Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hobby-Schaltung optimieren


von Norbert M. (Gast)


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Guten Morgen!

Ich will eine "Heizplattensteuerung" bauen. Controller mit integriertem 
ADC, Anzeige von Soll- und Isttemperatur mit Siebensegmentanzeigen (über 
Schieberegister mit dem Controller verbinden), Einstellung der 
Solltemperatur mittels Poti, Temperaturmessung mittels NTC. 
Zweipunktregler, Schaltausgang geht an Optokoppler.

Alles DIP, Versorgung aus geeignetem Sicherheits-Printtrafo, Platine 
werde ich fertigen lassen, passendes Gehäuse habe ich ebenfalls schon im 
Auge. Elektrische Vorschriften werden alle eingehalten, es soll auch 
nichts verkauft werden, reines Hobbyprojekt (Eigenbedarf).

Aber es soll lange halten (wenn's nach mir ginge, kann's mich sogar 
überleben) und einfach sein. Was nicht eingebaut ist kann auch nicht 
kaputt werden. In diesem Zusammenhang stören mich besonders die Elkos.

Deshalb kam mir die Idee, nur den Digitalteil (Temperaturmessung, 
Poti-Auswertung und Optokoppler) über einen Linearregler nebst 
Beschaltung (ich dachte da so an ~100uF Keramik oder Folie) zu 
versorgen, und die Schieberegister direkt aus der ungeregelten (aber 
gleichgerichteten) Sekundärspannung des Sicherheitstrafos zu versorgen.

Der Controller würde nur eine Schleife ausführen, ADCs einlesen, 
Vergleichen, Heizung (bzw. Optokoppler) ein- oder ausschalten, und die 
Schieberegister befeuern.

Eventuell noch ein externes Reset-IC dazu, falls ich es brauche.
Die Anzeige würde dann eben mit 100 Hz blinken und wahrscheinlich einen 
Teil der Zeit (den man aber wahrscheinlich nicht sieht) zufällige 
Zeichen anzeigen, damit könnte ich aber gut leben. Spricht trotzdem 
etwas grundlegendes dagegen?

Danke, NOR

von Teo D. (teoderix)


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So ne Beschreibung ist immer ziemlich "schwammig"!
Mach mal'n Schaltplan draus.

von jojo (Gast)


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Klingt genial    musst du in die datenblätter schauen
> (wenn's nach mir ginge, kann's mich sogar überleben)
pass nur auf,  dass  dein heizer kaputt geht bevor er alles abbrennt; 
verbau auf jeden fall noch ne sicherung als sollbruchstelle

von Sascha (Gast)


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Hört sich erstmal solide an.

Solange die Schaltung nicht von den Heizplatten mitgeheizt wird bzw 
sonst signifikant gewärmt wird, kannst du ruhig auch Elkos verbauen, nur 
eben nicht grade die billigsten. Nehm Low-ESR-Elkos mit 105°C von einem 
Markenhersteller wie Panasonic, Rubycon o.ä.

Du kannst alles vom Linearregler versorgen lassen, solange der 
Stromverbrauch (und die daraus entstehende Verlustleistung) innerhalb 
dessen Spec liegt. Keine Angst vor Verlustleistung, mit dem passenden 
Kühlkörper ist das kein Problem.

Der Controller kann die 7Segment-Anzeigen auch direkt ansteuern, 
Treibertransistoren fürs Multiplexing brauchst du sowieso. Ein µC mit 28 
oder 40 Pins schafft alles auf einmal.

Externes Reset-IC braucht man normalerweise nicht, dafür gibts den 
internen Watchdog. Temperaturmessung kannst du auch mit fertigen ICs wie 
dem LM75 oder MCP9808 machen, die geben dir den Messwert direkt per I2C 
raus. Ebenso kannst du auch Drehencoder statt Potis verwenden.

von Norbert M. (Gast)


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Teo Derix schrieb:
> So ne Beschreibung ist immer ziemlich "schwammig"!
> Mach mal'n Schaltplan draus.

Schaltplan gibt's eigentlich noch keinen, aber ich hab' mal schnell was 
zusammengezimmert. Der Transistor und die LED sind ein Teil eines 
Schieberegisters bzw. einer Siebensegmentanzeige, der Rest dürfte 
selbsterklärend sein.

jojo schrieb:
> verbau auf jeden fall noch ne sicherung als sollbruchstelle

Die vom Hersteller des Trafos empfohlene Sicherung ist eingeplant, 
elektrisch sicher soll es natürlich sein.

Sascha schrieb:
> Solange die Schaltung nicht von den Heizplatten mitgeheizt wird bzw
> sonst signifikant gewärmt wird, kannst du ruhig auch Elkos verbauen, nur
> eben nicht grade die billigsten. Nehm Low-ESR-Elkos mit 105°C von einem
> Markenhersteller wie Panasonic, Rubycon o.ä.

Ich hätte schon welche, aber irgendwie will ich die da einfach nicht 
reinmachen.

> Du kannst alles vom Linearregler versorgen lassen, solange der
> Stromverbrauch (und die daraus entstehende Verlustleistung) innerhalb
> dessen Spec liegt. Keine Angst vor Verlustleistung, mit dem passenden
> Kühlkörper ist das kein Problem.

Ich hatte auch schon überlegt, ob ich für die Anzeigen nicht einen 
Schaltregler einbaue, natürlich mit Elkos. Hab' ich inzwischen wieder 
verworfen. Mit Linearregler wär' natürlich auch cool, dann könnte man 
wenigstens noch die Helligkeit einstellen, wenn man einen Adjustable 
nimmt. Als Kühlkörper dient im großen und ganzen das Gehäuse (Alu).
Vielleicht sollte ich es wirklich so machen, oder gibt's noch eine 
andere Möglichkeit? Extraregler für die Anzeige ginge eventuell noch.

> Der Controller kann die 7Segment-Anzeigen auch direkt ansteuern,
> Treibertransistoren fürs Multiplexing brauchst du sowieso. Ein µC mit 28
> oder 40 Pins schafft alles auf einmal.

Geplant sind derzeit 6 Schieberegister, uC wahrscheinlich ein 16-Pinner.
Vielleicht geht es sich mit dem 8-pinner aus, muß ich noch genauer 
überlegen, vermute jedoch ja. Multiplex, Drehencoder, I2C etc. versuche 
ich alles so gut es geht zu vermeiden.

Danke euch jedenfalls einstweilen.

LG, NOR

Edit: Bild vergessen.

von Fritz (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> Aber es soll lange halten (wenn's nach mir ginge, kann's mich sogar
> überleben) und einfach sein.

Dann würden mich besonders auch noch die (das) Poti stören. Habe 
zunindest ein älteres Radio, dessen Lautstärkrregler fürchterlich krazt.

Warum du alles in einem möglichst kleinen uC unterbringen willst und zur 
Pinerweiterung Schieberegler nehmen willst, ist mir schleierhaft. Macht 
einfach keinen Sinn. Wird nur komplizierter. Außerdem solltest du dir 
klar werden bzw. uns erklären, welche Siebensegmentanzeigen du verwenden 
möchtest. Danach richtet sich dann die Ansteuerung.
Wenn du sowieso die Leiterplatte extern fertigen willst, solltest du 
doch eher SMD-Bauteile verwenden. Das Löten mit der Hand ist kein 
Problem, siehe diverse Anleitungen hier und im WWW.

von jojo (Gast)


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was passiert wenn der Digitalteil abstürzt?

von Norbert M. (Gast)


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Fritz schrieb:
> Dann würden mich besonders auch noch die (das) Poti stören. Habe
> zunindest ein älteres Radio, dessen Lautstärkrregler fürchterlich krazt.

Ja, das Poti ist in der Tat ebenfalls ein Problem. Hat jedoch den 
Vorteil, daß man den Sollwert schnell ändern kann, und der Sollwert 
zwischen zwei Benutzungen des Geräts auch nicht verändert. Bei einem 
Drehencoder braucht man wahrscheinlich viele Umderehungen, wenn ich zum 
Beispiel von 30 auf 80 Grad umstellen möchte, ausserdem halten sie 
bestimmt auch nicht ewig.
Aber klar, vermutlich muß ich das Poti alle 10 Jahre tauschen, dessen 
bin ich mir bewusst.

> Warum du alles in einem möglichst kleinen uC unterbringen willst und zur
> Pinerweiterung Schieberegler nehmen willst, ist mir schleierhaft.

Möglichst klein muß nicht sein, Platz ist jedenfalls genug.

> Macht einfach keinen Sinn. Wird nur komplizierter.

Kann man sehen wie man will. Ich finde, es ist eine einfache Lösung.

> Außerdem solltest du dir klar werden bzw. uns erklären, welche
> Siebensegmentanzeigen du verwenden möchtest. Danach richtet sich dann
> die Ansteuerung.

Irgendwelche passenden von Kingbright, Avago, oder sonstwem. 
Wahrscheinlich orange für den Ist- und grün für den Sollwert.

Generell hat mich ja nur interessiert, ob das funktioniert, die 
Schieberegister an der Wechselspannung zu betreiben, dem scheint ja 
grundlegend so zu sein.

jojo schrieb:
> was passiert wenn der Digitalteil abstürzt?

Die Heizung heizt nicht mehr. Vermutlich wird Blödsinn am Display 
angezeigt. Die Eingabe (Sollwertverstellung) funktioniert natürlich auch 
nicht mehr. Ganz blöd wär's natürlich, wenn die Software so abstürzt, 
daß die Eingabe nicht mehr funktioniert, der Optokoppler (die Last) aber 
trotzdem angesteuert wird. Ich hoffe mal, daß das nicht so häufig 
passieren wird :-)

LG, NOR

von wendelsberg (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> Ganz blöd wär's natürlich, wenn die Software so abstürzt,
> daß die Eingabe nicht mehr funktioniert, der Optokoppler (die Last) aber
> trotzdem angesteuert wird. Ich hoffe mal, daß das nicht so häufig
> passieren wird :-)

Hoffnung und Glauben gibt es in verschiedenen Religionen, bei Technik 
hilft das nicht. Diesen Fall musst Du technisch loesen.

P.S. Mein Kuechenradio hat Elkos von 1983, das laeuft immer noch prima.
Mein Bueroradio hat welche von 1959, da allerdings habe ich den Siebelko 
nach der Gleichrichterroehre vor 2-3 Jahren ersetzt. Ich will damit 
andeuten, dass die Dinger nur dann fuer Fruehausfaelle sorgen, wenn 
genau dieser Fall gewollt ist. Ob von Technikern oder von BWLern ist 
dabei egal.

wendelsberg

von Fritz (Gast)


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Norbert M. schrieb:
> Bei einem
> Drehencoder braucht man wahrscheinlich viele Umderehungen, wenn ich zum
> Beispiel von 30 auf 80 Grad umstellen möchte,

Da läßt sich per SW doch einiges machen. Z.B. be schnellem Drehen ändert 
sich der Wert schneller usw.
Eine mMn besten Lösungen dafür hatte ich vor Jahren bei einem Receiver, 
der auf dem Drehencoder eine Schwungmasse hatte, mit wenig Reibung und 
großem Bedienknopf. Gab man dem Knopf einem kräftigen Dreher, bewegte 
sich die Frequenz sichtbar auf oder ab, wenn die Anzeige in der Nähe der 
gewünschten Frequenz war, stoppte man und drehte kontrolliert mit der 
Hand auf den gewünschten Wert.

von Gerhard W. (gerhard86)


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Der Ansatz mit den aus der ungeregelten, verbrummten Spannung versorgten 
Schieberegistern gefällt mir überhaupt nicht. Die brauchen, wenn es die 
richtigen sind, doch nicht viel, und verschiedene Logikspannungen an den 
Registern und dem µC schreien nach Ärger. Wenn der µC stabile 5V hat und 
die Schieberegister 7-9V DC +2V Welligkeit je nach Last und Netzspannung 
wird das beschreiben (zumindest bei standard CMOS) zur Glückssache, bei 
253V Netzspannung und ausgeschalteten Anzeigen geht dann vielleicht 
überhaupt nix mehr.
Der grundsätzliche Gedanke gefällt mir dagegen sehr gut, nämlich die 
Hauptstromfresser, die LEDs mit der ungeregelten Spannung zu betreiben. 
Das kannst du aber bei deiner Treiberschaltung auch wenn die 
Schieberegister an der geregelten Logikspannung betrieben werden. Du 
musst ja nur Anzeigen mit gemeinsamer Anode nehmen und diese an die 
ungeregelte Spannung legen, der open Collector Treiber erledigt dann das 
Pegelwandeln.

Edit: Sehe gerade der Transistor soll "Teil eines Schieberegisters" 
sein... das geht dann nicht wegen der Bodydioden, aber mit einzelnen 
Transistoren, ULN2803 und diversen genau für diesen Zweck vorgesehenen 
LED Treiber ICs geht es...

: Bearbeitet durch User
von Sascha (Gast)


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Du hast Angst dass die Elkos bei anspruchsloser Verwendung als 
Pufferelko sterben wie die Fliegen aber ziehst die Verwendung eines 
Schaltreglers, wo die Elkos ungleich mehr gefordert werden, in Erwägung. 
Was jetzt? Andererseits wärst du bereit, die Potis alle 10 Jahre zu 
tauschen. Für mich hört sich das nach Aberglauben bzw. Fehleinschätzung 
hinsichtlich Bauteillebensdauer an. Ein guter Drehencoder mit robuster 
Entprellroutine sollte wesentlich länger als ein Poti halten.

Ebenso ist der Ansatz, alles in einem kleinen µC mit vielen 
Schieberegistern zu packen ein Holzweg. Nur weil du Platz hast heißt das 
nicht, dass du ihn verschwenden musst. Ein 40pin µC ist letztendlich 
kleiner und unkomplizierter als ein 8pinner, bei dem man sogar den 
Resetpin als I/O zweckentfremden muss damits reicht. Der 
Softwareoverhead für die Ansterurung der Schieberegister kommt noch 
hinzu. Ein Großer µC ist nicht notwendigerweise fehleranfälliger als ein 
Kleiner.

von MaWin (Gast)


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> und die Schieberegister direkt aus der ungeregelten (aber
> gleichgerichteten) Sekundärspannung des Sicherheitstrafos zu versorgen.

Kann man machen, flimmert halt mit 100Hz, wa man als Perleffekt sieht, 
wenn man den Kopf dreht.

Man kann sogar den uC ungesiebt versorgen, wenn er losläuft schiebt er 
erst mal die Segmentanzeige aus dem EEPROM in die Schieberegister, fragt 
die Tasten ab (100Hz entprellt die auch gleich solide), misst ein mal, 
berechnet die neue Anzeige und speichert sie im EEPROM (falls 
verändert), und legt sich dann schlafen bevor der Strom ausbleibt.

Manche uC haben sogar einen CMOS Spannungsversorgung zum Datenerhalt in 
RAM, die könnte man al einzige mit kleinem Folienkondensator sieben und 
bräuchte gar kein EEPROM.

von MaWin (Gast)


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> Ein 40pin µC ist letztendlich kleiner und unkomplizierter

Reicht aber auch nicht, um 2 x 3 7 Segment-Anzeigen statisch zu 
bedienen, also müsste er es im Multipleex machen, und das bereitet 
widerum Synchromisationsprobleme wenn einenm all 1/100 Sekunde der Strom 
wegbleibt, zudem gibt es schöne Schieberegister wie 2 TB62717 oder 3 
SCT2024 die Haufenweise Widerstände sparen.

> und legt sich dann schlafen bevor der Strom ausbleibt.

Dadurch könnte man die Stromaufnahme so weit reduzieren, daß ein 
winzigkleiner (Folien-)Kondensator ausreicht, man die Daten halten kann, 
und das EEPROM gar nicht braucht, spart waer der Zellen des EEPROMs.

von Fritz (Gast)


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MaWin schrieb:
> Dadurch könnte man die Stromaufnahme so weit reduzieren, daß ein
> winzigkleiner (Folien-)Kondensator ausreicht, man die Daten halten kann,

Na dann rechne uns einmal vor wie "winzig" der Folienko sein kann, wenn 
man das Ding 1 Tage nicht versorgt.

von MaWin (Gast)


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> Na dann rechne uns einmal vor wie "winzig" der Folienko sein kann, wenn
> man das Ding 1 Tage nicht versorgt.

Es geht um die 1/100 Sekunde zwischen denen sonst ungesiebte 50Hz 
Wechselspannung ausbleibt. Bei 0.3uA reichen dafür 15nF.

von c-hater (Gast)


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Norbert M. schrieb:

> Aber es soll lange halten (wenn's nach mir ginge, kann's mich sogar
> überleben) und einfach sein. Was nicht eingebaut ist kann auch nicht
> kaputt werden. In diesem Zusammenhang stören mich besonders die Elkos.

Dann nimmt man halt einfach keine Elkos, wenn dich die derart stören.

> Die Anzeige würde dann eben mit 100 Hz blinken und wahrscheinlich einen
> Teil der Zeit (den man aber wahrscheinlich nicht sieht) zufällige
> Zeichen anzeigen, damit könnte ich aber gut leben. Spricht trotzdem
> etwas grundlegendes dagegen?

Das ist einfach eine Scheißidee. Die Scheiberegister brauchen doch 
selber auch kaum Strom, es spricht also nicht dagegen, sie aus derselben 
Quelle zu versorgen wie den µC und diese Quelle halt nicht mit Elkos zu 
bestücken.

Was vergleichsweise viel Strom braucht, sind nur die Anzeigen. Die kann 
man (natürlich bei entsprechender Gestaltung der Schaltung) aus der 
Rohspannung versorgen. Und man kann die Einflüsse der ungeglätteten 
Rohspannung (also irgendwelche Flimmereffekte) obendrein leicht aus dem 
System raushalten, indem man die Ausgabe einfach mit dem Verlauf dieser 
Rohspannung synchronisiert. Wozu hat man schließlich einen µC?

von Sascha (Gast)


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> Reicht aber auch nicht, um 2 x 3 7 Segment-Anzeigen statisch
> zu bedienen, also müsste er es im Multipleex machen
Ja wie denn sonst??? Jedes Segment extra anzusteuern ist unsinnig. 
Ebenso die Idee, den µC mit 100Hz-Halbwellen zu versorgen, weil der TO 
panische Angst vor Elkos hat. Da er auch Ansgt vor Verlustleistung hat, 
soll er doch ein 2x16 LC-Display verbauen, dann verbraucht die gesamte 
Schaltung nicht viel mehr als 10-20mA (Hauptverbraucher Backlight vom 
LCD und der Optokoppler).

Gibts die Diagnose Elektronik-Hypochonder eigentlich schon?

von Norbert M. (Gast)


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Vielen Dank für alle Anregungen.

Ich werde vermutlich zwei Spannungsregler einbauen, einen für den 
Controller nebst der Auswertung von Soll- und Istwert, und einen für die 
Schieberegister, die LED-Siebensegmentanzeigen etc.

Den Digitalteil werde ich wohl mit teuren 20uF Folie puffern, 
Festspannungsregler. Für den Anzeigeteil werde ich einen linearen, 
einstellbaren Festspannungsregler nehmen, mit kleinem, gut verfügbaren 
und bezahlbaren Puffer (also kleiner Folienkondensator).

Die feine Art ist es sicher nicht, die Schieberegister an einer 
wechselnden Spannung zu betreiben, aber was solls, ich denke die 
werden's überleben.
Ja, Schieberegister ist sicher "old-skool", nur THT ebenfalls, und
> Gibts die Diagnose Elektronik-Hypochonder eigentlich schon?
liegt bei mir sicher nicht vor, nur eine einfache Elkophobie ;-)

Multiplexen, I2C, Drehencoder etc. will ich jedenfalls alles nicht, ich 
bin ehrlich gesagt nicht so der Softwaremensch, daß ich da irgendwo 
herummultiplexe, ausserdem hat für mich eine Einstellung mittels 
normalen Poti einfach die größte Ergonomie für das angedachte Gerät. 
Nichtsdestotrotz ist sowas natürlich schon schön, insbesondere an einem 
Audiogerät kommt sowas bestimmt toll:
> Eine mMn besten Lösungen dafür hatte ich vor Jahren bei einem Receiver,
> der auf dem Drehencoder eine Schwungmasse hatte, mit wenig Reibung und
> großem Bedienknopf. Gab man dem Knopf einem kräftigen Dreher, bewegte
> sich die Frequenz sichtbar auf oder ab, wenn die Anzeige in der Nähe der
> gewünschten Frequenz war, stoppte man und drehte kontrolliert mit der
> Hand auf den gewünschten Wert.

Es wird mir also nichts überbleiben, die Datenblätter der verwendeten 
Bauteile, die ich derzeit gedenke einzusetzen, genauer anzusehen. Da 
liegt bestimmt noch ein weiter Weg vor mir, bis ich da einen "richtigen" 
Schaltplan posten kann.

Die Idee ist jedenfalls, den Digitalteil so lange wie möglich arbeiten 
zu lassen, an dem fixen Festspannungsregler mit den 20uF Folie. Das mit 
dem 8-pinner war ein Mißverständnis, wie gesagt, ein DIP-8 oder ein 
DIP-16 soll reinkommen, wahrscheinlich wird's sowiso der 16er. 
Irgendwelche 40-poligen DIPs oder ähnliches kommt jedenfalls nicht rein.

Ja, das Poti ist jetzt der Schwachpunkt, ich weiß. Irgendein schwächstes 
Glied wird es aber immer geben. Ich denke jedenfalls, daß die 
Ausfallswahrscheinlichkeit des Potis noch um einiges kleiner ist, als 
die des ganzen Feuchtkondensatoren-Zeugs. Deswegen werde ich auch noch 
ein zusätzliches Poti einplanen, nämlich dazu, um die Spannung des 
Anzeigekreises (und damit die Leuchtstärke der Segmente) einstellbar zu 
machen. Zwei Potis, null Elkos also :-)

Müsste jedenfalls funktionieren. Der Digitalteil sind also insgesamt ein 
Controller (nebst Beschaltung wie Abblock-Cs), ein Poti, ein 
Spannungsteiler (mit NTC), ein Optokoppler. Das alles hinter den 20uF 
Folie und dem Fixspannungsregler. Ich bin am überlegen, ob ich vor den 
Optokoppler (um ehrlich zu sein ein Triactreiber mit 
Nullspannungserkennung) nicht noch einen Transistor hängen soll, um den 
Verbrauch im "Digitalteil" zu senken. Spannungsversorgung im Digitalteil 
ist geplant mit 3 Volt, bin aber am überlegen, ob ich nicht besser auf 
5V gehen soll.

Ich werde mich ejdenfalls mir meinen Ergebnissen hier wieder melden.
Vielleicht gibt's aber Grundlegende Bedenken dagegen, das ganze mit zwei 
Linearreglern aufzubauen, dann wäre ich jedenfalls dankbar, wenn man mir 
diese mitteilen würde.

Guten Morgen, NOR

von Teo D. (teoderix)


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c-hater schrieb:
> Das ist einfach eine Scheißidee. Die Scheiberegister brauchen doch
> selber auch kaum Strom, es spricht also nicht dagegen, sie aus derselben
> Quelle zu versorgen wie den µC
Dito
Die Potis sind der Schwachpunkt, nimm  zwei hochwertige Taster, als 
Sieb-Elko einen Bipolaren, die sind unverwüstlich.

Norbert M. schrieb:
> Deswegen werde ich auch noch
> ein zusätzliches Poti einplanen, nämlich dazu, um die Spannung des
> Anzeigekreises (und damit die Leuchtstärke der Segmente) einstellbar zu
> machen.
Mach das per Software (Quasi-PWM). Beide Tasten >2sek drücken, 
Umschaltung zwischen Temp- und Hellichkeits-Einstellung. Da kein 
Multiplexen, auch kein Problem wenn der µC mal hängt.

Norbert M. schrieb:
> Vielleicht gibt's aber Grundlegende Bedenken dagegen, das ganze mit zwei
> Linearreglern aufzubauen, dann wäre ich jedenfalls dankbar, wenn man mir
> diese mitteilen würde.
Bedenken... nein, nur unnötig und noch ein paar Teile die kaputt gehen 
können.

von c-hater (Gast)


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Norbert M. schrieb:

> Ich werde vermutlich zwei Spannungsregler einbauen, einen für den
> Controller nebst der Auswertung von Soll- und Istwert, und einen für die
> Schieberegister, die LED-Siebensegmentanzeigen etc.
>
> Den Digitalteil werde ich wohl mit teuren 20uF Folie puffern,
> Festspannungsregler. Für den Anzeigeteil werde ich einen linearen,
> einstellbaren Festspannungsregler nehmen, mit kleinem, gut verfügbaren
> und bezahlbaren Puffer (also kleiner Folienkondensator).

Alles Unsinn, aber mach.

> Ja, Schieberegister ist sicher "old-skool"

Darum geht es nicht. Sie sind einfach funktional überflüssig. Und sie 
sparen nichts, auch keine Pins, denn die verschieben sich einfach nur 
von einem IC zum anderen (und ein paar kommen dazu).
Das geht so weiter über die ganze Schaltung. Überall unnötiger 
Schaltungsaufwand und damit nach der Komplexitätstheorie ganz 
automatisch höheres Ausfallrisiko.


Und der einzige Grund dafür ist, daß du "kein Softwaremensch" bist. Das 
ist keine Entschuldigung, sowas kann man nämlich lernen. Und außerdem: 
Das Beste an Software ist, daß Fehler sich leicht korrigieren lassen.

von Fritz (Gast)


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c-hater schrieb:
> Alles Unsinn, aber mach.

Dem kann ich nur zustimmen.
Laß dich nicht von so manchen Tipps verunsichern, ein Folienko vor oder 
nach einem Fixspannungsregler ist heutzutage wo es ebensogroße 
keramische Kos gibt absoluter Unsinn.

von F. F. (foldi)


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Norbert M. schrieb:
> Aber klar, vermutlich muß ich das Poti alle 10 Jahre tauschen, dessen
> bin ich mir bewusst.

Guck mal, ob du einen aus der Luftfahrt kriegst, die halten dann doppelt 
so lange.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Potis sind eine ziemliche Schwachstelle, wenn sie nicht gelegentlich 
betätigt werden, um die Dreckschicht zwischen Schleifer und Kontaktbahn 
herunterzukratzen.

Ich habe auf jeden Fall schon mehr Geräte durch "Freikratzen" von 
Trimmern als durch Austausch von Elkos wiederbelebt. Bei einer 
Temperatureinstellung per Poti sollte der Schleifer daher auch unbedingt 
durch einen sehr hochohmigen Festwiderstand in Richtung der 
ungefährlicheren Temperatureinstellung gezogen werden.

Wenn es wirklich um die Maximierung der Betriebssicherheit geht, ist der 
Einsatz eines Synchros oder Resolvers statt eines Potis oder optischen 
Inkrementalgebers in Erwägung zu ziehen. Denn bei optischen 
Inkrementalgebern gibt es nämlich teils eine beträchtliche Alterung der 
LEDs.
Synchros/Resolver sind hingegen wirklich verschleißfrei.

Jedoch sollte man gut sitzen und eine Sauerstoffmaske bereithalten, wenn 
man einen vorsichtigen Blick in die Preisliste für Synchros/Resolver 
wagt...

von Ulrich (Gast)


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Bei dem Netzteil würde ich ein externes Steckernetzteil in Erwägung 
ziehen. Die sind vielleicht nicht so langlebig, aber leicht zu ersetzen.

Wenn man es schon selber bauen will, dann ruhig ein Elko zur Glättung. 
Für Paranoide kann man auch 2 oder 3 verschieden Elkos parallel nutzen - 
der Ausfall durch Alterung geht fast immer in Richtung abnehmender 
Kapazität und zunehmendem ESR. Bei den Elkos für ein Linearnetzteil 
lieber klassische Elkos, also gerade kein Low ESR Typen nutzen: die sind 
langlebiger wenn sie nicht gerade bis ans Stromlimit belastet werden. 
Für ein kleines klassisches Trafo Netzteil brauch man auch keine low ESR 
Typen.

So abwegig sind Schieberegister für die Anzeige nicht, wenn es darum 
geht wenig Störungen zu verursachen. 3 Stellen könnte man aber auch noch 
direkt vom µC ansteuern. Die gemultiplexte Ansteuerung ist aber oft 
einfacher vom Aufbau und bei der Helligkeit auch flexibler.

von MaWin (Gast)


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> und einen für die Schieberegister

Schieberegister brauchen quasi keinen Strom wenn nicht getaktet.

Lege also nur die LEDs an den zweiten Spannungsregler, und nimm 
Schieberegieter die nur nach MAsse durchschlaten, wie diee genannten 
Konstantstromtreiber.

Sonst hättest du das Probelm, daß der uC, mit einem Ausgang auf high, 
die Schieberegister UND die LEDs über die Schutzdioden versorgt und 
trotz der vorgeblichen Trennung der Spannungen viel Strom von der 
uC-Versorgung fliesst.

> ein Poti, ein Spannungsteiler (mit NTC), ein Optokoppler

Alle wirst du abschalten müssen während der 1/100 Ausfallperiode, alsoo 
musst du auch erkennen können wann diese Periode kommt, also brauchst du 
eine Leistung, die die Trafospannnung vor dem Gleichrichter an den uC 
leitet, ein Spannungsteiler.

NTC und Poti sollen wohl per A/D erfasst werden. Lege beide an einen
Ausgang, der ausgeschaltet wird, wenn die Stromversorgungsdelle kommt.

  --+
    |
--------+
   VCC  |
     PD0|-------+
        |       |
     PD1|---+   R
uC      |   |   |
    ADC0|--Poti |
        |   |   |
    ADC1|---)---+
  GND   |   |   |
--------+   |  NTC
    |       |   |
  --+-------+---+

von Norbert M. (Gast)


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Hallo nochmal,

ich habe heute ein wenig mit LTSpice herumsimuliert, es scheint wohl so, 
daß sich das Ganze mit den Folienkondensatoren sowiso nicht ausgeht, ich 
brauche wohl oder übel Elkos. Ich möchte nämlich nicht, daß der 
Controller da 100-mal in der Sekunde ausfällt und wieder neu startet.

Insofern kann ich dann die Schieberegister (74HC595 waren angedacht) 
auch gleich an die geregelte Spannung hängen, wenn schon Elkos 
reinmüssen.

Teo Derix schrieb:
> Die Potis sind der Schwachpunkt, nimm  zwei hochwertige Taster, als
> Sieb-Elko einen Bipolaren, die sind unverwüstlich.

Das Problem ist, daß ich eben keine Tastereingabe will, sondern etwas 
zum drehen. Denn wenn ich mit zwei Tastern (einen für Temeratur erhöhen 
und einen zum senken) zufrieden wäre, dann würde ich das Gerät gar nicht 
selbst bauen, sondern einfach eine billige Lötstation dafür ummodeln, 
denn die haben meistens Taster zur Temperatureinstellung.
Leider gibt's kein Gerät, das meinen persönlichen Präferenzen bezüglich 
Ergonomie entspricht, deshalb "muß" ich basteln.

Andreas Schweigstill schrieb:
> Wenn es wirklich um die Maximierung der Betriebssicherheit geht, ist der
> Einsatz eines Synchros oder Resolvers statt eines Potis oder optischen
> Inkrementalgebers in Erwägung zu ziehen.

Diese "Drehtrafos" kannte ich noch gar nicht, danke für den Tipp. Sowas 
wäre vom Technischen her eine echte Alternative, wenn auch nicht 
leistbar.

Ulrich schrieb:
> Wenn man es schon selber bauen will, dann ruhig ein Elko zur Glättung.
> Für Paranoide kann man auch 2 oder 3 verschieden Elkos parallel nutzen -
> der Ausfall durch Alterung geht fast immer in Richtung abnehmender
> Kapazität und zunehmendem ESR.

Ja, so werde ich es auch machen, Parallelschaltung. Kommen wenigstens 
die Elkos weg (gute Markenelkos), die bei dem Elektroniksortiment 
dabeiwaren, das ich aus einer Hobbyauflösung aufgekauft habe.

MaWin schrieb:
> Schieberegister brauchen quasi keinen Strom wenn nicht getaktet.

Die Schieberegister selbst vielleicht nicht, aber ich wollte die 
Siebensegmentanzeigen direkt da dranflanschen, macht bei maximal 70mA je 
Register bei 6 Registern über 400mA. Gut, real kann man weniger rechnen, 
weil man ja sowiso nicht maximale Helligkeit fährt und auch nicht alle 
Segmente dauernd leuchten, allerdings hat sich das jetzt ja sowiso 
erübrigt, wenn ich doch einen Elko nehmen muß :-(

c-hater schrieb:
>> Ja, Schieberegister ist sicher "old-skool"
> Darum geht es nicht. Sie sind einfach funktional überflüssig. Und sie
> sparen nichts, auch keine Pins, denn die verschieben sich einfach nur
> von einem IC zum anderen (und ein paar kommen dazu).

Das Multiplex-Gedöhns ist doch auch nicht besser.

> Und der einzige Grund dafür ist, daß du "kein Softwaremensch" bist.
> Das ist keine Entschuldigung, sowas kann man nämlich lernen.

Ich habe auch gar nicht vor, mich diesbezüglich zu entschuldigen. Es 
gibt so viele schöne Dinge im Leben, die Elektronikbastelei ist da nur 
ein Hobby von mehreren. Und da nehme ich mir eben die Freiheit des 
Bastlers heraus, mich mit den Teilaspekten des Bereichs Hobbyelektronik 
zu beschäftigen, der mich eben interessiert. Die Softwaresache gehört da 
eher weniger dazu, für mich persönlich ist die Softwareschreiberei eher 
ein lästiges Übel, das sich nicht vermeiden lässt ;)

Mir ist klar, daß ich es mit dieser Einstellung nie zum "Wizard of 
Microcontrollers" oder zum Elektronikguru schaffen werde, aber das will 
ich ja auch gar nicht. Für mich gibt's nur ein Problem, das lautet:
"Wie mache eine für mich brauchbare Steuerung, die nicht zu teuer ist, 
sicher ist, ohne schlechte Komponenenten, haltbar und vor allem so zu 
bedienen ist, wie ich mir das vorstelle?" Die Lösung dafür will ich mir 
in annehmbarer Zeit mit möglichst geringem Aufwand erarbeiten und das 
ganze soll halbwegs bezahlbar bleiben.

Gut, ohne Elkos geht's anscheinend nicht, kann man nix machen.
Auch wenn's eine schöne Wunschvorstellung bleibt.

Danke euch jedenfalls, NOR

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