Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik zukünftiger Einsatz von LeCroy-Oszis mit Win XP, keine Updates mehr für XP


von Hans (Gast)


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Ich habe vor einiger Zeit mal mit LeCroy-Oszis gearbeitet. Da war dann 
immer ein Windwos XP als Betriebssystem drauf. Per LAN hingen diese 
Geräte im Firmennetz.

In wenigen Monaten hört der Support von XP auf, es gibt dann keine 
Updates zu Sicherheitslücken mehr. Deshalb sollte man ab diesem 
Zeitpunkt nicht mehr mit XP ins Internet gehen.

Da ich nicht mehr in der Firma arbeite, weiss ich nicht, wie mit diesen 
Geräten umgegangen wird.

Was geschieht dann mit den Geräten? Können sie weiter benutzt werden?

von (prx) A. K. (prx)


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Hans schrieb:
> In wenigen Monaten hört der Support von XP auf, es gibt dann keine
> Updates zu Sicherheitslücken mehr. Deshalb sollte man ab diesem
> Zeitpunkt nicht mehr mit XP ins Internet gehen.

Ist ein Oszi wirklich ein Gerät, mit dem man ins Internet gehen sollte?

von Cyblord -. (cyblord)


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Die müssen ja nicht direkt im Firmen-LAN hängen oder? Entweder gar nicht 
ins LAN oder an einen speziell abgesicherten Port.

von Hans (Gast)


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Das Oszi muss zwingend ins LAN, weil es von Labview mit seiner 
IP-Adresse für automatisierte Messungen angesprochen wird.

LAN-Kabel rausziehen geht deswegen nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Hans schrieb:
> Das Oszi muss zwingend ins LAN, weil es von Labview mit seiner
> IP-Adresse für automatisierte Messungen angesprochen wird.
>
> LAN-Kabel rausziehen geht deswegen nicht.

Na denn. Ne ordentliche IT kann das entsprechend dicht machen, vor allem 
sollten da alle Ports die nicht von Labview genutzt werden, gesperrt 
werden. Dann kann nicht mehr viel passieren.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Billiglösung: 20€ Plasktikrouter nehmen, das Skop und alles was damit 
reden muss ans NAT-Netz des Plastikrouters anschließen und mit der 
Firewall des Routers nur den Arbeits-PC Verbindungen nach außen aufbauen 
lassen. Eigentlich sollte man so mit seinem gesamten Messgeräte-Zoo 
verfahren, nicht dass jemand vom anderen Ende des Büros (versehentlich) 
mit dem eigenen Messgerät spricht.

von c-hater (Gast)


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Hans schrieb:

> Was geschieht dann mit den Geräten? Können sie weiter benutzt werden?

Natürlich.

Zum einen haben Oszis im Internet sowieso nix zu suchen (wenn man sie 
remote benutzen will oder muß, macht man das über ein VPN) und zum 
anderen wird mit abnehmender Verbreitung von WindowsXP im Laufe der 
nächsten Jahre auch das Gefährdungspotential sinken.

Das wird dann irgendwann so sein, wie es heute z.B. bei Windows98 ist. 
Das ist als DOS-Abkömmling schon vom Design her komplett unsicher, aber 
man kann damit heute trotzdem (fast) gefahrlos online gehen, weil die 
Malware einfach nicht mehr darauf ausgelegt ist, dieses System 
anzugreifen.
In aller Regel bemerkt man einen versuchten Angriff nicht einmal, im 
schlimmsten Fall endet er in einem Bluescreen oder einem hängenden 
System und nach einem Reboot ist wieder alles OK.

Tja, auch Malware braucht eine gewisse Infrastruktur, um so zu 
funktionieren, wie die Verfasser es beabsichtigt haben, da gibt es keine 
Unterschiede zu normaler Software...

von ><((((º>, war lecker (Gast)


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Selbstverständlich darf man ein Oszi mit abgelaufenem WinXP nicht weiter 
verwenden werden, es muss entsorgt werden. Falls Sie noch Fragen dazu 
haben sollten, können Sie mich selbstverstänlich kontaktieren, ich 
übernehme die kostenlose Entsorgung aller Geräte.

von Martin J. (bluematrix) Benutzerseite


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><((((º>, war lecker schrieb:
> Selbstverständlich darf man ein Oszi mit abgelaufenem WinXP nicht weiter
> verwenden werden, es muss entsorgt werden. Falls Sie noch Fragen dazu
> haben sollten, können Sie mich selbstverstänlich kontaktieren, ich
> übernehme die kostenlose Entsorgung aller Geräte.

ich auch :-)

von Laborhausmeister (Gast)


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Wirklich unangenehm ist die Gefahr, daß ungeschützt erreichbare Scopes 
dauerhaft unbrauchbar gemacht werden.

Beispielsweise falls jemand Zugriff auf die gecryptete Containerdatei 
erhält, die z.T. zahlreiche bereits in der Standard-Firmware vorhande 
Hard- und Software-Funktionen mit (*) maßgescheidert zur Seriennummer 
der Geräte passende Lizenzschlüsseln freischaltet.

Anstrengungen von von Hackern, deren zusatzkostenpflichtige 
Funktionalität zu erschleichen sind seitens LeCroy (bei anderen mag/wird 
das ähnlich sein) so verhasst, daß bestimmte Teile der Geräte dagegen 
geschützt sind.

So werden bspw. auf den Aquisitions-Platinen der Geräte unverzichtbare 
Betriebsparameter in nichtflüchtigen Speichern zerstört, falls der 
Crypto-Container ungültige Daten enthält. Zur Reparatur ist eine neue 
Grundkalibrierung der Board erforderlich, was ohne einen für das 
jeweilige Board spezialisierten Maßplatz unmöglich ist. Falls LeCroy das 
vornimmt, kostet das mehr als die kleinsten Scopes des selben 
Herstellers.


(*) In der Summe durchaus zu Preisen, die mit den Grundpreisen für die 
Hardware konkurieren können..

von W.S. (Gast)


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Ach, laßt mal, die Oszis von Agilent hatten früher auch Windows98 und 
dann später WindowsXP drauf. Sowas scheint verbreitet zu sein - gerade 
bei den teureren Geräteklassen.

Ich finde das schon ein bissel bescheuert. Wenn diese Hersteller 
wenigstens ein WindowsCE genommen hätten, was im Gerät im ROM steht und 
nur per Lötkolben gehackt werden kann...

W.S.

von Christian R. (supachris)


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Wir hatten die XP WaveRunner auch anfangs im Firmennetz. Aber durch die 
dann fälligen Updates wurden die so langsam, dass man nicht mehr 
gescheit messen konnte. Wir haben dann auf allen das Ausliefer-Image 
wieder eingespielt und betreiben die lieber ungepatcht isoliert vom 
Firmennetz. Werden dann per 2. Netzwerkkarte an den Steuerrechner 
angehängt.
Bei meinem Wave Pro 7Zi mit Vista x64 ist das besser, der ist durch das 
SP2 sogar schneller geworden. Aber da spiele ich die Updates auch nur 
über einen WLAN Stick ein, da hängt der nur temporär am vom Firmen-Netz 
isoliertem WLAN.

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