Hallo zusammen... Vor einigen Tagen rief mich ein Bekannter an. Sein ASUS Notebook (X5 DAF) zeigt beim starten kein Bild mehr an. Lt. Aussage eines heimischen Computerladens ist wohl der Grafikchip auf dem Mainboard das Problem. Es soll das Mainboard getauscht werden. Kosten, jenseits von 200€, daher lohnt sich das wohl nicht mehr recht. Da man des Öfteren liest, dass es ähnlich Probleme wg. "defekten" Lötverbindungen der Chips gibt, vermute ich eher ein Problem dieser Art. Gibt es eine Möglichkeit, mit Heimmitteln, die GPU wieder "nachzulöten" ? Immer wieder findet man dazu Themen, wie "Im Backofen neu verlöten", "Mit Haarföhn wieder gelötet" oder ähnliches. Hat jemand von euch das wirklich auf diese Art schon einmal geschafft ? Kann mir das nicht so recht vorstellen, da ja doch eine bestimmte Temperatur zu schmelzen des Lötzinns benötigt wird. Was ist ggf. von einem Heißluftföhn zu halten ? Worauf ist zu achten ? Würde es eigentlich ausreichen, den Chip zum nachlöten zu erwärmen, oder muss man ihn komplett entfernen, reballen und dann wieder einlöten ? Ich meine, einen Versuch kann man ja wagen, das Notebook ist z.Zt. ohnehin defekt... Wie / wo finde ich ggf. in meiner Umgebung (Iserlohn, Menden) jemanden mit einer Reflow-Station ? Schon jetzt einmal vielen dank für eure Hilfe. Dirk
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Platine gut vorwärmen (5 Minuten bei 100-130 Grad), dann innerhalb von 2-3 Minuten hoch auf 230/240 Grad und abkühlen lassen (max. 3 Grad/sekunde bis 100 Grad, danach egal) :)
flussmittel und heissluftpistole(gerne über 300°C )
Zunächst einmal danke für eure Antworten. Hans_im_Glück schrieb: > flussmittel und heissluftpistole(gerne über 300°C ) Hab ein wenig Angst, mir mit einer Heißluftpistole die Bauteile Drumherum "wegzupusten". Dirk
Dirk Th. schrieb: > Da man des Öfteren liest, dass es ähnlich Probleme wg. "defekten" > Lötverbindungen der Chips gibt, vermute ich eher ein Problem dieser Art. schonmal was von geplanter Obsoleszenz gehört? Die Wahrscheinlichkeit, daß es "nur" eine fehlerhafte Lötverbindung ist geht gegen Null. Es ist mit, an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, der Grafik chip selbst. Die Kühlkörper sind so designd, daß die Chips gerade so 2 Jahre durchhalten. Wenn man das Notebook oft nutzt und im schlimmsten Fall auch noch 3D Anwendungen laufen lässt die Rechenintensiv sind (Spiele) und dann idealerweise noch die Kühlkörper zudeckt (Decke auf den Beinen und darauf das Notebook) oder das Notebook nicht auf einer ebenen Unterlage sondern schräg im Betrieb hat (Heatpipes funktionieren nicht mehr). dann sterben die Chips auch noch schneller. Wie schon geschrieben sind die Kühler generell schon so ausgelegt, daß die Chips bei ca 80° dahindümpeln. Das sie dabei natürlich deutlich schneller altern als das bei 60°C Betriebstemperatur ist kann man sich wohl vorstellen. Man bemerkt das auch, wenn man die Notebooks mal nach längerem Betrieb anfasst: Die werden richtiggehend heiß. Ich kauf mir deshalb keine Notebooks mehr, die frühere Regel: Teures Modell = langlebiger gilt leider nicht mehr wirklich. Wenn dann n Buisness Gerät, diese sind jedoch nicht sonderlich billig.
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Versuche Dein Glück mit der Heißluftpistole. Decke die Platine mit Alufolie ab und schneide mit einer Rasierklinge nur die Fläche des Grafikschaltkreises aus. Somit wird nur der erwärmt und der Rest bleibt, wo er ist. Das Ding ist sowieso kaputt, also frisch an's Werk. Ich habe auf diese Weise eine Grafikkarte reparieren können. MfG Paul
Hallo Paul... So in etwa hatte ich mir das mittlerweile auch schon gedacht. Kannst du mir noch einige Tipps geben bzgl. Temperatur, Abkühlphase, Zeit etc. ? Danke Dirk
Dirk frug: >Kannst du mir noch einige Tipps geben bzgl. Temperatur, Abkühlphase, >Zeit etc. ? Nein, überhaupt nicht. Ich habe damals gedacht: "Ent oder Weder!" und legte nur ein kleines Stückchen bleifreies Lötzinn unmittelbar neben den Schaltkreis auf die Alufolie. (Auf der Platine war die die Aufschrift: ROHS zu sehen) Dann gab ich Feuer -aus der Heißluftpistole... ;-) Ich nahm dann das Schmelzen dieses Zinnstückchens als Indikator, daß ich die Schmelztemperatur von bleifreiem Lot erreicht hatte und ließ es abkühlen. Gut nun, Gudrun. Es funktionierte wieder und tut es immer noch. MfG Paul
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Christian B. schrieb: > Es ist mit, an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, der Grafik chip > selbst. Nee, meist eine Lötstelle die durch Thermische Beanspruchung und den daraus resultierenden Spannungen aufbricht. Habe bereits 3 Notebooks mit der Backofenmethode wieder zum Leben erweckt. Jetzt wird es Zeit mal über einen Reflowofen nachzudenken.
aGast schrieb: > Nee, meist eine Lötstelle die durch Thermische Beanspruchung und den > daraus resultierenden Spannungen aufbricht. Habe bereits 3 Notebooks mit > der Backofenmethode wieder zum Leben erweckt. Jetzt wird es Zeit mal > über einen Reflowofen nachzudenken. Könntest Du mir etwas mehr über dein Vorgehen im Backofen (Dauer, Temperatur etc. ) schreiben ? Dirk
Verwende ein föhn geht super einfach heißlaufen lassen und 5-7 sek drauf halten (achtung bei elkos) so habe ich mir schon 2 Arbeitsspeicher und auch eine Grafikkarte gerettet.
Das die Chips in den Notebooks verrecken, liegt nicht nur am Design und der Nutzung, sondern auch daran das die Geräte mit der Zeit einfach verdrecken. Wenn dann der Kontakt zu der Kupferschiene und damit die Kühlung schlechter werden, dann ist der Ausfall nur eine Frage der Zeit. Man sollte überhaupt erst mal prüfen ob ein externer Monitor noch am Notebook läuft, also ob der Rechner überhaupt noch hochfährt. Allerdings hat das keine verlässliche Aussagekraft ob nicht der Grafikchip eine defekte Lötstelle hat, weil man sieht die ja nicht und messen kann man da eh vergessen, oder ob der Chip intern den Geist aufgegeben hat. Den alten (evtl. defekten) Chip wieder einzulöten kann, muss aber nicht klappen. Lösung wäre ein neuer Chip, aber so leicht bekommt man die nun auch wieder nicht und ob Werkstätten die einem Normalo verkaufen hab ich noch nicht probiert. Die wollen nämlich selbst dran verdienen und verlangen dann für die Reparatur dann mal locker 150-250 Tacken, diese Abzocker. Zumindest hätte man dann auf die Reparatur wieder zwei Jahre Gewährleistung. Was auch defekt sein kann ist der Inverter, der die Hintergrund- beleuchtung mit Strom versorgt. Dürfte nicht so leicht festzustellen woran es nun wirklich liegt. Mit einem Fön allein zu löten ist quatsch, weil der nicht heiß genug wird. Als Preheater könnte ein simpler Fön dagegen schon noch langen, aber man muss die Temperatur da schon im Auge behalten. So ein Pyrometer ist dafür ganz brauchbar, aber das kostet dann mindestens auch noch 30 Tacken extra, wenn man das nicht zufällig(z.B. Terrarienbesitzer o.ä.) hat. Fürs Reballing braucht man zusätzlich eine passende Metallschablone, Flussmittel o.ä. und die Lötkugeln. Das geht dann ganz schön ins Geld und wäre dann noch keine Erfolgsgarantie. Wohl eher was für Leute die sich darauf spezialisieren wollen.
Böser Onkel schrieb: > Dürfte nicht so leicht festzustellen > woran es nun wirklich liegt. Wenn nur die Hintergrundbeleuchtung defekt ist, sieht man unter bestimmten Blickwickeln noch das korrekte Bild (zumindest schemenhaft), außerdem funktioniert dann ein externer Monitor noch.
Böser Onkel schrieb: > Man sollte überhaupt erst mal prüfen ob ein externer > Monitor noch am Notebook läuft, also ob der Rechner überhaupt noch > hochfährt. Das hat mein Bekannter schon getestet. Auch kein Bild am externen Monitor. Kann aber doch auch nicht kommen, wenn der Grafikchip nicht mehr komplett mit dem Mainboard "verbunden" ist, oder ??? Ach so, mal nebenbei: Kann ich eigentlich das BIOS ausschließen ? Was wäre, wenn das BIOS defekt ist ? Käme dann noch ein Bild ? Oder startet das BIOS zuerst, und wenns defekt ist, fährt der Rechner gar nicht mehr soweit hoch, dass zumindest etwas auf dem Bildschirm erscheint ? Fragen über Fragen... Danke Dirk
Christian B. schrieb: > Die Kühlkörper sind so designd, daß die Chips gerade so 2 Jahre > durchhalten. Quark! Akku raus, nur Netzteil verwenden und dann direkt nach dem Power On, mal die beiden Tasten Alt + X gedrückt halten. Überraschung? Den Fehler hatte ich auch einmal. Ob es bei diesem Asus Modell funktioniert, weiss ich natürlich nicht. Bei meinem Modell war das so. Nach dem Reinigen des Gerätes funktioniertes es wieder. Der alte Akku wurde getauscht. Er war der Hauptgrund des Ausfalls.
Ideas schrieb: > Akku raus, nur Netzteil verwenden und dann direkt > nach dem Power On, mal die beiden Tasten Alt + X gedrückt halten. > Überraschung? Richtig, dann noch kurz den Stecker in der Steckdose drehen, damit der Strom die Elektronendefekte des Grafik-IC's kompensiert. Dann klappt's. W.
Dirk Th. schrieb: > Ach so, mal nebenbei: Kann ich eigentlich das BIOS ausschließen ? > Was wäre, wenn das BIOS defekt ist ? Wenn die Harddisk-LED leuchtet, dann bootet der Rechner wohl noch. Das der Grafikchip nicht arbeitet merkt das DOS nicht, weil es da keine Rückmeldung gibt. Wie sollte die auch ausgewertet werden? Wenn die Harddisk-LED tot ist, kann auch die CPU den Hitzetod gestorben sein. Zum Glück wird die CPU wohl überall gesockelt sein (kenne nur ein paar Notebooks) und lässt sich so relativ leicht auswechseln.
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