Hallo, da man nun, nach der Schrumpfung der integrierten Schaltkreise, fast nur noch SMD-Bauteile bekommt und ich diese gezwungenermaßen auch verlöten muss, (das Einlöten dieser kleinen SMD-Chips mit herkömmlichen Lötkölben finde ich schwierig, ich habe schon einige Komponenten verbratzelt :-( ), stellt sich für mich die Frage nach einer geeigneten Löststation. Die Threads dazu sind etwas älter und inzwischen hat sich ja einiges getan, gibt es, aus heutiger Sicht, noch so große Unterschiede oder kann ich jeden bekannten Markenhersteller nehmen? (Das Budget geht bei mir bis ca. 300 (+/- 50€), da ich davon ausgehe, dieses Gerät die nächsten 10 Jahren zu benutzen.) Mfg und vielen DanK! (Als Beispiel mal dieses Format, Castelated SMD http://www.quectel.com/product/prodetail.aspx?id=5 , wie, und mit welcher Lötstation könnte man sowas löten oder bräuchte man dafür einen SMD Ofen?)
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Weller WS 81, 255 Euro: https://secure.reichelt.de/?ARTICLE=42544 Für 50 Euro mehr auch mit Temperaturanzeige (WSD 81). Dafür gibt es jede Menge feine Lötspitzen, die Du sicherlich auch noch in 20 Jahren nachkaufen kannst.
Ah, danke, Weidlinger bietet anscheinend zur Zeit eine Weller WSD 81SE für 198€ an, das erscheint mir ziemlich günstig, was wäre wohl davon zu halten?
Conrad Bann schrieb: > ich habe schon einige Komponenten verbratzelt :-( Wohl weil du von Raumtemperatur ausgehend gelötet hast? Kenne das Problem. Tipp: Benutze eine Heizplatte (Preheater) o.ä. die die zu lötende Stelle von unten erst mal auf 150°C bringt. Mit zusätzlichem Flussmittel müsste es dann deutlich besser gehen. Wenn man mickrige Lötkolben (zwangsweise) dafür nimmt, ist das mit der Wärmeübertragung eben problematisch, so das man tricksen muss. Andere Anwender sehen das wahrscheinlich ganz anders, aber das sind dann auch andere Werkzeuge und anderes Know-How.
Wenn Du so ein grosses Budget hast, würde ich mir ernsthaft überlegen ob Du nicht gleich eine JBC kaufst. Grüsse, René
Rene H. schrieb: > Wenn Du so ein grosses Budget hast, würde ich mir ernsthaft überlegen ob > Du nicht gleich eine JBC kaufst. Naja, ca. 200€ für ein JBC (habe gegooglet: http://www.weidinger.eu/shop/loet-_und_entloettechnik/jbc/jbc_loet-_und_entloetgeraete/jbc_loetstationen/wl26830) sind ja auch nicht die Welt, aber 300 +/- war ja nur der Höchstpreis, wenn´s weniger für gleiche Leistung ist, nehme ich es gerne. Aber die 300€ kommen dadurch zustande, dass ich aus langer Erfahrung weiss, dass das Sparen bei Werkzeug exakt die schlechteste Sparsamkeit ist, wenn es darum geht, das Werkezeug auch über einen längeren Zeitraum einzusetzen. Denn, gerechnet auf die Lebensdauer, ob sich das nun Verschwenderisch anhört oder nicht, 100€ mehr eben völligst egal, das entspricht 10€ im Jahr (bei 10 Jahren Standzeit und bei gutem Werkezeug kann man von 10 jahren ausgehen, finde ich) oder nicht einmal 1€ pro Jahr. Habe mich eben über JBC informiert und das scheint ja wirklich das Werkzeug für den ernsthaften Praktiker zu sein, die Frage ist, ob heute im Jare 2013 und bei digitaler Auslegung, die anderen nicht schon entsprechende Alternativen haben. Bei JBC erscheint mir die Beschaffung zudem schwierig weil ich dafür erst mal bei jemanden nachfragen muss, der eine Firma hat. mfg
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Ich hab mir exakt die von dir genannte JBC bei Weidinger gekauft und das Ding ist ein Traum, problematisch ist es eben wirklich mit der Beschaffung von Nachschub. Ich hab bei Weidinger einfach mal angerufen und dann haben wir nen Termin ausgemacht, der Vertreter kam vorbei und hat mir das gute Stück mit etwas Zubehör dargelassen. Ist jetzt allerdings jedesmal ein nettes Theater, wenn ich neue Spitzen brauche, aber zumindest aus Verschleißgründen kam das bisher nie vor, die Teile halten ewig ;) Viele Grüße So lala
Hallo Conrad, Conrad Bann schrieb: > Bei JBC erscheint mir die Beschaffung > zudem schwierig weil ich dafür erst mal bei jemanden nachfragen muss, > der eine Firma hat. Da hast Du recht. Die Beschaffung ist mühsam. Bei eblk.de kannst Du alles aus dem Weidinger Katalog privat beziehen. Ein sehr angenehmer Kontakt. Er hat zwar keinen Online-Shop aber es reicht wenn Du ihm eine Mail schickst, mit dem was Du brauchst. Die Lötspitzen der JBC halten auch ewig und der Schnellwechsler ist eine super Sache. Vor allem beim SMD löten. Ich kann die Station nur empfehlen. Grüsse, René
Hallo, habe noch mal nachgelesen und finde, dass der Preis für die JBC Lötstationen sich gar nicht soo stark von den anderer Markennamen unterscheidet (Ersa, Weller, etc.), ok die billigeren Anbieter nun mal aussen vor gelassen. Was mir bei JBC gefällt ist die beheizte Lötspitze und die Möglichkeit des Wechsels der Spitzen im Betrieb. Zudem scheinen sich diese Geräte ja wohl auch lange zu halten, so dass sich eine (Mehr) Investition durchaus rechnen könnte. Wie sieht man es hier wohl mit der Fähigkeit SMD zu löten? Damit hatte ich bisher die meisten Probleme und das ist auch der Grund weswegen ich mir eine neue Lötstation suchen wollte. Und als Beschreibung bei den Lötspitzen steht, dass diese für bleifreie Lötzinne geeignet sind, was ist, wenn ich bleihaltiges Lötzinn habe? mfg und vielen Dank für die Ratschläge!
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Für Widerstände und Co reicht eine nicht zu schmale Meisselspitze. Bei IC's eine Depotspitze (und viel Flux). z.B. http://www.weidinger.eu/shop/loet-_und_entloettechnik/jbc/jbc_loet-_und_entloetspitzen/jbc_loetspitzen_c245_fuer_t245-a/wl17892 Damit klappt es super. Grüsse, René
Conrad Bann schrieb: > Wie sieht man es hier wohl mit der Fähigkeit SMD zu löten? Damit hatte > ich bisher die meisten Probleme und das ist auch der Grund weswegen ich > mir eine neue Lötstation suchen wollte. Nun, auch die beste Lötstation kann mangelnde Fähigkeiten beim hand- werklichen Können nicht kompensieren. :-) Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Nun, auch die beste Lötstation kann mangelnde Fähigkeiten beim hand- > werklichen Können nicht kompensieren. :-) > Gruss > Harald Ach so, DAS hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Weisst Du noch mehr über Lötstationen? Z.B. wie man Castellated SMT pads verlötet? Das würde hier im Thread wohl wirklich weiterhelfen... mir zumindest :-) Gruss Coliban
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Hai! Conrad Bann schrieb: > Weisst Du noch mehr über Lötstationen? Z.B. wie man > Castellated SMT pads verlötet? Geht mit normalen Loetwerkzeugen; geeignete Spitzen, Flussmittel, Entloetlitze, Pinzette usw. natuerlich vorausgesetzt. Selbst erfolgreich praktiziert. Es geht aber *außerordentlich!* beschissen. Du brauchst viel Geduld, eine sehr ruhige Hand und am besten ein Mikroskop, um Deine Loetergebnisse zu pruefen. Man kann auch normalen Kolben und Heissluft kombinieren, sofern man beides zur Verfuegung hat (also nicht gleichzeitig, sondern so vor- und anders nachloeten.) Grusz, Rainer
Hallo Rainer, Rainer Ziegenbein schrieb: > Geht mit normalen Loetwerkzeugen; geeignete Spitzen, > Flussmittel, Entloetlitze, Pinzette usw. natuerlich > vorausgesetzt. Selbst erfolgreich praktiziert. "Geeignete Spitzen", heisst das, die kleinsten Spitzen, die ich bekommen kann? Mit einem normalen Lötkolben hat man da immer 2 oder 3 Anschlüsse gleichzeitig zu fassen.... > > Es geht aber *außerordentlich!* beschissen. Du brauchst > viel Geduld, eine sehr ruhige Hand und am besten ein > Mikroskop, um Deine Loetergebnisse zu pruefen. Na toll, habe sowas befürchtet. Was für ein Mikroskop wäre da hilfreich? Ich könnte mir vorstellen, dass das nun nicht unbedingt die höchste Vergrößerung benötigt, oder? Geht auch ein USB digital Mikroskop? > > Man kann auch normalen Kolben und Heissluft kombinieren, > sofern man beides zur Verfuegung hat (also nicht > gleichzeitig, sondern so vor- und anders nachloeten.) Ok, an Deinem Beitrag sehe ich, dass sowas nicht mal schnell gemacht ist. Vielen Dank
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Hai! Conrad Bann schrieb: > "Geeignete Spitzen", heisst das, die kleinsten > Spitzen, die ich bekommen kann? Jein. Ich brauche immer mehrere Schritte mit unterschiedlichen Spitzen, durchaus auch mittelgroszen. > Mit einem normalen Lötkolben hat man da immer 2 > oder 3 Anschlüsse gleichzeitig zu fassen.... Ja. Macht aber nicht sehr viel: Ueberfluessiges Zinn mit mittelgroszer Spitze und (guter!) Entloetlitze wieder abziehen. Dann ggf. neues Flussmittel drauf, und nochmal nachloeten. >> Es geht aber *außerordentlich!* beschissen. Du brauchst >> viel Geduld, eine sehr ruhige Hand und am besten ein >> Mikroskop, um Deine Loetergebnisse zu pruefen. > > Na toll, habe sowas befürchtet. Ja, tut mir leid. > Was für ein Mikroskop wäre da hilfreich? Auf Arbeit haben wir so ein Mantis-Ding, aber das ist wohl nicht Deine Preisklasse... :^) (Meine auch nicht...) > Ich könnte mir vorstellen, dass das nun nicht unbedingt > die höchste Vergrößerung benötigt, oder? Gottes Willen - nein, Vergroeszerung wird ueberschaetzt, ganz ernsthaft. Vermutlich braucht man maximal 20fach; eher weniger. > Geht auch ein USB digital Mikroskop? Geht vielleicht, das weiss ich nicht. - Wozu ich aber ganz dringend rate: Stereo-Mikroskop. Ob das Ding dann 8fach oder 12fach vergroeszert, halte ich fuer nicht so wichtig. Das Bild muss stereo, hell und scharf sein, und der Arbeitsabstand muss grosz genug sein. Manchmal gibt es so Stereo-Fernrohrlupen, z.T. gebraucht aus russischen Bestaenden. >> Man kann auch normalen Kolben und Heissluft kombinieren, >> sofern man beides zur Verfuegung hat (also nicht >> gleichzeitig, sondern so vor- und anders nachloeten.) > > Ok, an Deinem Beitrag sehe ich, dass sowas nicht mal > schnell gemacht ist. Stimmt. Insofern hat Harald Wilhelms mit seinem Beitrag inhaltlich schon nicht ganz unrecht, auch wenn man das etwas weniger provokativ haette formulieren koennen. Loeten von solchen beschissenen Gehaeusen ist ausgesprochenes Handwerk und damit extreme Uebungssache. Fuer meinen Kollegen ist sowas Sekundensache, und der hat genau dasselbe Werkzeug zur Verfuegung wie ich - nur hat der mehrere Jahre Vorsprung, was die praktische Uebung angeht. Also: Nicht abschrecken lassen - man kann fast alles lernen. Aber viel Geduld mitbringen, und viel Uebung einplanen. Grusz, Rainer
Rainer Ziegenbein schrieb: > Stimmt. Insofern hat Harald Wilhelms mit seinem Beitrag > inhaltlich schon nicht ganz unrecht, auch wenn man das > etwas weniger provokativ haette formulieren koennen. Nun, es war eigentlich nicht provokativ gemeint. Ich selbst habe Pinabstände unter 1,27mm auch noch nicht gelötet; könnte es vermutlich auch nicht, weil meine Augen da nicht mehr mitmachen. 1,27 löte ich aber auch mit einer normalen 3mm-Lötspitze in einem Weller WTCP unter einer Leuchtlupe. Wenn dabei zwei Nachbarpins verbunden sind, löte ich einfach noch mal nach. Meist klappt das sogar ohne Entlötspitze. Es mag sein, das das Löten mit Bleifrei schwieriger ist. Ich habe es noch nicht probiert, weil ich für Hobbyzwecke da keinen Sinn drin sehe. Alte Platinen werfe ich selbstverständlich nicht in die Müll- tonne, sondern gebe sie in der Sammelstelle ab. Gruss Harald
Ok, danke @all! Ich kann also erstmal feststellen, dass die Antworten nicht unbedingt die sind, die ich hören wollte. Hören wollte ich :"Das ist nicht so schwer", "Du musst xyz machen", "mit der xyz-Lötstation wäre das kein Problem", etc... :-)))) Nein, mal im ernst, vielen Dank für die Infos. Vielleicht muss ich mich bei SMDs besser nach der Reflow-Technik bzw. einem Ofen umsehen? Geht das einfacher? Ach ja, eine Frage noch, bei JBC steht bei den Lötspitzen für den Lötkolben T245A, dass sie für bleifreies Lötzinn ist. Muss ich nun bleifreies Lötzinn nehmen oder kann ich auch verbleites Lötzinn benutzen? mfg
Conrad Bann schrieb: > Muss ich nun bleifreies Lötzinn nehmen > oder kann ich auch verbleites Lötzinn benutzen? Probleme gibts meist nur, wenn Du beises mischst. Gruss Harald
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