Hallo, ich habe mich schon immer gefragt, wie das bei längeren, unterirdisch verlegten Stromleitungen (Zwischen den Ortschaften, "normale" Erdleitung, 20kV(?)), sagen wir mal so 10 Kilometer machen. Da ist der der kapazitive "Anteil" der Leitung doch sehr hoch, treten hier nicht enorme Blindleistungen nur wegen des Kabels auf?
Ja, hier treten Blindleistungen wegen den Kabeln auf. Das ist u.a. auch einer der Gründe warum Erdkabel nur ungern verwendet werden. Bei Überlandleitungen kommt es übrigens zu einem induktiven Innenwiderstand. Hier geht man sogar so weit, das bei längeren Leitungen die Adern L1,L2,L3 getauscht werden, damit sich der Innenwiderstand symmetrischer wird.
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Das kann sein, dass ich das sogar schon einmal gesehen habe! An einem größeren Überlandmasten waren an einem Masten zusätzliche Isolatoren und Brücken, die die Leitungen kreuzförmig getauscht haben.
Bei den passenden Frequenzen nehme ich so etwa 10 bis 300 Zentimeter Koaxkabel als Kondensator, geht sehr gut, wenn man das passende Kabel gewählt hat.
Deswegen ist ja auch die so oft "grün" geforderte Verbuddelung der Trassen technisch gar nicht möglich. Aber das stört die Prinzip-Ökos ja nicht unbedingt....
Bei einem N2XMY 20-KV-Kabel ist die Blindleistung ca 30 kVar (dreißig) pro km. Ich habe mir das vo 50 Jahren so gemerkt: 10 km 3x20 Kv sind ca. 1 MVar je nach Kabelisolation.
H.Joachim Seifert schrieb: > Deswegen ist ja auch die so oft "grün" geforderte Verbuddelung der > Trassen technisch gar nicht möglich. Wird in Großstädten trotzdem gemacht. Hier liegt einiges an 110 kV unter der Erde durch die Stadt. Finku schrieb: > Bei einem N2XMY 20-KV-Kabel ist die Blindleistung ca 30 kVar (dreißig) > pro km. Da das Netz ansonsten eher einen induktiven Lastüberschuss hat (durch Trafos, Motoren etc.), kompensiert sich das nicht zumindest teilweise?
Die Betriebskapazität Cb eines DS-Kabels setzt sich aus Cg (Leiter-Leiter) und Ce (Leiter-Erde) zusammen, nach einigen Dutzend km ist "Ende Gelände". Daher wird für manche Offshore Windparks eine Gleichstromübertragung angewendet (trotz des Aufwands auf See).
>kompensiert sich das nicht zumindest teilweise?
Ja, aber was ist wenn alle ind. Lasten abgeschaltet sind?
Eine Kompensation des ==> kapazitiven Erdschlusstromes durch eine Spule
zwischen Netzsternpunkt und Erde nutzt man, um bei einem einpoligen
Erdschluss das Netz weiter betreiben zu können (Wirkstrom ist klein,
Libo löscht einfacher (von alleine).
Finku schrieb: > Bei einem N2XMY 20-KV-Kabel ist die Blindleistung ca 30 kVar (dreißig) > pro km. > Ich habe mir das vo 50 Jahren so gemerkt: > 10 km 3x20 Kv sind ca. 1 MVar je nach Kabelisolation. Kannst du das mal in SI-Einheiten übersetzen? Da stehen einem die Haare zu berge - und das nicht von der Spannung ...
Wolfgang schrieb: > Finku schrieb: >> Bei einem N2XMY 20-KV-Kabel ist die Blindleistung ca 30 kVar (dreißig) >> pro km. >> Ich habe mir das vo 50 Jahren so gemerkt: >> 10 km 3x20 Kv sind ca. 1 MVar je nach Kabelisolation. > > Kannst du das mal in SI-Einheiten übersetzen? > Da stehen einem die Haare zu berge - und das nicht von der Spannung ... Das sind doch die absolut übliche Einheiten?! km, kV und kVar. Oder willstes jetzt ernstlich in kg*m²/A/s³ haben?
Was die Kapazität des Kabels anrichten kann, zeigt die 380-kV-Transversale Berlin. Blindleistung von 110 MVar, und das auf 11,5km Länge. http://de.wikipedia.org/wiki/380-kV-Transversale_Berlin
Basti schrieb: > Was die Kapazität des Kabels anrichten kann, zeigt die > 380-kV-Transversale Berlin. Blindleistung von 110 MVar, und das auf > 11,5km Länge. > > http://de.wikipedia.org/wiki/380-kV-Transversale_Berlin Interessant wird es, wenn man in Berlin auch für den Netzrückkauf stimmt und Öko-Experten meinen, so etwas für die Energiewende optimieren zu müssen!
Hallo, wenn es aber Erdkabel sein muß : Ab welchen Streckenlängen (20KV Erdkabel) würde es sich bei der aktuellen Umrichtertechnik (finanziell) lohnen den Wechselstrom erstmal gleich zu richten und erst am letzten Transformator vor den Endverbraucher wieder in Wechselstrom zu wandeln ? Halb Wissend
Sven P. schrieb: > Wolfgang schrieb: >> Finku schrieb: >>> Bei einem N2XMY 20-KV-Kabel ist die Blindleistung ca 30 kVar (dreißig) >>> pro km. >>> Ich habe mir das vo 50 Jahren so gemerkt: >>> 10 km 3x20 Kv sind ca. 1 MVar je nach Kabelisolation. >> >> Kannst du das mal in SI-Einheiten übersetzen? >> Da stehen einem die Haare zu berge - und das nicht von der Spannung ... > > Das sind doch die absolut übliche Einheiten?! km, kV und kVar. > Oder willstes jetzt ernstlich in kg*m²/A/s³ haben? Ich denke, er war durch das "Var" verwirrt. Das benutzt heut zu Tage eigentlich keiner mehr. Entweder VA oder W. Aus dem Kontext ergibt sich dann, ob man von Wirk- oder Blindleistung spricht. :-)
@ Halb Wissend (Gast) >Ab welchen Streckenlängen (20KV Erdkabel) würde es sich bei der >aktuellen Umrichtertechnik (finanziell) lohnen den Wechselstrom erstmal >gleich zu richten und erst am letzten Transformator vor den >Endverbraucher wieder in Wechselstrom zu wandeln ? Derartige HGÜ Systeme werden nur bei sehr hohen Spannungen als Punkt zu Punkt Verbindung genutzt, vernetzte Verteilersystem im Mittelspannungsbereich gibt es AFAIK nicht wirklich.
Gaillard schrob: >Ich denke, er war durch das "Var" verwirrt. Das benutzt heut zu Tage >eigentlich keiner mehr. Dann gehe mal zu einer x-beliebigen Trafostation, bei der die Tür offensteht und frage mal die dort drin Herumfuhrwerkenden. Die werden sehr reaktiv reagieren. ;-) MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Gaillard schrob: >>Ich denke, er war durch das "Var" verwirrt. Das benutzt heut zu Tage >>eigentlich keiner mehr. > > Dann gehe mal zu einer x-beliebigen Trafostation, bei der die Tür > offensteht und frage mal die dort drin Herumfuhrwerkenden. Die > werden sehr reaktiv reagieren. > ;-) > MfG Paul Ich war tatsächlich schon einmal bei einer Besichtigung dort und dabei haben sie Blindleistung auch in Watt angegeben. Warum sollte man für ein und die selbe physikalische Größe (elektrische Leistung) auch zwei Einheiten mit einem Umrechnungsfaktor von 1 haben. Das macht ja keinen Sinn.
Gaillard schrieb: > Ich war tatsächlich schon einmal bei einer Besichtigung dort und dabei > haben sie Blindleistung auch in Watt angegeben. Was falsch ist. Die Einheit fuer die Blindleistung ist das Var. Und das ist eine gesetzliche Einheit. http://de.wikipedia.org/wiki/Var_%28Einheit%29
Helmut Lenzen schrieb: > Gaillard schrieb: >> Ich war tatsächlich schon einmal bei einer Besichtigung dort und dabei >> haben sie Blindleistung auch in Watt angegeben. > > Was falsch ist. Die Einheit fuer die Blindleistung ist das Var. > Und das ist eine gesetzliche Einheit. > > http://de.wikipedia.org/wiki/Var_%28Einheit%29 Wow, "gesetzliche Einheit"! Meinste nur weil das vom Gesetz vorgeschrieben ist, ist das auch gleich richtig so? Unsinn! Schau dir einfach mal ein paar Grundlagenvorlesungen in Physik an, dann wirst du feststellen, dass elektrische Leistung in VA bzw. W gemessen wird. Völlig irrelevant, ob Wirk-, Blind- oder sonstwas für Leistung. Wenn son paar Elektro-Heinis meinen da eine Extrawurst haben zu müssen ist mir das doch Schnuppe. Meine Güte!
Füsicka enthalten die Buchstabenfolge "SICK". Die meisten sind es nicht, Du schon. Theoretiker, laßt die Finger von unserem Geschäft. Wir machen Euch Licht, und nur das nennen wir Watt. Wenns dabei noch ein bischen Blind enthält, nennen Wir es VA. Und wenns kein Licht macht, nennen Wir es VAr. Also, Schuster bleibe bei Deinen Leisten und laß uns in Ruhe. Danke!
> Bei Überlandleitungen kommt es übrigens zu einem induktiven > Innenwiderstand. Erst oberhalb der sog. "natürlichen Leistung". Darunter verhält sich die Leitung kapazitiv. (Diese "natürliche Leistung" ist jene, die bei Abschluss der Leitung mit ihrem Wellenwiderstand übertragen wird.) Genauso, wie in der Nachrichtentechnik Paralleldrahtleitungen i.d.R. höheren Wellenwiderstand haben, als Koaxial-Kabel, verhält es sich zwischen Freileitungen und Erdkabeln, bei letzteren sind 50 Ohm möglich. Ergo: Kabel sind, besonders nachts, kapazitiv, Freileitungen eher induktiv. Bei Kuppelstellen zwischen Kabel-Freileitungen muss man die unterschiedlichen Wellenwiderstände berücksichtigen. (=> "Wanderwellen" im Drehstromnetz) --- Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Var_%28Einheit%29 findet man: "Nach der deutschen Einheitenverordnung[4] und nach DIN 1301 Teil 1[5] KANN als besondere Einheit für die elektrische Blindleistung das Var verwendet werden, ..."
Jörg K. schrieb: > Wenns dabei noch ein bischen Blind enthält, nennen Wir es VA. > Und wenns kein Licht macht, nennen Wir es VAr. Dann nennt es halt wie ihr wollt, meineswegen auch Käsekuchen. Ich für meinen Teil werde weiterhin richtige™ Einheiten verwenden. :)
Füsicka schrieb: > Ich für meinen Teil werde weiterhin richtige™ Einheiten verwenden. :) Dann darfst du aber auch kein VA benutzen. Wenn du akzeptierst, dass man die Scheinleistung in VA angibt statt in W, dann darfst du auch akzeptieren, dass man die Blindleistung in var angibt statt in W. Sowohl VA als auch var sind aus SI-Sicht eine Art „Watt für einen speziellen Zweck“.
Jörg Wunsch schrieb: > Füsicka schrieb: >> Ich für meinen Teil werde weiterhin richtige™ Einheiten verwenden. :) > > Dann darfst du aber auch kein VA benutzen. > > Wenn du akzeptierst, dass man die Scheinleistung in VA angibt statt > in W, dann darfst du auch akzeptieren, dass man die Blindleistung in > var angibt statt in W. Sowohl VA als auch var sind aus SI-Sicht eine > Art „Watt für einen speziellen Zweck“. Da gibt es einen wichtigen Unterschied, den du übersiehst. VA ist eine zusammengesetzte Einheit. Sie besteht aus Volt Und Ampere. So ähnlich wie m/s aus Meter und Sekunden besteht oder Ah aus Ampere und Stunden besteht. Var hingegen ist genauso wie Watt keine zusammengesetzte Einheit. Zusammengesetzte Einheiten neben äquivalenten nicht-zusammengesetzten Einheiten zu haben ist in Ordnung. So wie bei Wh und Joule. Zwei nicht-zusammengesetzte Einheiten zu haben, die die gleiche physikalische Größe beschreiben ist hingegen nicht in Ordnung. Das wäre so als würde ich eine neue Einheit 'Peter' - kurz p - erfinden, die genau einem Meter entspricht: 1 p = 1 m. Das wäre komplett sinnlos, da wir ja schon den Meter haben. Aus dem selben Grund ist Var eben auch sinnlos.
Peter schrieb: > Da gibt es einen wichtigen Unterschied, den du übersiehst. VA ist eine > zusammengesetzte Einheit. Und var ist auch eine: Volt·Ampere reaktiv. Nein, es ist kein Unterschied. Sowohl VA als auch var sind nicht-SI-Einheiten, die in SI ein W wären. Beide sind in der Elektrotechnik jedoch geläufig. Deine Argumentation würde nur dann Sinn haben, wenn VA komplett äquivalent zu W benutzt würde. Wird es aber nicht, es wird ausschließlich für Scheinleistungen benutzt, eben um eine solche sofort anzuzeigen. Genauso wird var (übrigens als Einheitensymbol immer klein geschrieben) benutzt, um Blindleistungen anzuzeigen.
@ Jörg Physiker verstehen sowas nicht, die denken nur an Gottesteilchen und Stringtheorien :=)
Jörg Wunsch schrieb: > Nein, es ist kein Unterschied. Sowohl VA als auch var sind > nicht-SI-Einheiten, die in SI ein W wären. Nein aucch W ist keine SI Einheit. Die SI Einheiten sind nur A, K, mol, m, s, kg. Alle anderen Einheiten können dann aus den SI Einheiten abgeleitet werden.
<Troll> Zur var-Diskussion: Jetzt lasst dem Imaginärteil doch mal seinen eigenen Namen. :) Gibt ja noch andere "Einheiten", die neben der physikalischen Größe noch eine Bedeutung haben, wo also die Meßgröße mit in die Einheit geflossen ist. Beispiel: Radiant. ... </Troll>
Es gaebe einiges an Moeglichkeiten die mit VAR ueberforderten Leute zu entlasten. Im Prinzip spannen W und VAR ein rechtwinliges Koordinaten System auf. W und VAR sind senkrecht aufeinander. Ein zusammengesetzter Wert wird dann als VA bezeichnet. Weil die ueblichen Plapperer nun immer W und VA verwenden, geht das VAR vergessen. Alternativ waere ein polares Koordinatensystem einsetzbar. Die Einheit des Betrages koennte man irgendwie benennen. Kann, muss aber nicht W sein. Den Winkel kann man auch irgendwie benennen. Da ja sowieso niemand begreift was dahinter ist, wuerd ich den Winkel in Radianten laufen lassen. Ich wuerd dann eine Fertigungslinie fuer Konverter bauen, die zum Winkel 6.28 hinzuzaeheln koennen. Und das naechste Produkt koennte dann 6.28 abzaehlen.
Die nichts mit der immer noch geläufigen Einheit var, kvar, Mvar anfangen können, wissen bestimmt auch nicht wie man Goggle, Blindleistungskondensatoren, Blindstromkompensationsanlagen oder Wikipedia schreibt. Hier ein Link zu Wiki, das Bild zu einer 75 Mvar-Anlage. http://de.wikipedia.org/wiki/Leistungskondensator finku
Gaillard schrieb: > Ich denke, er war durch das "Var" verwirrt. Das benutzt heut zu Tage > eigentlich keiner mehr. Entweder VA oder W. Aus dem Kontext ergibt sich > dann, ob man von Wirk- oder Blindleistung spricht. :-) Oder man verwendet einfach "Var". Und das wird sehr wohl heute noch benutzt. Auch in den Vorlesungen an der TUM (z.B. elektrische Energieversorgungssysteme) war diese Einheit im Jahr 2013 in Verwendung.
Natürlich: Die Scheinleistung hat die Einheit VA Die Wirkleistung hat die Einheit W Die Blindleistung hat die Einheit var Und das gilt auch heute noch. http://et-tutorials.de/6897/wirkleistung-blindleistung-und-scheinleistung-mit-zeigerdiagrammen/
si (Gast) schrieb: > Nein auch W ist keine SI Einheit. > Die SI Einheiten sind nur A, K, mol, m, s, kg. Richtig ist: m, kg, s, A, K, mol, cd sind SI-Basiseinheiten. Die davon "kohärent" abgeleiteten Einheiten (ohne Vielfachen-Vorsätze - Ausnahme Kilogramm-Gramm) sind ebenfalls SI-Einheiten: http://www.ptb.de/cms/presseaktuelles/si-basiseinheiten/das-si0.html
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