Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Arduino Intel Galileo


von Stefan H. (stefan_h16)


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http://www.heise.de/hardware-hacks/meldung/Intels-Quark-Prozessor-ist-Arduino-kompatibel-1972093.html
http://arduino.cc/en/ArduinoCertified/IntelGalileo

Was haltet ihr von diesem neuen Board? Ein Arduinokompatibles Board mit 
Intel Soc.

Meine Meinung als Bastler:
- Die ganze Arduinokompatibilität über haufenweise externe Chips ist 
nicht gerade der Hit. Mir wäre eine Lösung al la Beaglebone lieber 
gewesen: Einfach alles was verfügbar ist auf Pinheader legen. Aber man 
wollte wohl unbedingt "Arduino" mit im Boot haben. Marketing ist alles.
- Braucht wohl mehr Strom (5V/3A) als  PI und Beaglebone.
- Wie schon bei den größeren ARMs ist Layout und Bestückung wohl nichts 
mehr für Selbstlöter.
- keine HDMI / VGA (stört mich nicht so übermäßig aber im Vergleich mit 
anderen Boards der Leistungsklasse fehlts halt)

-/+ ausgerechnet Arduino - ein rotes Tuch hier für manche :)

+ Mit der Arduinoaktion zielen die ganz klar auf den Bastlermarkt. Das 
sollte gute Preise, eine zugängliche Doku sowie freie, vielleicht sogar 
Open Source Software nach sich ziehen.
+ Viel Perepherie on Board (Ethernet, USB, Kartenleser, Flash ...)
+ insbesondere PCIe!

Wenn das große Intel ein paar Restmillionen aus irgendeinem PR Topf für 
die Subvention der Boards ausgibt, damit die zumindest unter 50€ (in der 
Preisklasse von Pi und Beaglebone black) landen, könnten die sicher Pi, 
Beagleboard und  vielleicht auch den großen Arduinos wie dem Due einiges 
an Hobbyisten Markt abnehmen.

: Bearbeitet durch User
von Frank M. (frank_m35)


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Ich frage mich wer das ernsthaft in Betracht zieht?
Der echte Arduino-Bastler, der wenig Ahnung von Elektronik hat, wird 
noch weniger über die Existenz dieses Boards bescheid wissen, geschweige 
denn einen Nutzen davon im Vergleich zu den immer noch günstigeren ARM 
Alternativen, die auch tausende von Mitsteiter haben und man sich somit 
auf viel Hilfe verlassen kann.
Der Erfahrenere, der es als Expermentierboard verwendet oder später 
einmal ein fertiges Produkt daraus machen will, wird, meiner Meinung 
nach, sicherlich kein Intel Board wählen und sich damit von einem 
einzigen Hersteller abhängig machen, bei dem der SoC selbst wohl nur 
sehr schwer einzeln erwerbbar ist, wenn bei ARM man deutlichst flexibler 
in Bezug auf Hersteller und SoC ist.

In meinen Augen Intels verzweifelter Versuch in einer weiteren ARM 
Sparte Fuß fassen zu können, was bisher bei den Smartphone/Tablet-SoCs 
noch nicht so wirklich funktioniert hat.

Auf jeden Fall schön, ein bisschen mehr Konkurrenz zu sehen, jedoch habe 
ich bei Intel, wie auch bei Microsoft, immer Bedenken in Bezug zu fairer 
Konkurrenz, da beide Unternehmen mehrmals bewiesen haben, dass sie die 
Konkurrenz mit allen möglichen Mitteln vernichten. Somit wäre ich 
ehrlich gesagt beruhigter, wenn Intel weiterhin wenig Erfolg in diesen 
Sparten hat.

von Karl H. (kbuchegg)


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Frank M. schrieb:
> Ich frage mich wer das ernsthaft in Betracht zieht?

Kommt drauf an, was es kosten wird.
Wenns preislich im Rahmen ist, würde ich in Erwägung ziehen eines zu 
kaufen um damit mal rumzuspielen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ob man das Ding auch mit komplett eigener Firmware betreiben kann?

Wie lange wird es dauern, bis da jemand ein Linux drauf portiert hat?

von Markus U. (markjus) Benutzerseite


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Ich sehe duch die Diversifizierung eher das gesamte Arduino-Ökosystem in 
Gefahr. Ein Board-übergreifendes Programmieren düfte da schwierig 
werden. Das hat man ja schon an dem ersten Arduino-Board mit dem Atmel 
ARM gesehen. Die Maintainer sind nach über einem Jahr immer noch am 
bugfixen.

von Stefan H. (stefan_h16)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Ob man das Ding auch mit komplett eigener Firmware betreiben kann?
>
> Wie lange wird es dauern, bis da jemand ein Linux drauf portiert hat?

Das schon ein kleines Linux als Firmware vorhanden ist, würde irgendwie 
sehr sinnvoll sein. Allein für USB und Ethernet. Flash und RAM sind ja 
genug da. Glaube auch das irgendwo schon gelesen zu haben. Von dem Flash 
sind ja auch 7MB schon belegt.

: Bearbeitet durch User
von GuidoL (Gast)


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zum Linux:
http://www.intel.com/support/galileo/faq.htm

Q:Can I run Linux on Intel® Galileo?
Yes. Intel® Galileo runs Linux* out of the box. It comes in two flavors; 
the default is a small Linux. If you add an SD card to your kit, you can 
add a more fully-featured Linux. Refer to the Intel® Galileo Getting 
Started Guide and Intel® Quark SoC X1000 IoT Development Kit Software 
GSG.

Q: Does Intel® Galileo come with embedded NIC/network card?
Yes, it comes with an integrated onboard NIC and the embedded Linux* on 
the board has the drivers for the NIC already.

Q: How do I set up wireless on Intel® Galileo?
Wireless is not included on the board. Intel recommends the Intel® 
Centrino N135 min-PCIe wireless module which has been pre-validated with 
the Intel® Galileo platform. Due to the size of the drivers associated 
with wireless devices, wireless capability also requires a micro-SD card 
(minimum recommended size is 4G). Follow the instructions in the Intel® 
Galileo Getting Started Guide to add our prebuilt Linux image to your SD 
card. Power-down your board, connect your SD card, and then reboot the 
board. Wireless support is now included. Refer to the Arduino* IDE Wi-Fi 
example sketch for usage from within an Arduino sketch.

von Tim  . (cpldcpu)


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Irgendwie scheint mir da der ursprüngliche Arduino-Gedanke verloren 
gegangen zu sein. Von einem effizienten System kann da nicht mehr die 
Rede sein

- Die Verbindung zum Shield erfolgt über externe Peripherie

> Default - 8 MByte Legacy SPI Flash main purpose is to store the firmware (or 
bootloader) and the latest sketch. Between 256KByte and 512KByte is dedicated for 
sketch storage. The download will happen automatically from the development PC, so 
no action is required unless there is an upgrade that is being added to the 
firmware.

- Wofür werden die übrigen 7.5 Mbyte Flash benötigt?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Tim .  schrieb:
> - Wofür werden die übrigen 7.5 Mbyte Flash benötigt?

Für das Linux, das die ... Laufzeitumgebung zur Verfügung stellt. Das 
Programm ("sketch") ist hier kein "bare-bones"-Binary, sondern setzt 
eine definierte Umgebung voraus, die so Dinge wie den Netzwerkstack, das 
Handling der USB-Schnittstellen und der SD-Karte enthält, ganz zu 
schweigen von der "BIOS"-artigen Grundinitialisierung des Gesamtsystems. 
Das Ding ist immerhin in Grundzügen ein PC (und ich wäre doch sehr 
überrascht, wenn es das A20-Gate nicht auch noch geben sollte ...).

von GuidoL (Gast)


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Tim .  schrieb:
> Irgendwie scheint mir da der ursprüngliche Arduino-Gedanke verloren
> gegangen zu sein. Von einem effizienten System kann da nicht mehr die
> Rede sein

Aber selbst arduino.cc biete ja jetzt (bzw. im "Spring 2014") Arduinos 
mit Linux Co-System an:

http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardYun
und (dann eins mit der CPU glaube des Beagleboard Black)
http://arduino.cc/en/Main/ArduinoBoardTre

Andererseits basteln sich die Leize mit dem Raspberry Pi umgekert noch 
einen Arduino an:
RASPBERRY IBOARD :: Raspberry Pi, Arduino Shield, E/A, Embedded Pi
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=133870

Somit scheint es dafuer ja auch einen Markt zu geben :-)

von GuidoL (Gast)


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GuidoL schrieb:
> die Leize

sollte natuerlich "die Leute" heissen :-(

von Stefan H. (stefan_h16)


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Bei Mouser kann man die Intel Galileo zumindest vorbestellen:
http://de.mouser.com/ProductDetail/Intel/GALILEO/?qs=%2fha2pyFaduiDmTPuRVOJoC4FOrrIL%252b1yTKtPT4H7gObokptm8E4G%2fQ%3d%3d

Der Preis liegt bei 55,20€ (+Steuern / Versand). Ein Tick zu viel wie 
ich finde um interessant zu sein. Ein Beaglebone Black gibt es dort 
schon für 36€ (+Steuern und Versand). Das BBB hat richtige GPIOs und 
ADCs (nicht lahm über I2C angebunden) und HDMI. Und Selbstbewusstsein 
genug nicht verzweifelt an Arduino Shields zu hängen :).

: Bearbeitet durch User
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