Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Spindelmutter gießen


von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Ich plane jetzt schon längere Zeit meine 1. kleine CNC Anlage.. gedacht 
als 3d-printer und Fräse für kleine, grobe Testlayouts bzw 
Frontplatten,...

Nachdem Wagen und Schienen als old-new-stock recht günstig sind hab ich 
mich entschieden möglichst alles off-the-shelf zu kaufen.

Der eigentlich Knackpunkt ist für mich gerade der Übergang von der 
Spindelmutter auf die zu bewegende Plattform.

Meine Idee wäre nun alles zu montieren und dann dieses Teil einfach 
abzugießen.

Meiner Recherche nach scheint Epoxy mit Bronzepulver als Füllstoff 
passend zu sein. Die Spindel sollte mit Teflonband oder dickeren 
Wachsschichten versehen werden damit da nix anklebt... Klingt irgendwie 
logisch... dünnes Teflonband hat 0,075mm also einmal rundherum macht 
0,15mm.
Bei 1% Schwund wird die TR12 Mutter dann 0.12mm kleiner sollte also nach 
dem Entfernen des Teflonbandes eigentlich ziemlich gut passen.

Zur Wachsmethode hab ich eignetlich nur den Hinweis gefunden 5-10 
Schichten aufzubringen.

Nachdem Wagenoberkante bis Schienenunterkante 4cm sind und die 
Wellenmitte bei 3cm liegt, hätte ich bei TR12x6 4mm Epoxy rund um die 
Welle.

Links und rechts würde ich 2 distanzmuttern mitgießen und der Gießkanal 
wäre dann noch ein Art Zapfen der die kräfte aufnehmen kann. Damit wärs 
schlussendlich wieder zerlegbar.

Ist so ein Vorhaben machbar? Irgendwie klingt das zu gut um war zu 
sein...

Gruß,
    Hans

: Bearbeitet durch User
von Reinhard Kern (Gast)


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Hans Wilhelm schrieb:
> Ist so ein Vorhaben machbar? Irgendwie klingt das zu gut um war zu
> sein...

Ja, tut es. Eine Mutter, egal zu welchem Zweck, ist in keinem Fall der 
Abguss des Gewindes. Das wird mangels Toleranzen niemals funktionieren. 
Das sieht man schon daran, dass ein Gewindebohrer eben nicht dieselben 
Masse hat wie die Schraube, auch wenn die Unterschiede gering sind und 
mit deinen Mitteln möglicherweise nicht messbar. Ausserdem kommt für 
einen CNC-Antrieb nur Stahl in Frage, und zwar gehärtet. Eine 
Kunststoffmutter läuft, wenn man sie überhaupt bewegen kann, bestenfalls 
Tage.

BTW Gewindestangen und Muttern sind sowieso zweitklassige Lösungen, 
üblich sind Kugelumlaufspindeln.

Gruss Reinhard

von FloF (Gast)


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>Ausserdem kommt für
>einen CNC-Antrieb nur Stahl in Frage, und zwar gehärtet. Eine
>Kunststoffmutter läuft, wenn man sie überhaupt bewegen kann, bestenfalls >Tage.

Mitnichten. Es gibt entsprechende Kunststoffe (Nylatron = Polyamid mit 
Molybdensulfat angereichert, oder ZX-100K), und Rotguss ist auch nicht 
gerade selten.

von MaWin (Gast)


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> der Übergang von der Spindelmutter auf die zu bewegende Plattform

Du hast also eine Spindelmutter.
Die wird nicht ohne Grund nachstellbar sein.
Und die musst du nun an einer Platte befestigen.

Was spricht gegen ein dickeres Metallstück (oder dünneren Winkel) das an 
die Platte geschraubt wird mit einem Loch drin, in das die Spindelmutter 
passt ?

Eine um die Trapezspindel gegossene Kunststoffmutter kann man doch nicht 
nachstellen.

Das Teflonband wird übrigens Falten werfen.

So machen es Profis: Siehe Bedienungsanleitung
https://www.wabeco-remscheid.de/index.php?cat=c12020_F1210.html&XTCsid=70ec3f660d1aa0f466142d6548b5f0a4&showCategories
Abschnitt 18.1 Teile 4,5,6.

von maschbauer (Gast)


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> Ja, tut es. Eine Mutter, egal zu welchem Zweck, ist in keinem Fall der
> Abguss des Gewindes. Das wird mangels Toleranzen niemals funktionieren.
> Das sieht man schon daran, dass ein Gewindebohrer eben nicht dieselben
> Masse hat wie die Schraube, auch wenn die Unterschiede gering sind und
> mit deinen Mitteln möglicherweise nicht messbar.

dieses Gewindespiel hast du bei metrischen Gewinden  um 
Fertigungstoleranzen auszugleichen. Das ist hier nicht notwendig. genau 
so wenig wie beispielsweise bei Gewinde Furchenden schrauben. Die haben 
auch kein Gewindespiel.
Aber ich bezweifele die Rechnung mit dem schrumpfen. Da es ja ein hohler 
Zylinder ist, beziehen sich die 1%  auf den Umfang.
spielfrei wird es nur, da muss ich MaWin leider recht geben, wenn du das 
ganze einstellbar machst.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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hmmm also wird's auf probieren rauslaufen...

Einstellbar machen sollte einfach sein...gewinde aufschneiden und 
fertig?!

Das schöne wär halt, dass ich mir keine/wenige gedanken über 
fluchtungsfehler machen müsste...

Anscheindend werden öfter drehbänke so repariert... moglice wäre so ein 
teflon-epoxy zeugs...

73

von heinz (Gast)


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Moglice wird eher zum abgiessen (statisch) verwendet. Sprich Du hast 
eine Spindelmutter aus Metall, bringst die in ein Gehäuse mit z.B. 2mm 
Luft und spritzt diese mit Moglice aus.

Da gibts auch Sorten die sich als Gleitbeläge eignen. Aber als Gewinde 
würde ich das nicht verwenden weil da hohe Scherkräfte auftreten.

von Strabe (Gast)


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von Bernd F. (metallfunk)


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Das lohnt niemals den Aufwand.

Es gibt immer passende Muttern.
Wenn nicht, gibt es passende Gewindeschneider.

Da könnte man natürlich Mehrstoffbronze nehmen und
hätte eine dauerhafte Lösung.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Strabe schrieb:
> http://www.dold-mechatronik.de/Trapezgewindemutter...

Die ist zweigängig. Aber alle Trapezgewindemuttern Rotguss von dem 
Händler scheinen nicht einstellbar zu sein. Wozu kann man die gebrauchen 
mit dem Spiel?

von Strabe (Gast)


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Eigängige sollte es auch geben. Das Spiel kann man eliminieren, wenn man 
2 nimmt und gegeneinander verspannt

von Strabe (Gast)


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Hab mal auf Youtube gesehen, wie sich jemand aus einer Trapezspindel 
einen Gewindebohrer gemacht hat und damit anschließend eine Mutter 
angefertigt hat.
Finde es leider nicht mehr. War auf englisch... Schien aber nicht 
schwer, ne Flex reicht...

von Strabe (Gast)


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von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Die Methode kenn ich auch. Werde beides Probieren.

Bei meinen Kräften sollte eine Kunststoffmutter ewig halten.

Ich verwende TR12x6... also war die 2 gängige Mutter schon richtig!

Danke übrigends für den Link.. bei EBay kosten die Muttern alle 
wesentlich mehr... von Stahlmuttern wird ja abgeraten wegen dem Abrieb.. 
aber bei meinen Arbeitsstunden/Jahr sollte das trotzem mich überleben ;)

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von Kein Name (Gast)


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Wenn du immer noch gießen möchtest  - hier eine einfache Idee für eine 
spielfreie Kunststoffmutter.
http://www.mixware.de/ws22.html

von Fred S. (kogitsune)


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Alternativ kannst Du auch einen Kunststoff nehmen und mit Hilfe Deiner 
Trapezgewindespindel und Hitze ein Abbild formen:
http://bbs.homeshopmachinist.net/threads/43645-Making-Acetal-leadscrew-nuts-the-easy-way
und
http://www.cerebralmeltdown.com/cncstuff/nut/index.htm (

: Bearbeitet durch User
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