Im (chinesisch/englischen) Programmierhandbuch zu einem Einbau-KFZ-GPS-Tracker steht, dass in den ausgesendeten Daten ein Feld enthalten ist, mit der Bezeichnung "heading" und der Wert wird 3-stellig in "degree" angegeben. Sonst steht da Nichts weiter dazu, weder im Datenblatt noch an anderen Stellen. Worum wird es sich wahrscheinlich handeln? Um die Daten aus einem Kompassmodul oder einem Neigungssensor? Es geht um den Tracker hier: http://www.cartft.com/catalog/il/1672
Meine Glaskugel sagt mir, es könnte sich auch um den aus den GPS-Daten errechneten Kurs handeln ... Aber wenn Du es genau wissen möchtest, frag doch einfach den Hersteller.
Um die Daten, die aus den GPS-Daten errechnet werden. Deshalb vermutlich im Stillstand nicht brauchbar. wendelsberg
Es gibt GPS-Geräte, die einen Kompass-Sensor mit an Bord haben. Aber da werden dessen Daten nicht in den GPS-Messages ausgegeben. In deinem Falle wird es die berechnete Fahrt- oder Laufrichtung sein, die sich aus der Differenz zweier aufeinanderfolgender GPS-Koordinaten ergibt. Im Stillstand ist dieser Wert nicht auswertbar bzw. enthält einfach die letzte Richtung, in die du dich bewegt hast.
Ja, den Gedanken hatte ich auch, aber da war die Frage schon abgeschickt. Davon gehe ich auch mittlerweile aus, also aus den GPS-Daten abgeleitete Richtungsdaten. Das muss man bei billigeren Trackern selber aus zwei Messungen ausrechnen ... Aber eine Frage bleibt offen. Es geht um die Ausstattung von Schienenfahrzeugen und da ist es nicht ganz unwichtig, wie herum die Lok fährt ... also welches Ende ist vorne und welches hinten. Je länger ich drüber nachdenke, desto deutlicher wird die Befürchtung, dass mir weder ein Kompass noch diese errechneten Daten dabei helfen, dieses festzustellen. Ich vermute, so erfahre ich nur, in welche Richtung sich der GPS-Empfänger bewegt, aber nicht wie herum ... Ideen oder Tips? Danke.
Frank schrieb: > Ich vermute, so erfahre ich nur, in welche Richtung sich der > GPS-Empfänger bewegt, aber nicht wie herum ... Ideen oder Tips? Danke. Nimm einen Beschleunigungssensor? Brauchst bei richtigem Einbau ja nicht mal einen dreiachsigen, sondern nur eine Achse: positiver Wert => vorwärts negativer Wert => rückwärts
Andreas M. schrieb: > Nimm einen Beschleunigungssensor? Brauchst bei richtigem Einbau ja nicht > mal einen dreiachsigen, sondern nur eine Achse: Der liefert doch sicher nur im Moment des Losfahrens (also bei Beschleunigung) brauchabre Infos, oder? Was ist bei kontinuierlicher Fahrt? Zusätzliche intelligente Auswerte-Elektronik bedeutet zusätzliches Gehäuse, Stromversorgung usw. Natürlich wäre auch das Abgreifen von der Fahrzeugelektronik möglich, aber gerade das sollte eigentlich vermieden werden.
Das wirst du (glaube ich) wohl nur mit einem zusätzlichen Kompass rauskriegen. Wenn du die Kompass-Gradangabe mit den Richtungsdaten vom GPS vergleichst, kannst du sagen, ob die Lok vorwärts oder rückwärts fährt.
ich schrieb: > Wenn du die Kompass-Gradangabe mit den Richtungsdaten vom > GPS vergleichst, kannst du sagen, ob die Lok vorwärts oder rückwärts > fährt. Das stimmt prinzipiell, aber bei dem vielen Metall an einer Lok (und bei einer E-Lok hohen Strömen) ist das vielleicht nicht so einfach wie es sich zunächst anhört. Käme auf einen Versuch an, dafür genügt ja ein Billig-Kompass. Gruss Reinhard
Andreas M. schrieb: > Frank schrieb: >> Ich vermute, so erfahre ich nur, in welche Richtung sich der >> GPS-Empfänger bewegt, aber nicht wie herum ... Ideen oder Tips? Danke. > > Nimm einen Beschleunigungssensor? Brauchst bei richtigem Einbau ja nicht > mal einen dreiachsigen, sondern nur eine Achse: > positiver Wert => vorwärts > negativer Wert => rückwärts Der erkennt aber nicht, wierum die Lok fährt, sondern in welche Richtung sie beschleunigt. Ich kann also nicht erkennen, ob sie gerade vorwärts beschleunigt oder rückwärts bremst. Wie lang ist denn so eine Lok? Vielleicht könnte man ja an jedes Ende ein GPS setzen und durch die Differenz der Postionen die Ausrichtung der Lok erkennen.
Rolf Magnus schrieb: > Der erkennt aber nicht, wierum die Lok fährt Das ist doch sowieso eine Frage aus der Dampflokzeit. Weder heutige Loks noch ICEs haben überhaupt ein Vorne und Hinten. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Das ist doch sowieso eine Frage aus der Dampflokzeit. Weder heutige Loks > noch ICEs haben überhaupt ein Vorne und Hinten. Das sehen die Betreiber deutlich anders. Nicht jede Lok ist symmetrisch, es gelten z.B. verschiedene Vorschriften hinsichtlich Zuglast, Geschwindigkeit usw. Es geht nicht nur um Loks für Personenzüge, sondern auch um Spezialfahrzeige, Baumaschinen usw. Ja, die Idee mit den zwei GPS hatten wir auch schon, so ein Fahrzeug ist mindesten 7..8 Meter lang. Das erhöht aber den technischen Aufwand. Ideal wäre EINE weigehend autarke kompakte Box, lediglich mit Stromversorgung.
Frank schrieb: > Ich vermute, so erfahre ich nur, in welche Richtung sich der > GPS-Empfänger bewegt, aber nicht wie herum ... Ideen oder Tips? Danke. Die Erkenntnis wird ein Kompaßmodul aber auch nicht liefern...
Hmmm. Ich dacht eigentlich schon, habe aber noch nicht konkret mit einem Kompassmodul gearbeitet. Ich dachte, es liefert mir einen Winkel zwischen der Nord-Süd-Achse der Erde und dem Chip-Gehäuse? Da eine Lok nur zwei Möglichkeiten der Bewegung hat, sollte sich zusammen mit den Bewegungsdaten aus dem GPS doch herausfinden lassen, welches Ende der Lok vorne ist, oder ... ?
Frank schrieb: > Hmmm. Ich dacht eigentlich schon, habe aber noch nicht konkret mit einem > Kompassmodul gearbeitet. Du hast recht. Der Kompaßmodul liefert den Winkel zwischen seiner Null-Richtung und Norden und damit besteht ein Bezug zwischen dem Kompaß und Fahrzeug. Bei der Kursbestimmung mit GPS ist die Zeitachse der Bezug und die geht (leider ;-) nur in einer Richtung.
und wenn die lok genau in magnetischer nord/süd-richtung steht? dann sind beide winkel null oder 180° und die daraus gewonnene information ist wieder 0. und ich kann mit nicht wirklich vorstellen, dass eine entfernung von sagen wir mal 8 metern einen verwertbaren winkelunterschied (der dazu noch größer sein muss als die ungenauigkeit des kompass-moduls) ergibgt, dass man damit die richtung der lok feststellen kann. sollen die schienenfahrzeuge autonom fahren oder nur mit einem lokführer an bord? oben wurden ja mal 7-8 meter genannt, also reden wir hier von maßstab 1:1?
Daniel F. schrieb: > und wenn die lok genau in magnetischer nord/süd-richtung steht? > dann > sind beide winkel null oder 180° und die daraus gewonnene information > ist wieder 0. > und ich kann mit nicht wirklich vorstellen, dass eine entfernung von > sagen wir mal 8 metern einen verwertbaren winkelunterschied (der dazu > noch größer sein muss als die ungenauigkeit des kompass-moduls) ergibgt, > dass man damit die richtung der lok feststellen kann. > Wenn die Lok steht, kriegst du es nicht raus, weil dann die Richtungsangabe vom GPS ungültig ist. Aber wenn sie fährt, sagt dir das GPS die Fahrtrichtung in Grad (0° oder 360° ist Nord, 180° ist Süd). Und wenn der Kompass den gleichen Wert herausgibt wie das GPS, dann fährt die Lok vorwärts und wenn der Wert um 180° abweicht, fährt sie rückwärts.
Daniel F. schrieb: > und ich kann mit nicht wirklich vorstellen, dass eine entfernung von > sagen wir mal 8 metern einen verwertbaren winkelunterschied (der dazu > noch größer sein muss als die ungenauigkeit des kompass-moduls) ergibgt, > dass man damit die richtung der lok feststellen kann. Normalerweise geht das schon. Nur wenn die Satellitenkonfiguration sehr ungünstig, oder der Empfang schlecht ist, bekommt man fragwürdige Ergebnisse. Zumindest die ungünstigen Satellitenkonstellationen kann man anhand der Qualitätsdaten (HDOP, VDOP, PDOP) erkennen.
GPS + Drehzahlsensor am Rad sagt dir doch auch ob die Lok vorwärts oder Rückwärts nach Süden fährt. Sogar mit viel Metall und hohen Strömen in der Nähe!
ich schrieb: > Wenn die Lok steht, kriegst du es nicht raus, weil dann die > Richtungsangabe vom GPS ungültig ist. Nun, wenn sie nicht fährt, gibt es keine Fahrtrichtung. Aber in welche Richtung die Nase der Lok zeigt geht sehr wohl aus der Kompassanzeige hervor, und zwar immer und zu jedem Zeitpunkt (am magnetischen Nordpol kommen zwar Schiffe, aber keine Loks vorbei). Gruss Reinhard
Daniel F. schrieb: > sollen die schienenfahrzeuge autonom fahren oder nur mit einem lokführer > an bord? > oben wurden ja mal 7-8 meter genannt, also reden wir hier von maßstab > 1:1? Ja, wir reden von echten Loks und von Bahn-Baufahrzeugen (Schienenbagger, Gleisrückmachinen, Gleisbettstopfmaschinen, Messfahrzeugen usw.). Und im Normalfall haben die einen echten Lokführer bzw. Maschinisten. Wenn man ein gutes Flottenmangement speziell für diese Clientel (!) anbieten kann, ist das eine echte Marktlücke. Ich habe seit einiger Zeit Einblick in die "Szene", also einiger privater Gleisbau- und Wartungsfirmen (das Wenigste macht DB selber). Die haben nat. alle schonmal Flottenmangement versucht und aufgrund zahlreicher Unzulänglichkeiten wieder eingestellt oder lassen es auf ganz kleiner Flamme köcheln. Gründe: - vorsintflutlicher SMS-Verkehr (teuer, langsam) - hohen Einbauaufwand, Eingriff in die Bordelektrik (strenge Bahn-Vorschriften, Garantiefragen) - vorsintflutliche Auswertesoftware (teilw. Windows NT) - hohe Miet- und Betreiberkosten Nun machen wir das auch nicht aus Samritertum, aber mit cleverer Software (Web-basiert), modernen Trackern und maßvollen Preisen (z.B. keinen Eingriff in die Bordelektronik) kann man hier schnell eine Menge Interessenten finden.
GPS-Daten enthalten keinerlei Richtung. Woher sollen die Dinger da oben auch wissen in welche Richtung Du Dich bewegst? Die machen genau dass, was sie sollen, nämlich ihre eigene Position senden und die Uhrzeit - sonst nichts. Wenn Dein Empfänger genügend Satelliten zur Verfügung hat, kann er daraus exakt eine Punktkoordinate ermitteln - mehr ist nicht drin. Natürlich kannst Du behaupten, wenn der vorherige Punkt genau nördlich des aktuellen Punktes liegt: "Die Bewegrichtung ist Süden". Die Daten sind und bleiben aber Punkte ohne Richtung.
Amateur schrieb: > GPS-Daten enthalten keinerlei Richtung. Das wurde ja auch nie behauptet oder in Betracht gezogen. Aber man kann aus aufeinanderfolgenden Angaben die Richtung, die Entfernung bzw. die Geschwindigkeit errechnen. Um die Ausrichtung des Fahrzeuges in der Ebene zu ermitteln, benötigt man ein zusätzliches Kompass-Modul ... soweit waren wir schon.
Amateur schrieb: > GPS-Daten enthalten keinerlei Richtung. Doch, zum Beispiel der GPRMC: (original NMEA-Doku) $GPRMC,191410,A,4735.5634,N,00739.3538,E,0.0,0.0,181102,0.4,E,A*19 --- ^ | Bewegungsrichtung in Grad
..und der Vollständigkeit halber noch: $GPVTG,0.0,T,359.6,M,0.0,N,0.0,K*47 ^ ^ ^ ^ | | | | | | | Geschwindigkeit über Grund in km/h (K) | | | | | Geschwindigkeit über Grund in Knoten (N) | | | Kurs (magnetisch, M) | Kurs (wahr, T) Steht auch in der NMEA-Doku...
Amateur schrieb: > Woher sollen die Dinger da oben auch wissen in welche Richtung Du Dich > bewegst? Die "Dinger" (du meinst sicher die Satelliten) wissen das natürlich nicht, aber die ermitteln ja auch nicht die Koordinaten. Das macht der GPS-Empfänger. Und genauso bestimmt er aus der Differenz zwischen zwei Koordinaten die Richtung und die Geschwindigkeit, in der du dich bewegst. Und diese Angaben gibt er als Datensatz aus, man muß überhaupt nichts selbst rechnen.
Amateur schrieb: > GPS-Daten enthalten keinerlei Richtung. Das NMEA-0183-Format enthält die Bewegungsrichtung im GPRMC-Satz. Der Wert wird jeweils aus zwei Punkten berechnet. (In meinem Eigenbau-Tracker werte ich das Feld aus und benutze es auch für Ortungen.) http://www.kowoma.de/gps/zusatzerklaerungen/NMEA.htm
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