Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Privatleben leidet unter dem Beruf


von Sauerländer Dipl. Ing. (Gast)


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Hallo Zusammen,

Das soll kein Jammerbeitrag werden. Aber was tun die Leute, die quasi 
die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind, 
das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie 
bleibt? Leiden eure F
reundschaften?

von Marx W. (Gast)


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Was willste Wissen?

von Martin (Gast)


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Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
> Das soll kein Jammerbeitrag werden. Aber was tun die Leute, die quasi
> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
> bleibt? Leiden eure F
> reundschaften?
>


unter Berufstätigen ist es eh nicht so üblich, dass man sich unter der 
Woche häufig trifft. Ich finde WE und Urlaub ist Zeit genug für 
Freundschaften. Und da ich keine Familie habe, leidet diese auch nicht 
darunter, wenn ich unter der Woche viel für den Job unterwegs bin. Muss 
jeder selber wissen, gibt auch viele Ing Jobs mit 35-40 H Woche und 
pünktlich Feierabend und abfeierbare Überstunden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb:

> unter Berufstätigen ist es eh nicht so üblich, dass man sich unter der
> Woche häufig trifft.

Doch, und zwar zu über 90% am normalen Feierabend.

> Ich finde WE und Urlaub ist Zeit genug für
> Freundschaften.

Dann haben sie einen längst vergessen, außer den Saufkumpeln fürs 
Wochenende.

> Und da ich keine Familie habe, leidet diese auch nicht
> darunter, wenn ich unter der Woche viel für den Job unterwegs bin.

Dann bist du ja der ideale Arbeitsnomade.

von Pink S. (pinkshell)


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Soll auch Leute geben, die länger in der Firma bleiben, weil zuhause das 
große Generve ist...

von Ich (Gast)


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Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
> Aber was tun die Leute, die quasi
> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
> bleibt?

Den Job wechseln.

Kenne sowas auch, alle 2 Wochen von Freitag 20 Uhr bis Sonntags 14 Uhr 
Zeit für Freunde/Freundin, sowas ist besch... .

Es ist deine Entscheidung, wo du arbeitest.
Versuche nicht mit dem Saufen aus Frust anzufangen, bringt nichts.

von Wilhelm F. (Gast)


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Pink Shell schrieb:

> Soll auch Leute geben, die länger in der Firma bleiben, weil zuhause das
> große Generve ist...

Die lernte ich auch kennen. 25 Jahre verheiratet beispielsweise. Aber 
noch im selben Ort, man kam abends aber nach Hause, nur später.

von Martin (Gast)


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Ich schrieb:
> Kenne sowas auch, alle 2 Wochen von Freitag 20 Uhr bis Sonntags 14 Uhr

das ist ja echt heftig und hab ich nur mal von bestimmten Leihklitschen 
gehört. Sowas würde ich selbst als Single nicht mitmachen, ausser das 
Gehalt ist bombig, aber dann auch nur für eine Weile.

Ich schrieb:
> Zeit für Freunde/Freundin, sowas ist besch... .

dafür braucht man erstmal eine Frau/Freundin.

von Wilhelm F. (Gast)


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Martin schrieb:

> Ich schrieb:
>> Kenne sowas auch, alle 2 Wochen von Freitag 20 Uhr bis Sonntags 14 Uhr
>
> das ist ja echt heftig und hab ich nur mal von bestimmten Leihklitschen
> gehört. Sowas würde ich selbst als Single nicht mitmachen, ausser das
> Gehalt ist bombig, aber dann auch nur für eine Weile.

Ich machte das schon von 1975 bis 1978 so, in meiner Ausbildung weit 
weg. Die Wochenheimfahrt bedeutete mir aber viel. Familie sehen, wo ich 
über die Woche noch nicht mal Telefonkommunikation hatte, weil es das 
Telefonnetz noch nicht mal flächendeckend gab. Sonntags Nachmittags 
Koffer packen, es ist einfach Scheixe. Azubis, die sich in der Woche 
mehr leisteten als ich, hatten nicht immer mehr Geld für die 
Wochenendheimfahrt, denen war es teilweise auch ganz egal.

von §64 StGB (Gast)


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Heiner, Stunde kürzt jeder Ing. mit 'h' ab. Das sollte selbst ein 
drittklassiger Leih-Informatiker wissen. ;-)

von Alexander (Gast)


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Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
> Aber was tun die Leute, die quasi
> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
> bleibt?

Tipp: Den Job wechseln, arbeite um zu leben.

Ich bin Montag bis Freitag von 8 -12 und 13 - 16 Uhr im Büro, und das 
reicht mir auch.
Da bleibt mehr als genug Zeit sich mit der Familie zu beschäftigen oder 
Freunde zu treffen.

von Nase (Gast)


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Die schlauen studierten Leute, manche mit Familie, drei Hobbys bzw. 
Sportarten ggf. noch ne Sammelleidenschaft gehen nochmal kurz zu Stefan 
Raab in der Hoffnung das große Geld zu gewinnen!
Da frage ich mich was wollen die eigentlich noch alles?
Ich, nicht studiert, kümmere mich (auch finanziell) um meine 
Fortbildung, bin junger Vater und widme mich zudem noch ehrenamtlich der 
Gefahrenabwehr.
Im nächsten Leben werde ich auch alles anders machen, bis dahin bringt 
mir das Meckern nichts.

von wendelsberg (Gast)


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>Privatleben leidet unter dem Beruf

Natuerlich. Jeden Arbeitstag 7:00h in Westdeutschland und 7:36h in 
Ostdeutschland. (jeweils plus Arbeitsweg)

wendelsberg

von Old P. (Gast)


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Ihr habt Sorgen....
In dieser Republik muss ja keiner arbeiten. Dank H4 und anderer 
Möglichkeiten kannst Du doch die Deinen 24 Stunden täglich sehen.
Ach, das Geld ist dann wenig? Nu dann muss wohl etwas von den 24 Stunden 
investiert werden.

Old-Papa

von manny (Gast)


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Wohl dem Europäer, der in Griechenland am PC saß(schade, dass ich 
Deutscher bin):
Extra-Urlaub für PC-Arbeit: Athen schafft Privilegien ab
https://www.emderzeitung.de/wirtschaft/ausland/~/extra-urlaub-fuer-pc-arbeit-athen-schafft-privilegien-ab-79250/

von Martin (Gast)


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§64 StGB schrieb:
> Heiner, Stunde kürzt jeder Ing. mit 'h' ab. Das sollte selbst ein
> drittklassiger Leih-Informatiker wissen. ;-)

wenn man halt schnell schreibt. Aber was erwarte ich schon in diesem 
linken Forum. Linke sind meist sehr spießig und da ist Rechtschreibung 
und das genaue Ausfüllen von Formularen meist eh viel wichtiger als der 
Inhalt. Ich werde es niemals verstehen warum so viele Informatiker und 
Ingenieure so sehr links sind. Eine ECHTE konservative Politik bräuchte 
unser Land mal und nicht diese linken Weicheier von der CDU, das sind 
doch keine christlich-konservativen mehr, sondern linke Ökos.

von Klaus (Gast)


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Martin schrieb:
> Ich werde es niemals verstehen warum so viele Informatiker und
> Ingenieure so sehr links sind.

Vielleicht weil diese Leute schlau sind und studiert haben. Es ist 
statistisch erwiesen, dass Leute mit Hochschulabschluss 
überdurchschnittlich politisch links aufgestellt sind. Für die Rechten 
bleiben aber immer noch ganz viele Dumpfbacken, Stammtischbrüder, 
Spießer und Bauern.

von Helge A. (besupreme)


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Klaus schrieb:
> ...dass Leute mit Hochschulabschlussüberdurchschnittlich politisch
> links aufgestellt sind...
scheint aber nicht auf deutsche Volkswirtschaftler zuzutreffen, siehe 
AfD.
<irony> Wobei ich Volkswirtschaft jetzt nicht gerade den exakten 
Wissenschaften zuordne </irony>

von Marx W. (Gast)


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Helge A. schrieb:
> <irony> Wobei ich Volkswirtschaft jetzt nicht gerade den exakten
> Wissenschaften zuordne </irony>

Hmm, was sind  "exakte Wissenschaften"?

von Marx W. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Für die Rechten
> bleiben aber immer noch ganz viele Dumpfbacken, Stammtischbrüder,
> Spießer und Bauern.

JaJa, wer kein Wissen hat, hat auch keine Zwiefel. Denk mal drüber nach!

von Mal genau hinschauen (Gast)


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Helge A. (besupreme) schrieb:

Klaus schrieb:
>> ...dass Leute mit Hochschulabschlussüberdurchschnittlich politisch
>> links aufgestellt sind...
> scheint aber nicht auf deutsche Volkswirtschaftler zuzutreffen, siehe
> AfD.

Da musst du nur die richtigen Namen kennen beispielsweise Albrecht 
Mueller, Rodulf Hickel oder Peter Bofinger. Der wesentliche Unterschied 
aber zur "Rechtsfront" wie Lucke ist, dass links denkende Menschen (hier 
Volkswirtschaftler) ihr Handeln am GEMEINWOHL orientieren während die 
von Rechts immer nur ihre Partikularinteressen vertreten. Auf einen 
einfachen Nenner gebracht kann man es auch so ausdrücken: Rechts denkt 
immer nur an sich (und seinesgleichen). Links dagegen denkt AN ALLE 
(also auch an die weniger gut Situierten). Der "Rechte Club" ist für 
mich deshalb grundsätzlich ein Club der Egoisten, Ausgrenzer und 
"Andere-Unterdrücker". Sieht man schon daran was Rechts auf seinen 
Wahlplakaten thematisiert. Bei denen geht es stets darum, dass andere 
ihnen etwas wegnehmen wollen. Rechts ist Antisozial.

> <irony> Wobei ich Volkswirtschaft jetzt nicht gerade den exakten
> Wissenschaften zuordne </irony>

Leider ist das so. Darin steckt auch einer der Gründe, dass 
Finanzsysteme insbesondere die Erschaffung und Vermehrung von Geld und 
Vermögen in all seinen Facetten nicht rational darstellbar ist und sich 
damit jeglicher objektiver wissenschaftlicher Überprüfbarkeit entzieht. 
Das scheint auch so gewollt zu sein, damit Geld zu Geld kommt, Wenige 
schnell reich werden können und die (wenig besitzende) Allgemeinheit 
dafür zu schuften hat - LEBENSLANG!

Aber man muss den Schergen ja nicht noch ständig den goldenen Teppich 
ausbreiten.

von Andreas (Gast)


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Um noch mal auf das eigentliche Problem zurück zukommen!!!

Ich denke, das es vielen ähnlich geht wie Dir. Es gibt sicherlich 
mannigfaltige Lösungen für Dein Problem wie auch schon obenerwähnt und 
wenn man erst mal ein gewisses Pensum, wie bei Dir, erreicht hat ist es 
auch schwer dem Chef klar zu machen das man wieder "runter fahren" 
möchte.

Aber getreu dem Motto: "arbeite um zu Leben und lebe nicht um zu 
arbeiten" sollte man auch Veränderungen im Leben offener gegenüber 
stehen, wenn auch der Mensch dazu tendiert Veränderungen weitestgehend 
zu vermeiden. Soll heißen, daß auch der Wechsel zu einer anderen 
Arbeitgeber oft eine sinnvolle Lösung Deines Problems darstellt.

Niemand hindert Dich daran Bewerbungen an andere Firmen zu schreiben, 
Vorstellungstermine war zu nehmen und letztendlich auch zu kündigen, um 
dann einen Neustart in einem anderen Umfeld zu beginnen.

Keine Arbeit der Welt ist es wert sich auf Dauer dermaßen zu veräußern. 
Irgend wann ist man ausgebrannt und dann fragt bzw. interessiert es auch 
meistens keinen (bis auf Deine Familie), wie Du wieder auf die Beine 
kommst und Deine Familie leidet immer am schlimmsten darunter.

Wichtig ist es sich Prioritäten und Ziele zu setzen, die realistisch und 
erreichbar sind. Das Salz in der Suppe ist es immer wieder kleinere 
Erfolge für sich verbuchen zu können und nie das Ziel aus den Augen zu 
verlieren, um ein glücklicheres bzw. erfüllteres Leben zu führen.

Deine Familie wird es Dir danken und was ist wichtiger und erfüllender 
als Menschen die Dich lieben, denn "Du bist zu Hause, wo Du geliebt 
wirst".

Also nur Mut zur Veränderung

von Billy Bacon (Gast)


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Klaus schrieb:
> Vielleicht weil diese Leute schlau sind und studiert haben. Es ist
> statistisch erwiesen, dass Leute mit Hochschulabschluss
> überdurchschnittlich politisch links aufgestellt sind. Für die Rechten
> bleiben aber immer noch ganz viele Dumpfbacken, Stammtischbrüder,
> Spießer und Bauern.

Die richtig schlauen Leute lassen sich gar nicht in Schubladen wie 
"links" oder "rechts" einordnen, sondern haben ihre eigene, einzigartige 
Meinung.

Zum Thema:
Ich kenne einige Wochenendheimfahrer. Die meisten haben spätestens nach 
ein bis zwei Jahren einen großen Freundeskreis bei der Arbeitsstätte. In 
Zeiten von Facebook ist es einfacher denn je, Gleichgesinnte zu finden. 
Die Freundschaften in der Heimat leiden darunter logischerweise. Das ist 
eben der Gang des Lebens. Die wirklich wichtigen Freundschaften 
überstehen aber auch das.

Und die Familie zieht normalerweise in diesem Zeitraum nach oder man 
schafft sich durch Gleitzeit genügend Freiraum, um die Wochenenden 
effektiver zu nutzen. Regelmäßige 4-Tage-Wochenenden bringen für die 
Familie mehr als wenn der Pendler jeden Tag erst um 20h nach Hause 
kommt.

Und selbst wenn man normalerweise 12h-Arbeitstage hat, kann man auch mal 
ein oder zwei Tage nur 10h arbeiten und dann zum Training in den 
Sportverein, zum Karten spielen oder sonst irgendeinem Hobby nachgehen.

Außerdem: Gerade Ingenieursarbeit ist doch meistens prädestiniert für 
Home-Office. Wenn man eine entsprechende Verhandlungsposition hat, kann 
man das auch problemlos durchsetzen. Und bei manchen Firmen ist das 
schon Gang und Gäbe, selbst wenn man diese Verhandlungsposition nicht 
hat.

von Marx W. (Gast)


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Was rauchst du so den ganzen Tag eigentlich?

von Nerd (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Was rauchst du so den ganzen Tag eigentlich?

Warum hängst du den ganzen Tag eigentlich im Forum ab?

von Just M. (bithebel)


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Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
> Das soll kein Jammerbeitrag werden. Aber was tun die Leute, die quasi
> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
> bleibt? Leiden eure F
> reundschaften?

Meines Erachtens passiert das nur Leuten, welche das auch zulassen.

Diensthandy kommt nach Feierabend in die Schublade und wird nicht noch 
privat weiter genutzt, dito wird ein zweites Mobiltelefon/Mailadresse 
zugelegt welches beim Arbeitsvertrag angegeben wird. Urlaubstage werden 
verbindlich schriftlich bestätigt.

Bei einem 35h Vertrag hat der Teamleiter/Abtleiter dafür zu sorgen, das 
Überstunden nur in absoluten Notfällen auftreten und kein Regelfall 
werden.

Sollten sich Überstunden chronis"ch einstellen, so sollte man ein 
Gespräch mit den Vorgesetzten führen ("Entweder es ändert sich was oder 
Betriebsrat/Wechsel/etc).

Ein wenig Schuld kann auch dich treffen:

Du musst zwingend deinem Vorgesetzten mitteilen, das die Arbeitspakete 
zu groß für dich sind, ansonsten wird er ein gewissen Arbeitspensum als 
normal voraussetzen.

von Billy Bacon (Gast)


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Just Me schrieb:
> Meines Erachtens passiert das nur Leuten, welche das auch zulassen.

Stimmt eigentlich. Manche Leute machen das sogar nur, damit sie später 
darüber jammern können.

von vieloffen (Gast)


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Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> Das soll kein Jammerbeitrag werden. Aber was tun die Leute, die quasi
> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
> bleibt? Leiden eure F
> reundschaften?

Du musst halt wissen ob  dir deine Karierre oder Dein Beruf wichtiger 
ist. Vorallem musst du abschätzen ob es Sinn ergibt jetzt viel in den 
Beruf zu stecken und in 1-2 Jahren etwas kürzer zu treten. Falls du aber 
zufällig irgendwo sitzt und für ein 0815 Gehalt 40 std plus schiebst 
rate ich dir dich langsam aber sicher umzuorientieren.

Ich halte eine max. 40 std Woche für das klügste was man machen kann. 
Das Privatleben leidet nicht und man hat den Kopf frei wenn man von der 
Arbeit kommt. Alles darüber führt. meiner Meinung nach, langfristig zu 
Minderleistungen.

von Frank (Gast)


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Mindestens genau so gefährdet, wenn nicht noch ärger, sind kleine 
Selbstständige, sich in der Arbeit völlig aufzureiben. Man ist ja 
schliesslich sein eigener Herr. Das bedeutet aber Disziplin in beide 
Richtungen. Wer faul ist, wird untergehen, wers übertreibt auch.

Ich bin jetzt ca. 25 Jahre selbständig und habe nach ca. 10 Jahren 
gemerkt, dass es Nichts bringt, bis Mitternacht im Büro zu hocken. 
Einerseits steigt die Fehlerquote, sinkt die Effizienz und macht es 
schlicht keinen Spaß mehr. Andererseits entfremdet man sich der Familie 
und selbst die verständnisvollste Frau wird allmählich mürrisch oder 
sucht sich evtl. anderswo Trost.

Also: Nicht übertreiben, bringt nix. Auch Kunden sind nur in 
Ausnahmefällen wirklich dankbar, im Gegenteil - ständig promptes Dasein 
am Abend oder Wochenende wird dann ziemlich anmaßend als 
selbstverständlich hingenommen.

Ich mach seit dieser Erkenntnis immer spätestens gegen 17 Uhr 
Feierabend, ohne Wenn und Aber. Und am Wochenende wird das Macbook nur 
aufgeklappt, wenn es der Freizeitgestaltung dient (Fotos, Routen, 
Veranstaltungskalender usw.)

von Ich (Gast)


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Habe mal Freitags um 16 Uhr in einer Firma angerufen zwecks Info.
Da kam die Frage zurück: Was mache Sie freitags um 16 Uhr noch im Büro. 
:-)

Frank schrieb:
> Ich bin jetzt ca. 25 Jahre selbständig und habe nach ca. 10 Jahren
> gemerkt, dass es Nichts bringt, bis Mitternacht im Büro zu hocken.
> Einerseits steigt die Fehlerquote, sinkt die Effizienz und macht es
> schlicht keinen Spaß mehr.

Es bringt nach 10 Stunden Arbeitszeit nicht mehr viel sinnvoll und 
effektiv zu arbeiten. OK, es kann mal vorkommen, das etwas fertig werden 
muss.

Es gibt halt leichte wie Zocker etc. die sind geil aufs Geld, lieben die 
400h/Monat am Arsch der Welt zu malochen (was soll man da auch anderes 
machen außer besaufen?).

Die Frage ist: Warum arbeite ich? Nur der Kohle wegen, egal wo oder um 
ein angenehmes Leben mit der Familie, Freunde, ... zu führen.

Wenn es wegen der Kohle ist, kann dir Zocker & Co. sicher gute Tipps 
geben.

von Claus M. (energy)


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Ich schrieb:
> Die Frage ist: Warum arbeite ich? Nur der Kohle wegen, egal wo oder um
> ein angenehmes Leben mit der Familie, Freunde, ... zu führen.

Für das angenehme Leben mit der Familie braucht es nunmal aber auch 
Kohle. Deswegen ist Kohle wichtig, es gilt ein ausgewogenes Mittel 
zwischen Kohle verdienen und Kohle in der Freizeit ausgeben können zu 
finden.

von Ich (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Deswegen ist Kohle wichtig, es gilt ein ausgewogenes Mittel
> zwischen Kohle verdienen und Kohle in der Freizeit ausgeben können zu
> finden.

Wieviel Kohle braucht man?
Zocker und Co. brauchen davon eine Menge, große Villa, dicke Autos, ...
Dafür arbeitet er weit weg von zuhause, da möchte ich nicht tauschen.


Andere sind da etwas bescheidener

Es muss jeder für sich entscheiden.
Wenn die Familie, Freunde, ... in einer strukturarmen Region wohnen 
bleiben wollen, muss man halt weiter fahren und ist halt nur am 
Wochenende zuhause.

Welche Alternativen gibt es, was ist einem wichtig?

Solange man einen Job hat, kann man sich in Ruhe nach etwas optimalerem 
umschauen.

Manche sind sogar froh, wenn sie die Frau mal ein paar Tage nicht sehen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Frank schrieb:

> Ich bin jetzt ca. 25 Jahre selbständig und habe nach ca. 10 Jahren
> gemerkt, dass es Nichts bringt, bis Mitternacht im Büro zu hocken.
> Einerseits steigt die Fehlerquote, sinkt die Effizienz und macht es
> schlicht keinen Spaß mehr. Andererseits entfremdet man sich der Familie
> und selbst die verständnisvollste Frau wird allmählich mürrisch oder
> sucht sich evtl. anderswo Trost.

So ist es - deswegen bin ich froh, meine Zeit so einteilen zu können wie 
ich möchte. Wenn der Kopf "zu" ist, dann wird eben weiter an Maschinen 
gearbeitet, der Rasen gemäht oder auch mal ein Spielchen gespielt (kennt 
noch jemand "Z"? :-)

> Also: Nicht übertreiben, bringt nix. Auch Kunden sind nur in
> Ausnahmefällen wirklich dankbar, im Gegenteil - ständig promptes Dasein
> am Abend oder Wochenende wird dann ziemlich anmaßend als
> selbstverständlich hingenommen.
>
> Ich mach seit dieser Erkenntnis immer spätestens gegen 17 Uhr
> Feierabend, ohne Wenn und Aber. Und am Wochenende wird das Macbook nur
> aufgeklappt, wenn es der Freizeitgestaltung dient (Fotos, Routen,
> Veranstaltungskalender usw.)

Das kann ich nur unterschreiben und ich handhabe es ähnlich: nach 18 Uhr 
läuft der AB und E-Mails werden nur nach vorheriger Rücksprache 
beantwortet - bis zum nächsten Tag um 9 Uhr.

Man sollte sich seine Kunden durchaus auch etwas erziehen.

von Senfdazugeber (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Für das angenehme Leben mit der Familie braucht es nunmal aber auch
> Kohle. Deswegen ist Kohle wichtig, es gilt ein ausgewogenes Mittel
> zwischen Kohle verdienen und Kohle in der Freizeit ausgeben können zu
> finden.

Klar, das andere Extrem ist Hartz IV, da hat man ganz viel Zeit, aber 
sehr wenig Geld, um diese auch genießen zu können. Also auch nicht so 
toll.

Es muss also einen gesunder Mittelweg zwischen einem Burnout-gefähdeten 
Workaholic-Leben und dem süßen Nichtstun gefunden werden.

Das ist meiner Meinung nach genau das Folgende, sehr schön beschrieben 
in einem Beitrag weiter oben, nämlich ein geruhsamer Konzernjob mit 
35h-Woche:

Alexander schrieb:
> Tipp: Den Job wechseln, arbeite um zu leben.
>
> Ich bin Montag bis Freitag von 8 -12 und 13 - 16 Uhr im Büro, und das
> reicht mir auch.
> Da bleibt mehr als genug Zeit sich mit der Familie zu beschäftigen oder
> Freunde zu treffen.

Das ist das gesunde Mittelmaß! Und wem das immer noch zu viel ist, kann 
ja beim Konzernjob auf eine Halbtagsstelle gehen (darauf hat man nach 6 
Monaten sogar einen Anspruch, welcher kaum abgelehnt werden kann).

von Liebhaber (Gast)


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Dank solchen Menschen war ich mal ein junger Liebhaber bei einer um 10 J 
altere Frau;)
Ihr Mann  war ständig unterwegs, und  war lediglich jede zweite 
Wochenende zuhause.
Sie ist schön, gebildet und wollte keine Hausfrau in 32 werden:)
Tja, wir hatten tolle Zeit gemeinsam :)

von A. $. (mikronom)


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Liebhaber schrieb:
> Dank solchen Menschen war ich mal ein junger Liebhaber bei einer um 10 J
> altere Frau;)

Warum "war"? Warum nicht "bin"?

> Ihr Mann  war ständig unterwegs, und  war lediglich jede zweite
> Wochenende zuhause.

Wenn er clever gewesen wäre, hätte er ihr offiziell erlaubt einen 
Liebhaber zu haben, genauso wie er sich hätte unterwegs vergnügen 
können.

> Sie ist schön, gebildet und wollte keine Hausfrau in 32 werden:)
> Tja, wir hatten tolle Zeit gemeinsam :)

Schon wieder Vergangenheit.

von Liebhaber (Gast)


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Na ja, ich  habe gesehen, dass sie ihren  Mann wirklich liebt.  Nach 2 
Jahren hat der Mann einen anderen Job gefunden , wo er nicht so  oft weg 
ist.
Deswegen haben wir unsere Affäre gelassen.
Wir treffen uns ab und zu, trinken Tee,spazieren und  sind eigentlich 
gute Freunde geblieben.

Leider kann ich nach ihr nicht mehr bei den Frauen  des gleichem alter 
wie ich sein:) Ich erwarte irgendwie genau so viel Weiblichkeit,Charme, 
Männerverständnis etc. wie von ihr:) Als ob ich 2 Jahren lang in einem 
5-Sternen Restaurant mit privatem Chef-Koch gegessen habe, und jetzt 
muss ich zum McDonalds wechseln:D

von Dr. Sommer (Gast)


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von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Wenn er clever gewesen wäre, hätte er ihr offiziell erlaubt einen
> Liebhaber zu haben, genauso wie er sich hätte unterwegs vergnügen
> können.

Das hat mit clever wenig zu tun - man muss der Typ dafür sein.
Manche wollen das, andere nicht.

>> Sie ist schön, gebildet und wollte keine Hausfrau in 32 werden:)
>> Tja, wir hatten tolle Zeit gemeinsam :)
>
> Schon wieder Vergangenheit.

Wie alles vor "jetzt".

---

Wieder zum eigentlichen Thema:

Besonders als Selbstständiger muss man da sehr aufpassen. Natürlich gibt 
es gerade in der Startphase meist viel zu tun und einige Wochenenden, 
die nur aus Arbeit für das Unternehmen bestehen. Dazu kaum Urlaub etc.

Wenn man das mit der Familie im Vorfeld bespricht und sie weiss, was 
einen erwartet, dann trägt sie das deutlich besser mit, ebenso natürlich 
die Freunde.

Trotzdem sollte man sich auch da Freiräume offenhalten. Ich 
verband/verbinde das bspw. mit Sport: da ich, um fit zu bleiben und 
nicht hinterm Schreibtisch zu versauern, sowieso dreimal pro Woche 
laufe, tue ich das eben zusammen mit Freunden.
Da ich das Privileg habe, wir meine Zeit komplett frei einteilen zu 
können, kann ich mich da auch an deren Zeitplan anpassen.

Das klappt richtig gut.

Bei der Familie ist das nicht so problematisch, da ich etwa 70% zu hause 
(30% Produktionshalle) arbeite und einfach mal eine Stunde meinen 
Liebsten zur Verfügung stehen kann :-)

Ganz wichtig finde ich es, dass wir morgens, mittags und abends immer 
gemeinsam essen.

von Strömer (Gast)


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Um auch mal meine Meinung dem Ganzen zu schenken:

In unserer Gesellschaft ist es doch chic, wenn man möglichst viel 
arbeitet, am besten während der Treffen mit Bekannten und Freunden 
mindestens 3 mal an das klingelnde Diensthandy geht und man sich danach 
noch darüber aufregt, wie stressig doch der eigene Job sei.

Genau solche Leute gibt es auch bei uns in der Firma.
Keine wirklichen Interessen, meistens auch keine Familien.
Im Mittelpunkt steht stets die Arbeit.
Reine Konsumenten, die sich durch Reichtum alles kaufen können, durch 
Ungeschick und Hochnäsigkeit kein Interesse an Kreativität haben.

Für mich ist das Ganze unvorstellbar.
Ich gehe in die Firma um mir meine Interessen zu finanzieren.
Weder zur Imagepflege noch zum Imponieren vergänglicher Kollegen.


Mein Tipp:
Suche dir einen neuen Job und beginne endlich zu Leben.
Suche dir Hobbys, die dir den ganzen Tag Gedanken ins Hirn blasen, was 
du heute noch alles zuhause (Feierabend) machen willst.
Nichts anderes ist es wert, derart viel Herzblut zu investieren.
Schließlich wird dir dein Engagement niemand danken.
Was in Unternehmen zählt sind Zahlen und nicht Namen.

-ein 23jähriger Arbeitnehmer.

von A. $. (mikronom)


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Chris D. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Wenn er clever gewesen wäre, hätte er ihr offiziell erlaubt einen
>> Liebhaber zu haben, genauso wie er sich hätte unterwegs vergnügen
>> können.
>
> Das hat mit clever wenig zu tun - man muss der Typ dafür sein.
> Manche wollen das, andere nicht.

Es geht da weniger um wollen, als vielmehr jemanden etwas zuzugestehen 
oder Kompromisse einzugehen.

> ---
>
> Wieder zum eigentlichen Thema:
>
> Besonders als Selbstständiger muss man da sehr aufpassen. Natürlich gibt
> es gerade in der Startphase meist viel zu tun und einige Wochenenden,
> die nur aus Arbeit für das Unternehmen bestehen. Dazu kaum Urlaub etc.
>
> Wenn man das mit der Familie im Vorfeld bespricht und sie weiss, was
> einen erwartet, dann trägt sie das deutlich besser mit, ebenso natürlich
> die Freunde.

Deine Selbständigkeit ist vom täglichn Arbeitsaufwand so abgelaufen, wie 
du das geplant und mit der Familie hast? Mein Respekt!

Die Realität sieht doch eher so aus, dass man es zwar plant (egal ob als 
Unternehmer oder leitender Angestellter), aber man dann feststellt, dass 
der benötigte Zeitaufwand doch höher ist als gedacht, man also mehr und 
über einen längeren Zeitraum Überstunden schrubbt.

von A. $. (mikronom)


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Strömer schrieb:
> Um auch mal meine Meinung dem Ganzen zu schenken:
>
> In unserer Gesellschaft ist es doch chic, wenn man möglichst viel
> arbeitet, am besten während der Treffen mit Bekannten und Freunden
> mindestens 3 mal an das klingelnde Diensthandy geht und man sich danach
> noch darüber aufregt, wie stressig doch der eigene Job sei.

Im aktuellen Brand Eins http://www.brandeins.de/archiv/2013/normal.html 
geht es um das Thema "Normal".

Was ist "normal"? Da kommt man dann zu dem Schluss, dass Überstunden udn 
"Arbeitsaufopferung" für diese Leute und deren Neider normal sind. Wer 
keine solchen macht, ist schon wieder abnormal.

> Für mich ist das Ganze unvorstellbar.
> -ein 23jähriger Arbeitnehmer.

Schön, dass auch junge Menschen so denken können!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Andi $nachname schrieb:
>>> Wenn er clever gewesen wäre, hätte er ihr offiziell erlaubt einen
>>> Liebhaber zu haben, genauso wie er sich hätte unterwegs vergnügen
>>> können.
>>
>> Das hat mit clever wenig zu tun - man muss der Typ dafür sein.
>> Manche wollen das, andere nicht.
>
> Es geht da weniger um wollen, als vielmehr jemanden etwas zuzugestehen
> oder Kompromisse einzugehen.

Genau. Und solche Kompromisse muss man eben wollen.
Ansonsten zerbricht die Beziehung.

>> Besonders als Selbstständiger muss man da sehr aufpassen. Natürlich gibt
>> es gerade in der Startphase meist viel zu tun und einige Wochenenden,
>> die nur aus Arbeit für das Unternehmen bestehen. Dazu kaum Urlaub etc.
>>
>> Wenn man das mit der Familie im Vorfeld bespricht und sie weiss, was
>> einen erwartet, dann trägt sie das deutlich besser mit, ebenso natürlich
>> die Freunde.
>
> Deine Selbständigkeit ist vom täglichn Arbeitsaufwand so abgelaufen, wie
> du das geplant und mit der Familie hast? Mein Respekt!

Nicht im exakten zeitlichen Sinn.
Das meinte ich mit "im Vorfeld" besprechen: es muss allen klar sein, 
dass in der Anfangsphase vieles nicht geht bzw. man über einen gewissen 
Zeitraum hinweg einfach wenig Zeit hat, sich das aber dann langsam 
entspannen wird.

Über einen begrenzten Zeitraum hinweg kann eine Famiele/Beziehung das 
verkraften.

Wobei ich wirklich die Mahlzeiten an zwei Händen abzählen kann, die ich 
wegen plötzlicher Termine nicht zumindest mit meiner Frau am Tisch saß.

"Du Schatz, es läuft gerade so gut - können wir ne Stunde später zu 
Abend essen?" - so etwas gab es natürlich öfter mal, aber das war für 
meine Familie immer ok. Mittlerweile ist der "Gründungsstress" aber 
lange Geschichte und wir genießen die viele Zeit zusammen.

> Die Realität sieht doch eher so aus, dass man es zwar plant (egal ob als
> Unternehmer oder leitender Angestellter), aber man dann feststellt, dass
> der benötigte Zeitaufwand doch höher ist als gedacht, man also mehr und
> über einen längeren Zeitraum Überstunden schrubbt.

Oh ja, das stimmt - da lag ich in den ersten Monaten auch mal derbe 
daneben ;-) Man muss dann einfach aus den anfänglichen Fehlern lernen 
und den Aufwand besser einschätzen. Mittlerweile passt das (bei meinen 
internen Planungen) eigentlich sehr gut.

Da wir aber jetzt sowieso nur noch eigene Produkte entwickeln, gibt es 
keinen Terminstress mehr: ein Produkt ist fertig, wenn es fertig ist. 
Und wenn das noch eine Woche länger dauert, dann ist das eben so. 
Terminversprechungen mache ich grundsätzlich nicht (mehr).

von A. $. (mikronom)


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Chris D. schrieb:
> Oh ja, das stimmt - da lag ich in den ersten Monaten auch mal derbe
> daneben ;-) Man muss dann einfach aus den anfänglichen Fehlern lernen
> und den Aufwand besser einschätzen. Mittlerweile passt das (bei meinen
> internen Planungen) eigentlich sehr gut.
>
> Da wir aber jetzt sowieso nur noch eigene Produkte entwickeln, gibt es
> keinen Terminstress mehr: ein Produkt ist fertig, wenn es fertig ist.
> Und wenn das noch eine Woche länger dauert, dann ist das eben so.
> Terminversprechungen mache ich grundsätzlich nicht (mehr).

Ich habe dir ja schon öfter geschrieben, dass du dich in einer sehr 
komfortablen Position befindest. Die Mehrheit der Unternehmer hat so ein 
Vergnügen leider nicht.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Immer der gleiche Scheiss.. TE beschreibt sein Problem in ~3 Zeilen und 
hält sich dann gänzlich der Diskussion fern :)

von Klaus Kaiser (Gast)


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"Ich" schrieb:
> Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
>> Aber was tun die Leute, die quasi
>> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
>> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
>> bleibt?
>
> Den Job wechseln.

Genau so habe ich das gemacht. Als Single hatte ich nach dem Studium 
gleich einen Job mit vielen Dienstreisen (innerhalb DL) ordentlich 
Termindruck und sehr gutem Gehalt (Prozessleittechnik), wohnte in einer 
30 Quadratmeter DG-Wohnung, war ja eh kaum zu Hause. Bin im Job ein paar 
Jahre gut aufgestiegen und konnte auch richtig gut was ansparen, hab ja 
auch kaum Ausgaben gehabt.

Dann kam meine Frau und mit ihr der Wunsch nach Haus und Kindern. Also 
hab ich den Job gekündigt und mir einen Job in der Region gesucht, 
einfache Entwicklertätigkeit ohne Reisen und ohne grosse Verantwortung. 
Anschliessend ein Haus gekauft und Kinder gekriegt.

Der neue Job brachte nur noch knapp die hälfte des Geldes welches der 
alte brachte, aber ich bin jeden Abend pünktlich zu Hause und habe 
großen Spass an meinem 2000 Quadratmeter großen Garten, am Familienleben 
und am Leben überhaupt. Früher lebte ich irgendwie um zu arbeiten, das 
hat sich komplett geändert.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Ich habe dir ja schon öfter geschrieben, dass du dich in einer sehr
> komfortablen Position befindest. Die Mehrheit der Unternehmer hat so ein
> Vergnügen leider nicht.

Dessen bin ich mir auch sehr bewusst.

Aber: man muss dafür auch etwas tun. Diese ganzen Privilegien (kein 
Termindruck, kein Wecker, freie Zeiteinteilung etc.) gibt es nicht für 
"umme".

Das fängt damit an, dass man Kunden Grenzen setzen muss (Erreichbarkeit 
zu Geschäftszeiten, Termindruck nicht immer nachgeben, insbesondere auch 
mal "Nein" zu einem Auftrag sagen).

Darüberhinaus darf eben das Unternehmen nicht an erster Stelle stehen: 
wenn meine Familie nicht mehr damit klarkäme, dann wäre das Unternehmen 
von heute auf morgen Geschichte.

Ganz wichtiger Punkt: viel Geld ist eine Sache, die sich eventuell 
ergibt, aber nicht der Antrieb für das Unternehmen. Das sollten Dinge 
wie Entscheidungsfreiheit, Freude an dem, was man macht etc. sein.
Geld war bei mir nie der Grund für Selbstständigkeit.
Bescheiden war und werde ich wohl immer sein.

Ich habe auch mit Auftragsarbeiten angefangen - aber das muss ja nicht 
für immer so bleiben. Gerade als Unternehmer hat man es doch in der 
Hand, etwas zu ändern oder auf ein konkretes Ziel hinzuarbeiten.

Wenn ich mich hier in meinen Unternehmerkreisen umsehe, dann verändern 
leider die wenigsten ihr Handeln.

Ich kann nur alle dazu ermuntern. Aber der Mensch ist eben 
Gewohnheitstier ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Christian (Gast)


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Sauerländer Dipl. Ing. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> Das soll kein Jammerbeitrag werden. Aber was tun die Leute, die quasi
> die ganze Woche unterwegssind und arbeitstechnisch so ausgelastet sind,
> das vielleicht nur noch Zeit am Wochenende ist und der für die Familie
> bleibt? Leiden eure F
> reundschaften?

Ich habe einen Kollegen, der war 3 Jahre (!) auf Montage in Griechenland 
und ist auch jetzt ständig unterwegs, 4 Wochen Spanien, 2 Wochen 
Malysia, zur Abwechslung auch mal 2 Wochen zu Hause (also nicht frei, 
sondern arbeiten im Stammwerk). Bei ihm leidet weder das Familienleben 
(Frau + 2 Kinder) noch seine zahlreichen Freundschaften darunter.

Ich habe aber auch Kollegen, die jeden Tag von 7:30-15:00 Dienst 
schieben und weder Freunde noch Familie haben, k.A. was die die ganze 
Zeit machen.

Worauf ich hinaus will: Das eine hat mit dem anderen nicht zwangsläufig 
was zu tun. Es gibt in Deutschland sehr viele Millionen Arbeitnehmer, 
die Wochenendpendler sind oder die aus anderem Grund (langer Arbeitsweg, 
viele Überstunden etc.) nur wenig zu Hause sind und die trotzdem ein 
normales Familienleben und eine normalen Freundeskreis und keine 
Probleme auf diesem Gebiet haben.

Natürlich ist es tendenziell einfacher, wenn man auch viel zu Hause ist 
bzw. viel freie Zeit hat, aber es ist ja jetzt nicht so, dass es was 
besonderes wäre, viel zu arbeiten bzw. viel unterwegs zu sein und 
gleichzeitig für Familie und Freunde da zu sein. Millionen Menschen 
erbringen tagtäglich den Gegenbeweis.

Oder um es mal anders zu sagen: Was nützt mir als Kind ein Papa, der 
zwar um 3 nach Hause kommt, sich dann aber im Hobbykeller oder vorm 
Fernseher verschanzt und "seine Ruhe" haben will? Dann lieber einer, der 
um 8 kommt und dann Zeit für mich hat.

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