Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Leerlaufspannung & Arbeitspunkt Transformator


von Conny G. (conny_g)


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Hi,

Frage zu folgendem Transformator:
http://www.hahn-trafo.com/deutsch/daten/3022020.htm

Leerlaufspannung 8,2V
Arbeitspunktspannung 6V / 250mA

Das bedeutet doch: die Spannung fällt kontinuierlich von 8,2V auf 6V ab 
von 0mA nach 250mA Last.

Wenn ich danach einen Low Drop-Regler wie den LM 1117 5V verwende, der 
1.2V Dropout benötigt (also 6.2V mindestens), bin ich dann "ok" mit 
diesem Trafo, wenn ich maximal 200mA benötige?

Und zwar hat die Schaltung 2 Teile:
1) Nach dem Spannungsregler sitzt eine µC-Schaltung, die über 2 
Transistoren 2 Relais ansteuert. Die µC-Schaltung benötigt 20-30mA.
2) direkt am Trafo bzw. genauer gesagt nach dem Pufferkondensator sind 
über die Transistoren die Relais angeschlossen, die 5V Nominalspannung / 
62 Ohm haben, also 80mA Strom ziehen, beide 160mA.

Die Summe aus beiden Schaltungsteilen sind also knapp 200mA, demnach 
müsste die Spannung des Trafos noch bei > 6V liegen und demnach für den 
Spannungsregler ausreichen.

Ist das zu knapp bemessen oder geht das gut und kann man so machen?

Im Prinzip könnte ich aber auch einen 3.3V-Regler verwenden, brauche in 
der µC-Schaltung nicht unbedingt 5V.

Vg,
Conny

von Rowland (Gast)


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Grundsätzlich wäre es schon knapp. ABER, es handelt sich bei den 6V bei 
250mA ja um den Effektivwert der Sinusspannung. Ergo ist die 
resultierende Gleichspannung nach der Gleichrichtschaltung ohnedies um 
Wurzel 2 größer.

von hinz (Gast)


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Rowland schrieb:
> Grundsätzlich wäre es schon knapp.

Es ist zu knapp, zumindest wenn beide Relais an sind. Wenn er den uC mit 
3,3V betreiben kann reichts sogar noch bei 230VAC -10%.

von Gerd E. (robberknight)


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Conny G. schrieb:
> Das bedeutet doch: die Spannung fällt kontinuierlich von 8,2V auf 6V ab
> von 0mA nach 250mA Last.

kontinuierlich ja, aber nicht gleichmäßig.

> Wenn ich danach einen Low Drop-Regler wie den LM 1117 5V verwende, der
> 1.2V Dropout benötigt (also 6.2V mindestens), bin ich dann "ok" mit
> diesem Trafo, wenn ich maximal 200mA benötige?

Du hast den Gleichrichter vergessen, der frisst auch noch mal grob 1,4V.

Nimm nen Trafo mit 9V Ausgang, dann hast Du Ruhe.

von Harald W. (wilhelms)


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Rowland schrieb:

> Ergo ist die
> resultierende Gleichspannung nach der Gleichrichtschaltung ohnedies um
> Wurzel 2 größer.

Schön wärs. :-(
Gruss
Harald

: Bearbeitet durch User
von Kein Name (Gast)


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Die Wurzel 2 findet sich in der 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm

-- schnipp schnipp --
Der Trafo muss auch bei 10% Netzunterspannung (0.9) nach Gleichrichtung 
(1.414) eine Spannung liefern, die die gewünschte maximale 
Ausgangsspannung um die Verluste des Spannungsreglers (2.5V drop out), 
der Gleichrichterdioden (2*1V) und dem Elko (0.8 = 80% gehalten = 20% 
Ripple) übersteigt.

Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9)
-- schnipp schnipp --

Bleibt immer noch die ursprüngliche Frage - darf man die 
Ausgangsspannung aus der Leerlaufspannung berechnen.

von Stefan (Gast)


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> darf man die Ausgangsspannung aus der Leerlaufspannung berechnen.

Geht doch nicht. Denn das Verhältnis zwischen Leerlaufspannung und 
Spannung unter Last ist keine Konstante. Sie hängt von der Bauweise des 
Transformators ab. Diese Eigenarten dieser Bauweise müssen in die 
Rechnung mit einfließen. Zum Beispiel der Innenwiderstand.

von MaWin (Gast)


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> Das bedeutet doch: die Spannung fällt kontinuierlich von 8,2V auf 6V ab
> von 0mA nach 250mA Last.

Ja, der Trafo verhält sich, als ob er immer 8.2V liefert über einen 
Innenwiderstand von 8.8 Ohm.

> Wenn ich danach einen Low Drop-Regler wie den LM 1117 5V verwende, der
> 1.2V Dropout benötigt (also 6.2V mindestens), bin ich dann "ok" mit
> diesem Trafo, wenn ich maximal 200mA benötige?

Haäh ?

Dein Trafo liefert Wechselspannung, die musst du erst gleichrichten und 
sieben.

Ausserdem nennt dein Trafo die Spannung bei 230V Netzspannung, aber die 
darf um +/110% schwanken, das tut dann auch die Ausgangsspannung des 
Trafos.

Also 6V (bei 250mA) - 10% = 5.4V, mal 1.414 wegen 
Spitzenwertgleichrichtung = 7.63V - 2 mal 1V wegen 
Gleichrichterdiodenverlust = 5.63, - 20% weil der Siebelkó von 2200uF 
normalerweise so ausgelegt wurd (man könnte auch 4700uF nehmen und -10% 
rechnen, reicht aber nicht), sind 4.5V, davon ab die 1.2V deines Reglers 
sind 3.3V und keineswegs 5V.

Der Trafo ist also TOTAL unterdimensioniert.

von Conny G. (conny_g)


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Ok, ist jetzt verstanden, danke Euch!

Nach der Formel:
Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9)

kann ich also nur mit 3.3V fahren (was ok ist) und brauche mit LD-Regler 
(1.5V):

( ( ( 3.3V + 1.5V ) / 0.8 ) + 2V ) / ( 1.414 * 0.9 ) = 6.29V 
Trafospannung.

Und das ist der Effektivwert.

Wenn ich also einen gewissen Abstand zu den 250mA habe, für die die 6V 
gelten, komme ich mit diesem Trafo bei 3.3V hin.
Zumal die Brückengleichrichter eher weniger als 2V Durchlassspannung 
haben sowie der LD-Regler eigentlich nur 1.2V braucht.

von Kein Name (Gast)


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Echte Frickler nehmen da als Dioden die SB120. Bleibt auch bei 1A 
Ripplestrom unter 0,5V.

von Helge A. (besupreme)


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Die Leistung des Trafos ist grenzwertig. Auch wenn der als 
dauerkurzschlußfest verkauft wird, man muß das nit unbedingt 
ausprobieren ;)

5V Relais direkt hinter der Gleichrichtung bekommen zuviel Spannung ab. 
Besser 9V (120 Ohm?) Relais nehmen, damit reduziert sich auch die 
Leistungsaufnahme.

Betrachtung für 9V Relais ab ca. 100 Ohm:

Mit 4 Shottkies als Brückengleichrichter gibts ca. 10V mit nur uC als 
Last. Die Spannung wird beim Einschalten eines Relais auf ca. 8V fallen. 
Das reicht immer noch für den Anzugsstrom des 2. Relais, wenn es ein 9V 
Typ ist. Glättungselko 1000uF oder mehr. Nach Einschalten beider Relais 
wird sich die Spannung am Elko bei ca. 6-7V bewegen. Das reicht, daß die 
Relais weiter halten. Und wahrscheinlich sogar für 5V mit einem echten 
LDO Regler, Beispiel 
http://www.reichelt.de/ICs-TLC-TSA-/TS-2951-CS50/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=115979&GROUPID=5480&artnr=TS+2951+CS50 
weil die funktionieren schon bei 5,5V.

von Conny G. (conny_g)


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@besupreme:
Die Relais können bis 7.5V:
http://www.hongfa.com/pro/pdf/HF115F_en.pdf

Es sollte doch die Trafospannung dann sofort etwas einbrechen.

Die Relais vor oder nach den Glättungskondensator?
Ich hätte sie jetzt nach den Glättungskondensator gepackt, die brauchen 
ja keinen Rippel von 6+ Volt bekommen.
Oder glättet die Induktivität der Relais das von selbst?

von Helge A. (besupreme)


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Der Elko glättet natürlich auch die Spannung für die Relais mit.

Max. allowable Voltage, steht drunter, ist die maximale Spannung während 
des Einschaltvorgangs. Die darf nicht die ganze Zeit an der Spule 
anliegen.

Die 9V Relais dieser Serie schalten auch schon ab 6,3V ein. Da die Spule 
der 9V Relais 200 Ohm hat, ist die Belastung nur noch halb so groß. 
Damit reicht wahrscheinlich schon ein 470uF Elko. Am Ende erzeugt deine 
Schaltung nur noch halb so viel Wärme. Das würde mir besser gefallen.

von Lexikon (Gast)


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Professor Schottky, in Zürich geboren, bitte.

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