Forum: Platinen PCB-Layout auf (grobe) Fehler überprüfen


von Florian K. (f-kae)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo zusammen,

bei meinem letzten PCB-Layout wurde mir hier super geholfen, daher suche 
ich auch jetzt wieder Unterstützung hier im Forum.

Ich habe noch sehr wenig Erfahrung im Layouten von Platinen, daher wäre 
es toll wenn sich irgendjemand findet der vielleicht (mal schnell) über 
mein Layout-Entwurf drüber schauen kann.
Hauptsächlich bin ich natürlich an groben Fehlern interessiert, bin aber 
auch für alle Weiteren Kommentare sehr dankbar. Vor allem bei den 
GND-Polygonen Frage ich mich, ob das alles so passt?!

Viele Grüße,
Florian

: Verschoben durch Moderator
von c-hater (Gast)


Lesenswert?

Florian K. schrieb:

> Ich habe noch sehr wenig Erfahrung im Layouten von Platinen, daher wäre
> es toll wenn sich irgendjemand findet der vielleicht (mal schnell) über
> mein Layout-Entwurf drüber schauen kann.

Warum läßt du nicht einfach Eagle da drübergucken? Der eingebaute 
ERC/DRC ist schließlich genau dafür gedacht...

von Detlef K. (adenin)


Lesenswert?

Schönes Layout. Echt.

Ja, mit dem GND hast Du aber den wunden Punkt getroffen.
Das Board könnte funktionieren.

Das ist jetzt keine Kritik, nur ein Tip:
Wenn es nicht funktioniert oder manchmal merkwürdige unerklärliche 
Faults gibt, dann ist vielleicht dein GND das Problem.

Grund:
Die Kernsspannung der CPU beträgt nur 1.2V.
Wenn man sich dann die Spannungen für die Pegel ansieht sollte Horror 
aufkommen. :)
1
                           Limits             Unit
2
                          min       max      
3
VIH Input High Voltage  0.65VDD  VDD +0.3      V
4
VIL Input Low Voltage    -0.3    0.35 VDD      V
5
Quelle: Standard Description of 1.2 V CMOS Logic Devices (Normal Range Operations) JESD76-2
L-Pegel hört da bei 0.42V auf. und wenn man keine ordentliche Masse hat, 
dann könne sporatisch irgendwelche unerklärlichen Sachen passieren.
Die kann man nicht mal messen, weil der Mist sich duch Pegelunterschiede 
der GND-Pins ergibt (hohe Induktivität der Masseschleifen und die CPU 
arbeitet ja bis 168MHz -> echt ganz Böse).
Ich empfehle ein eigenes Masselayer. Also vierlagig.
Wenn man die Zeit, die man benötigt um irgendwelche unerklärlichen 
Fehler zu suchen berücksichtigt, ist es preiswerter als zweilagig.

von Florian K. (f-kae)


Lesenswert?

c-hater schrieb:
> Florian K. schrieb:
>
>> Ich habe noch sehr wenig Erfahrung im Layouten von Platinen, daher wäre
>> es toll wenn sich irgendjemand findet der vielleicht (mal schnell) über
>> mein Layout-Entwurf drüber schauen kann.
>
> Warum läßt du nicht einfach Eagle da drübergucken? Der eingebaute
> ERC/DRC ist schließlich genau dafür gedacht...

ERC und DRC habe ich natürlich schon laufen lassen, hier werden keine 
kritischen Probleme gefunden!
Ich meinte eher Designtechnisch nicht Kurzschlüße oder so...

Detlef Kunz schrieb:
> Schönes Layout. Echt.

Danke :) Das höre ich gerne!

> Ja, mit dem GND hast Du aber den wunden Punkt getroffen.
> Das Board könnte funktionieren.
>
> Das ist jetzt keine Kritik, nur ein Tip:
> Wenn es nicht funktioniert oder manchmal merkwürdige unerklärliche
> Faults gibt, dann ist vielleicht dein GND das Problem.
>
> Grund:
> Die Kernsspannung der CPU beträgt nur 1.2V.
> Wenn man sich dann die Spannungen für die Pegel ansieht sollte Horror
> aufkommen. :)                           Limits             Unit
>                           min       max
> VIH Input High Voltage  0.65VDD  VDD +0.3      V
> VIL Input Low Voltage    -0.3    0.35 VDD      V
> Quelle: Standard Description of 1.2 V CMOS Logic Devices (Normal Range
> Operations) JESD76-2

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht ganz was du meinst.
Ich verstehe den Zusammenhang zwischen Kernspannung und IO-Pins nicht 
ganz.
Der MC ist ein STM32F407VGT wie du vermutlich schon erkannt hast, er 
wird mt 3,3V versorgt, demnach ergibt das doch:

HIGH: 0,65 * 3,3V = 2,145V bis 3,6V
LOW: -0,3V bis 3,3V * 0,35 = 1,15V

Bis jetzt dachte ich das die Kernspannung sowieso nur intern läuft und 
ich davon nicht wirklich etwas zu beachten muss. Also wie eine Blackbox 
sage ich mal...
> L-Pegel hört da bei 0.42V auf. und wenn man keine ordentliche Masse hat,
> dann könne sporatisch irgendwelche unerklärlichen Sachen passieren.

Ist die Masse nicht vernünftig? Ich bin davon ausgegangen das die großen 
GND-Poygone mehr als ausreichend sind...

: Bearbeitet durch User
von Detlef K. (adenin)


Lesenswert?

Es geht darum, dass die GND-Pins der CPU möglist direkt über kürzesten 
Weg miteinander verbunden sein sollten.
Du hat schon alles getan, was mit 2 Lagen möglich ist.

Alle Spannungen beziehen sich nun mal auf GND als Referenz. Und da gibt 
es das unschöne Problem des Ground Bounce -> 
http://de.wikipedia.org/wiki/Ground_bounce
Im Arikel steht : "Unter Ground bounce versteht man einen unerwünschten 
Spannungs-Anstieg der chipinternen Masse am Die. Verursacht wird dieser 
Spannungsanstieg durch den Widerstand und die Induktivität des 
Bonddrahtes."

Aber am Bonddraht hört die Sache nicht auf, lange Verbindungswege 
bedeuten hier ebenfalls hohe Impedanz. Es geht hier nicht um den 
Gleichstromwiderstand, sondern um Hochfrequenz im UKW-Bereich (168MHz). 
:)

Aber mach dich nicht verückt. Wenn's geht, ok. Wenn nicht, war das nur 
ein Tipp, wo das Problem liegen könnte.

von Hellseher (Gast)


Lesenswert?

Ich wette das Laylout ist für einen Quadrokopter. Sieht jedenfalls gut 
aus!

von Florian K. (f-kae)


Lesenswert?

Detlef Kunz schrieb:
> Es geht darum, dass die GND-Pins der CPU möglist direkt über
> kürzesten
> Weg miteinander verbunden sein sollten.
> Du hat schon alles getan, was mit 2 Lagen möglich ist.
>
> Alle Spannungen beziehen sich nun mal auf GND als Referenz. Und da gibt
> es das unschöne Problem des Ground Bounce ->
> http://de.wikipedia.org/wiki/Ground_bounce
> Im Arikel steht : "Unter Ground bounce versteht man einen unerwünschten
> Spannungs-Anstieg der chipinternen Masse am Die. Verursacht wird dieser
> Spannungsanstieg durch den Widerstand und die Induktivität des
> Bonddrahtes."
>
> Aber am Bonddraht hört die Sache nicht auf, lange Verbindungswege
> bedeuten hier ebenfalls hohe Impedanz. Es geht hier nicht um den
> Gleichstromwiderstand, sondern um Hochfrequenz im UKW-Bereich (168MHz).
> :)
>
> Aber mach dich nicht verückt. Wenn's geht, ok. Wenn nicht, war das nur
> ein Tipp, wo das Problem liegen könnte.

OK vielen Dank für die Information! Ich wusste nicht, dass die GND-Pins 
auch auf kürzestem Weg verbunden sein sollten. Bis jetzt dachte ich, 
dass es reicht die Verbindung/Leitung möglichst dick zu machen bzw. 
optimalerweise eben eine ganze Fläche bedecken...

Hellseher schrieb:
> Ich wette das Laylout ist für einen Quadrokopter. Sieht jedenfalls
> gut aus!

Nicht ganz; ein Hexacopter, aber das erschließt sich aus dem Layout ja 
nicht. :)

Gibt es eigentlich Stellen an denen ich das GND-Polygon weglassen 
sollte?

von Torsten B. (tbrox)


Lesenswert?

Von einigen deiner Teil-Masseflächen läuft die einzige Verbindung dieser 
Abschnitte auf den zwei Layern lediglich über die Pins einer Stifleiste. 
Dementsprechend sind die Masse-Wege sehr ungünstig lang und können nur 
teilweise zum Erfolg beitragen.

Bei einer so dichten Platine sollte man meiner Meinung nach durchaus mal 
lauter über ein vierlagiges Design nachdenken.

> Gibt es eigentlich Stellen an denen ich das GND-Polygon weglassen
> sollte?

Vielleicht nicht weglassen, sondern etwas "aufsplitten".
Eine Trennung zwischen Last- und Signalpfaden ließe sich vierlagig auch 
deutlich einfacher realisieren. U.a. werden Fehlmessungen durch 
Störströme dadurch unterdrückt.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

lass dich doch verschieben ins Platinen-Forum, da wirst du mehr 
geholfen. Jedenfalls ein bisschen, die meisten hier lesen ja beides. 
Aber du hast sicher noch öfter Fragen zu Platinen.

Gruss Reinhard

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


Lesenswert?

Bei so einem dichten Layout hättest du dir schon beim Routen einen sehr 
großen Gefallen mit vier Lagen gemacht. Respekt, dass du es auf zweien 
geschafft hast, aber meine Meinung ist der von Torsten ähnlich: erstelle 
die Platine nochmal aber dann mit vier Lagen. Du gewinnst eine 
durchgängige Ground-Plane und durchgängige Versorgungs-planes. Die 
ganzen Signallayer brauchst du nicht neu zu routen, die sind ja schon 
verlegt. Aber durch das Mehr an Luft kannst du auch die bestimmt noch 
etwas geschickter verlegen.

von Alex W. (a20q90)


Lesenswert?

Kannst Du auch die Schematic anhängen? So wäre es leichter zu prüfen ob 
ne Leiterbahn eingezeichnet ist (im Schaltplan) aber als "nicht 
verbunden" erkannt wurde.

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Die LEDs sind auf sehr ungünstigen Pins. Du musst mit allen 4 Signalen 
unter dem uC durch, obwohl es dafür jedes beliebige I/O tun würde. Mit 
diesen absolut unkritischen Signalen hättest Du auch aussenherum gehen 
können, dann währe unter dem uC etwas Platz für GND.

Wenn Du zur Ledansteuerung Digitaltransistoren oder Mosfet mit 
entspechend tiefer Gatespannung nimmst kannst Du Dir R5-R12 sparen.

3.3V für die LEDs kannst Du ab C6 auf TOP führen. Das PPM Signal noch 
auf Top weiter in die Mitte zu den anderen Vias und dann erst nach 
unten, dann sehe die Massefläche aus Bottom schon besser aus.

Vermutlich währe es aber noch besser 3.3V komlett aussen herum zu führen 
damit unter dem uC Platz für GND entsteht.

Eine gute Hand voll, also so 20-30 Vias um die GNDflächen zu verbinden 
kostet nichts und kann nicht Schaden.

Taster würde ich eine kleinere Bauform nehmen und die Platine nicht so 
weit über den Nutzbereich hinausziehen. Ob eine so kleine Platine 4 
Befestigungsschrauben braucht sei dahingestellt, aber das ist alles nur 
Kosmetik.

viel Erfolg
Hauspapa

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Die Steckerposition von I2C und Buzzer könntest Du noch tauschen.

Und für den Buzzer wieder Digitaltransistor oder Mosfet. Mosfet aber 
nicht zu gross, damit der uC das schnell genug treiben kann.

Die Pins am UART1 Stecker sind mit RX4/TX4 angeschrieben. Finde das 
verwirrend.

Ich nehme an das SJ1-3 Schalter/Jumper sind. Währe evtl. auch für 
BOOT1/2 eine Alternative. Wobei: Heissen die nicht eigentlich Boot0 und 
Boot1? Oder ist hier etwas anderes gemeint?Ein Schema währe vielleicht 
nicht verkehrt, sonst wird alles weitere Rätselraten.

Ansonsten: Gut gemacht.
Hauspapa

von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Einen hab ich noch: Du gehst mit allen Pins direkt nach draussen. Kein 
EMV Schutz, nichts gegen ESD usw.

Kann man machen, sollte man aber Zeitlebens entsprechend vorsichtig 
behandeln.

genug für jetzt
Hauspapa

von Florian K. (f-kae)


Lesenswert?

Da haben sich ja doch noch einige Kommentare gesammelt, vielen Dank!!!

Den Vorschlag zu einer 4-lagigen Platine hatte ich bis jetzt ehrlich 
gesagt garnicht richtig in Erwägung gezogen. Meine erste Platine vor 
einem halben Jahr habe ich absichtlich ohne Polygone und 2-lagig 
gestaltet, damit ich nachträglich noch volle Zugriffsmöglichkeit habe 
und Fehler leicht beheben kann.
Ich sehe jetzt gerade erst, das es preislich garnicht so einen großen 
Unterschied macht (<30€).

Wie wird eine 4-lagig Platine denn üblicherweise gestaltet? z.B so:

Bottom->GND-Polygon
Mitte-1 3,3V-Bahnen
Mitte-2 5V-Bahnen
Top GND-Polygon.

Für die Stromversorgung der Bauteile ziehe ich dann einfach ein via 
durch die Lagen und das wars?
Hauspapa schrieb:
> Du gehst mit allen Pins direkt nach draussen. Kein
> EMV Schutz, nichts gegen ESD usw.

Was meinst du damit?

Hauspapa schrieb:
> Die Steckerposition von I2C und Buzzer könntest Du noch tauschen.

Sehr guter Einwand :) das macht wirklich Sinn!

Hauspapa schrieb:
> Die Pins am UART1 Stecker sind mit RX4/TX4 angeschrieben. Finde das
> verwirrend.
>
> Ich nehme an das SJ1-3 Schalter/Jumper sind. Währe evtl. auch für
> BOOT1/2 eine Alternative. Wobei: Heissen die nicht eigentlich Boot0 und
> Boot1? Oder ist hier etwas anderes gemeint?Ein Schema währe vielleicht
> nicht verkehrt, sonst wird alles weitere Rätselraten.

Oh, die Stecker haben zuletzt eine neue Bezeichnung bekommen und dabei 
sind mir ein paar Tippfehler untergekommen, wahrscheinlich saß ich zu 
dem Zeitpunkt schon etwas zu lang am Layout...
Ehrlich gesagt, macht es wohl wirklich Sinn die Boot-Pins auf Jumper zu 
ändern, das hängt mir wohl noch aus meiner Testphase drin...

: Bearbeitet durch User
von Funko B. (funkobongrip)


Lesenswert?

Florian K. schrieb:
>
> Bottom->GND-Polygon
> Mitte-1 3,3V-Bahnen
> Mitte-2 5V-Bahnen
> Top GND-Polygon.
>
Normal eher:
Signal + Bauteile
GND
Versorgung
Signal

Das Gute dabei ist ja, dass man dann keine Unterbrechungen in den 
Versorgungslagen hat. Für +3.3V und +5V dann halt zwei Polygone auf den 
einen Mittellayer.

Was ist eigentlich der Grund für die redundanten Sensoren? 
Beziehungsweise, wie sollen die dann ausgewertet werden?
Sind ja zwei Gyros, drei Accelerometer und zwei Kompasse.
Sollen die alternativ eingesetzt werden oder ists besser zwei Signale zu 
verarbeiten?

: Bearbeitet durch User
von Borsty B. (mantabernd)


Lesenswert?

Hi,

nimm dir mal einen Stift (oder ein Zeichenwerkzeug deiner Wahl) zur Hand 
und zeichne die verschiedenen Masseströme ein (sprich, tu mal so als 
wärst du der Strom und müsstest deinen Weg über diese Polygoninseln 
finden).

Dir wird schnell bewusst werden welche Schleifen deine Ströme erzeugen. 
Ich konnte das auch lange wirklich glauben bis ich mein letztes Layout 
mit ähnlicher Masseführung und Schaltfrequenzen von knapp 25MHz vor mir 
liegen hatte. Sie funktioniert aber wehe man sieht sich die Ströme unter 
dem Oszi an ... für mich egal weil es "nur" Hobby ist aber schön geht 
anders.

Schau dabei vor allem auch auf die Abblockkondensatoren, die sollten 
nicht einfach nur an + und GND angeschlossen werden sondern die 
Störeinflüsse, die aus dem µC kommen möglichst nicht in die Schaltung 
fließen lassen. Auf Deutsch -> beide Anschlüsse der Kondensatoren mit so 
kurzen Leitungen wir nur möglich an den µC. Aus diesem Grund haben 
eigentlich auch alle IC's + und GND Pins direkt nebeneinander, um dort 
möglichst direkt einen Kondensator anschließen zu können.

Gruß

von Florian K. (f-kae)


Lesenswert?

David Brandt schrieb:
> Florian K. schrieb:
>>
>> Bottom->GND-Polygon
>> Mitte-1 3,3V-Bahnen
>> Mitte-2 5V-Bahnen
>> Top GND-Polygon.
>>
> Normal eher:
> Signal + Bauteile
> GND
> Versorgung
> Signal

Ich dachte GND kommt auf den Bottom-Layer, um die Platine bestmöglich 
"abzuschirmen"!?

> Was ist eigentlich der Grund für die redundanten Sensoren?
> Beziehungsweise, wie sollen die dann ausgewertet werden?
> Sind ja zwei Gyros, drei Accelerometer und zwei Kompasse.
> Sollen die alternativ eingesetzt werden oder ists besser zwei Signale zu
> verarbeiten?

Im Großen und Ganzen ist es für mich immer noch eine Testplatine, das 
Vorgängermodel funktionierte zwar schon hervorragend (alleine mit 
jeweils einem GYRO, ACC, MAG) aber ich möchte mir weitere Möglichkeiten 
offen halten, um zum Beispiel eine bessere Orientierung durch den 
Vergleich zweier Sensoren oder ähnliches berechnen zu können..
Ich habe die Sensoren eh noch hier, daher kostet es mich nichts 
zusätzlich diese ebenfalls zu bestücken...

Borsty Bürste schrieb:
> Hi,
>
> nimm dir mal einen Stift (oder ein Zeichenwerkzeug deiner Wahl) zur Hand
> und zeichne die verschiedenen Masseströme ein (sprich, tu mal so als
> wärst du der Strom und müsstest deinen Weg über diese Polygoninseln
> finden).

Ja das habe ich auch schon ähnlich gemacht, und im Vegleich zu meiner 
vorherigen Variante ohne Polygon ist es schon deutlich besser geworden. 
Vielleicht Schaden ein paar mehr Durchkontaktierungen aber wirklich 
nicht! :)

> Dir wird schnell bewusst werden welche Schleifen deine Ströme erzeugen.
> Ich konnte das auch lange wirklich glauben bis ich mein letztes Layout
> mit ähnlicher Masseführung und Schaltfrequenzen von knapp 25MHz vor mir
> liegen hatte. Sie funktioniert aber wehe man sieht sich die Ströme unter
> dem Oszi an ... für mich egal weil es "nur" Hobby ist aber schön geht
> anders.

Für mich ist es inzwischen auch "nur noch" Hobby, also solange alles 
funktioniert und es keine dramatischen Aussetzter gibt, bin ich schon 
zufrieden!

> Schau dabei vor allem auch auf die Abblockkondensatoren, die sollten
> nicht einfach nur an + und GND angeschlossen werden sondern die
> Störeinflüsse, die aus dem µC kommen möglichst nicht in die Schaltung
> fließen lassen. Auf Deutsch -> beide Anschlüsse der Kondensatoren mit so
> kurzen Leitungen wir nur möglich an den µC. Aus diesem Grund haben
> eigentlich auch alle IC's + und GND Pins direkt nebeneinander, um dort
> möglichst direkt einen Kondensator anschließen zu können.

Ehrlich gesagt dachte ich, dass die ganzen Abblockkondensatoren einfach 
nur nah an die VCC-Pins müssen! Also das diese kurzzeitige 
"Minieinbrüche" im VCC-Pegel ausgleichen...

Gibt immer viel zu Lernen :)

Vielen Dank schon einmal für die vielen Hinweise!!!

: Bearbeitet durch User
von Funko B. (funkobongrip)


Lesenswert?

Florian K. schrieb:
> David Brandt schrieb:
>> Florian K. schrieb:
>>>
>>> Bottom->GND-Polygon
>>> Mitte-1 3,3V-Bahnen
>>> Mitte-2 5V-Bahnen
>>> Top GND-Polygon.
>>>
>> Normal eher:
>> Signal + Bauteile
>> GND
>> Versorgung
>> Signal
>
> Ich dachte GND kommt auf den Bottom-Layer, um die Platine bestmöglich
> "abzuschirmen"!?
Das kann man tatsächlich machen, wenn es wirklich wirklich kritisch ist.
Wenns so ein Problem ist sollte man aber auch oben eine Schirmung 
machen, das einzig kritische Bauteil bei Störeinstrahlung sind die 
Kompasse, die abschirmen machts aber natürlich nicht besser.

Aber die Versorgungslagen in der mitte verhindern übersprechen zwischen 
Leiterbahnen, weil alle kapazitiven Effekte immer auf die "nahe" 
Versorgungslage bezogen sind.
Zudem hat man so einen sehr durchgehenden GND Layer, was einen 
positiveren Effekt hat als das Abschirmen (in dieser Anwendung 
zumindest).

>
>> Was ist eigentlich der Grund für die redundanten Sensoren?
>> Beziehungsweise, wie sollen die dann ausgewertet werden?
>> Sind ja zwei Gyros, drei Accelerometer und zwei Kompasse.
>> Sollen die alternativ eingesetzt werden oder ists besser zwei Signale zu
>> verarbeiten?
>
> Im Großen und Ganzen ist es für mich immer noch eine Testplatine, das
> Vorgängermodel funktionierte zwar schon hervorragend (alleine mit
> jeweils einem GYRO, ACC, MAG) aber ich möchte mir weitere Möglichkeiten
> offen halten, um zum Beispiel eine bessere Orientierung durch den
> Vergleich zweier Sensoren oder ähnliches berechnen zu können..
> Ich habe die Sensoren eh noch hier, daher kostet es mich nichts
> zusätzlich diese ebenfalls zu bestücken...

Hätte mich jetzt mal interessiert wie ein Algorithmus aussieht, der aus 
zwei Sensoren ein sinnvolleres Signal macht.

>
> Borsty Bürste schrieb:
>> Schau dabei vor allem auch auf die Abblockkondensatoren, die sollten
>> nicht einfach nur an + und GND angeschlossen werden sondern die
>> Störeinflüsse, die aus dem µC kommen möglichst nicht in die Schaltung
>> fließen lassen. Auf Deutsch -> beide Anschlüsse der Kondensatoren mit so
>> kurzen Leitungen wir nur möglich an den µC. Aus diesem Grund haben
>> eigentlich auch alle IC's + und GND Pins direkt nebeneinander, um dort
>> möglichst direkt einen Kondensator anschließen zu können.
>
> Ehrlich gesagt dachte ich, dass die ganzen Abblockkondensatoren einfach
> nur nah an die VCC-Pins müssen! Also das diese kurzzeitige
> "Minieinbrüche" im VCC-Pegel ausgleichen...

Dabei gibts ja immer viele Regeln und oft kommt man davon ohne auch nur 
eine einzuhalten.
1. Abblockondensatoren hin
2. So kurz wie möglich anbinden
3. GND möglichst großflächig hinführen
4. Möglichst den Kondensator an die Versorgung anschließen und nicht den 
IC Pin

So etwa der "Wichtigkeit" nach.

von Florian K. (f-kae)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, nun habe ich nochmal möglichst viele Hinweise von euch überarbeitet. 
Vor allem auf die Verbindung des GND-Polygons unter dem STM32 in der 
Mitte habe ich geachtet!
(Die direkten Verbindungen der GND-Pins (verursacht durch das 
GND-Polygon) einiger IC-s habe ich noch durch restrict-layer 
verhindert.)

Ich habe mich nun doch erst einmal gegen die 4-lagige Realisierung 
entschieden, da ich auch nicht den Anspruch habe, diese Platine 
kommerziell zu vertreiben. Solange alles ausfallsicher funktioniert bin 
ich zufrieden!

Eine Frage habe ich allerdings noch: Sollte ich, wie unten im 
LIPO-Stecker am PIN "SCL" angedeutet, immer mit einer dickeren Leitung 
auf die "Durchkontaktierung" zulaufen?

: Bearbeitet durch User
von Hauspapa (Gast)


Lesenswert?

Dafür das Du da einen Hundertpinner auf 2 Lagen entflechtest hast finde 
ich das Ergebnis durchaus gelungen.

Die Versorgungsspannungen lassen sich dabei fast nie wirklich schön 
führen. So sind auch hier 5V und 3,3V immer gerade da wo man Platz für 
GND brauchen könnte, aber es wird wohl funtionieren.

Viel Erfolg
Hauspapa

von Funko B. (funkobongrip)


Lesenswert?

Achja, was bisher vergessen wurde:
Der HMC5883L (und vermutlich der LSM303DLHC auch) sollten keine 
Leiterbahnen unter sich haben.
Datenblatt dazu: "Besides keeping all components that may contain 
ferrous materials (nickel, etc.) away from the sensor on both sides of 
the PCB, it is also recommended that there is no conducting copper 
under/near the sensor in any of the PCB layers."

Ist wohl nicht zwingend notwendig, aber vielleicht fürs nächste Layout 
beachten.

von ... (Gast)


Lesenswert?

Florian K. schrieb:
> Ich habe mich nun doch erst einmal gegen die 4-lagige Realisierung
> entschieden, da ich auch nicht den Anspruch habe, diese Platine
> kommerziell zu vertreiben.

Das ist ja auch nicht der Grund für eine vierlagige Leiterplatte, 
sondern die Betriebssicherheit.

von Florian K. (f-kae)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

David Brandt schrieb:
> Achja, was bisher vergessen wurde:
> Der HMC5883L (und vermutlich der LSM303DLHC auch) sollten keine
> Leiterbahnen unter sich haben.
> Datenblatt dazu: "Besides keeping all components that may contain
> ferrous materials (nickel, etc.) away from the sensor on both sides of
> the PCB, it is also recommended that there is no conducting copper
> under/near the sensor in any of the PCB layers."
>
> Ist wohl nicht zwingend notwendig, aber vielleicht fürs nächste Layout
> beachten.

Oh guter Hinweis! Das heißt die Powerleitungen vom HMC selbst hätten 
auch schon besser nicht unter dem Sensor gelegen?!

... schrieb:
> Das ist ja auch nicht der Grund für eine vierlagige Leiterplatte,
> sondern die Betriebssicherheit.

Ja, ich hätte erwähnen können, dass ich vorher schon eine Bauteilgleiche 
Platine mit anderer Anordnung und ohne Polygone erstellt habe, welche 
Ausfallsicher gearbeitet hat. Aus dieser "Erfahrung" heraus nehme ich 
an, dass die jetztige Version erstrecht Betriebssicherheit bietet...
(Layout der alten Version im Anhang, vermutlich gibt es Leute die mich 
dafür steinigen würden :) )

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.