarme Voodoo High End Irrsinn Regionen 
abdriften...:-)))

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (Firma: Privat) (fahrenheit145)


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1.)Wie schon zummindest 2x angemerkt solltest du den Subwoofer mal 
versorgungsmäßig abstecken,den Stecker um 180° drehen und wieder 
einstecken,sollte es eine Masseschleife sein hilft das!
2.)10m Billigsdorfer chinch-Kabel ist zu 99% kein ordentlich geschirmtes 
Kabel,das sollte wegen des erhöhten Widerstandes(gegenüber 1,5m 
Kabel)getauscht werden da sich hierbei die Brummspannung multipliziert.
Einfacher Test:
Anlage aus,Woofer ein>>>Brummt>>>>Chinch abstecken>>>>Brummt nicht>>>> 
dann ist es das Kabel
Peter

von Harald W. (wilhelms)


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Peter Musch schrieb:

> 1.)Wie schon zummindest 2x angemerkt solltest du den Subwoofer mal
> versorgungsmäßig abstecken,

Meistens spielt dann der Verstärker noch 1...2sek weiter. Da kann
man auch schon mal reinhören, ob der Brumm dann weg ist. Falls ja:
Versorgungsbrummschleifenproblem.
Gruss
Harald

von DirkF (Gast)


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Hallo zusammen,
sorry für die verpätete Rückmeldung.
Bin erst jetzt dazu gekommen, das ganze nochmal bei meinem Bruder zu 
testen.

1) Stecker drehen hat nix gebracht.

2) Anlage aus oder leise, Subwoofer voll aufgedreht: Brummt.
Dann Kabel am SW abgezogen : Brummen ist weg.

3) Neues Chinch Kabel 10 m frei Luft verlegt: Brummen ist weg

Das neue Chinch Kabel war eines des Paar Kabel, was ich gekauft hatte. 
Das weiße liegt  in der Wand, das rote war das frei verlegte.
Also in der Tat eine Einstreuung in Verbindung mit schlechter 
Schirmqualität.

Das Kabel austauchen gehlt leider nicht mehr, da der Kanaldeckel bereits 
zu ist und drüber tapeziert wurden.

Werde in den nächsten Tagen mal mit einem Belastungswiderstand am SW 
Eingang experimentieren....

Danke für die bisherige Hilfe von Euch.
Gruß  Dirk

von HildeK (Gast)


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DirkF schrieb:
> Werde in den nächsten Tagen mal mit einem Belastungswiderstand am SW
> Eingang experimentieren....

Das wird helfen.
Wenn du die Quelle stromlos machst, dann wird dort alles hochohmig. 
Damit hast du quasi ein lange, offene Leitung, die z.B. von einer 
parallel laufenden Leitung mit Netzspannung Störungen erhält. Das 
beweist der Versuch mit dem andern Kabel, das auf anderem Weg verlegt 
wurde. Wahrscheinlich ist da der Brumm auch noch da, nur mit geringerer 
Amplitude.

Ich merke das schon, wenn ich mal den MP3-Player an die Stereoanlage 
anschließe. Sobald der ausgeschaltet wird, ist ein leises Brummen zu 
hören.

von Kai K. (klaas)


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Das kann einmal ein rein mechanischer Brumm des Trafos sein, der 
plötzlich in Erscheiniung tritt, weil die Box bewegt wurde. Auch eine 
Brummschleife ist denkbar, aber dann ist der Brumm in der Regel recht 
laut. Am wahrscheinlichsten ist der Brumm aber die Folge eines 
Ausgleichstroms zwischen den Netztrafos der Anlage. 50Hz-Netzspannung 
wird kapazitiv über die Wicklungen der Netztrafos auf die Signalmasse 
eingekoppelt und fließt über den Kabelschirme der Cinch-Leitungen. An 
den unvermeidlichen Übergangswiderständen der Stecker und den 
Schirmwiderständen kommt es zu einem Spannungsabfall, der sich zum 
Nutzsignal hinzuaddiert: -> Ein leiser Brumm ist hörbar.

Ein solcher Brumm läßt sich durch bessere Kabel und Stecker oft 
verkleinern. Oft sind aber auch fehlerhafte Layouts im Bereich der 
Masseführung in den Verstärkern selbst die Ursache, sodaß ein Austausch 
der Kabel kaum etwas bringt. Manchmal hilft es auch, einen oder mehrere 
Netzstecker um 180° verdreht einzustecken.

Am elegantesten löst man das Problem mit einer selbstgebauten 
Symmetrierbox, die die Signale zwischen den weit entfernten Teilen der 
Anlage symmetrisch überträgt. Man kann auch einen Line-Übertrager 
verwenden, wie deisen hier:

http://www.neutrik.com/de/zubehoer/uebertrager/ntl1

Wichtig ist einfach, daß zwischen den Geräten nicht länger ein 
50Hz-Ausgleichsstrom über die Signalmasse fließt.

: Bearbeitet durch User
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