Forum: Offtopic Links zu Datenblättern sowjetischer Bauelemente?


von Hajo K. (plurimi)


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Kennt jemand Seiten mit Datenblättern sovietischer Bauelemente???
Kennt sich jemand mit den Bezeichnungen aus? Wie sind military grade 
Komponenten gekennzeichnet?
Was man hier im Kaukasus noch so findet an allen Ecken sind extrem 
hochwertige Steckverbinder.
Drahtwiderstände sind auch ganz klasse..
Würd mich freuen wenn jemand weiterhelfen könnte.

Danke schonmal im Voraus!

: Verschoben durch Moderator
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hajo K. schrieb:
> Kennt jemand Seiten mit Datenblättern sovietischer Bauelemente???

Es gibt da so eine neumodische Erfindung: Suchmaschinen. Kyrillische 
Buchstaben solltest du verwenden. Aber lesen mußt du die ja sowieso 
können, sonst weißt du ja nicht was du da hast.

> Kennt sich jemand mit den Bezeichnungen aus? Wie sind military grade
> Komponenten gekennzeichnet?

Kommt drauf an. Frag spezifischer.


XL

von Hajo K. (plurimi)


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geh mal davon aus dass ich das lesen kann.
und geh weiter davon aus dass mich auch jene bauteile interessieren wo 
nix drauf steht... wie germaniumdioden sovietischer produktion
ist es so unerhört hier die frage nach der übersichtsseite allg. 
sovietischer bauteile zu stellen? ich kenn solche für DDR bauteile
ein schneller link wär eventuell angebrachter als diese unerträgliche 
art.

ich frage hinkünftig spezifischer.... aber andre als dich

von hmm... (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Es gibt da so eine neumodische Erfindung: Suchmaschinen. Kyrillische
> Buchstaben solltest du verwenden. Aber lesen mußt du die ja sowieso
> können, sonst weißt du ja nicht was du da hast.

Gehts noch? Wieso machst Du ihn so schräg von der Seite an?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hajo K. schrieb:

> ist es so unerhört hier die frage nach der übersichtsseite allg.
> sovietischer bauteile zu stellen?

Fragen kannst du danach.

Die Frage ist aber ungefähr so, als würdest du nach einer 
Übersichtsseite
aller japanischen Halbleiter fragen.  Denn so wenig hat die damalige
Sowjetunion halt nicht produziert.

> ich kenn solche für DDR bauteile

Auch da sind nicht „alle“ dabei, wenngleich es relativ vollständige
Sammlungen gibt.

> ein schneller link wär eventuell angebrachter als diese unerträgliche
> art.

Deine Art ist nicht viel erträglicher: Subject komplett mit
Großbuchstaben (was man gemeinhin als „Brüllen“ identifiziert), dann
im Text zu faul, die Shifttaste zu benutzen.  Soll doch der Leser sehen,
wie er mit deinem Buchstabensalat klar kommt.

von egal² (Gast)


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von egal² (Gast)


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von Hajo K. (plurimi)


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Danke für den Hinweis bzgl. Netzetikette Jörg.
Ich hätte wohl besser ins Betrefffeld schreiben sollen:
Suche sovietische Entsprechung zu Böhmers Elemente der angewandten 
Elektronik... oder entsprechende website zur Einführung

1000 Dank egal² für den konstruktiven Beitrag(link), worüber ich 
tatsächlich mein erstes Datenblatt zu einem sovietischen Bauteil 
gefunden habe...
http://www.prekyba.biz/datasheets/download?f=K155RP1.pdf

Weitere Hinweise sind herzlich willkommen.
Ein Buch wie jenes von Böhmer wär wohl die Lösung all meiner Probleme 
hier.





egal² schrieb:
> egal² schrieb:
>>
> 
http://bookoff.com.ua/translit/elektronnaya_biblioteka/vorobev_e/integralnye_mikroshemy_proizvodstva_sssr_i_ih_zarubejnye_analogi.32631/?page=1
>
> PS: Ab Seite 10 wirds interessant.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hajo K. schrieb:
> Suche sovietische Entsprechung zu Böhmers Elemente der angewandten
> Elektronik

Wobei das Buch ja eher Grundlagenliteratur ist, wenn ich das richtig
sehe (hab' es nicht selbst), oder gibt's da auch Bauteildaten drin?

> Weitere Hinweise sind herzlich willkommen.

Frag' doch lieber konkret.  Hast du sackweise Platinen mit alten
sowjetischen Bauteilen, und willst wissen, was die tun?

Hast du einzelne Bauteile herumliegen und willst Äquivalenztypen
wissen?  (Gibt's aber nicht zu allen, gerade die Sowjets hatten einige
reine Eigenentwicklungen.)

Je konkreter die Frage, um so zielgenauer wird die Hilfe sein, die du
bekommen kannst (und dann ist Axel Schwenke ganz sicher der letzte,
der dir nicht zur Not auch noch eine alte Buchseite einscannen würde,
da bin ich mir sicher).

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Ich habe hier noch DDR Literatur: "Daten Digitaler Integrierter 
Bauteile" für CMOS und TTL Schaltkreise. Dort sind auch etliche Typen 
aus der UdssR enthalten, aber ich würde die ungern komplett scannen. 
Daher wäre es sinnvoller, wenn du etwas genauer sagen könntest was du 
brauchst.

von Jens G. (jensig)


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von Hajo K. (plurimi)


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Hallo Jörg,

konkreter kann ich nicht mehr fragen...
ich bin hier in Tiflis und es liegt der wunderbarste Schrott hier rum 
den du für wenigST Geld hier kaufen kannst. Das meiste wird wohl von 
zurückgebliebenen und ausgeschlachteten Radaranlagen oder sonstigem 
Kriegsmaterial sein.
Steckverbinder in dieser Qualität und in diesem Überangebot hab ich noch 
nirgends wo erlebt. Der Händler mit dem ich mich auf russisch schwer tue 
verarscht einem natürlich sofern du dich mit den Komponenten nicht 
auskennst.
Manche Schalter haben hochwertige Silberkontakte... (also mit richtig 
viel Silber drauf dass der Typ dann auch weiss wieviel Milligramm)
also hochwertiger Sowjet'schrott'.

im Böhmer, das ich in der Schule schon bekam, ist seit jeher ein Anhang 
dabei, wo du die wichtigsten Hersteller der entsprechenden Bauteile und 
ungefähre Preise dabeistehen hast, also ne schöne Auswahl der üblichsten 
OPAMPS, WIDERSTÄNDE, etc.
====================================
Anhang B (Bauteile-Katalog)
Der folgende Katalog hat die gleiche Gliederung wie der Hauptteil des 
Buches:

Widerstände
Homogene Halbleiterbauelemente Halbleiterdioden
Kondensatoren
Spulen
Transformatoren und Übertrager Relais
Röhren und Displays Feldeffekt-Transistoren
Bipolare Transistoren Operationsverstärker/Analogbausteine 
Sinusoszillatoren
Kippschaltungen
Digitalbausteine
DA-und AD-Umsetzer
Optosensoren und Optokoppler Leistungstransistoren
Thyristoren und Triacs
Spannungs- und Stromversorgung
Es werden die Datenblätter der jeweiligen Bauelemente auszugsweise 
wiedergegeben. Besonders wichtig sind die Grenzwerte, deren 
Nichtbeachtung im Betrieb zu einer Schädigung des betreffenden 
Bauelementes mit anschließendem Ausfall führen kann. Weitere 
Informationen zum Ausfallverhalten folgen am Schluss dieses Katalogs.
Die aufgeführten Hersteller stehen repräsentativ für eine in der 
Regel größere Herstellergruppe. Die genannten „Preisansätze“ sollen 
lediglich einer überschlägigen Kostenabschätzung dienen.
Bei der Auswahl der Bauteile fanden besonders geläufige Typen 
Berücksichtigung. Sie sind im
lokalen Fachhandel erhältlich oder aber bei einem der folgenden 
Versandhäuser für Elektronik- material:

==========


tja und sowas brauch ich dringend, um mir einen Überblick verschaffen zu 
können. Ausserdem bringen mir die Bauteile ohne exakte 
Bauteilspezifikation, sprich Datenblatt nichts.
Also erst mal schaun wofür es üerhaupt ein Datenblatt gibt.
Mit dem besten Maxon Motor den du zu kaufen bekommst wirst du ohne 
Datenblatt kein haptisches Feedback auf die Reihe bekommen...
kauf erstmal den Motor und lass dich dann überraschen ob es das 
Datenblatt jener militärischen Bauteile überhaupt gibt ist ein 
schlechter Ratschlag, dem wirst du mir hoffentlich zustimmen.





Jörg Wunsch schrieb:
> Hajo K. schrieb:
>> Suche sovietische Entsprechung zu Böhmers Elemente der angewandten
>> Elektronik
>
> Wobei das Buch ja eher Grundlagenliteratur ist, wenn ich das richtig
> sehe (hab' es nicht selbst), oder gibt's da auch Bauteildaten drin?
>
>> Weitere Hinweise sind herzlich willkommen.
>
> Frag' doch lieber konkret.  Hast du sackweise Platinen mit alten
> sowjetischen Bauteilen, und willst wissen, was die tun?
>
> Hast du einzelne Bauteile herumliegen und willst Äquivalenztypen
> wissen?  (Gibt's aber nicht zu allen, gerade die Sowjets hatten einige
> reine Eigenentwicklungen.)
>
> Je konkreter die Frage, um so zielgenauer wird die Hilfe sein, die du
> bekommen kannst (und dann ist Axel Schwenke ganz sicher der letzte,
> der dir nicht zur Not auch noch eine alte Buchseite einscannen würde,
> da bin ich mir sicher).

von Hajo K. (plurimi)


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Jens G. schrieb:
> vielleicht sowas:
> http://lampilich.narod.ru/index.html

super Jens, ja danke
genau sowas wie hier bloss nicht für sowjetische Röhren sondern andre 
passive Bauteile.
Es wird hoffentlich niemand TTL Bausteine aus sowjetbeständen verwenden 
wollen. oder OPAMPS... falls es die überhaupt gab.
In medizinischen Geräten der DDR fand man ebenfalls westliche OPAMPS, 
von fairchild meistens wie ich beim Ausschlachten bemerkte, und zwar 
überall dort wo die Spezifikation getroffen werden musste.


FETS sind vielleicht noch brauchbar..., danke
http://lampilich.narod.ru/tr/tr_field.html

von Hajo K. (plurimi)


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Lieber Fred,

millionenfachen Dank, aber selbst wenn ich die Daten dringenst 
benötigte, würde ich dir diese Arbeit des einscannens nicht aufhalsen.
Es sei denn es ginge um Leben und Tod.
Trotzdem Danke nochmal!



Fred Feuerstein schrieb:
> Ich habe hier noch DDR Literatur: "Daten Digitaler Integrierter
> Bauteile" für CMOS und TTL Schaltkreise. Dort sind auch etliche Typen
> aus der UdssR enthalten, aber ich würde die ungern komplett scannen.
> Daher wäre es sinnvoller, wenn du etwas genauer sagen könntest was du
> brauchst.

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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>genau sowas wie hier bloss nicht für sowjetische Röhren sondern andre
>passive Bauteile.

Also Röhren sind keine passiven Bauteile.

>Es wird hoffentlich niemand TTL Bausteine aus sowjetbeständen verwenden
>wollen. oder OPAMPS... falls es die überhaupt gab.

Wieso nicht? Deren Eigenschaften werden wohl ähnlich gewesen sein wie 
bei den äquivalenten Teilen der bekannteren Hersteller.
Und OpAmps werden die wohl auch gehabt haben ...

>In medizinischen Geräten der DDR fand man ebenfalls westliche OPAMPS,
>von fairchild meistens wie ich beim Ausschlachten bemerkte, und zwar
>überall dort wo die Spezifikation getroffen werden musste.

von Jens G. (jensig)


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>Lieber Fred,

>millionenfachen Dank, aber selbst wenn ich die Daten dringenst
>benötigte, würde ich dir diese Arbeit des einscannens nicht aufhalsen.
>Es sei denn es ginge um Leben und Tod.
>Trotzdem Danke nochmal!

Zumal man solche Bücher auch des öfteren in ebay für'n Äppl und'n Ei 
+Versand finden kann ...

von Jens G. (jensig)


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Achja - die von mir genannte Seite hat nicht nur Röhren, sondern auch 
Halbleiterdaten, wie Du an den Bildern dort erkennen kannst. Ob die 
wirklich passive Teile mit aufführen (also in dem Sinne 
"Nicht-Halbleiter" und "Nicht-Vakuumteile"), kann ich jetzt nicht sagen 
...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hajo K. schrieb:
> oder OPAMPS... falls es die überhaupt gab.

Na klar, gab es die.  Ich habe hier noch К140УД8 rumliegen, ein Typ,
der meiner Erinnerung nach kein exaktes westliches Pendant hatte.

Hajo K. schrieb:
> FETS sind vielleicht noch brauchbar

Ja, wenngleich sicher nicht mehr so Stand der Technik.  Dürften mit
BF245 und BF900 oder so vergleichbar sein.

Jens G. schrieb:
> Zumal man solche Bücher auch des öfteren in ebay für'n Äppl und'n Ei
> +Versand finden kann

Das hilft ihm allerdings nicht viel, wenn er gerade in Tblissi
herumkraucht. ;-)

Bei passiven Bauteilen wirst du kaum großartig alte Datenblätter
finden.  Die kannst du nur einfach nach Ansehen kaufen.  Vieles davon
dürfte auch nach heutigen Standards brauchbar sein, weil "russisch"
damals oft gleichbedeutend war mit "aus dem vollen gefeilt", gespart
wurde da nicht. ;-)

von Lothar S. (loeti)


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von Axel S. (a-za-z0-9)


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Hajo K. schrieb:

> 1000 Dank egal² für den konstruktiven Beitrag(link), worüber ich
> tatsächlich mein erstes Datenblatt zu einem sovietischen Bauteil
> gefunden habe...
> http://www.prekyba.biz/datasheets/download?f=K155RP1.pdf

Putzig. Wo doch Google so viel hilfreicher ist:

http://www.google.com/search?q=K155%D0%A0%D0%9F1

Für Leute die das nicht wie Fred (oder ich) auf totem Baum haben dürfte 
die verlinkte Referenzliste Gold wert sein. Die verrät daß der K155РП1 
ein 74170 ist. Was deutlich mehr hilft als das von dir verlinkte PDF.

Es gibt sogar weitgehend komplette Entsprechungen der IC-Familien. K155 
ist 74er TTL. K555 ist 74LS. etc. pp.

Aber wie gesagt: zielgerichteter fragen. Die Russen haben zillionen ICs, 
Röhren, Transistoren etc. hergestellt. Sehr vieles davon kam nie in den 
Handel, schon gar nicht außerhalb der UdSSR.

Hajo K. schrieb:
> konkreter kann ich nicht mehr fragen...
> ich bin hier in Tiflis und es liegt der wunderbarste Schrott hier rum
> den du für wenigST Geld hier kaufen kannst. Das meiste wird wohl von
> zurückgebliebenen und ausgeschlachteten Radaranlagen oder sonstigem
> Kriegsmaterial sein.

Aha. Und was erwartest du da außer 20+ Jahre altem Schrott? TTL-ICs 
wirst du wohl kaufen wollen. Schottky-TTL oder nMOS aus der 8086 Ära 
auch nicht. Und die OPVs der Russen waren vielleicht vor 25 Jahren 
begehrt (vor allem im Osten) aber heute? Und wenn das wirklich Schrott 
aus militärischen Anlagen ist, dann stehen die Chancen gut, daß da jede 
Menge Spezialbauteile drin sind, die niemals offiziell dokumentiert 
waren.

Mechanik konnten die Russen immer schon. Also sack ruhig an Schaltern 
und Steckverbindern ein was dir gefällt. Mehr als in Einzelstücken 
verbasteln kannst du die ja ohnehin nicht. Wir haben früher auch gerne 
Schalter , Einbauinstrumente und Elektromotoren vom MiG-Friedhof in 
Klotzsche genommen (es half enorm, wenn jemandes Vater beim Wachschutz 
war). Aber Ics? Nur in Ausnahmefällen. Und auch sonst hebe die 
russischen Bauelemente in meinem Fundus ausschließlich für Reparaturen 
auf.


XL

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel Schwenke schrieb:
> Und auch sonst hebe die russischen Bauelemente in meinem Fundus
> ausschließlich für Reparaturen auf.

Was besonders angesichts mancher spezieller Gehäusebauform ja ganz
sinnvoll war. ;-)

von Jens G. (jensig)


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>auch nicht. Und die OPVs der Russen waren vielleicht vor 25 Jahren
>begehrt (vor allem im Osten) aber heute? Und wenn das wirklich Schrott

Heute auch noch - wie sonst ist es zu erklären, daß es hier im Forum nur 
so von Anfragen bezüglich 709er, 324er, ... OPV wimmelt?

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jens G. schrieb:
>>auch nicht. Und die OPVs der Russen waren vielleicht vor 25 Jahren
>>begehrt (vor allem im Osten) aber heute? Und wenn das wirklich Schrott
>
> Heute auch noch - wie sonst ist es zu erklären, daß es hier im Forum nur
> so von Anfragen bezüglich 709er, 324er, ... OPV wimmelt?

Sollte das ein Scherz sein? Oder in welchem Universum sind das "Russen"? 
Der von Jörg genannte К140УД8 war so ein Exot - FET Eingänge lange bevor 
an den B080 auch nur zu denken war.

Ich habe bei Gelegenheit eine Handvoll tschechische MAA725 gebunkert. 
Die waren damals toll, aber aktuelle Präzisions-OPV aus dem Sub-Euro 
Segment drehen da Kreise drum herum. Oder braucht noch jemand MAA723(H)?


XL

von Hajo K. (plurimi)


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> Also Röhren sind keine passiven Bauteile.

mein Gott danke für den Hinweis Jens ;-)
denk dir halt ein Satzzeichen zwischen andre und passive.

>
>>Es wird hoffentlich niemand TTL Bausteine aus sowjetbeständen verwenden
>>wollen. oder OPAMPS... falls es die überhaupt gab.
>
> Wieso nicht? Deren Eigenschaften werden wohl ähnlich gewesen sein wie
> bei den äquivalenten Teilen der bekannteren Hersteller.
> Und OpAmps werden die wohl auch gehabt haben ...

sicherlich nicht in BB Qualität..
wenn du DDR Geräte aufschraufbst kommen oft diskret aufgebaute OPAMPs 
mit hochwertigen und selektierten Bauteilen zum Vorschein...  sicherlich 
nicht weil die Wald und Wiesen OPAMPs so gute specs hatten.

von Hajo K. (plurimi)


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Jens G. schrieb:
>>Lieber Fred,
>
>>millionenfachen Dank, aber selbst wenn ich die Daten dringenst
>>benötigte, würde ich dir diese Arbeit des einscannens nicht aufhalsen.
>>Es sei denn es ginge um Leben und Tod.
>>Trotzdem Danke nochmal!
>
> Zumal man solche Bücher auch des öfteren in ebay für'n Äppl und'n Ei
> +Versand finden kann ...

bin absolut derselben Meinung, sofern man in Europa wohnt und nicht für 
nen Brief der 2g wiegt 100$ berappen muss.

von Hajo K. (plurimi)


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> Na klar, gab es die.  Ich habe hier noch К140УД8 rumliegen, ein Typ,
> der meiner Erinnerung nach kein exaktes westliches Pendant hatte.


ob der schlechten specs nehm ich mal an. Oder kannst du damit was 
brauchbares zaubern? Wenigstens kann man sich sicher sein dass man kein 
gefaktes Bauteil aus China in der Hand hält ;-)

> Hajo K. schrieb:
>> FETS sind vielleicht noch brauchbar
>
> Ja, wenngleich sicher nicht mehr so Stand der Technik.  Dürften mit
> BF245 und BF900 oder so vergleichbar sein.

manchmal noch ganz brauchbar... siehe 
http://web12491.serv4.spacequadrat.de/html/FETishizator_V3.pdf

> Jens G. schrieb:
>> Zumal man solche Bücher auch des öfteren in ebay für'n Äppl und'n Ei
>> +Versand finden kann
>
> Das hilft ihm allerdings nicht viel, wenn er gerade in Tblissi
> herumkraucht. ;-)

haha, ja das hilft mir hier frei wenig! ;-)

> Bei passiven Bauteilen wirst du kaum großartig alte Datenblätter
> finden.  Die kannst du nur einfach nach Ansehen kaufen.  Vieles davon
> dürfte auch nach heutigen Standards brauchbar sein, weil "russisch"
> damals oft gleichbedeutend war mit "aus dem vollen gefeilt", gespart
> wurde da nicht. ;-)

ah super danke, denn genau dieses 'aus dem vollen gefeilt' kann ich 
selbst als Laie mit bloßem Auge erkennen an den Bauteilen.

von Hajo K. (plurimi)


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@Axel

danke für Info, ich hab aber nur irgendein blödes Bauteil rausgegriffen 
auf Seite 14 der genannten website, es war halt mal dieses alte TTL 
Bauteil, und zum erstne mal gesehen, of course via google, wie so ein 
Sojwetdatenblatt aussieht.
Ich hätt lieber welche für Präzisionswiderstände.

interessant auch was du bzgl. westlicher Entsprechungen schreibst.
das meiste an Halbleiterbauteilen wurde ja sowieso nur 'reverse 
engineered', auch wenn die DDR Potential für Eigenentwicklungen hatte. 
Die Profs an den Unis durften dann halt nicht. Weshalb auch immer. 
(Chipentwicklung, etc)

aber... falls es im militärischen Sektor OPAMPs in BB Qualität gab lasst 
es mich wissen bitteschön.





Axel Schwenke schrieb:
> Hajo K. schrieb:
>
>> 1000 Dank egal² für den konstruktiven Beitrag(link), worüber ich
>> tatsächlich mein erstes Datenblatt zu einem sovietischen Bauteil
>> gefunden habe...
>> http://www.prekyba.biz/datasheets/download?f=K155RP1.pdf
>
> Putzig. Wo doch Google so viel hilfreicher ist:
>
> http://www.google.com/search?q=K155%D0%A0%D0%9F1
>
> Für Leute die das nicht wie Fred (oder ich) auf totem Baum haben dürfte
> die verlinkte Referenzliste Gold wert sein. Die verrät daß der K155РП1
> ein 74170 ist. Was deutlich mehr hilft als das von dir verlinkte PDF.
>
> Es gibt sogar weitgehend komplette Entsprechungen der IC-Familien. K155
> ist 74er TTL. K555 ist 74LS. etc. pp.
>
> Aber wie gesagt: zielgerichteter fragen. Die Russen haben zillionen ICs,
> Röhren, Transistoren etc. hergestellt. Sehr vieles davon kam nie in den
> Handel, schon gar nicht außerhalb der UdSSR.
>
> Hajo K. schrieb:
>> konkreter kann ich nicht mehr fragen...
>> ich bin hier in Tiflis und es liegt der wunderbarste Schrott hier rum
>> den du für wenigST Geld hier kaufen kannst. Das meiste wird wohl von
>> zurückgebliebenen und ausgeschlachteten Radaranlagen oder sonstigem
>> Kriegsmaterial sein.
>
> Aha. Und was erwartest du da außer 20+ Jahre altem Schrott? TTL-ICs
> wirst du wohl kaufen wollen. Schottky-TTL oder nMOS aus der 8086 Ära
> auch nicht. Und die OPVs der Russen waren vielleicht vor 25 Jahren
> begehrt (vor allem im Osten) aber heute? Und wenn das wirklich Schrott
> aus militärischen Anlagen ist, dann stehen die Chancen gut, daß da jede
> Menge Spezialbauteile drin sind, die niemals offiziell dokumentiert
> waren.
>
> Mechanik konnten die Russen immer schon. Also sack ruhig an Schaltern
> und Steckverbindern ein was dir gefällt. Mehr als in Einzelstücken
> verbasteln kannst du die ja ohnehin nicht. Wir haben früher auch gerne
> Schalter , Einbauinstrumente und Elektromotoren vom MiG-Friedhof in
> Klotzsche genommen (es half enorm, wenn jemandes Vater beim Wachschutz
> war). Aber Ics? Nur in Ausnahmefällen. Und auch sonst hebe die
> russischen Bauelemente in meinem Fundus ausschließlich für Reparaturen
> auf.
>
>
> XL

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel Schwenke schrieb:
> Oder braucht noch jemand MAA723(H)?

Wahrscheinlich noch am ehesten von alldem alten Kram. ;-)  Sie waren
recht präzise.  Für ein kleines Lab-Netzteil so schlecht nicht,
allerdings musste man irgendwo eine Bereichsumschaltung vorsehen.

Hajo K. schrieb:
>> Na klar, gab es die.  Ich habe hier noch К140УД8 rumliegen, ein Typ,
>> der meiner Erinnerung nach kein exaktes westliches Pendant hatte.
>
> ob der schlechten specs nehm ich mal an.

Nein, du musst nicht alles madig machen.  Die Russen haben damals
relativ viel eigenes Zeug entwickelt, wie man auch an den teils sehr
exotisch anmutenden Gehäuseformen sieht.  Austauschbarkeit mit
westlichen Bauteilen war da einfach kein Thema.

Ansonsten: denk einfach dran, wer den ersten Sputnik gebaut hat.  Auch
und gerade für ihren Militärkrempel haben sie ordentliche Bauteile
gebraucht, und da war es von vornherein klar, dass man die nicht aus
dem Westen beziehen kann und will.

Hajo K. schrieb:
> Ich hätt lieber welche für Präzisionswiderstände.

Sowas lag nur als gedrucktes Papier in den Schachteln bei.  Aber der
Kram dürfte aus heutiger Sicht klobig anmuten, und 0,1-%-Widerstände
bekommst du in SMD mittlerweile (anders als vor 30 Jahren) problemlos
hier im Laden.

Hajo K. schrieb:
> das meiste an Halbleiterbauteilen wurde ja sowieso nur 'reverse
> engineered', auch wenn die DDR Potential für Eigenentwicklungen hatte.
> Die Profs an den Unis durften dann halt nicht. Weshalb auch immer.

Bei den Sowjets war das zumindest anfangs anders (später haben sie
sich auch auf den 8086 gestürzt).  Bezüglich Computern ist diese
Strategie aber völlig klar: es war schnell offensichtlich geworden,
dass man mit einer völlig eigenen Architektur keinerlei Austausch auf
Softwaregebiet (egal, ob ein- oder zweiseitig ;) machen kann.  Damit
ist sowas schlicht unwirtschaftlich.  Zusammen mit dem Bedarf des
"Marktes" (sprich: der Halbleiterindustrie selbst) hatte man daher in
der DDR dann auf die Vax gesetzt und diese geclonet.

Eigenentwicklungen gab es vor allem im analogen Bereich im HFO (I²L,
oder auch so simple Dinge wie einen A277, der sich benehmen konnte
sowohl wie ein UAA180 als auch UAA181, je nach Beschaltung).

Aber damit wären wir dann endgültig von den Sowjets weg …

von Hajo K. (plurimi)


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Danke für die interessanten Ausführungen Jörg bzgl. Mikroelektronik.
Hier in Tiflis bekommst du nicht mal FETs im Geschäft.
http://dac.ge/?en
und dann schau auf die Preise... China Klumps zu Westpreisen. Dann 
besser doch die globigen Dinger vom Flohmarkt mit gutem 
Temperaturkoeffizienten und vernachlässigbaren Rauschen.

Ich weiss jetzt zumindest dass die Datenblätter den Widerständen 
beilagen, danach kann man hier ja fragen mal, mit dem blöden Anschnauzen 
muss man hier sowieso immer rechnen.

von Jens G. (jensig)


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@ Axel Schwenke (a-za-z0-9)

>Jens G. schrieb:
>>>auch nicht. Und die OPVs der Russen waren vielleicht vor 25 Jahren
>>>begehrt (vor allem im Osten) aber heute? Und wenn das wirklich Schrott
>>
>> Heute auch noch - wie sonst ist es zu erklären, daß es hier im Forum nur
>> so von Anfragen bezüglich 709er, 324er, ... OPV wimmelt?
>
>Sollte das ein Scherz sein? Oder in welchem Universum sind das "Russen"?
>Der von Jörg genannte К140УД8 war so ein Exot - FET Eingänge lange bevor
>an den B080 auch nur zu denken war.

Na nicht doch - ich wollte damit nur ausdrücken, daß die damaligen 
Russentypen (und auch DDR, Tesla, Tungsram, ...) auch nicht schlechter 
waren als die auch heute noch "begehrten" 709, 324, ... sind.

von Hajo K. (plurimi)


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Музей электронных раритетов
Museum der elektronischen Raritäten
http://www.155la3.ru/


Verfügbarkeit und Richtpreise:
http://www.eandc.ru/catalog/detail.php?ID=22580
http://www.155la3.ru/passiv.htm

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hajo K. schrieb:
> Музей электронных раритетов

Schön. ;-)  Bereits der Domainname ist ja wirklich hübsch.

(Für die, denen das so nichts sagt: der К155ЛА3, in lateinischer
Transkription K155LA3, ist der 7400 sowjetischer Produktion.)

von Paul B. (paul_baumann)


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Elektronnych Raritetow?

U menja jest noch rauhe Mengen von K155LA3
;-)

MfG Paul

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Jörg Wunsch schrieb:
> (Für die, denen das so nichts sagt: der К155ЛА3, in lateinischer
> Transkription K155LA3, ist der 7400 sowjetischer Produktion.)

Du meinst wohl einen D100


SCNR, XL

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


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Axel Schwenke schrieb:
> Du meinst wohl einen D100

und P100 für die Bastler

von Igor G. (igor)


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U menja jest = Ich habe

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Igor Gawrilow schrieb:
> U menja jest = Ich habe

Мы еще знаем. :)

von Igor G. (igor)


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Freut mich!

von Igor G. (igor)


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Besser - помним

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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nu sto takoi?

von Igor G. (igor)


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kein Prob!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Igor Gawrilow schrieb:
> Besser - помним

OK, erinnern wir uns lieber. ;-)  Danke für die Korrektur, ist schon
ein Weilchen her ... mal sehen, was Hajo alles noch so an Bauteilen
ausbuddelt.

von Igor G. (igor)


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eine Raute drauf (mil.)

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