Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ansteuerung von 38 Motoren


von Fabian H. (fabian_hoh)


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Hallo,
ich plane einen Aufbau mit 38 Motoren. Die Lasten sind unterschiedlich, 
wobei die schwerste so ungefáhrt 2 Kilo wiegt. Die Motoren haben einen 
direkten Lineartrieb integriert mit dem sie einen Schlitten senkrecht 
anheben, der sich auf einer Fuehrung bewegt. Auf dem Schlitten steht die 
Masse. Die Massen muessen nicht schnell bewegt werden. Die Motoren 
sollen selbsthemmend sein und daher nur unter Strom stehen, wenn sie 
bewegt werden. Die Motoren sollen daher auch nur zwei Positionen 
anfahren. Da ich im Ausland (Brasilien) bin, wáre es sehr gut, wenn ich 
die Teile hier einkaufen koennte (deswegen der Motor) oder einfach 
selbst herstellen koennte (easy driver)

Ich dachte an eine Loesung mit Schrittmotoren und eine Schmalzhaus easy 
driver, der dann mit einem Arduino Board angesteuert wird. Oder hat 
jemand etwas einfacheres?

hier mal die links:

motor:(ich habe beim Hersteller angefragt und reiche die Daten a.s.a.p. 
nach)

http://www.kalatec.com.br/index.php/produtos/motores-e-drivers/micro-motores-dc/motor-de-passo-portescap.html

easy driver:

http://www.schmalzhaus.com/EasyDriver/


Meine Fragen:
Nimmt man einen Schrittmotor hier?
Realisiert man den Aufbau mit Multiplexern oder einzelnen Tinys? Was 
waeren Vor- oder Nachteile?
Sind Schrittmotoren im allgemeinen Selbsthemmend oder kann man das nicht 
sagen?
Ist ein Arduinoboard schnell genug fuer so viele Motoren?

Vielen Dank schonmal
Fabian

von Stefan (Gast)


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Erstmal brauchst Du eine Mechanik, die ohne Motorbremse ihre Funktion 
erfüllt. Dann brauchst du passende Motoren. Und erst dann macht es Sinn, 
sich über die Ansteuerung Gedanken zu machen.

von Wolfgang (Gast)


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fabian hohmann schrieb:
> Sind Schrittmotoren im allgemeinen Selbsthemmend oder kann man das nicht
> sagen?

Nein sind sie von sich aus nicht (bis auf ein minimales Rastmoment). Das 
Haltemoment hängt vom Strom ab. Wenn du ein Schneckengetriebe davor 
baust, kann das natürlich anders aussehen.

von Fabian H. (fabian_hoh)


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Hallo,
die Mechanik ohne Motorbremse muesste in dem Lineartrieb verwirklicht 
sein. Dieser ist Selbsthemmend und verhindert somit eine vertikale 
Bewegung. Und der Motor soll der 26DAM-K werden. Der hat eine Kraft von 
33 Newton. Sollte also fuer 3 Kilo reichen.

von Falk B. (falk)


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@ fabian hohmann (fabian_hoh)

>Masse. Die Massen muessen nicht schnell bewegt werden. Die Motoren
>sollen selbsthemmend sein und daher nur unter Strom stehen, wenn sie
>bewegt werden.

Also Schneckenantrieb bzw. Gewindespindel.

> Die Motoren sollen daher auch nur zwei Positionen
>anfahren.

Endlagenschalter / Mikrotaster.

>http://www.kalatec.com.br/index.php/produtos/motor...

Ja, die unteren Linearmotoren könnte man nutzen, die halten die Position 
ohne Strom.

>easy driver:

>http://www.schmalzhaus.com/EasyDriver/

Sowas kann man verwenden, denn die Linearmotoren sind 
steuerungstechnisch Schrittmotoren.

>Nimmt man einen Schrittmotor hier?

Kann man machen.

>Realisiert man den Aufbau mit Multiplexern oder einzelnen Tinys?

Multiplexer. Sonst braucht man noch ein Bussystem, um die einzelnen 
Kanäle/Tinys anzusprechen. -> Mehr Aufwand.

>Sind Schrittmotoren im allgemeinen Selbsthemmend

Nein! Nur in der Sonderform als Linearmotor mit Gewindespindel.

>Ist ein Arduinoboard schnell genug fuer so viele Motoren?

Sicher.

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ahh vielen Dank schonmal fuer die Antworten,
Endlagenschalter ist natuerlich auch nicht schlecht. Da benoetige ich ja 
dann zwei Stueck pro Motor. Ist das noetig bei einem Schrittmotor, den 
man eigentlich so genau steuern kann?

von Leo H. (Gast)


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>Endlagenschalter ist natuerlich auch nicht schlecht. Da benoetige ich ja
>dann zwei Stueck pro Motor. Ist das noetig bei einem Schrittmotor, den
>man eigentlich so genau steuern kann?

Zumindest einen Referenzschalter solltest du einplanen. So ein 
Schrittmotor kann bei zu hoher Last mal Schritte "verlieren", oder deine 
Steuerung vergisst die aktuelle Position wenn der Strom ausfällt.
In so einem Fall musst du irgendwie wieder in eine definierte Lage 
finden können.
Bei den vorgeschlagenen Antrieben könntest du eine Gabellichtschranke 
unter dem Motor montieren die von der eingefahrenen Spindel unterbrochen 
wird.

>Realisiert man den Aufbau mit Multiplexern oder einzelnen Tinys?

Die EasyDriver sind Mikroschritt-Treiber. Wenn du die Vorteile (ruhiger 
Lauf) nutzen willst brauchst du natürlich entsprechend höhere 
Taktfrequenzen (ggü. Vollschritt).
Wahrscheinlich wirst du auch Anfahr- und Bremsrampen erzeugen müssen.

Wie viele Motoren willst du gleichzeitig betreiben?
Bei wenigen Motoren würde ein Arduino + Multiplexer ausreichen. Möchtest 
du alle Motoren gleichzeitig verfahren (ggf. noch unterschiedlich 
schnell, zeitversetzt gestartet o.ä.) wird ein Arduino dafür nicht mehr 
reichen.
Dann würde ich für eine kleine Gruppen Motoren jeweils eine eigene 
Steuerplatine verwenden und alle Gruppen über RS485, I²C, ... verbinden.

von Fabian H. (fabian_hoh)


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mhh steht noch nicht ganz fest aber ich denke ich muss davon ausgehen, 
dass alle motoren gleichzeitig fahren muessen, jedoch werden sie alle 
gleich gestartet und fahren gleich schnell

von Manuel K. (manuelk)


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Warum verendest du nicht ganz einfach DC-Motoren mit Endschalter?

Wie sieht dein Budget aus?

Vielleicht ist einfacher wenn du uns erklärst für was du diese 38 
Motoren benötigst...

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ja das war ja auch eine frage ob ich schrittmotoren verwenden soll. 
diese dc motoren hatte ich auch shcon im sinn. mh das mit dem erklaeren 
is schwierig ist ein projekt, bei dem ich evtl nicht alle rechte 
besitze. glaube aber auch nicht, dass es das erleichtern wuerde. es geht 
aber an sich einfach nur um motoren die einen schlitten auf einer 
fuehrung bewegen. die schlitten sind halt mit massen beladen, laufen 
also etwas schwerer.

die dc motoren haben schonmal den vorteil, dass sie leichter zu steuern 
sind nehm ich mal an. zusaetzliche treiber sind da aber auch noetig oder 
kann man die úber das board allein steuern. vielleicht wenn das board 
einfach nen transistor steuert.

das budget naja sagen wir mal unbegrenzt. es soll die beste und 
einfachste loesung gefunden werden.

: Bearbeitet durch User
von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Oh, gegen unbegrenztes Budget bau ich dir was toll funktionierendes. 
Sieht dann sogar aus, als wäre es aus Gold :-)

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ich glaub das is der aufgabe aber nicht unbedingt sehr zutrãglich :D und 
die einfachste loesung ist das dann wohl auch nicht ;)

von butsu (Gast)


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Also unter den Bedingungen (Budget unbegrenzt, "beste" Lösung wird 
gesucht), würde ich nicht zuviel Lebenszeit mit dem Projekt verbringen, 
sodern fertige Linearaktuatoren kaufen und die mit einer fertigen 
Steuerung aus der industriellen Automatisierungstechnik (Beckhoff, Wago 
o.ä.) versehen.

Tatsächlich geht es vermutlich viel billiger, aber das ist nur geraten, 
ich weiß zu wenig über deine Anforderungen: Verfahrwege, 
Positioniergenauigkeit, Verfahrgeschwindigkeit, Konstanz der 
Verfahrgeschwindigkeit etc. Vielleicht reicht auch die simpelste 
Linearführung von Igus, ein DC-Motor und zwei Endlagenschalter (oder 
Gabellichtschranken) für dein Projekt aus. Wer kann das wissen...

Die Verfügkarkeit in Brasilien sollte egal sein, verschicken kann man 
weltweit...

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ahh ok ja ok das ist natuerlich richtig ok mein fehler streicht das mit 
dem unbegrenzten budget :D
also die automatisierung will ich selber machen also kommt keine fertige 
ansteuerung in frage und die sache mit dem verschicken ist ein problem, 
weil die gerãte dann anders hier abgesetzt werden koennen (ok erstmal 
nicht so wichtig)

Verfahrwege ist 10 bis 15 mm der aufbau soll moeglichst kurz sein

Positioniergenauigkeit wuerde ich mal sagen ein mm bis 2 mm (nicht sooo 
genau)

Verfahrgeschwindigkeit langsam vllt 5mm pro sek
Konstanz der Verfahrgeschwindigkeit nicht sooo wichtig waere aber 
vielleicht gut wenn man die geschwindigkeit waehrend der strecke aendern 
koennte, dass kann ich jetzt noch nicht abschaetzen

: Bearbeitet durch User
von Manuel K. (manuelk)


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Möchtest du die Linearführung selber bauen? bei dem kurzen Verfahrweg 
und der langsamen Geschwindigkeit wird du vermutlich einen Spindel 
antrieb nehmen, da dieser selbst hemmend ist. Dazu würde ich dir 
DC-Motoren empfehlen welche du mit einer Brückenschaltung einfach 
ansteuern kannst. (wenn nötig auch mit PWM) Für die Endlage Erkennung 
würde ich dir Mikroschalter oder Lichtschranken empfehlen.

PS: 33N für 3Kg: Bedenke du willst auch beschleunigen und hast 
sicherlich noch Reibungsverluste bei einem selbst hemmenden Getriebe...

von Fabian H. (fabian_hoh)


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hallo,
danke ja ich brauche nur maximal 2 kilo zu bewegen, also das muesste 
reichen. die Linearfuehrung wird nicht selber gebaut. ein spindelantrieb 
hoert sich gut an. der vorteil des dc motors liegt jetzt in der 
einfacheren ansteuerung, richtig? Ueber die spannung muesste ich ja auch 
die geschwindigkeit des motors veraendern koennen oder?

lg
Fabian

von Manuel K. (manuelk)


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Ja ein DC-Motor ist einfacher anzusteuern weil du nur Spannung anlegen 
musst und er dreht. Die Spannung hat Einfluss auf die Drehzahl und 
Drehmoment. (Falls nötig mit einem PWM ansteuern)

Eine H-Brücke könntest du theoretisch auch mit Relais aufbauen. Wenn du 
nur eine fixe Spannung benötigst.

als Linearführung stellt du dir etwas in dir Richtung vor?
http://www.rk-rose-krieger.com/fileadmin/images/rkrosekrieger/teaser_abbildungen/produkte/PL_Lineareinheit.jpg

Oder Eigenbau mit Gewindestange usw....


Hast du dir auch überlegt das ganze Pneumatisch aufzubauen? Das wäre ev. 
auch eine gute alternative, vor allem wenn die Kosten nicht sehr 
entscheidend sind. (Festo, SMC)

LG

von JS (Gast)


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Bei der Menge an Motoren und beweglichen Teilen beziehe am besten auch 
die Zuverlässigkeit und den Verschleiß ein. Sonst bist du dauernd am 
reparieren, austauschen etc.
Wie wäre es mit Brushless DC Motoren? Kein Bürstenfeuer, weniger 
Verschleiß, bessere EMV, gut regelbar, gutes Drehmoment.
Dann baust du dir erstmal eine Motorplatine die jeweils einen Motor 
ansteuern kann und versiehst die Platine noch mit ein paar 
digitalen/analogen Ein- und Ausgängen je nach Bedarf - NOT AUS wäre z.B. 
ein sinnvoller Eingang ;). CAN Schnittstelle nicht vergessen oder halt 
eine andere geeignete Schnittestelle je nach Geschmack. Über ein 
Mäuseklavier oder Jumper bekommt jeder Motor Controller dann eine 
Adresse zugewiesen.
Als Inspiration kann ich dir z.B. den Brushless Regler aus einem der 
Quadrokopter Projekte auf einer deutschsprachigen Internetseite (bin 
gerade zu faul zum googeln) empfehlen.
Dazu noch deine Steuerung die dann die ganzen Motoren und Endschalter 
über CAN ausliest und steuert.
Für die Endtaster evtl. noch nach berührungslosen Sensoren ausschau 
halten. Billige Endtaster neigen dazu irgendwann den Geist aufzugeben. 
Also wieder Arbeit für dich falls du die Anlage warten musst.

Mit diesem Aufbau kannst du bei Bedarf ohne großen Aufwand einzelne 
Motorsteuerungsplatinen tauschen wenn eine defekt sein sollte und der 
CAN Bus ist für solche aufgaben gut geeignet.
Als Controller denke ich nun spontan an einen STM32 dessen genaue 
Bezeichnung du dir ja aus der Homepage raussuchen kannst. Jedenfalls 
gibt es da welche die bereits auf die Ansteuerung von Brushless Motoren 
ausgelegt sind, u.A. eine CAN Schnittstelle besitzen und dazu noch genug 
Power haben. Beispiele für die Schaltung und Libraries gibts auch auf 
st.com

Viel Spaß

Jan

von Fabian H. (fabian_hoh)


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Hallo,
danke für die vielen antworten. Ja pneumatik hatte ich auch schon im 
gedanke. vorteil wäre, dass man zwei doppelte zylinder anordnen könnte 
und so die verkippung auf ein minimum verringern. problem ist, dass ich 
wenig ahnung habe bzw von pneumatik gar kein. zudem kommt, das man mit 
pneumatik eventuell probleme mit der dichtigkeit bekommt. das hat man 
mit der mechanik an sich nicht.

wollte eigentlich kein bus system verwenden, hatte wie gesagt an 
multiplexer gedacht?

lg
fabian

von Manuel K. (manuelk)


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Hoi,

Es gibt diverse Zylinder mit integrierten Führungen.
http://www.festo.com/cat/de-ch_ch/products_PP_AN_FUEH

Diese sind absolut unproblematisch.

Die Dichtigkeit ist absolut kein Problem wenn du Qualitätskomponenten 
verwendest. B

das was du benötigst an Pneumatik ist vermutlich nicht schwieriger als 
einen Schrittmotor anzusteuern....

Baue einfach zuerst nur ein Aktor bevor du alle 38 bestellst. ;-)

Grundsätzlich ist der Energieverbrauch von Pneumatischen Systemen höher 
als von elektrischen.

Viele Grüsse

von JS (Gast)


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Mein Bauchgefühl sagt mir: Bei der Menge an Aktoren -> Bussystem

Was wäre deiner Meinung nach denn der Vorteil wenn du Multiplexer 
verwendest? Außer dass dir der erste Aufbau vielleicht einfacher 
erscheint?

Jeder Motor wird ja eh eine Platine benötigen um dort die Endstufen 
unterzubringen (ich versuche jedenfalls die Endstufen immer möglichst 
nah an die Verbraucher zu bringen keine Ahnung wie du das vorhast oder 
welchem räumlichen Umfang die Anlage haben wird) ansonsten wäre der 
Verdrahtungsaufwand ja viel höher wenn du alles einzeln zu einer 
zentralen Steuerung führen würdest. Du bräuchtest beim Bussystem 
schließlich nur die Busleitungen und die Stromversorgung die von 
Motorplatine zu Motorplatine wandern. Da findet man auch leichter den 
Fehler wenn mal eine Leitung durchgescheuert ist oder von einer Ratte 
angefressen wird.

Also warum nicht noch ein kleiner zusätzlicher Mikrocontroller auf die 
einzelnen Endstufenplatinen der die Busverbindung herstellt? Mir graust 
es z.B. bei der Vorstellung eine gewaltige Platine mit allen Endstufen 
und der Steuerung zu sehen, die man dann komplett austauschen muss weil 
eine Endstufe durchgebrannt ist.

von Reinhard Kern (Gast)


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JS schrieb:
> Also warum nicht noch ein kleiner zusätzlicher Mikrocontroller auf die
> einzelnen Endstufenplatinen der die Busverbindung herstellt?

Das gibt es alles als fertiges System zu kaufen. Wird dem TO aber wohl 
zu teuer sein. Es geht halt nichts über ein selbst erfundenes Rad, auch 
wenns eckig ist.

Gruss Reinhard

von JS (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Das gibt es alles als fertiges System zu kaufen. Wird dem TO aber wohl
> zu teuer sein. Es geht halt nichts über ein selbst erfundenes Rad, auch
> wenns eckig ist.
>
> Gruss Reinhard

Ja, wollte ich auch vorgeschlagen, wenn er es nicht komplett 
ausgeschlossen hätte. Bin gespannt wie er sich entscheidet. Schließlich 
ist er der Ansprechpartner wenn z.B. nach 2-3 Jahren mal etwas 
durchgebrannt ist oder ein Fehler auftaucht. Daher die Wartbarkeit 
direkt am Anfang mit einplanen.
Aber Pneumatik hat natürlich auch etwas, vor allem ist die Ansteuerung 
recht einfach.

Gruß Jan

von Fabian H. (fabian_hoh)


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Mhhh boahr also es gibt viele Lösungen. Ich sehe auch, dass der Umfang 
echt groß ist.
Um die vollständig gekaufte Steuerung nochmal in den Ring zu werfen. Was 
würde denn so eine Steuerung kosten und wie lang bräuchte man um diese 
so zu programmieren, dass sie das tut was sie soll? Nimmt man eine SPI?

Bzw.: Wie lange schätzt ihr die Arbeitszeit für diese Aufgabe? Zu mir 
ich hab ein paar Kenntnisse in Mikrokontroller programmierung. Ein CAN 
busssystem hatte ich shconmal in der hand, aber noch nicht wirklich mit 
gearbeitet. Auch von Multiplexern kenne ich nur die Theorie. Selber 
angesteuert habe ich da noch nix.


lg fabian

von Manuel K. (manuelk)


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Hallo fabian

Also eine Industrielle Steuerung ist sicher eine gut Wahl, wenn auch 
teuer. (Wenn du deine Zeit nicht rechnest)

Wenn du noch keine Erfahrung hast, versuche dich doch einmal an einer 
Kleinsteuerung. z.B. Siemens LOGO oder Konkurrenzprodukte, ich bin nicht 
sicher wie viele Erweiterungsmodule angeschlossen werden können.

Aber in einer LOGO findest du dich in ca. 1 Tag zurecht.... und du 
kannst erstauntlich viel damit machen...

Bei einer SPS  z.B. SIEMENS S7 oder so wirst du das Problem haben dass 
das Software Paket sehr teuer ist, und du würdest es ja nur für dieses 
Projekt benötigen...
Ich weiss nicht wie das bei z.B. Beckhof, ABB, Wago, Saya Burgess... 
gelöst ist...

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Eine Logo ist mit Sicherheit nicht das richtige Gerät, um 38 Achsen zu 
steuern. Es sei denn, "steuern" Beschränkt sich auf simples ein- und 
ausschalten.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Reinhard Kern (Gast)


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fabian hohmann schrieb:
> Mhhh boahr also es gibt viele Lösungen. Ich sehe auch, dass der Umfang
> echt groß ist.

Eine wesentliche Frage ist auch noch nicht geklärt, soweit ich das sehen 
kann: handelt es sich um 38 Punkt-zu-Punkt-Steuerungen, oder kommen 
Bahnsteuerungen vor? Der Aufwand ist nämlich sehr unterschiedlich, zur 
Erläuterung: Punkt zu Punkt sind z.B. Stellmotoren, die unabhängig 
voneinander eine neue Position anfahren, wenn alle "Achsen" diese 
erreicht haben (zu unterschiedlichen Zeitpunkten, je nach Weg), kann es 
weitergehen. Bahnsteuerung heisst, im Gegensatz dazu, dass mehrere 
Achsen synchronisiert werden müssen, so dass z.B. mit 2 Achsen ein Kreis 
beschrieben wird. Wichtig: das gilt auch, wenn 2 Achsen synchron laufen 
müssen, etwa weil sie beide einen Schlitten in die gleiche Richtung 
bewegen (Antrieb links und rechts).

Deine Ansicht, eine genauere Problembeschreibung sei für 
Lösungsvorschläge überflüssig, ist also ganz und gar falsch. Bei 38 
Stellmotoren genügt als Zentrale eine SPS oder ein einfacher 
µController, da an alle Achsen nur ein Befehl mit der neuen Position 
gesendet werden muss und dann gewartet, bis alle fertig sind. Bei 
Bahnsteuerungen muss die Zentrale eine echte CNC-Steuerung mit 
ausreichend Rechenleistung sein und die Daten müssen entsprechend 
schnell ausgetauscht werden; und auch die Software ist um ein Vielfaches 
umfangreicher.

Gruss Reinhard

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ah ok das versteh ich. okay also erstmal wieder danke fúr die antworten. 
zu Reinhard: also ich denke eine punkt zu punkt steuerung muesste 
ausreichen. alle motoren sollen nur von punkt a zu punk b fahren 
(eventuell sollen sie wãhrend der fahrt die geschwindigkeit veraendern, 
wenn sie mit der masse beladen werden, die auf einer platform steht). Es 
ist nicht noetig, dass alle schlitten immer exakt die gleiche position 
haben, wenn sie die strecke a - b zurúcklegen. (wenn ich dich richtig 
verstanden habe). Ihr koennt euch das wie ein aufzug vorstellen. eine 
kugel liegt in einer platte die mit einem senkbohrer angebort wurde. 
diese platte hãngt durch ein gestell in der luft. daneben befinden sich 
die linearfuehrungen mit schlitten. an den schlitten ist ein stempel, 
der die kugel nach oben drueckt, die kugel also abhebt oder wieder 
ablegt. es gibt halt viele schlitten, aber die muessen nicht immer eine 
synchrone position aufweisen. lediglich unabhaengig voneinander 
angesteuert werden... hoffe man versteht das :D

VIELEN DANK :)

von Reinhard Kern (Gast)


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fabian hohmann schrieb:
> lediglich unabhaengig voneinander
> angesteuert werden... hoffe man versteht das :D

Das ist was ich mit Kaufen meinte: solche Stellmotoren mit Controller, 
steuerbar durch einen Busanschluss (CAN, RS485, SERCOS, Ethernet...) 
gibt es als Modul und du musst nur, um vom Zustand A zum Zustand B mit 
maximal 38 anderen Positionen zu kommen, an alle Module die neue 
Position senden und warten, bis sie "erreicht" zurückmelden. Die Module 
sind also nicht nur die halbe, sondern fast die ganze Miete. Mehr kann 
ich dazu nicht sagen, weil ich eigene Achsteuerkarten eingesetzt habe, 
die kamen aber in einen 19-Zoll-Rahmen und mehr als 6 Stück waren nicht 
möglich.

Was das kostet, hängt natürlich sehr von den Anforderungen (Leistung, 
Genauigkeit, Geschwindigkeit) ab. Schrittmotoren ohne Rückmeldung durch 
Encoder werden kaum verwendet, weil zu unzuverlässig, dann kann man aber 
gleich Servomotorem mit Encoder nehmen. Zu beachten ist, dass 
Schrittmotoren und Inkrementaldekoder keinen nichtflüchtigen Nullpunkt 
haben, das heisst, in beiden Fällen muss nach dem Einschalten eine 
Nullpunktmarke angefahren werden, entweder auf dem Massstab oder als 
Mikroschalter oder als Lichtschranke, dann erst gibt es eine absolute 
Koordinate.

Wenn es nicht zumutbar ist, alle 38 Achsen erstmal auf die 
Nullpunktposition (normalerweise an einem Ende) zu fahren, müsste man 
Absolutwertgeber einsetzen - das wird dann richtig teuer.

Gruss Reinhard

von Helge A. (besupreme)


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Wenn die Geschwindigkeit der einzelnen Bewegungen nur einmal eingestellt 
zu werden braucht (also nicht geregelt werden muß), sind 
Pneumatikzylinder hier vermutlich die einfachste Lösung. Die 
Geschwindigkeit läßt sich über Drosseln für beide Richtungen einstellen. 
Muß die Position bei drucklosem System erhalten bleiben, Zylinder mit 
Bremse nehmen.

Die Aufgabe läßt sich dann lösen mit 38 Zylindern, 38 Ventilen für V/R 
Bewegung und evtl. einem oder mehreren Ventilen für die Freigabe.

Als Steuerung dafür fände ich diese Hutschienen-Controller schick, an 
die man gleich E/A Module anstecken kann. Weit verbreitet sind z.B. die 
Systeme Siemens/Vipa oder Wago/Beckhoff. Diese Systeme bieten 
Ausgabemodule mit z.B. 8 Ausgängen, die 24V - Ventile schalten können.

Ventilbaugruppen findet man häufig z.B. von SMC oder Festo. Auch diese 
Unternehmen sind weltweit vertreten. Dabei bietet sich an, z.B. 
Baugruppen mit jeweils z.B. 8 oder 12 Ventilen in der Nähe der Zylinder 
anzubringen.

Nach meiner Ansicht ist ein Serienprodukt für industrielle Anwendung 
einem selbstgefertigten Einzelstück meist überlegen. Das gilt besonders, 
wenn nach ein paar Jahren mal ein Ersatzteil benötigt wird.

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ok,
was sind das denn fuer module, bzw wo kann ich solche denn kaufen? Gibts 
die mit brushless motoren plus treiber, die ich dann einfach mit ner pwm 
ansteuern kann? gibt es dann auch ein fertiges modul mit dem ich die 
ansteuerung des bussystems bewerkstelligen kann?

warum waere pneumatik hier am einfachsten? die elektreupneumatischen 
ventile sind nach meiner recherche relativ teuer.

danke

: Bearbeitet durch User
von Reinhard Kern (Gast)


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fabian hohmann schrieb:
> was sind das denn fuer module, bzw wo kann ich solche denn kaufen?

Das sind nur Beispiele aus einem riesigen Angebot:

http://www.max-computer.de/x5d/achscontroller_mit_endstufe.html
http://ab.rockwellautomation.com/de/Motion-Control/Kinetix-6000-Servo-Drive

Gruss Reinhard

von Fabian H. (fabian_hoh)


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Hallo,
ok vielen Dank schonmal.

Nochmal zu der Idee mit der Pneumatik. Mir kommt das eigentlich 
einfacher vor. Ich brauche dazu ja dann nur die Ventile zu steuern. 
Endlagenschalter sind ja nicht notwendig, da der Weg ueber den Zylinder 
begrenzt wird. Wenn ich da was von zb. Festo nehme brauch ich dann noch 
n Treiber, wahrscheinlich mit Mosfet, der dann mit dem Signal des 
Mikrokontrollers das Ventil auf und zu schaltet. (kennt da jemand schon 
was fertiges, vielleicht sone Ventilinsel?). Und Multiplexer oder man 
nimmt n Board mit 50 Ausgaengen. Und halt noch n Kompressor der den 
Druck bereitstellt. Gibt es Probleme mit der Bereitstellung des Stromes 
(Stromspitze beim Einschalten)?

Danke

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Bei Onkel Festo gibt es niedliche Magnetventilchen für unterschiedliche
Steuerspannungen (5,12,24 Volt)

http://www.festo.com/cms/de_de/13287_13294.htm#id_13294

Denk auch an einen Nebelöler, denn die Arbeitsdruckluft muß beölt 
werden,
sonst zerrt es Dir die Dichtungen vom Kolben der Arbeitszylinder.

MfG Paul

von Fabian H. (fabian_hoh)


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ah ok diesen nebeloeler haeng ich dann einfach in die luftleitende 
leitung rein, brauch da aber nix mehr elektronisch anzusteuern, oder?

brauch ich fuer jedes ventil einen nebeloeler?

Und diese steuerspannung muss ich ja dann ueber ein mosfet schalten, 
wenn ich ein mikrocontroller benutzen will oder gibt es da einfachere 
methoden?


hat jemand zufãllig preise fuer die komponenten?

Sorry fuer die vielen fragen :D

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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Fabian frug:

>ah ok diesen nebeloeler haeng ich dann einfach in die luftleitende
>leitung rein, brauch da aber nix mehr elektronisch anzusteuern, oder?

Nein, der hat keine elektrischen Anschlüsse. Das Öl wird durch das 
Venturi-
Prinzip mitgerissen.

>brauch ich fuer jedes ventil einen nebeloeler?
Nein, das ist wie beim Fußball: Einer für Alle.
:-)

>Und diese steuerspannung muss ich ja dann ueber ein mosfet schalten,
>wenn ich ein mikrocontroller benutzen will oder gibt es da einfachere
>methoden?

Ja, das ist doch verhältnismäßig einfach. Guck mal in das Datenblatt,
was die Ventile für einen Strom aufnehmen, vielleicht reicht auch ein
Schwung ULN2803

>welche vorteil bietet mir denn eine insel im gegensatz zu einzelnen
>ventilen?

Du mußt die Ventile dann nicht untereinander "verschlauchen" und hast
einen kompakten Block. Du schrobst ja weiter oben, daß Du rauhe Mengen
an Zylindern ansteuern mußt.

Suche Dir im Telefonbuch eine Firma, die mit Druckluftanlagen 
herumalbert
und beziehe die Teilchen von dort.

MfG Paul

von Helge A. (besupreme)


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Beispiel SMC hier.. 
http://www.smc.eu/portal/WebContent/digital_catalog_2/jsp/view_descriptions.jsp?dc_product_id=23952 
die haben auch eine Vertretung in Brasilien.
Solche Ventilgruppen gibts auch immer wieder im ebay günstig gebraucht.

Wobei, wenn sowieso alles gleichzeitig bewegt wird, reicht ja auch ein 
einzelnes großes Ventil aus! Das spart dann unheimlich viel Aufwand in 
der Ansteuerung.

Falls du sehr flach bauen willst oder eine Absenkung bei Druckabfall 
ausgeschlossen werden muß, Umlenkhebelchen konstruieren. Dann können die 
Zylinder flach liegend eingebaut werden.

: Bearbeitet durch User
von Fabian H. (fabian_hoh)


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Helge A. schrieb:
> Wobei, wenn sowieso alles gleichzeitig bewegt wird, reicht ja auch ein
> einzelnes großes Ventil aus! Das spart dann unheimlich viel Aufwand in
> der Ansteuerung.

Hallo,
erstmal danke.

Das reicht nicht aus, weil ich dann immer nur ALLE ventile aus oder an 
schalten koennte. die muessen aber unabhaengig voneinander geschaltet 
werden

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