Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Was macht ein OpAmp in der Stromversorgung?


von Franzis (Gast)


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Hallo Leute,

heute hat mein Mainboard den Geist aufgegeben. Ich habe mal geschaut, 
was da der Fehler ist. Und tatsächlich habe ich den Fehler gefunden. Die 
Southbridge war nicht versorgt, da lagen nur ein paar mV an. Ich habe 
mal den Strom verfolgt und bin da auf einen OpAmp gestoßen, der sich 
verabschiedet hat. Davor scheint alles in Ordnung zu sein. Ich werde 
morgen mal unterm Mikroskop versuchen die Bauteil-Nummer abzulesen und 
Ersatz zu bestellen. Aber ich frage mich momentan, was der OpAmp da für 
eine Funktion hat. Ja, er regelt die Spannung, schon klar. Aber wieso 
haben die es mit dem OpAmp gemacht und nicht mit einem Spannungsregler?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Kommt ganz auf die Art der Schaltung an. Ich denke mal, dass da ein 
Schaltwandler aufgebaut wurde.

von Helmut S. (helmuts)


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> da auf einen OpAmp gestoßen
Vielleicht/wahrscheinlich ein Mosfet im SO8 Gehäuse.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Erstens:

Wenn Du die genaue Teilebezeichnung noch nicht hast, woher weißt Du dann 
daß es ein OPV ist?

Zweitens:

OPV werden dazu genutzt um aus dem Soll-Wert und Ist-Wert ein 
Abweich-/Fehlersignal zu erzeugen und gegebenenfalls zu verstärken.

ZB: Soll: 5 V, Ist: 5,1 Volt, Fehler 0,1 Volt.

Wenn der Regler feinfühliger reagieren soll, so kann man das 
Fehlersignal gleich mit dem OPV um den Gewünschten Faktor 
strecken/vergrößern bzw. stauchen/verkleinern. Viele Regler haben das 
schon integriert. Dort heißen die dann Fehlerverstärker. Die arbeiten 
intern zwar etwas anders, aber dennoch sehr ähnlich mit dem gleichen 
Ziel.

Trotzdem kann es manchmal sinnvoll oder gar erforderlich sein die 
Meßwerte vorab mit einem OPV vorher aufzubereiten um den Regler besser 
an die Aufgabe anzupassen.

: Bearbeitet durch User
von Franzis (Gast)


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Carsten R. schrieb:
> Wenn Du die genaue Teilebezeichnung noch nicht hast, woher weißt Du dann
> daß es ein OPV ist?

Es sieht so aus. Auf dem Board sind zwei 18N06L Mosfets verbaut und 
einer davon wird von dem durchgebrannten Teil angesteuert. Und ich 
wüsste jetzt nicht, was da sonst Sinn machen würde.

Inzwischen habe ich auch die Bezeichnung, es ist ein LM358, hab ein 
Ersatzteil mittlerweile gefunden, mit Heißluft ausgelötet, Ersatzteil 
rein, alles funktioniert wieder.

Carsten R. schrieb:
> Wenn der Regler feinfühliger reagieren soll, so kann man das
> Fehlersignal gleich mit dem OPV um den Gewünschten Faktor
> strecken/vergrößern bzw. stauchen/verkleinern. Viele Regler haben das
> schon integriert. Dort heißen die dann Fehlerverstärker. Die arbeiten
> intern zwar etwas anders, aber dennoch sehr ähnlich mit dem gleichen
> Ziel.

Ich verstehe jetzt das Zeil trotzdem nicht. Das komplett endgültige Ziel 
ist eine stabile Stromversorgung der Southbridge. Wenn ich es richtig 
verstanden habe, so habe ich am ersten Mostet eine Spannung von 3,3V 
anliegen, die auf 2,4V runtergeregelt wird und am zweiten Mosfet habe 
ich am Drain die 2,4V des ersten Mosfet anliegen und der OpAmp regelt 
die auf 1,5V runter, die die Southbridge benötigt. Jetzt im reparierten 
Zustand kommen da die 1,5V raus. Es scheint wohl so zu sein, dass da 
nichts mehr an weiterer Spannungsregelung vorhanden ist, da hier sonst 
eine größere Spannung benötigt werden würde.

Momentan verstehe ich aber trotzdem nicht, was es jetzt hier für 
Vorteile gibt, denn ein einfacher Spannungsregeler hätte es ja wohl auch 
getan. Oder was ist da der Unterschied?

von Carsten R. (kaffeetante)


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Schwer zu sagen ohne genauen Schaltplan. Vielleicht war es so billiger? 
Nicht immer ist die Technik das Argument.

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