Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Phasenanschnitt: Netzsynchronisation und Extremwerte


von Info (Gast)


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Ich bastele gerade einen 230 VAC Phasenanschnittdimmer (für Glühlampen) 
und könnte die zwei Quarzanschlüsse des Mikrocontrollers gut als IO für 
andere Dinge gebrauchen. Daraus ergeben sich einige Fragen.

Da sonst keine Timing-kritischen Sachen gemacht werden, reicht es 
eigentlich, sich auf den Nulldurchgang zu synchronisieren. Genauer: nur 
der Phasenanschnitt muss auf den Nulldurchgang synchronisiert werden, 
d.h die Timergenauigkeit beschränkt sich auf 0-10 ms einer 50 Hz 
Halbwelle.
Aber 10 % werden auch da einen Unterschied machen, also sollte man evtl. 
den Anschnittzeitpunkt immer auf die zuletzte gemessene Dauer beziehen, 
anstatt feste Timer-Counts zu nutzen!? (Nicht, dass ich es bräuchte, 
aber damit wäre es auch unabhängig von der Frequenz). Allerdings könnte 
das weitere Fehler mit sich bringen, wenn die Nulldurchgangserkennung 
fälschlich (eine Störung) anspricht - dann kommt das ganze Timing 
durcheinander.

In die zweite Frage spielt die Genauigkeit auch hinein: wie sieht es mit 
Extremwerten aus? Wie dicht traut Ihr euch ran?

von Karl H. (kbuchegg)


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Info schrieb:

> aber damit wäre es auch unabhängig von der Frequenz). Allerdings könnte
> das weitere Fehler mit sich bringen, wenn die Nulldurchgangserkennung
> fälschlich (eine Störung) anspricht - dann kommt das ganze Timing
> durcheinander.

Im Prinzip: ja
Allerdings ist es ja auch wieder nicht so, dass der interne 
RC-Oszillator wie wild in der Gegend rumschwingt. D.h. du kannst beim 
Ausmessen der Netzfrequenz durchaus auch am ermittelten Timer-Zählwert 
abschätzen, ob dieses Ergebnis plausibel ist oder nicht. Wenn du im 
Voraus ermittelt hast, dass der Timer in einer Netzperiode bis ca 700 
zählen wird, dann sind 695 oder 708 plausible Werte. Ein ermittelter 
Messwert von 268 hingegen ist nicht plausibel, denn soweit weicht der 
RC-Oszillator dann auch wieder nicht ab. Das muss also eine Störung 
gewesen sein und mit dieser Messung kann man nichts anfangen.

von Info (Gast)


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Das werde ich mal ausprobieren, danke.

von Info (Gast)


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Die Plausibilitätsprüfung macht Sinn, ich habe sie aber noch nicht 
getestet, da ich dazu ja Störungen erzeugen müsste. Evtl. mal einen 
größeren Verbraucher anknipsen..
Allerdings bestimmt trotzdem die Genauigkeit des Oszillators, wie "kurz" 
vor dem nächsten Nulldurchgang noch geschaltet werden kann. Das ist 
wiederum nur bei kleinen Leistungen von Bedeutung, und dort fällt eine 
verpasste Halbwelle evtl. nicht stark auf (je nach Trägheit des 
Verbrauchers).

Wie macht man es am anderen Ende, also für 100% Leistung? Ist das mit 
TRIACs überhaupt möglich? Der Nulldurchgang sollte ja einigermaßen genau 
detektiert werden, bei der Schaltung nach "Dextrel DIY zero crosser" 
bekommt man sogar etwas Bedenkzeit, so dass man (je nach ZCD- und 
Oszillatorgenauigkeit) im oder sogar knapp vor dem Nulldurchgang 
"zünden" könnte. Oder schaltet man den TRIAC einfach dauerhaft?

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