Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Richtiger µC für meinen Anwendungsfall


von Sebastian H. (sebisgrube)


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Hallo Community,

Ich baue mir einen elektr. Würstchengrill, und habe mir jetzt, aus 
unwissenheit über die Masse an verschiedenen µC's die Schaltung fest 
Verdrahtet aufgebaut. Ich würde das jedoch durch einen platzsparenderen 
Controller regeln.

Der Controller sollte auf einen Tasterdruck ein Relais schalten, das die 
Heitzwicklungen aktiviert, und nach bestimmter Zeit(am besten 
einstellbar über ein Potentiometer, DIL-Schalter, ö.ä(nicht so genau)) 
wieder abschalten. Die Temperatur der Elektronik selbst sollte überwacht 
werden, sodass ich die Windung abschalten kann, das die Elektronik nicht 
wegbrennt.

Die Spule wird zwischen 100 und 250 Grad heiß(muss ich noch mit der 
Drahtlänge abstimmen) und ist zur Sicherheit mit Glaswolle und 
Kevlargewebe, sowie einer Aluminiumplatte abgeschirmt. Trotzdem hätte 
ich eben den Überhitzschutz für die Elektronik.

Die Spannung liegt zwischen 4,8 und 6V, die Stromstärke am ende etwa bei 
2,2A, welche ich über eine flinke 2,5A Glasschmelzsicherung absichere.

Leider bin ich im Bereich µC ein blutiger Neuling. Habt ihr Vorschläge, 
welcher für mich der Richtige ist?
Ich dachte an ATTiny(ATTINY 24A-PU von Reichelt) oder ein C-Control 
Micro vom Conrad.

Die Kosten sollten sich natürlich nicht ins unermessliche steigern. Nur 
kostet mich allein die festverdrahtete Elektronik 50€, da ich keine 
Zeitrelais zu Hause habe.

Eine SPS wäre mir am liebsten, aber die sind leider zu groß und zu 
teuer.



Die Programmierung dürfte mir(denke ich) nicht all zu schwer werden, da 
ich auch schon in c# programmiert habe.


Vielen Dank schon einmal im Vorraus für eure Hilfe.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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>  elektr. Würstchengrill

--> die Auswahl des "Richtiger µC für meinen Anwendungsfall" ist 
vermutlich nicht dein Problem. Das kann jeder beliebige Controller, also 
jeder ist "richtig"

>  [ elektrische Angaben ]

also  ca 5V bei 2 A macht nach dem Herrn Ohm ca. 10 W
--> das ist für ein kleines Relais vollkommen unproblematisch.

100 - 250 Grad (an der Spule) ... ok, wenn du ein kleines Würstchen (so 
ca. in der Größe eines nicht zu fetten Regenwurms) nimmst, und dann in 
die "Spule" reinsteckst, dann könnte das schon was werden.

Ansonsten solltes du dir vielleicht nochmal Gedanken machen über die 
benötigte Energiemenge bei längeren/dickeren Würstchen ...

Um dir das mal zu verdeutlichen: ca. 90% einer klassischen Glühbirne 
werden in Wärme umgesetzt, der Rest in Licht. Also in etwa deine 
angestrebte Energiemenge.

Jetzt nimm mal eine 10 Watt (gerne auch 15 Watt) Birne, leg dein 
Würstchen da drauf, und schau was passiert....

: Bearbeitet durch User
von Markus W. (Firma: guloshop.de) (m-w)


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Wegstaben Verbuchsler schrieb:
> --> die Auswahl des "Richtiger µC für meinen Anwendungsfall" ist
> vermutlich nicht dein Problem. Das kann jeder beliebige Controller, also
> jeder ist "richtig"

Seh ich auch so.
Wobei mir grad einfällt, dass der ATtiny85 einen internen 
Temperatursensor hat, so dass er sich damit selbst überwachen könnte.

von Sebastian H. (sebisgrube)


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Das Würschtchen kommt in ein 25mm-Rohr aus Edelstahl, Wandung 0,9mm. Die 
Röhre ist ca. 200mm lang, und beidseitig geschlossen.

Die Hitze bleibt also im Rohr. Und ich hatte schon so im Gefühl, dass 
die Wurst 5-10 Minuten braucht. Wenn ich nicht die Leistung hab, muss 
eben die Zeit hoch.
Die Spannung ist leider so, da ich nur 4AA-Batterien unterbringen kann, 
und kein Platz für einen ordentlichen Akku mit ordentlich Leistung habe, 
da ich ja kompakt und Mobil bleiben will. Ausser jemand kennt etwas, das 
maximal 25x160x60mm hat, und mehr Leistung bringt, sowie kein spezielles 
Ladegerät braucht. Der schlagende Vorteil ist halt, das man auf die 
Schnelle eher 4 AA-batterien herbekommt als einen vollen Modellbauakku 
oder ein passendes Ladegerät mit Steckdose.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Alkaline AA Batterien liefern nicht einmal die 2A ohne sehr bald 
einzubrechen. Für gute Exemplare ist bei ca. 1A Schluss,dann liefern sie 
noch so 1,5-2Wh. Du bräuchtest also selbst für deine 10W schon einmal 8 
Batterien, und nach ein paar Würstchen ist Schluss.

Primärzellenstrom ist viel zu teuer und umständlich um daraus Wärme zu 
machen. Zieh besser einen Ansatz mit Spiritus in Betracht.

von Frank (Gast)


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Bevor du dir Gedanken über eine Zeitsteuerung machst. Hast du schon 
einmal ausprobiert ob dit die Energie in den Batterien reicht um das 
Stahlrohr + Würstchen + co zu erwärmen?

von Gerhard W. (gerhard86)


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50g Wasser um 40K erwärmen braucht jedenfalls 2,3Wh, d.h. selbst bei 
perfekter thermischer Isolation und vernachlässigter Wärmekapazität der 
Heizeinrichtung verbraucht man also etwa eine AA Batterie um ein dünnes 
Würstchen lauwarm zu machen.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian H. (sebisgrube)


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Wegen der Versorgung habe ich mich umgesehen und könnte auf ein 
Modellbau-Akkupack mit 40Wh zurückgreifen. (XLIPO C2 5400 -> Reichelt)

Die Frage ist nur, macht der LiPo die Hitze mit?

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Gerhard W. schrieb:
> 50g Wasser um 40K erwärmen braucht jedenfalls 2,3Wh

Sebastian H. schrieb:
> Modellbau-Akkupack mit 40Wh zurückgreifen. (XLIPO C2 5400 -> Reichelt)

Hast du denn mal ausprobiert, ob das geht mit deiner 
Würstchen-Erwärmung?

50g Wasser (mit freier Strömung) sind was anderes als 50 g Wiener Wurst 
(massiver Körper). Und von 20° Zimmertemperatur auf 60° zu erwärmen ... 
oder von 10° Kühlschranktemperatur auf 50° ... ich weiß nicht, das ist 
ja dann kein heißes Würstchen, sondern eher warmer Schniedel ...

Also ums einigermaßen anzuwärmen dann mal angenommene 4 .. 8 Wh. 
gebraten ist da noch nix. Macht 5-10 Würstchen, die du damit aufwärmen 
kannst, um anschließend den Akku mindestens eine Stunde lang neu 
aufzuladen (vermutlich eher länger).

Nimm lieber die 40 EUR und kauf dir einen Esbit-Brenner, und leg da ne 
Alu-Platte drauf ... dann bekommst du die Wurst noch eher erwärmt oder 
angebrutzelt.

http://www.outdoortrends.de/ausruestung/campingausruestung/campingkocher-brenner/esbitbrenner/esbit-taschenkocher-klein.html?force_sid=6ba8386813b79ec5ac2151d0a6bf5291


> Die Frage ist nur, macht der LiPo die Hitze mit?

welche Hitze? Du sagtest doch, es ist alles gut isoliert? Ansonsten 
fackelt es halt den LiPo mit ab, dann werden die Würstchen halt dadurch 
schön kross wie beabsichtigt.

: Bearbeitet durch User
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