Forum: Offtopic Lüsterklemmen mit einer Schraube Normgerecht?


von Ich (Gast)


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Hallo

Ich habe in unserer Hausinstalation Lüsterklemmen mit nur einer 
Klemmschraube wo drei Leitungen eigeklemmt wurden entdeckt. Ich sehe 
soetwas etwas leichtsinnig an da eventuel nicht alle leitung gescheit 
angeklemmt sein können. Ist soetwas uberhaupt erlaubt? Und mit welchen 
Klemmen kann mann soewas gut ersetzen es ist einmal Litze mit 
Adernendhülse dabei daher scheiden die mehrpoligen Wagos schonmal aus.

: Verschoben durch Moderator
von orb (Gast)


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Das Ding mit einer Schraube nennt sich Dosenklemme und war die übliche 
Art Drähte in Abzweigdosen zu verbinden bevor es Wagoklemmen gab. 
Zugelassen sind die immernoch.
Es gibt auch Wagoklemmen für flexible Adern mit und ohne Endhülse, Serie 
222 
http://www.wago.de/produkte/produktkatalog/verbindungsklemmen/installationsklemmen/verbindungsklemmen-alle-leiterarten-serie-222/index.jsp

von Peter L. (Gast)


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Ich schrieb:
> Ich habe in unserer Hausinstalation Lüsterklemmen mit nur einer
> Klemmschraube wo drei Leitungen eigeklemmt wurden entdeckt.

Bei seidenumsponnenen Aluminiumleitern in Stahlblechrohren durchaus 
üblich, wenn diese mit Keramiklüsterklemmen verbunden wurden.

von Ich (Gast)


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Die Installation ist gerde mal 10 Jahre alt. Und die Klemme fand ich 
nachdem Frauchen es irgendwie geschaft hatte die Steckdose sammt 
Lichtschalter aus der Wand zureißen als sie über das Kabel vom 
Staubsauger stolperte.

von Peter L. (Gast)


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Ich schrieb:
> Und die Klemme fand ich
> nachdem Frauchen es irgendwie geschaft hatte die Steckdose sammt
> Lichtschalter aus der Wand zureißen als sie über das Kabel vom
> Staubsauger stolperte.

Guter Mann, aber manchmal muß man die Kette vom Schlafzimmer zur Küche 
von den elektrischen Küchenverbrauchern entwirren.
Ansonsten, wo gegeben, alle Lüsterklemmen durch (federgespannte) 
WISKA-Klemmen ersetzen.

von Peter II (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Bei seidenumsponnenen Aluminiumleitern in Stahlblechrohren durchaus
> üblich, wenn diese mit Keramiklüsterklemmen verbunden wurden.

auch jetzt noch üblich, werden sogar in Feuchtraumdosen von Spelsberg 
mitgeliefert.

sehen vermutlich so aus:

http://www.kabelscheune.de/Installieren/Dosenklemmen/Dosenklemme-Querschnitt-10qmm.html?campaign=googlebase

von Peter II (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Ansonsten, wo gegeben, alle Lüsterklemmen durch (federgespannte)
> WISKA-Klemmen ersetzen.

mit welchen Grund? Nur weil es IN ist? Im HAK ist auch keine Federklemme 
also auch schnell austauschen? In der Herddose sind auch (vermutlich) 
auch Schraubklemmen, soll er die auch gleich Austauschen?

Man manch bei so etwas mehr schaden als Nutzen. Die Verbindung ist in 
beiden Fällen gleich gut. Wenn er jetzt aber die angeschraubten drähte 
die nicht mehr Rund sind in eine Wago steckt ist das nicht wirklich der 
Bringer.

von Peter L. (Gast)


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Peter II schrieb:
> Wenn er jetzt aber die angeschraubten drähte
> die nicht mehr Rund sind in eine Wago steckt ist das nicht wirklich der
> Bringer.

Wer kann denn heute noch so schöne Ösen biegen, wie wir es vor 40 Jahren 
gemacht haben?
Er hat ausdrücklich von Unterputzverbindungen gesprochen, nicht von 
Schraubverbindungen an elektrischen Großverbrauchern, wie Herd, etc.

Die Langzeitstabilität von Schraubverbindungen ist umstritten, weil das 
Kupfer unter dem Schraubendruck nachgibt und es deshalb zu wachsenden 
Übergangswiderständen kommt. Diesen können federbelastete 
Verbindungselemte vorbeugen.

von Peter II (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Wer kann denn heute noch so schöne Ösen biegen, wie wir es vor 40 Jahren
> gemacht haben?

braucht man dafür nicht.

> Die Langzeitstabilität von Schraubverbindungen ist umstritten, weil das
> Kupfer unter dem Schraubendruck nachgibt und es deshalb zu wachsenden
> Übergangswiderständen kommt.
in der Verteilung ist eh alles geschraubt, dann kann man auch in den 
Klemmdosen schrauben. Und sie sind platzsparender. Es hat sich 
vermutlich jemand etwas dabei gedacht, dann sie machen etwas mehr 
Arbeit.

von MaWin (Gast)


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> Ist soetwas uberhaupt erlaubt?

Natürlich.

> Ich sehe soetwas etwas leichtsinnig an da eventuel
> nicht alle leitung gescheit angeklemmt sein können

Daher lässt man an Elektroinstallationen auch besser
ausgebildete Elektriker und nicht Laien wie dich.

> Wer kann denn heute noch so schöne Ösen biegen,
> wie wir es vor 40 Jahren gemacht haben?

Hoffentlich jeder.

> alle Lüsterklemmen durch (federgespannte) WISKA-Klemmen ersetzen.

Die machen eher mehr Probleme, denn der Übergang ist
doch extrem dünn und oftmals lockern sich Drähte
einfach weil man die Klemme in die Dose stopft.

von Stefan (Gast)


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Alles richtig. Außerdem gibt es keine Norm. Es gibt nur Richtlinien. 
Selbst eine Installation, die nicht den Richtlinien entspricht kann 
funktionieren und sicher sein.

Meines Wissens nach gibt es auch keine gesetzliche Pflicht, 
Elektroinstallationen ständig an die aktuellsten Erkenntnisse 
anzupassen. Mal abgesehen von ganz wenigen schlimmen Ausnahmefällen, zu 
denen Schraubklemmen aber ganz sicher nicht gehören.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter L. schrieb:

> Die Langzeitstabilität von Schraubverbindungen ist umstritten, weil das
> Kupfer unter dem Schraubendruck nachgibt und es deshalb zu wachsenden
> Übergangswiderständen kommt.

Verwechselst Du da nicht Kupfer mit Zinn? Zumindest nach 30 Jahren
konnte ich bei korrekt durchgeführten Schraubverbindungen keine
Lockerung feststellen, aber vielleicht sollten wir da ja auch
noch einige Jahrhunderte warten.
Gruss
Harald
PS: Schraubverbindungen mit verzinnten Drähten lockern sich nach
meiner Erfahrung schon nach 1...2 Jahren.

von Lutz H. (luhe)


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Peter II schrieb:
> mit welchen Grund? Nur weil es IN ist?


Mit der Zeit werden Schraubverbindungen locker, vorstellbar  durch die 
unterschiedliche Temperaturausdehnung. Eine Feder stellt sich immer 
wieder nach.

von Peter II (Gast)


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lutz h. schrieb:
> Mit der Zeit werden Schraubverbindungen locker, vorstellbar  durch die
> unterschiedliche Temperaturausdehnung. Eine Feder stellt sich immer
> wieder nach.

in der E-Installation wird immer geschraubt, wenn die ströme etwas 
größer werden. Wird wohl seinen Grund haben warum es keine Wagos für 
120mm² gibt.

Und ich musste noch nie eine Schraube in der Verteilung nachziehen weil 
sie sich gelockert hat.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

> Und ich musste noch nie eine Schraube in der Verteilung nachziehen weil
> sie sich gelockert hat.

Ich schon. :-) Wenn in einer solchen Verteilung einige Schrauben
locker, und andere fest sind, gehe ich aber davon aus, das die
lockeren Schrauben von vornherein nicht richtig festgezogen waren.
Gruss
Harald

von Ohno (Gast)


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> Außerdem gibt es keine Norm.

Glaube das nicht so leichtfertig ahnungslos!

Das Anschließen oder Verbinden von elektrischen Leitern geschieht
nur mit GENORMTEN Klemmverbindungen, das wird von VDE 0100-520,
Abschnitt 526.5 gefordert.

So müssen folgende Verbindungsmaterialien ausgewählt werden:

 - Klemmen nach
 - DIN EN 60947-7-17/-2/-3 (VDE 0611-1/-3/-6)
 - DIN VDE 0611-4
 - DIN EN 61210 (VDE 0613-6)
 - Normen der Reihe DIN EN 60998 (VDE 0613)
 - Press-u. Steckverbinder nach DIN VDE 0628


 > Es gibt nur Richtlinien.
Das mögen dann solche sein:
Löt- und Schweißverbindungen sind natürlich ausgenommen, sie müssen 
lediglich fachtechnisch korrekt ausgeführt werden.

von HildeK (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Verwechselst Du da nicht Kupfer mit Zinn? Zumindest nach 30 Jahren
> konnte ich bei korrekt durchgeführten Schraubverbindungen keine
> Lockerung feststellen, aber vielleicht sollten wir da ja auch
> noch einige Jahrhunderte warten.

Ich aber! Wie alt die Verkabelung in der betreffenden Wohnung war, weiß 
ich nicht, aber alle Schraubverbindungen in der Dose konnte man ca. eine 
halbe Umdrehung nachziehen.
Ich bevorzuge daher die Wagoklemmen!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> aber alle Schraubverbindungen in der Dose konnte man ca. eine
> halbe Umdrehung nachziehen

Na, dann wird der betreffende Elektriker gepfuscht haben.

Ich habe in meiner Wohnung Elektroinstallationsreste gefunden, die aus 
der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg stammten. Unter anderem einen noch 
verplombten Bakelit-Verteilerkasten, der den Abzweig von der 
Steigeleitung zur Wohnungsunterverteilung enthielt - und da saß jede 
Schraube so, wie sie sitzen sollte. Die Plombe war aus den 20er Jahren.

von Peter II (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
>> aber alle Schraubverbindungen in der Dose konnte man ca. eine
>> halbe Umdrehung nachziehen
>
> Na, dann wird der betreffende Elektriker gepfuscht haben.

und wenn jemand noch mehr Kraft hat, dann kann er bestimm noch eine 
halbe Umdrehung raushohlen..

Immer nach dem Motto - Nach fest kommt ab.

Die Frage ist also, ob die Drähte vorher locker waren.

von Sven P. (Gast)


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Man kann das noch weiter treiben: Die klassische 'Lüsterklemme' ist in 
Abzweigdosen gar nicht so gerne gesehen, da sie mitunter zu wenig 
Querschnitt bereitstellt.

Bei der Dosenklemme werden die Leiter unmittelbar aufeinandergepresst. 
Bei der Lüsterklemme (die mit zwei Schrauben) besteht in der Regel kein 
direkter Kontakt der Leiter zueinander, sondern dieser wird durch den 
Klemmenkörper hergestellt. Je nach Ausführung hat der dann garnicht mal 
so viel Material.

Heißt ja nicht umsonst LÜSTERklemme.

Kannst ja mal nachschauen, was z.B. bei KlöMoe-Bauteilen so an 
Anzugsmoment für Schraubklemmen gefordert sind. Ich wette, das ist noch 
nicht die Hälfte von dem, was die meisten Elektriker so anknallen...

von HildeK (Gast)


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Peter II schrieb:
> und wenn jemand noch mehr Kraft hat, dann kann er bestimm noch eine
> halbe Umdrehung raushohlen..
>
> Immer nach dem Motto - Nach fest kommt ab.

Du  darfst mir glauben, dass ich das schon im Griff habe. Ich bin auch 
nicht der Mensch, der mehr Kraft hat als andere - eher umgekehrt.
Und, ich habe noch bei keinem Elektroinstallateur einen 
Drehmomentschraubendreher gesehen - obwohl es so was geben soll :-).

> Die Frage ist also, ob die Drähte vorher locker waren.
Weiß ich nicht mehr genau - ist mehr als 20 Jahre her. Ich musste eine 
Erweiterung machen und dabei ist das mir aufgefallen. Beim Lösen gingen 
die zu leicht und daraufhin habe ich alle geprüft - mit dem 
beschriebenen Ergebnis. Imho waren sie zu locker.  Hätte es damals schon 
die Wago-Klemmen gegeben, wäre das auf jeden Fall nicht passiert.


Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Na, dann wird der betreffende Elektriker gepfuscht haben.

Kann schon sein. An anderer Stelle habe ich auch schon im 
Verteilerkasten lockere Nullleiter gesehen und bei uns im Büro ist aus 
selbem Grund mal eine Serveranlage abgeraucht. Das war aber beides Mal 
definitiv der pfuschende Elektriker!

Wenn man den Thread nochmals durchschaut, fällt schon auf, dass ich 
nicht der einzige bin, dem das begegnet ist.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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HildeK schrieb:
> Kann schon sein.

Ist mit Sicherheit so. Deine These des "fließenden Kupfers" würde 
ziemlich viele Geräte, ziemlich viele Installationen etc. vorzeitig 
ausfallen lassen.

Ja: Wago-Klemmen sind leichter zu handhaben als Lüsterklemmen, keine 
Frage.
Sofern aber ordentlich gearbeitet wird, gibt es hier keine 
Langzeitdefekte.

von Claus M. (energy)


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Bei Wago-Klemen hat der Elektriker weniger Raum etwas falsch zu 
machen... heutztage immer wichtiger!

von Helmut L. (helmi1)


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HildeK schrieb:
> Und, ich habe noch bei keinem Elektroinstallateur einen
> Drehmomentschraubendreher gesehen - obwohl es so was geben soll :-).

Beim Installateur nicht, aber in der Industrie im Schaltschrankbau 
schon. Dort werden alle Anschluesse mit dem Drehmoment kontrollierten 
Schrauber angezogen und die werden regelmaessig kontrolliert.

von Rush (Gast)


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Peter L. schrieb:
> Diesen können federbelastete
> Verbindungselemte vorbeugen.
Auch Federn werden mit der Zeit schwach. Und ich habe schon WAGO-Klemmen 
gesehen, die waren total ausgetrocknet und sind zerbröselt, weil sie 
einen
hohen Übergangswiderstand hatten und sich wunderbar aufgeheizt hatten.
Da hing eine alte WAMA dran, die noch richtig Strom gezogen hat.
Schraubklemmen (Dosenklemmen) sind einfach besser, wenn man es versteht 
damit sicher umzugehen.

von Paul Baumann (Gast)


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Rush schrob:
>Auch Federn werden mit der Zeit schwach. Und ich habe schon WAGO-Klemmen
>gesehen, die waren total ausgetrocknet und sind zerbröselt, weil sie
>einen hohen Übergangswiderstand hatten und sich wunderbar aufgeheizt hatten.

Das unterschreibe ich.

MfG Paul

von Lutz H. (luhe)


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Bemerkung:
Im Auto schließen die Federn einige tausend mal in der Minute ein Ventil 
...

: Bearbeitet durch User
von Paul Baumann (Gast)


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Lutz schrub:
>Im Auto schließen die Federn einige tausend mal in der Minute ein Ventil

Auf Hühnern und Enten gibt es auch eine Menge Federn, das hat aber auf
Feder-Klemmen in Abzweigdosen genau so viel Einfluß...
;-)
MfG Paul

von Claus M. (energy)


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Wie gut Wagos sind wird sich erst in vielen Jahrzehnten zeigen. Trotzdem 
mag ich die Dinger und sie sind sicher besser als die 
Baumarkt-Lüsterklemmen, die in Verteilerdosen mal gar nix zu suchen 
haben.

von Christian B. (cb1969)


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Ich schrieb:
>Ich sehe
> soetwas etwas leichtsinnig an da eventuel nicht alle leitung gescheit
> angeklemmt sein können.

Sagt uns das jetzt mehr über Dich oder über Schraubklemmen?

von Stefan (Gast)


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> Das Anschließen oder Verbinden von elektrischen Leitern
> geschieht nur mit GENORMTEN Klemmverbindungen,
> das wird von VDE 0100-520, Abschnitt 526.5 gefordert.

Die VDE 100 sind aber keine Normen, sondern Richtlinien. Sie beschreiben 
den aktuellen Stand der Technik. Wer sich daran hält, dem wird niemand 
grobe Fahrlässigkeit nachsagen. Andererseits gibt es kein Gesetz, dass 
direkt zur Einhaltung der VDE Richtlinien verpflichtet.

Ein bisschen Lesestoff zu dem Thema: 
http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Elektro_Rechtliche-Bestimmungen-fuer-die-Installation_153138.html

Eigentlich ging es aber um die Frage, ob Schraubklemmen Ok sind. Ich 
weiss nicht, ob sie in der aktuellen Fassung der VDE Richtlinien drin 
stehen. Aber sie standen ganz sicher vor einigen Jahren noch drin und 
waren daher damals Stand der Technik. Im Schadensfall (z.B. Brand) wird 
man den damaligen Installateur daher nicht wegen Verwendung der 
Schraubklemmen verurteilen.

Mit Schraubklemmen haben wir inzwischen seit über 150 Jahren Erfahrungen 
gemacht. Wir kennen ihr Vor- und Nachteile. Diese modernen Federklemmen 
sind noch nicht so lange erprobt. Ich erinnere mich, dass sie in der 
Anfangszeit verpönt waren, weil sie sich rasch lockerten. Inzwischen ist 
das besser geworden, aber sicher auch von der Materialqualität abhängig. 
Ein Baumarkt der Akkuschrauber für 10 Euro anbietet - kann man deren 
Klemmfedern vertrauen?

Es wird einen guten Grund geben, warum Sicherungs-Schränke und 
Herdanschlüsse immer noch mit Schraubklemmen aufgebaut sind.

von Paul M. (paul_m65)


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Claus M. schrieb:
> Trotzdem
> mag ich die Dinger und sie sind sicher besser als die
> Baumarkt-Lüsterklemmen, die in Verteilerdosen mal gar nix zu suchen
> haben.

Baumarktlüsterklemmen? Was ist das denn?
Schlecht getrollt.

von Peter II (Gast)


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Claus M. schrieb:
> Trotzdem
> mag ich die Dinger und sie sind sicher besser als die
> Baumarkt-Lüsterklemmen, die in Verteilerdosen mal gar nix zu suchen
> haben.

hat er ja zum glück auch nicht. Denn Lüsterklemmen haben 2 schrauben.

er hat (vermutlich) diese:

http://www.kabelscheune.de/Installieren/Dosenklemmen/Dosenklemme-Querschnitt-10qmm.html?campaign=googlebase

Bei denen ist die schraube wesentlich größer.

von radiostar (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Baumarktlüsterklemmen? Was ist das denn?

Also mir zumindest fällt auf, daß das Material der Lüsterklemmen immer 
dünner wird - dabei ist aber egal, ob ich die Dinger im Baumarkt besorge 
oder im Elektrofachgeschäft um die Ecke.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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radiostar schrieb:
> Also mir zumindest fällt auf, daß das Material der Lüsterklemmen immer
> dünner wird

Wenn sie aus Messing sind, ist das erklärlich - Messing wird teurer, da 
Kupfer (wesentlicher Bestandteil von Messing) teurer wird.

von MaWin (Gast)


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> Die klassische 'Lüsterklemme' ist in Abzweigdosen gar nicht so
> gerne gesehen, da sie mitunter zu wenig Querschnitt bereitstellt.

Unsinn, es gibt Lüsterklemmen in allen Querschnitten (so wie auch Wagos 
und Dosenklemmen) man muss also bloss die richtigen verwenden.

http://www.ebay.de/itm/McPower-Lusterklemmen-Sortiment-6teilig-2-5-4-5-6mm-Set-Lusterklemme-/190852492985?pt=Kabel_Zubeh%C3%B6r&hash=item2c6fb1eeb9

> Also mir zumindest fällt auf, daß das Material der Lüsterklemmen immer
> dünner wird

Mir auch, früher war es ein gefräster Metallklotz,
heute rumgebogenes Blech.

Wenn es allerdings richtig gebaut ist, federt das Blech, damit gibt man 
mit der Schraube nur die Kraft vor, mit der das rumgebördelte Blech dann 
immer die Leitungen zusammenhält.

Die Wago hat also keine Vorteile, nur Nachteile

> > ich habe schon WAGO-Klemmen gesehen, die waren total ausgetrocknet
> > und sind zerbröselt, weil sie >einen hohen Übergangswiderstand
> > hatten und sich wunderbar aufgeheizt hatten.
> Das unterschreibe ich.

Ich kenne auch weggeschmolzene.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Paul Baumann schrieb:
> Rush schrob:
>>Auch Federn werden mit der Zeit schwach. Und ich habe schon WAGO-Klemmen
>>gesehen, die waren total ausgetrocknet und sind zerbröselt, weil sie
>>einen hohen Übergangswiderstand hatten und sich wunderbar aufgeheizt hatten.
>
> Das unterschreibe ich.
>
> MfG Paul

Ich auch. Ich habe schon so viele verschmorte Wagoklemmen gesehen, als 
das die für mich in einer anständigen Installation in Frage kämen. Die 
Übergangswiderstände in den Dingern sind anscheinend unberechenbar, bzw. 
manchmal so gross, das die Teile anfangen zu heizen.

von Sven P. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Die klassische 'Lüsterklemme' ist in Abzweigdosen gar nicht so
>> gerne gesehen, da sie mitunter zu wenig Querschnitt bereitstellt.
>
> Unsinn, es gibt Lüsterklemmen in allen Querschnitten (so wie auch Wagos
> und Dosenklemmen) man muss also bloss die richtigen verwenden.
Unterstell doch nicht jedem gleich Unsinn.

Das ist nämlich ganz und garkein Unsinn. Du als erlauchter Mensch weißt, 
dass es diese Klemmen in adäquaten Querschnitten gibt. Ich weiß das 
auch. Und trotzdem fackeln regelmäßig Verteilungen ab, weil es jemand 
nicht wusste oder weil er die falsche Klemme aus dem Koffer gegriffen 
hat.

Bei konventionellen Dosenklemmen stellt sich zumindest dieses Problem 
nicht, da die Leiter unmittelbar miteinander verbunden werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

> Denn Lüsterklemmen haben 2 schrauben.

Manchmal benutze ich bewusst Lüsterklemmen (mit passendem Quer-
schnitt), wenn ich eine besonders sichere Verbindung haben will.
Ich lasse die Drähte dann so lang, das sie von beiden Schrauben
geklemmt werden und erreiche so eine wesentlich höhere Zuver-
lässigkeit.
Gruss
Harald

von Matthias S. (dachs)


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Peter II schrieb:
> in der E-Installation wird immer geschraubt, wenn die ströme etwas
> größer werden. Wird wohl seinen Grund haben warum es keine Wagos für
> 120mm² gibt.

Das haengt ganz von der Definition von "etwas groesser" ab. Bis 95mm² 
gibt es die. Dass es die nicht groesser gibt, ist m.E. der Tatsache 
geschuldet, dass man sonst beim Oeffnen die Hutschiene verbiegt oder 
abreisst, weil die Kraefte zu gross werden.

http://www.wago.de/produkte/produktkatalog/reihenklemmensysteme/hochstrom-reihenklemmen/uebersicht/index.jsp

Matthias

von Frank B. (frank501)


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Auch ich habe schon mehrere Fälle gesehen, wo WAGO-Klemmen geschmolzen 
sind. allerdings lag das bisher durchgehend daran, daß die Adern nicht 
weit genug ab isoliert waren oder das Kupfer durch unfachgemässes 
Abisolieren vorgeschädigt war.

Was ich auch schon gesehen habe sind Schraubklemmen die sich im Laufe 
der Zeit gelockert haben, sei es durch unterschiedliche Wärmeausdehnung 
oder durch weg gedrücktes Kupfer. Das allerdings eher bei größeren 
Querschnitten.
Allerdings war in den Fällen, wo Verteilungen abgebrannt waren 
durchgehend der ausführende Elektriker schuld, der die Schrauben von 
Anfang an nicht fest genug angezogen hatte. In einem Fall war die Klemme 
beim fest schrauben auch mal anscheinend übersehen worden und hing nur 
lose in der Klemme. Kontakt gab es da nur zufällig durch den Druck der 
Leitung auf das Metall der Klemme.


Dosenklemmen sind imho noch immer erlaubt, allerdings soweit ich weiß, 
nur noch die Variante die nur von einer Seite die Möglichkeit geben, 
Leitungen an zu klemmen und auf der gegenüberliegenden Seite zu sind.
Das ist glaube ich so, damit es keinen Kurzschluss geben kann, wenn man 
die Klemmen in die Dose stopft, womöglich noch mit der mechanischen 
Dosenschliesshilfe (Hammer).


Wenn es fachgerecht ausgeführt ist, sind beide Möglichkeiten, 
Federklemme und Schraubklemme geeignet um sichere Verbindungen zu 
schaffen.
Allerdings sollte nach der Installation auch auf Fehler kontrolliert 
werden.
Wenn man nach der Installation die Anlage misst, wie es eigentlich 
vorgeschrieben ist, findet man auch einige Fehler recht zuverlässig, 
aber leider eben nicht alle.


Claus M. schrieb:
> Wie gut Wagos sind wird sich erst in vielen Jahrzehnten zeigen.

Dem kann ich nur zustimmen.

Frank

von Harald W. (wilhelms)


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Frank B. schrieb:

> Wenn es fachgerecht ausgeführt ist, sind beide Möglichkeiten,
> Federklemme und Schraubklemme geeignet um sichere Verbindungen zu
> schaffen.

Ich denke, das ist ein gutes Fazit aus diesem Thread. Fehler können
immer passieren, bei beiden Klemmen. Der einzige Vorteil der
"Wagos" ist m.E., das das verdrahten damit schneller geht.
Gruss
Harald

von Helmut L. (helmi1)


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Frank B. schrieb:
> Dosenklemmen sind imho noch immer erlaubt, allerdings soweit ich weiß,
> nur noch die Variante die nur von einer Seite die Möglichkeit geben,
> Leitungen an zu klemmen und auf der gegenüberliegenden Seite zu sind.

Und wie will man da sehen ob die Klemme alle Draehte sauber gepackt hat?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:
> Frank B. schrieb:
>> Dosenklemmen sind imho noch immer erlaubt, allerdings soweit ich weiß,
>> nur noch die Variante die nur von einer Seite die Möglichkeit geben,
>> Leitungen an zu klemmen und auf der gegenüberliegenden Seite zu sind.
>
> Und wie will man da sehen ob die Klemme alle Draehte sauber gepackt hat?

Falls das keine rhetorische Frage war:
Draht reinstecken bis zum Anschlagen und dann mal kräftig dran ziehen. 
Man merkt die Federwirkung.

Falls es eine rhetorische Frage war:
Wer hat die meisten Gelder welcher Partei gezahlt?

von Helmut L. (helmi1)


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Abdul K. schrieb:
> Falls das keine rhetorische Frage war:
> Draht reinstecken bis zum Anschlagen und dann mal kräftig dran ziehen.
> Man merkt die Federwirkung.

Die Frage bezog sich auf Dosenklemmen mit einer Schraube und da gibt es 
keine Federwirkung. Und ja ich kontrolliere sowas lieber auch mal 
Optisch.

Abdul K. schrieb:
> Falls es eine rhetorische Frage war:
> Wer hat die meisten Gelder welcher Partei gezahlt?

Von mir bekommen die rein gar nix.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Falls das keine rhetorische Frage war:
>> Draht reinstecken bis zum Anschlagen und dann mal kräftig dran ziehen.
>> Man merkt die Federwirkung.
>
> Die Frage bezog sich auf Dosenklemmen mit einer Schraube und da gibt es
> keine Federwirkung. Und ja ich kontrolliere sowas lieber auch mal
> Optisch.
>

Ah ja. Naja, ich kenne kein System was wirklich sicher ist. Beim 
uralt-Schraubensystem (z.B. Steckdose) rutscht z.B. gerne der Draht 
seitlich aus. Je nach Hersteller kann man da richtig fluchen beim 
Montieren.

Und wenn da pro Jahr ein paar wenige Häuser abfackeln, sehe ich das auch 
nicht tragisch. Denn gefühlte Sicherheit ist was anderes als absolute 
Zahlen. Man muß ja bedenken wieviel Dosen und Kabelmeter in DE dauernd 
unter Last sind.
Und wie hoch dagegen andere Lebensrisiken sind.


> Abdul K. schrieb:
>> Falls es eine rhetorische Frage war:
>> Wer hat die meisten Gelder welcher Partei gezahlt?
>
> Von mir bekommen die rein gar nix.

Schön wärs. Selbst als H4er zahlt man kräftig, z.B. via Märchensteuer. 
Die Highperformer vergessen das ja gerne. Gut, das ist indirekt, aber 
Wahlerstattungsgelder sind anteilmäßig!!!

: Bearbeitet durch User
von Helmut L. (helmi1)


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Abdul K. schrieb:
> Beim
> uralt-Schraubensystem (z.B. Steckdose) rutscht z.B. gerne der Draht
> seitlich aus.

Deshalb habe ich da schon mal Oesen gebogen und die Schraube 
rausgedreht.
Soll schon Leute darueber geflucht haben. hehe

Abdul K. schrieb:
> Und wie hoch dagegen andere Lebensrisiken sind.

Auto fahren z.B.

Abdul K. schrieb:
> Schön wärs. Selbst als H4er zahlt man kräftig, z.B. via Märchensteuer.
> Die Highperformer vergessen das ja gerne. Gut, das ist indirekt, aber
> Wahlerstattungsgelder sind anteilmäßig!!!

Das ist ja gerade die Sauerei. Die sollten das aus ihrem Spendentopf 
oder "Vereinskasse" bezahlen.

von Frank B. (frank501)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Und wie will man da sehen ob die Klemme alle Draehte sauber gepackt hat?

Indem die Adern auf die passende Länge ab isoliert und bis zum Anschlag 
reingesteckt werden. Wenn noch blankes Kupfer raus guckt, ist eine Ader 
nicht weit genug drinne. Ganz einfach und fast Deppensicher.

Im Zweifelsfalle hilft der Zugtest, den man sowieso bei jeder Ader vor 
nimmt: kräftig an jeder einzelnen Ader ziehen. Wenn sie sich nicht 
heraus ziehen lässt ist sie richtig geklemmt.
Denn eine Sichtkontrolle sagt lediglich daß die Ader weit genug in der 
Klemme steckt und nichts darüber, ob sie wirklich fest ist.
Weiß eigentlich jeder Elektriker. (Die die Häuser verdrahtet haben die 
wegen verschmorten Schraubklemmen abgebrannt sind vermutlich eher 
weniger)

Frank

von Vn N. (wefwef_s)


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Frank B. schrieb:
> Indem die Adern auf die passende Länge ab isoliert und bis zum Anschlag
> reingesteckt werden. Wenn noch blankes Kupfer raus guckt, ist eine Ader
> nicht weit genug drinne. Ganz einfach und fast Deppensicher.

Die 2273 sind einfach transparent im forderen Teil, um sehen zu können, 
ob der Draht ganz drinnen ist.

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