Hallo Netzgemeinde, Ich möchte gern mit einem Mikrocontroller einen Zustand abfragen, der ca. 10m entfernt ist. Die Erfassung wird mit Hilfe eines Optokopplers (Typ steht noch nicht fest) gemacht. Wie lang darf denn die Leitung zwischen Optokoppler und Mikrocontroller sein? Sind 10m ein Problem? Ich hätte eine freie Telefonleitung, die dafür herhalten könnte. Ich sehe eigentlich kein Problem, die 5v über die 10m zu schicken, weiß aber nicht, wie sich Stör-Einstrahlungen oder Induktivitäten auf meinen AVR auswirken. Die Telefonleitung wäre ja geschirmt und der Strom nicht sehr hoch... Tipps? Hinweise? Vielen Dank vorab! Jörg
Jörg schrieb: > Ich möchte gern mit einem Mikrocontroller einen Zustand abfragen, der > ca. 10m entfernt ist. Die Erfassung wird mit Hilfe eines Optokopplers > (Typ steht noch nicht fest) gemacht. Wie lang darf denn die Leitung > zwischen Optokoppler und Mikrocontroller sein? Sind 10m ein Problem? Falsches Grundkonzept. Der Optokoppler gehört nahe an den µC. Über die lange Strecke führst du den LED-Strom für den Eingang des Optokopplers. Mit diesem Konzept kann man sogar mehrere Kilometer recht problemlos überwinden.
Der Optokopler sollte nah am Kontroller sein. Schließlich können die Spannungen, die das Leitungsteil zwischen Opto- und Kontroller einfängt, dem Kontroller gefährlich werden. Ob die 10m ein Problem darstellen, hängt von Vielem ab. Hauptpunkt ist dabei die gewünschte Datenrate. Da Standard-Optos bis etwa 50 kHz übertragen können, dürften 10m bei vernünftigem Lastwiderstand an der Leitung ( < 1kOhm ) kein nennenswertes Problem sein. Die Geschwindigkeit, die der Opto schafft, wird das 10m lange Leitungsstück auch schaffen, solange mit einigermaßen passendem Quellwiderstand gearbeitet wird (< 1kOhm)
Aufgrund des Stromes wird an der Leitung Spannung abfallen. Der Spannungsabfall wird wohl kein Problem sein. Aber lange Leitungen haben auch beträchtliche unerwünschte Kapazität, Induktivität und Schwingneigung. Ob das für Deine Anwendung relevant ist, hängt stark von den Frequenzen ab, die Du übertragen willst. Wenn Du nur geringe Frequenzen (z.B. unter 1Hz) übertragen willst, dann ist es ganz leicht, auf Mikrocontroller Seite die Störungen mittels R/C Filter abzufangen. Bei Alarmanlagen mache ich das so: http://stefanfrings.de/bfAlarm/splan.png Ein weiterer Haken bei langen Leitungen ist deren Neigung, Radiowellen und andere Störfelder einzufangen. Dagegen hilft die Abschirmung, falls vorhanden. Der R/C Filter hilft dagegen auch, wenn seine Grenzfrequenz niedrig ist. Schau Dir mal RS485 an. Da ermöglicht man hohe Übertragungsfrequenzen durch Symmetrische Signale und angepasste Abschlusswiderstände. Die RS485 Transceiver kann man auch für ganz andere Protokolle (nicht nur UART) missbrauchen. http://de.wikipedia.org/wiki/EIA-485 Elektronische Musikinstrumente nutzen Optokoppler, um Signale symmetrisch zu übertragen, verzichten allerdings auf Leitungsanpassung. Das ist besser als nichts und hat sich bei Kabellängen unter 100m und relativ niedriger Bitrate bisher bewährt. http://de.wikipedia.org/wiki/Musical_Instrument_Digital_Interface
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