Forum: Platinen Schaltplan aus Layout extrahieren


von Willi L. (wilials)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe ein funktionierendes Layout und einen offensichtlich 
fehlerhaften Schaltplan. Da ich einen Schaltplan ohne Fehler brauche, um 
ein neues Layout (mit SMD-Teilen) zu erstellen, frage ich Euch um einen 
optimalen Weg/ Tipps/ Tricks für diese Arbeit. Target und Eagle5 sind 
verfügbar.

Ich bitte um Eure Ratschläge. Danke im Voraus.

Gruß
wilials

: Verschoben durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Das ist halt reverse engineering.  Target oder Eagle braucht man dafür
nicht unbedingt, Zettel und Stift geht auch. ;-)

Ein CAD-Tool wäre höchstens dahingehend nützlich, falls es in der Lage
ist, eine Netzliste aus einem Layout zu erzeugen.  Meines Wissens kann
aber Eagle sowas nicht, von Target habe ich da keine Ahnung.  Mit einer
solchen Rück-Netzliste kann man das Layout erstmal im CAD abzeichnen,
und dann später den rückgewonnenen Schaltplan parallel dazu.  Dessen
Netzliste vergleicht man dann mit der Rück-Netzliste.  Wenn beide
übereinstimmen, hat man den Schaltplan komplett und fehlerfrei zusammen.

von Willi L. (wilials)


Lesenswert?

Danke für Deine Antwort, das sieht nach richtig Arbeit aus

Gruß

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Willi Lich schrieb:
> das sieht nach richtig Arbeit aus

Ja, ist es.  Habe ich mal für meinen eigenen Floppycontroller gemacht,
den ich seinerzeit für meinen CP/M-Computer gebaut habe. ;-)  Die
Originalpläne hatte ich irgendwie versemmelt …  Mein BAE unterstützt
allerdings eine Rück-Netzliste.

von Reinhard Kern (Gast)


Lesenswert?

Willi Lich schrieb:
> ich habe ein funktionierendes Layout und einen offensichtlich
> fehlerhaften Schaltplan.

Wenn das heisst, ein Layout in Datenform, dann kannst du dir im 
CAD-System, mit dem es erstellt ist, die Netzliste ausgeben lassen und 
mit dem Schaltbild vergleichen.

Gruss Reinhard

von Willi L. (wilials)


Lesenswert?

ich glaube, es bleibt mir nur Papier, Bleistift und eigener Kopf, um 
diesen Job zu machen. Sowohl der Schaltplan, als auch das Layout habe 
ich nur als PDF. Also mach ich mich mal ran.

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß
Willi

: Bearbeitet durch User
von Bussard (Gast)


Lesenswert?

Wenn du schon Target hast, hätte die Suche nach "Reverse" schon eine 
Antwort gebracht ...
http://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php?title=Reverse_Engineering

Gruß

von Willi L. (wilials)


Lesenswert?

danke für den Tipp, das kannte ich noch nicht bei Target. Ich werde es 
probieren, vermutlich passieren dabei weniger Fehler, als beim manuellen 
Aufdröseln.

Gruß

von Willi L. (wilials)


Lesenswert?

Bussard schrieb:
> Wenn du schon Target hast, hätte die Suche nach "Reverse" schon eine
> Antwort gebracht ...
> http://server.ibfriedrich.com/wiki/ibfwikide/index.php?title=Reverse_Engineering
>
> Gruß

Nachdem ich mich mit den Möglichkeiten von Target hinsichtlich revers 
engineering befasst habe, muß ich leider feststellen, daß man für diese 
Aufgabe die Target-Design-Station (ca. 3450 €)und zuzüglich ein 
Zusatzgerät (Kosten unbekannt) benötigt. Alle anderen Versionen können 
keinen Schaltplan aus einem Layout extrahieren. Man kann damit lediglich 
ein Layout nachmalen und bestücken, aber keinen Schaltplan daraus 
erzeugen (ähnlich wie Sprintlayout).

Da ich nicht über die Design-Station verfüge, habe ich die Aufgabe 
manuell mit Bleistift und Papier erledigt

Gruß
wilials

von gk (Gast)


Lesenswert?

Willi Lich schrieb:
> Da ich nicht über die Design-Station verfüge, habe ich die Aufgabe
> manuell mit Bleistift und Papier erledigt


Als nächstes kannst Du den so erhaltenen Schaltplan wieder in das 
Original-Layout umsetzen um mögliche Übertragungsfehler zu finden.

gk

von Willi L. (wilials)


Lesenswert?

hab ich schon gemacht und auch den Fehler gefunden.

Gruß
wilials

von Moritz A. (moritz_a)


Lesenswert?

Ich "missbrauche" für sowas Gimp, wobei ich den Luxus eines echten 
Layouts gar nicht hatte, sondern nur die Platine vor mir liegen. Bis 
jetzt habe ich das aber nur mit einseitigen Platinen gemacht.

Ein möglichst scharfes und spiegelfreies(!) Bild von Ober- und 
Unterseite erstellen, Perspektive korrigieren, auf gleiche Größe 
bringen.

Dann nehme ich mir die Kupferseite, Kontrast und Helligkeit anpassen, 
auf 2 Farben (schwarz/transparent) reduzieren und spiegeln. Dann habe 
ich im Prinzip die Ätzvorlage.

Dann lege ich in einem weiteren Layer die Bestückungsseite darunter und 
stelle die Kupferseite auf Halbtransparent.

Nun bekommt jedes Bauteil einen Namen verpasst, und gleichzeitig lege 
ich es im Schaltplan an. Es ist sinnvoll, für die Namen auch einen 
weiteren Layer zu verwenden, damit man ihn abschalten kann, sobald die 
Beschriftung irgendwas verdeckt.

Dann beginnt die Fleißarbeit: Ich ändere die Farbe einer Kupferbahn 
(Fill Tool/Gießkanne), das ist das Net mit dem ich jetzt arbeite.

Dann verbinde ich Pin für Pin mit dem Net, und jeder verbundene Pin im 
Bild bekommt einen Farbklecks in einer dritten Farbe verpasst. Sobald 
ich meine das Net komplett erfasst zu haben, wird die Kupferbahn 
umgefärbt in eine Farbe ähnlich der dritten, aber nicht genau gleich 
(macht das spätere Nachprüfen, ob man nicht doch einen Pin vergessen 
hat, einfacher).

Somit habe ich immer eine (in meinem Fall) rote Kupferbahn, die ich 
abarbeite, sowie sukzessive mehr dunkelgrüne Leiterbahnen mit grünen 
Punkten.

Irgendwann sind alle Leiterbahnen grün und ich fertig.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.