Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik KYS Elko Qualität?


von Martin H. (martinhaag)


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Grüezi,

wir betreuen einen chinesischen Lieferanten der uns ein 
Hochspannungsnetzteil liefert. Unter Berücksichtigung der 
Ausfallwahrscheinlichekeit haben wir vor allem bei den Elkos unsere 
Bedenken. Sie kommen aus dem hause "KYS" (siehe Bild) und es steht noch 
105 Grad, RoHS, 10uF, 16V drauf.
Prompt ist nach etwa einstündigem Betrieb bei einem von zehn Prototypen 
ein Elko geplatzt. Der braune Fusel den man sieht ist vom geplatzten 
Nachbar-Elko. Wir würden den Lieferanten gerne damit konfrontieren und 
ihn anweisen hochwertigere Elkos einzusetzen. Und jetzt zu den Fragen:

Kennt jemand die "Marke" KYS und wenn ja wie sind die von der Qualität 
her? Unterste Billigmarke oder für chinesische Verhältnisse schon sehr 
edel? Welche hochwertigen "Marken" sind im Chinesischen Raum üblich und 
gut lieferbar, oder anders gesagt welche "Marke" sollen wir vorschlagen?

Vielleicht kennt sich jemand auf dem Gebiet etwas aus und kann uns ein 
paar Tipps geben. Danke im Voraus.

Freundlich Grüsse Martin

von Bürovorsteher (Gast)


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Warum lässt du die chinesischen Genossen nicht allseits bekannte 
Markenware verbauen? Zu geizig?
Jaja, wenn im Zehntelcentbereich gespart werden muss...

von Steel (Gast)


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Erstmal gucken ob es am Elko liegt oder dieser einfach außerhalb seiner 
Spezifikation betrieben wird wegen fehlerhaftem Schaltungsdesign.

von Alex W. (a20q90)


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oder er war falsch herum eingelötet...

von Steel (Gast)


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btw. ich würde auch mal die Elkotemperatur, Spannung und Stromrippel im 
Betrieb messen.

von Carsten R. (kaffeetante)


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Bürovorsteher schrieb:
> Warum lässt du die chinesischen Genossen nicht allseits bekannte
> Markenware verbauen? Zu geizig?
> Jaja, wenn im Zehntelcentbereich gespart werden muss..

Genau das will er doch. Daher die Frage. Man weiß dioch vorher nicht daß 
die Bauteile einbauen die den Specs im Bauplan nicht genügen, sollte es 
wirklich an der Qualität der Elkos liegen und nicht am Design.

Ok, böse Zungen würden jetzt sagen daß minderwertiges Material 
obligatorisch ist^^ Aber dann käme man zu nichts mehr, wenn an vorab für 
jedes einzelne Bauteil Black- und Whitelists mit herausgeben müßte.

von Martin H. (martinhaag)


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>oder er war falsch herum eingelötet...
nein
Bezüglich den tatsächlichen Belastungen während des Betriebes werde ich 
wohl noch ein paar Messungen machen, danke für den Tip.

Zum Kern der Frage zurück, kennt jemand die "Marke" KYS und kann eine 
Aussage zur Qualität der Komponenten machen? Was wären qualitativ 
hochwertige Komponenten aus dem Raum China. (Import aus dem Ausland ist 
nicht sehr beliebt bei Produzenten in China, aber natürlich nicht 
unmöglich)

Grüsse Martin

von Pete K. (pete77)


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Von deren Website http://www.kyscap.com/:
"Shenzhen Kangchengda Electronics Co., Ltd., a professional manufacturer 
of aluminum electrolytic capacitors, produces whole series of 
high/medium/low-voltage aluminum electrolytic capacitors, with an annual 
productivity of 1.2 billion."

Also wenn die so viele Bauteile auch verkaufen, dann müssen die Abnehmer 
wohl vertrauen haben, oder?

Ich würde auch mal schauen ob die 16V ausreichend sind.

: Bearbeitet durch User
von Michael_ (Gast)


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Einen Elko mit 10µ16V hab ich noch nie von allein explodieren sehen.
Mein Gefühl sagt mir, da ist etwas anderes faul.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Kannst ja mal hier etwas lesen:
https://www.google.de/search?q=%22KYS%22+capacitor&tbm=dsc

So ein Kondensator sollte in Stückzahlen nur 0,05€ kosten. Daran würde 
ich auch nicht sparen. Panasonic haben einen guten Ruf.

von Qwerty (Gast)


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Ihr könnt ja mal einige auslöten und die Kapazitäten etc. nachmessen.
Zumindest haben die eine eigene Webseite:
http://kyscapacitor.en.gongchang.com/

Im Badcaps-Forum hat jemand mal eine Tabelle mit Vergleichswerten für
Primär-Elkos gepostet:

http://www.badcaps.net/forum/showthread.php?t=19638&highlight=%22KYS+capacitor%22&page=3

http://www.badcaps.net/forum/attachment.php?attachmentid=64595&stc=1&d=1369634185

Demnach sollte man von einigen Typen (Teapo, CapXon, MK, KYS etc.) 
vermutlich besser die Finger lassen... :)

Wenn ihr nicht sparen müsst, würde ich Panasonic, Nichicon, Chemicon u.
Jamicon empfehlen, wobei Jamicon oft als der Beste der Billigen
gehandelt wird. Chinesische Elkos sind vielleicht mehr wie
Überraschungseier, man weiß nie was man bekommt...

von Martin H. (martinhaag)


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So ich hab die Einabusituation ausgemessen. Der Kondensator sieht 0-4VDC 
im Betrieb und glättet eine Signalspannung (Tiefpass). Rippel konnte ich 
mit dem KO praktisch keinen messen <10mV. Wie er in dieser 
Einbausituation so zerdeppern kann ist mir auch schleierhaft..
Seis drum, danke Qwerty ich hab mich da gleich mal registreiert und die 
Tabelle ist informativ. Danach habe ich aus Neugier zwei 220uF Elkos vom 
Typ "KYS" aus unserer Baugruppe gelötet und mit einem kalibrierten FLUKE 
die Kapazität nachgemessen einmal 220uF einmal 230uF also eigentlich 
ok..
Wir werden den Lieferanten anweisen die Schaltung betreffend diesem 
Problem noch einmal zu prüfen. Unabhängig vom Resultat werden wir 
hochwertigere Elkos fordern, diese Mehrkosten sind auf lange sicht 
sicher gut inverstiert.

Danke, für die Beteiligung und Grüsse Martin

von Michael_ (Gast)


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Untersuch doch nochmal die defekte Platine auf einen Kurzschluß hin.
Der Fehler tritt sonst vielleicht wieder auf.
Finde die eigentliche Ursache!

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