Forum: Offtopic Kupferlitze schwarz - was tun ?


von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Servus,

der leidige Winterbrieb beim Mopped.

Ich baue gerade mein Gespann wieder zusammen, ein Massekabel
will ich etwas kürzen. Abso abgeschnitten und abisoliert.
Das Kupfer ist schwarz (also Streusalzpampe hineingekrochen).

Ist da mit Tricks etwas zu retten ? Ich möchte wenigstens noch
einen Kabelschuh anbringen.

Es ist der Teilkabelbaum der Zündung (made in Italy).

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Du kannst die schwarze Oberfläche vom Kupferdraht mit Schleifpapier 
abschleifen oder schlimmstenfalls abfeilen. Danach Stecker anlöten.

von Peter L. (Gast)


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müsste ja eigentlich Kupferoxid sein, das löst sich (wie beim 
Platinenätzen) in Salzsäure

von Blauer B. (blauer_blaubaer)


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Klempnerlot/Flussmittel/Lötwasser benutzen. Also das Zeug, was in einer 
kleinen Flasche mit Pinsel verkauft wird. Ist IMHO Zinkchlorid drin

: Bearbeitet durch User
von Dieter W. (dds5)


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Mit Säure oder anderen ätzenden Flüssigkeiten sollte man in dem 
Zusammenhang sehr vorsichtig umgehen da sonst die Brühe durch 
Kapillarkraft in die Litze gesaugt wird und diese völlig ruiniert.

Wenn überhaupt Säure dann die Litze aufspleißen und die Drähtchen 
einzeln bearbeiten.

Ich drücke in solchen Fällen die Litze mit einem Stück Holz oder 
Kunststsoff so breit wie möglich und schleife dann mit 600er Papier auf 
beiden Seiten drüber. Dann die Litze um einen kleinen Winkel drehen und 
das Ganze wiederholen bis man 180 Grad erreicht hat.

von Jens G. (jensig)


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@Dirk J. (dirk-cebu)

>Du kannst die schwarze Oberfläche vom Kupferdraht mit Schleifpapier
>abschleifen oder schlimmstenfalls abfeilen. Danach Stecker anlöten.

Aber jeden Litzendraht einzeln ... ;-)

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Danke. Ich probier's mal mit allem was die Hausapotheke so
hergibt. Das mit dem Schleifpapier zuerst ;)

von Old P. (Gast)


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Hallo,
das passiert nicht nur mit "Streusalzpampe", sondern kann auch durch die 
Kabelisolierung verursacht werden. Irgendwas reagiert dann mit dem 
Kupfer, hatte ich schon dutzendfach bei alter Computerhardware. Ich nehm 
immer einen Glashaarpinsel, vorher wei oben beschrieben aufspleißen.
Auf keinen Fall mit irgendeiner Flüssigkeit da rangehen, das Kabel ist 
dann endgültig ruiniert.

Old-Papa

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Old Papa schrieb:
> Hallo,
> das passiert nicht nur mit "Streusalzpampe", sondern kann auch durch die
> Kabelisolierung verursacht werden. Irgendwas reagiert dann mit dem
> Kupfer, hatte ich schon dutzendfach bei alter Computerhardware. Ich nehm
> immer einen Glashaarpinsel, vorher wei oben beschrieben aufspleißen.
> Auf keinen Fall mit irgendeiner Flüssigkeit da rangehen, das Kabel ist
> dann endgültig ruiniert.
>
> Old-Papa

Ich vermute, beides.

Ich hatte mit diesem Kabelbaum schon mal Probleme. Die Adern waren
in der Crimpung verfault - Kontakt eher zufällig. Finde mal sowas.
Denkbar wäre, daß der nicht richtig gecrimpt war.

von c. m. (Gast)


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hat das schon mal jemand probiert? ^^

http://www.seilnacht.com/Chemie/ch_forma.htm

von Timm T. (Gast)


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Ich erinnere mich dunkel an einen Versuch im Chemieunterricht, bei dem 
oxidiertes Kupfer durch Eintauchen in eine Flüssigkeit wieder blank 
gemacht wurde? Kann das Salzsäure oder Methanol gewesen sein? Mir ist 
auch, als wäre das Kupfer dazu - am Bunsenbrenner - erwärmt worden. Ist 
aber schon lange her...

von Sinus T. (micha_micha)


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Ja, so wurde früher HF-Litze abisoliert. Spiritus z.B. in einen 
Kronenkorken, anzünden, in der Flamme das Gewebe verbrennen und 
anschließend die heißen kupferdrähtchen in den Spiritus tauchen. Dadurch 
hat der Alkohol das Oxid reduziert und die Drähte waren blitzeblank.
Wird natürlich hier das Problem sein, dass bei solch einer Prozedur bei 
diesem Kabel die Isolierung verschmort.

Micha

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Sinus Tangentus schrieb:
> Ja, so wurde früher HF-Litze abisoliert. Spiritus z.B. in einen
> Kronenkorken, anzünden, in der Flamme das Gewebe verbrennen und
> anschließend die heißen kupferdrähtchen in den Spiritus tauchen. Dadurch
> hat der Alkohol das Oxid reduziert und die Drähte waren blitzeblank.
> Wird natürlich hier das Problem sein, dass bei solch einer Prozedur bei
> diesem Kabel die Isolierung verschmort.
>
> Micha

Ich muß den Kabelbaum eh nochmal ausbauen. Wenn's mit dem Spiritus
geht hilft notfalls etwas Schrumpfschlauch ;)

von Harald W. (wilhelms)


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Joachim Drechsel schrieb:

> Denkbar wäre, daß der nicht richtig gecrimpt war.

Das ist eindeutig so! Eine "richtige" Crimpung ist Gasdicht.
Gruss
Harald

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ich würde mich ebenfalls gegen Flüssigkeiten aussprechen. Die saugen 
sich ganz fix in die Litze ein und treiben dort dann für immer ihr 
Unwesen.

von c. m. (Gast)


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und welches unwesen soll das sein das z.b. methanol da treibt? wohl 
irgendein abstraktes chemisches gefährdungspotenzial, nicht genau 
benennbar, aber gefühlt bestimmt vorhanden.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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c. m. schrieb:
> und welches unwesen soll das sein das z.b. methanol da treibt?
> wohl
> irgendein abstraktes chemisches gefährdungspotenzial, nicht genau
> benennbar, aber gefühlt bestimmt vorhanden.

Mit anderen Worten: Du garantierst, dass nichts passiert. Oke

von c. m. (Gast)


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typischer fall von beweislastumkehr. so argumentieren auch fanatiker: 
beweise das mein imaginärer freund nicht existiert ;)

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Meinem nicht imaginären Nicht-Freund habe ich jetzt einen gelötet.
Erstmal mit Spiritus abgebrannt, ging nicht so gut.

Mit Sandpapier konnte ich dem Kram die Leitfähigkeit wieder
beibringen. Vielen Dank nochmal für die Ideen !

von Timm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Eine "richtige" Crimpung ist Gasdicht.

Alte Kupferkabel waren aber wohl nicht "sauerstofffrei". Da nützt Dir 
die gasdichte Crimpung nichts.

Ich hab auch manchmal alte Kabel an Geräten, wo die Drähtchen schön 
oxidiert sind. Über die gesamte Kabellänge, und ich weiss nicht, ob es 
am Sauerstoff im Kupfer oder an der ominösen Isolierung aus 
irgendwelchem Gummizeugs liegt.

So heiss wie möglich mit viel Kolophonium verzinnen geht aber meistens.

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