Forum: Offtopic "Das neue Werkbuch der Elektronik" von Rüdiger Klein


von Walter T. (nicolas)


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Hallo zusammen,
in einer meiner schlaflosen Nächte aufgrund meiner lückenhaften 
Elektronikkenntnisse (insbesondere im Analogbereich) bin ich in einer 
Zeitschrift auf ein Angebot gestoßen, wo "Das Werkbuch der Elektronik" 
von Rüdiger Klein aus dem Franzis-Verlag verramscht wird (vermutlich 
steht bald eine neue Auflage an). Die Bewertungen bei Amazon sind 
ziemlich nichtssagend.

Kennt jemand dieses Buch und kann es empfehlen oder davon abraten?

Zu meinen Grundkenntnissen: Ich habe eine Ingenieurausbildung 
(allerdings weder Elektrotechnik noch Informatik) und auch vor solider 
Mathematik keine Angst. Etwas hobbyanwendungsnah darf es aber ruhig sein 
(von Hering Bressler Gutekunst war ich ziemlich enttäucht. Es gab zwar 
viele Grundlagen, aber was man mit den Schaltungen anfangen kann und wo 
welche Effekte von Belang sind konnte ich daraus nicht gerade gewinnen.)

Viele Grüße
Nicolas

: Verschoben durch User
von NoFranzis (Gast)


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Die Bücher und anderer Müll aus diesem Verlag taugen nichts, das ist nur 
rausgeschmissenes Geld!
Vielleicht hat jemand aus diesem Forum eine Buchempfehlung für Dich.

von Dennis (Gast)


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ganz klar: Tietze & Schenk

von Praktiker (Gast)


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Hallo,

verallgemeinerte und unfaire Worte  (von NoFranzis)-

Aber das angespochene Buch ist tatsächlich nicht besonders 
empfehlenswert, sehr theoretisch -leider ausgerechnet in den für die 
Praxis weniger wichtigen Teilgebieten,  unverständlich für den 
mathematisch nicht überdurschnittlich vorbelasteten außerdem im 
Praxisteil recht veraltet.

Mit deiner Bildung dürfte es kein Problem sein englischsprachige 
Datenblätter und Application Note zu lesen und zu verstehen.

Diese sind oft sehr gut verständlich geschrieben haben viel Praxisbezug 
und es gibt oft Berechnungsbeispiele.

Bei Büchern sieht es (zumindest bei deutschsprachigen) ehr schlecht aus 
- entweder direkt auf Fachingenieurniveau oder für den absoluten 
Einsteiger - da hört es auf sobald es interessanter wird bzw. es zu 
Deatilproblemen kommt .
Die so hochgelobte Reihe "Die hohe Schule der Elektronik" hat eine "sehr 
spezielle" Lehrmethode welche zumindest bei mir überhaupt nicht 
funktioniert hat (eventuell ist diese Reihe etwas für Leute die 
keinerlei Vorbelastung in der Elektrotechnik haben ).

mfg

    Praktiker

von Sebastian H. (pic_freak)


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Hallo Nicolas,

wie schon Dennis vorgeschlagen hat, ist auch mein Rat an dich: Schaff 
dir das Fachbuch "Halbleiter-Schaltungstechnik" von Tietze,Schenk & Gamm 
an und lass dich nicht von den knapp 100€ Anschaffungspreis abschrecken. 
Glaub das Buch hat nun knapp über 1800 Seiten und ist seit jahrzehnten 
DAS Standardwerk der Elektrotechnik. Des Weiteren kann ich dir fürs 
schnelle Nachschlagen das "Taschenbuch der Elektrotechnik" von Kories & 
Schmidt-Walter empfehlen.

Gruß

Sebastian

: Bearbeitet durch User
von Wilhelm F. (Gast)


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Tietze-Schenk ist für Elektroniker nicht verkehrt.

Das "Große Werkbuch" von Nührmann war es auch nicht.

von Georg A. (georga)


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> Das "Große Werkbuch" von Nührmann war es auch nicht.

Richtig, ich hatte auch das einbändige (braun) und dann später das 
dreibändige (blau). Das war aber eben noch zu Internet-losen Zeiten...

von Wilhelm F. (Gast)


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Georg A. schrieb:

>> Das "Große Werkbuch" von Nührmann war es auch nicht.
>
> Richtig, ich hatte auch das einbändige (braun) und dann später das
> dreibändige (blau). Das war aber eben noch zu Internet-losen Zeiten...

Es ist nicht schlecht, hat ein ganzes Spektrum aus dem 
Elektronik-Zeitalter, eher für Anwender, Praktiker, Tietze-Schenk ist da 
in Halbleiterei etwas anders, detaillierter in diesem Gebiet.

Privat habe ich von Nührmann nur einen Auszug davon, 
Operationsverstärker-Einstieg als Taschenbuch, aber gut für mich. Es 
beschreibt alles, was ich als OP-Anwender wissen muß.

von Dipl.- G. (hipot)


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Sebastian H. schrieb:

>  Schaff
> dir das Fachbuch "Halbleiter-Schaltungstechnik" von Tietze,Schenk & Gamm
> an und lass dich nicht von den knapp 100€ Anschaffungspreis abschrecken.
> Glaub das Buch hat nun knapp über 1800 Seiten und ist seit jahrzehnten
> DAS Standardwerk der Elektrotechnik.

Der Tietze ist nicht das Standardwerk der Elektrotechnik, sondern 
vielleicht der Elektronik. Nicht unbedingt das gleiche. Darüber hinaus 
ist es kein Lehrbuch, sondern ein Nachschlagewerk, d.h. fürs Lernen 
vollkommen ungeeignet.

Ich empfehle die Bücher vom Seifart. Die taugen mehr als der Tietze.

http://www.amazon.de/Analoge-Schaltungen-Manfred-Seifart/dp/3341012982/ref=sr_1_sc_1?ie=UTF8&qid=1380405340&sr=8-1-spell&keywords=seifart+analoge+schaltugnstechnik

http://www.amazon.de/Digitale-Schaltungen-Manfred-Seifart/dp/3341011986/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1380405372&sr=1-1

: Bearbeitet durch User
von Joachim .. (joachim_01)


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Das Buch "Op-amps for everyone" von Ron Mancini gibt's online umsonst, 
ein 600-Seiten Schmöker der neben OPs auch klassische Schaltungstechnik 
abdeckt.
Ansonsten gibt's noch den Klassiker "The Art of Electronics" der aber 
gleich wieder rund nen Hunderter kostet.


>Etwas hobbyanwendungsnah darf es aber ruhig sein
>(von Hering Bressler Gutekunst war ich ziemlich enttäucht. Es gab zwar
>viele Grundlagen, aber was man mit den Schaltungen anfangen kann und wo
>welche Effekte von Belang sind konnte ich daraus nicht gerade gewinnen.
In der heutigen Zeit braucht's eigentlich kaum noch Bücher - Grundlagen 
finden sich auf unendlich vielen Webseiten und fast jeder 
Halbleiterhersteller hat für Anwendungen und Projekte entsprechende 
Application Notes bereitgestellt. Der Hersteller Microchip bietet eine 
tiefschürfende Fundgrube für die Schnittstelle zwischen der 
phsikalischen und der elektronischen Welt. Die haben wirklich 
tonnenweise Stoff, da kannste löten und forschen bis die Ehefrau motzt.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Das "The art of electronics" gibts auch deutlich billiger (im wahrsten 
Sinne des Wortes) bei einem Buchverlag aus Indien.

Zoe

von Joachim .. (joachim_01)


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Ich hatte 2002 während einer Inbetriebnahme in Indien mein 
Einsteigerbuch über PICs von einem indischen Verlag gekauft. Die Seiten 
waren kaum lesbar weil die Druckerschwärze noch nicht trocken war als 
das Papier zu einem Buch gebunden wurde. Alles war spiegelverkehrt 
überdruckt. So etwas wirft man in Deutschland in die Altpapierpresse, in 
Indien wird's verkauft. Seitdem bin ich mit Waren aus Indien vorsichtig 
geworden.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Kann ich nachvollziehen; mein Exemplar (ja, ich bin manchmal etwas 
sparsam) ist OK, das Papier ist etwas dünner als gewohnt und der Einband 
wird sicher nicht so lange halten wie bei meinem Uniexemplar des 
Tietzsche, aber für den Heimgebrauch reicht es.

Zoe

von Panzer H. (panzer1)


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