Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik AVR+FET: Schaltung von 5V auf 3,3V umstellen


von Joachim S. (mithotyn)


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Guten Morgen zusammen!

Ich hab hier eine kleine Schaltung, die mittels Attiny2313A und einem 
FET IRLU024 eine Modellbau-Glühbirne (12V) per PWM dimmen soll.

Die Schaltung ist für 5V konzipiert, so dass der FET (Logic-Level) auch 
sauber durchschaltet.

Nun möchte ich diese Schaltung per RS232 von einem Raspberry PI steuern. 
Dieser hat bekanntlich ja nur 3,3V Pegel an den IO-Ports.

Ich hab nun überlegt, bevor ich "umständlich" einen Pegelkonverter in 
die Leitungen bau, ob ich die AVR+FET Schaltung nicht einfach ebenfalls 
mit 3,3V betreibe.

Die einzige Frage ist, ob der FET das mitmacht. Hier bin ich technisch 
nicht ganz so fit, deswegen die Rückfrage an die Experten hier:

Also der FET hat bei VGS=5V ein RDS=0,1Ohm und kann ID=14A schalten. 
Wenn ich VGS jetzt auf 3,3V senke, dann ist laut Datenblatt bei VDS=12V 
noch ein Strom von 4A möglich (bedingt durch den steigenden Widerstand 
RDS).

Da meine Verbraucher max. 2A haben, sollte das also erstmal machbar 
sein. RDS weiß ich leider nicht wie ich den für 3,3V berechne/ablese, 
aber ich schätze mal es sind so 0,2Ohm. Macht bei 2A einen 
Spannungsabfall von 0,4V am FET (im schlechtesten Fall).

Die sollten bei den Glühbirnchen nicht erheblich ins Gewicht fallen 
hoffe ich (müsste ich mal testen).

Hat die PWM da noch irgendwie Einfluss drau?

Danke und Gruß
Joachim

von Cyblord -. (cyblord)


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Ja das geht.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Glühbirnchen

Sind das wirklich Glühbirnchen? Wenn ja: stimmt dann der Strom?
Denn im Kaltzustand (Birnchen stark gedimmt, wenige % PWM) ist Strom 
wesentlich höher als der Betriebsstrom bei 100% PWM.

Gruß Dietrich

von Joachim S. (mithotyn)


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@Dietrich

Ja es sind wirklich Lämpchen. Pro Lämpchen gehe ich von 50mA 
Stromverbrauch aus. 2A sind daher nur für den Fall, dass 
Verdrahtungstechnisch (ist vorgegeben) mehrere Lämpchen parallel 
geschaltet sind. Aber selbst in diesem Fall sind das max. 20 Lämpchen, 
also 1,0A Strom bei 100% PWM.

Ich möchte allerdings ne gewisse Reserve haben und es gibt auch 
Verbraucher die ohne PWM einfach EIN/AUS geschaltet werden, die keine 
Lämpchen sind und ggf. höhere Ströme haben. Deswegen die "großen" FET.

Wie wirkt sich denn das PWM Verhältnis auf den Strom aus? Nach was 
müsste ich da googeln? Dann kann man das ja mal exemplarisch für 5% PWM 
durchrechnen (die PWM ist in 20 Stufen regelbar).

Gruß Joachim

von Stefan (Gast)


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Der Widerstand RDSon hängt IMHO haupsächlich von der Temperatur ab 
(steigt bei steigender Temperatur), nicht von der Gate-Source Spannung.

Referenz: https://www.fairchildsemi.com/an/AN/AN-9010.pdf‎ Kapitel 5.3

von hinz (Gast)


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Stefan schrieb:
> Der Widerstand RDSon hängt IMHO haupsächlich von der Temperatur ab
> (steigt bei steigender Temperatur), nicht von der Gate-Source Spannung.

Nein.


> Referenz: https://www.fairchildsemi.com/an/AN/AN-9010.pdf‎ Kapitel 5.3

Das steht da auch nicht so.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Wie wirkt sich denn das PWM Verhältnis auf den Strom aus?

Der Strom ist bei konstanter Last unabhängig vom PWM-Verhältniss, nur 
der Mittelwert ändert sich.
Aber leider ist eine Glühbirne keine konstante Last. Im Kaltzustand 
kann der Strom durchaus der 10fachen Wert des Nennstroms sein.
Wie groß der Strom jetzt bei 5% PWM ist hängt davon ab, welche 
Temperatur der Glühfaden in diesen Fall hat. Das zu rechnen ist 
vielleicht etwas schwierig. Am einfachsten wäre es daher den Strom mit 
Shunt und Oszi zu messen.
Aus Sicht des FETs fließt bei 5% PWM der höhere Strom zwar nur 1/20 der 
Zeit, aber die Verlustleistung im FET steigt quadratisch mit dem Strom 
(P = Uds * I = Rds * I²). Die mittlere Verlustleistung entscheidet nun 
darüber, ob der FET das aushält. Das könnte man, wenn der Strom bekannt 
ist, ausrechnen und sehen, ob die Verlustleistung beim Dimmen größer 
wird als bei 100% PWM und Nennstrom.

Gruß Dietrich

von hinz (Gast)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Ich hab hier eine kleine Schaltung, die mittels Attiny2313A und einem
> FET IRLU024 eine Modellbau-Glühbirne (12V) per PWM dimmen soll.
>
> Die Schaltung ist für 5V konzipiert, so dass der FET (Logic-Level) auch
> sauber durchschaltet.
>
> Nun möchte ich diese Schaltung per RS232 von einem Raspberry PI steuern.
> Dieser hat bekanntlich ja nur 3,3V Pegel an den IO-Ports.

Nimm einen IRFU3708.

von Joachim S. (mithotyn)


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@Dietrich

Im Datenblatt steht, dass das Teil max. 42W (bei 25°) abkann.
10A Last und 0.2Ohm macht 20W. Also auch da sollte genug Reserve sein.
Ich hab eigentlich bei allen Werten immer großzügig nach oben gerundet. 
Ich gehe nicht davon aus, dass ich pro FET mal 10A schalten muss. Ich 
teste das aber in der Tat mal aus, was so ein Lämpchen bei 5% PWM an 
Strom verbraucht. Das sollte ja dann der obere Richtwert sein.

@Hinz

Klingt von den Werten her deutlich passender mit noch mehr Reserve. Aber 
wo bekomm ich den? Vor allem in dieser Bauform (IPAK TO-251)? Die 
üblichen Verdächtigen haben den nicht. Nichtmal Digikey.

Gruß Joachim

von hinz (Gast)


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Joachim Schmidt schrieb:
> Klingt von den Werten her deutlich passender mit noch mehr Reserve. Aber
> wo bekomm ich den? Vor allem in dieser Bauform (IPAK TO-251)? Die
> üblichen Verdächtigen haben den nicht. Nichtmal Digikey.

TO-220 kriegst du nicht rein? Da gäbs den Bruder IRF3708.

von Joachim S. (mithotyn)


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TO-220 wollte ich vermeiden, SMD übrigens auch. Aber TO-220 ginge im 
Notfall auch.

Gruß

von hinz (Gast)


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Joachim Schmidt schrieb:
> TO-220 wollte ich vermeiden, SMD übrigens auch.

LLL-MOSFETs gibts halt fast nur in SMD.


> Aber TO-220 ginge im Notfall auch.

Dann nimm doch den IRF3708.

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