Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Professionelle Gehäuse


von Case (Gast)


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Hallo,

angenommen man hat ein von der elektrischen Seite recht schönes Gerät 
gebaut, aber von der mechanischen Seite möchte man von den blöden 
quaderförmigen Plastik bzw. Holzkisten weg und endlich ein Gehäuse 
haben, das wirklich individuell für genau den Anwendungszweck passt, den 
das elektrische Gerät erfüllen soll. Also ein wirklich vernünftiges 
Gehäuse, professionell und an das Gerät angepasst, genauso groß wie es 
eben notwendig ist.

Möglicherweise aus Aluminiumschalen bestehend mit ein paar 
Gewinde-Domen, um eine vernünftige Verschraubung ermöglichen zu können. 
Ein Batteriefachdeckel oder dergleichen ist möglicherweise ebenfalls 
notwendig.

Wo findet man nun die richtigen Produktionspartner, die einem die 
entsprechenden Bestandteile drehen oder ggf. fräsen können?

Als Beispiel kann man ja mal die Konstruktion eines Armbanduhrengehäuses 
annehmen. Hier käme erschwerend hinzu, dass auch noch ein Display hinter 
einer Fensterfront sitzen müsste.



Die elektrische Seite kenne ich ja nun. Bis in den tiefsten 
Hobby-Bereich können professionell geätzte Platinen und auch für den 
Privatmann erschwingliche Bestückungen genutzt werden, da kann ich mir 
nicht vorstellen, dass der Maschinenbau die Hobbyisten nicht ebenso 
beglücken würde.

: Verschoben durch User
von Thomas E. (thomase)


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Gugel mal nach "laserschneiden".

mfg.

von Frank (Gast)


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Für quasi Einzelstücke ist wohl der (professionelle) 3D-Druck die 
Technologie schlechthin. Damit sind sowohl Armbanduhrgehäuse als auch 
komplette Fahrräder kein Problem.

Und genau so wenig, wie man für das Trinken eines Glases Milch gleich 
eine Kuh kaufen muss, muss man sich auch keinen 3D-Drucker für ein par 
Prototypenn selber anschaffen - das Zauberwort heisst "Fablab" ...

Es soll auch 3D-Drucker geben, die Metallpulver verdrucken bzw. sintern 
können.

von Simon (Gast)


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Für ein Einzelstück könnte sich auch Handarbeit anbieten. Ich hab mal 
ein Gehäuse aus ABS Kunststoffplatten gebaut. Gesägt, gefeilt und mit 
Aceton kalt verschweißt.

Siehe hier 
http://www.ist-schlau.de/phpBB3/viewtopic.php?f=2&t=901&start=20
Und hier das Ergebnis: http://www.ist-schlau.de/gallery.html

Allerdings wirklich nur für Einzelstücke ohne Zeitdruck geeignet...

Simon

von MaWin (Gast)


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> Als Beispiel kann man ja mal die Konstruktion eines Armbanduhrengehäuses
> annehmen.

Einzelstück ?

Das macht dir ein Goldschmied, der bezieht zwar vielleicht das gefräste 
Gehäuse als Rohling von einem metallverarbeitenden Betrieb, aber er 
poliert es bzw. sorgt für die Oberfläche.

Bei Zubehör wie Gliederarmbändern kann er hoffentlich auf Fertigprodukte 
zurückgreifen.

Wenn nicht so sehr der Schmuckgedanke im Vordergrund steht, macht es 
auch der metallverarbeitende Berieb alleine, also rohen Edelstahl können 
die ganz ohne Hilfe des Goldschmieds genau genug anfertigen.

Bei einem Uhrengehäuse, das ich mir mal gefräst habe, hat sich das 
kleine Loch als Problem herausgestellt, in das der Steg eingreift, der 
das Uhrenarmband hält, weil die von innen gebohrt werden müssten und man 
mit normalem Werkzeug dort nicht hinkommt Ich habe dann von aussen 
durchgebohrt. Mit etwas Elan könnte man das dann von aussen noch 
zulöten. Alles andere war simpel und liesse sich mit einer Proxxon MF70 
machen, zumindest bei Messing (BFW2000 wäre bei Edelstahl wohl besser).

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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>Für quasi Einzelstücke ist wohl der (professionelle) 3D-Druck die
>Technologie schlechthin. Damit sind sowohl Armbanduhrgehäuse als auch
>komplette Fahrräder kein Problem.
Hast du schon mal so ein Teil in Händen gehabt? Die Festigkeit ist gegen 
0 gehend, nur zum anschauen geeignet.

Ich fräse viele Gehäuse aus dem Vollen. Material: 
Messing,Alu,Kunststoff.
Bei grösseren Teilen ist dann meist der Zerspanungsgrad hoch und 
entsprechend kostspielig.
Wenn du eine Zeichnung mailst, kann ich dir ein Angebot machen.

Grüsse

von Michael H. (morph1)


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Gebhard Raich schrieb:
> Hast du schon mal so ein Teil in Händen gehabt? Die Festigkeit ist gegen
0 gehend, nur zum anschauen geeignet.

Absoluter Unsinn. Es gibt mehr als ein Dutzend verschiedene Verfahren 
und grad beim lasersintern von PA gilt das überhaupt nicht. Wenn du 
allerdings Gipsdruck als professionellen 3D-Druck anerkennst, dann hast 
du vielleicht Recht ;)

Das Material hat fast die gleiche Festigkeit wie ein aus dem vollen 
gefrästes Teil.

: Bearbeitet durch User
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