Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Verlegehöhe Fernsehanschlusskabel in der Erde


von Sebastian A. (seba)


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Hallo,

wir haben bei Bauarbeiten das Fernsehkabel für den Hausanschluss 
durchtrennt. Das Kabel geht in einer Tiefe von max. 40cm durch die Erde 
in unserem Vorgarten. Das Gelbe Band zu Markierung des Kabels lag etwa 
3cm darüber.
Kabel BW will nun, dass wir die Reparatur bezahlen, weil wir das Kabel 
zerstört hätten und uns im vorhinein Pläne von Tiefbauamt besorgen 
hätten müssen. Jetzt stellt sich für mich die Frage ob man dann auch 
seinen Vorgarten ohne Pläne vom Tiefbauamt nicht umgraben darf bzw. ob 
es Vorschriften für die Verlegung (speziell die Verlegetiefe) von 
Fernseh und Telefonkabeln im Garten gibt?

Viele Grüße,
Sebastian Arnd

von al_guesto (Gast)


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Hallo,

Erdkabel sollten mit 60 cm überfüllt sein. Diese führen allerdings auch 
Spannung. Von daher sind die 40 cm, denke ich, nicht unbedingt 
unangebracht.
Wer gräbt denn seinen Vorgarten 40 cm um, ich glaube mit dem Argument 
wird man nicht weit kommen. Am besten mal beim Tiefbauamt anrufen, mit 
etwas Glück erwischt man einen der wenigen Fähigen.

von Carsten W. (eagle38106)


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Siehe dieses Dokument hier: 
https://trassenauskunft-kabel.telekom.de/static-content/doc/Kabelschutzanweisung.pdf

40cm ist nicht unzulässig. Damit scheiden Regressansprüche an KBW wohl 
aus. Über die 3cm Abstand zum Trassenwarnband kann man natürlich 
streiten. Es sollte normalerweise eine Spatentiefe, mind. 10cm sein.

Was soll denn der Spaß kosten?

Normalerweise sollte man bei der eigenen Hütte schon wissen, wo was wie 
tief liegt...

: Bearbeitet durch User
von ... (Gast)


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Nach VDE0100-520 (gilt aber mehr für Elektrotechnik):
"Im Erdreich verlegte Kabel müssen mindestens 0,6 m unter der 
Erdobefläche verlegt werden, unter Fahrbahnen von Straßen jedoch 
mindestens 0,8 m.
Bei geringeren Verlegetiefen ist das Kabel durch andere Maßnahmen zu 
schützen, z.B. Verlegung in geeigneten Rohren."

von Sebastian A. (seba)


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@Carsten Wille: die Firma soll morgen kommen, einen Preis konnte mir der 
KabelBWler nicht nennen, es wäre im unteren dreistelligen Bereich. Eine 
eigene Firma zu beauftragen ist mir sowieso nicht erlaubt d.h. ich werde 
den Preis einfach akzeptieren müssen?!

von wendelsberg (Gast)


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Vielleicht solltest Du denen vorschlagen, die Kosten fuer die Reparatur 
zu sparen und mit ihrem Kabelanschluss zu bleiben wo der Pfeffer 
waechst?

wendelsberg

von wendelsberg (Gast)


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Ansonsten kannst Du ja auch noch darauf hinweisen, dass das Dein 
Grundstueck ist und dass KabelBW eine Erlaubnis von Dir braucht um dort 
Arbeiten vorzunehmen.

wendelsberg

von Karl (Gast)


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Sebastian Arnd schrieb:
> Kabel BW will nun, dass wir die Reparatur bezahlen, weil wir das Kabel
> zerstört hätten und uns im vorhinein Pläne von Tiefbauamt besorgen
> hätten müssen.

Die Pläne gibt es nicht beim Tiefbauamt sondern beim Netzbetreiber. Die 
muss man alle einzeln anfragen.

Sebastian Arnd schrieb:
> Jetzt stellt sich für mich die Frage ob man dann auch
> seinen Vorgarten ohne Pläne vom Tiefbauamt nicht umgraben darf bzw. ob
> es Vorschriften für die Verlegung (speziell die Verlegetiefe) von
> Fernseh und Telefonkabeln im Garten gibt?

Vorschriften gibt es viele. Ob sie eingehalten werden/wurden steht auf 
einem anderen Blatt. Fest steht, du hast einen Vertrag mit KabelBW und 
dort ist das (ggf. über AGBs) geregelt.
Selbstverständlich kannst du dein Garten umgraben wie du möchtest. Als 
Grundstückseigentümer solltest du wissen, was auf deinem Grundstück 
liegt. Fügst du einem Versorger aber einem Schaden zu, musst du damit 
rechnen, dass der Haftungsansprüche geltend macht.

Carsten Wille schrieb:
> 40cm ist nicht unzulässig. Damit scheiden Regressansprüche an KBW wohl
> aus.

Ein buntes Heft der Telekom hat keine Gesetzeskraft. Auch eine Norm 
nicht, es sei denn sie ist z.B. bauaufsichtlich oder durch sonstige 
Verordnungen eingeführt.

Sebastian Arnd schrieb:
> Eine
> eigene Firma zu beauftragen ist mir sowieso nicht erlaubt d.h. ich werde
> den Preis einfach akzeptieren müssen?!

Meld deinen Kabelanschluss ab.

von Karl (Gast)


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P.S. professionelle Bauunternehmen haben dazu eine 
Haftpflichtversicherung

von Jörg E. (jackfritt)


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Ist das dein Grundstück? Dann darfst du das Kabel selbst freilegen und 
die reparieren es nur. Basta. Damit sparst du dir den tiefbauer.
Ich habe hier gerade eine Anfrage von unitymedia.  Die sagen das sie die 
strasse bis zu meinem grundstück machen können und ich den rest des 
grabens. Sie verlegen dann nur das kabel. Fertig. Ich spare die kosten 
für den graben. Er muss nur, ich glaube 60 tief und 30 breit sein.
Warum also sollst du das freilegen für die reparatur nicht machen 
dürfen?

Vor ein paar jahren ha mir mein gartenapezie das telefonkabel 
zerbaggert.
Telekom hätte wochen gebraucht und gekostet. Also hat er seine 
elektriker gerufen
Und der hat es repariert. Hat fast nichts gekostet und es schreit kein 
hahn mehr nach ;)

Mann was schreibfehler > apple schuld

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Jörg Esser schrieb:
> apple schuld

Nö, der der den Apfel konfiguriert hat und damit schreibt :-)

Jörg Esser schrieb:
> Dann darfst du das Kabel selbst freilegen und
> die reparieren es nur.

Guter Hinweis.

von Jörg E. (jackfritt)


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Udo Schmitt schrieb:
> Jörg Esser schrieb:
>> apple schuld
>
> Nö, der der den Apfel konfiguriert hat und damit schreibt :-)

;)

Übrigens gibts bei allen Netzbetreibern eine PDF Anleitung
Wie die Kabel im Erdreich zu verlegen sind. Habe ich
Gestern noch bei gokel mit " Telekom HÜP" bzw Hausübergabepunkt
bei der Telekom und den anderen nen Volltreffer gelandet.

von Sebastian A. (seba)


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Naja das dümmste ist ja, dass wir nicht mal einen Vertrag mit der 
KabelBW haben, und nur der Meinung waren, dass es vielleicht gut wäre 
wenn das Kabel nicht offen im Erdreich herumfliegen würde. Ich glaube 
das einzige was ich daraus lernen kann ist, sowas in Zukunft einfach 
nicht mehr zu melden?!

Grüße,
Sebastian

von wendelsberg (Gast)


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Dann kommt noch in Frage, mit einem Vertragsabschluss zu drohen.
Kann ja durchaus billiger sein und man bekommt auch noch eine 
Gegenleistung;-)))))

wendelsberg

von Jörg E. (jackfritt)


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Und wenn du sagst es wäre nicht Ihre Leitung sondern das Stromkabel 
gewesen?
Verwechselung?

von Oliver S. (oliverso)


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Sebastian Arnd schrieb:
> Ich glaube
> das einzige was ich daraus lernen kann ist, sowas in Zukunft einfach
> nicht mehr zu melden?!

Ganz so einfach ist das nicht. Seit dem sie da Intenet mit Rückanal 
drauf haben, das sehr empfindlich auf Fehlanpassungen reagiert, kommen 
die ganz schnell messen, wenn sich da ein Nachbar wegen nicht mehr 
funktionierendem Internet beschwert.

Oliver

von Jörg E. (jackfritt)


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Wieviele Adern werden das wohl sein? Also bei uns hat löten und 
wasserfest verschweissen verkleben und vergiessen geholfen.
Und nen schirm mit wenig verlusten zu reparieren sollte auch drin sein.
Sind natürlich nur laienhafte vermutungen ;)

von Matthias L. (limbachnet)


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Das sind überhaupt keine Adern wie beim Telefonkabel, sondern eine 
Koax-Leitung. Die ist mit Hobbymitteln nicht so einfach wasserdicht zu 
reparieren.

von Carsten W. (eagle38106)


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Ach, so eine wasserdichte Reparaturmanschette zum Aufschrumpfen gibt es 
bei jedem größeren, gut sortieren Funkenschuster am 
Materialausgabetresen.

von Christian B. (luckyfu)


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Mir ist das beim Trockenlegen des Hauses auch passiert. Bei mir lag das 
Kabel aber nur 30cm tief parallel zur Hauswand und ohne Warnband 
darüber. Ich hab einfach nen Blindmuffen draufmachen lassen und damit 
hatte es sich. Kostete glaub an die 30 Euro. Ich hätte es auch einfach 
zukippen können, aber war mir nicht sicher, ob ich dann für eventuelle 
Folgekosten hätte aufkommen müssen, deshalb hab ich lieber den Weg des 
Geringeren Übels genommen.
Kabelanschluss brauchten wir eh nicht mehr, war noch aus 
Schwiegermutters Zeiten.

Auf die Frage, wer die geritten hat, das Kabel mittig in der Wand ins 
Haus zu legen und dann außen an der Wand 10cm von eben dieser entfernt 
parallel verlaufend einzubuddeln konnte er mir keine Auskunft geben. 
Üblich sind eher 90° Anschlüsse die dann auch gerade weggehen. Damit hab 
ich auch gerechnet und die Wanddurchbruchsstelle außen Markiert. Aber 
hab dann eben nicht von dort, sondern von der anderen Seite mit Graben 
begonnen (da dort die Gasleitung ist die, zugegebenermaßen, deutlich 
mehr Beachtung verdiente) Tja und so passierte es dann eben, daß das 
Kabel der Baggerschaufel irgendwie zum Opfer viel. Alle anderen 
Anschlüsse gehen auch 90° vom Haus weg, also Elektro, Telefon und eben 
Gas. Wasser kommt bei uns durchs Nachbarhaus, ist halt ne 
Doppelhaushälfte, bis vor einigen Jahren war das mit dem Strom auch so, 
das wurde dann aber mal geändert.

von Carsten W. (eagle38106)


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So'n Blödsinn hatten wir bei unserer Hütte auch. Im Sommer mussten wir 
das Telefonkabel per Handschachtung ausgraben, um es nicht bei den 
anschließenden Baggerarbeiten zu killen. 15m! War eine Sch...arbeit. Nix 
mit Sandbett oder Kies. Alles schön im Lehm verbuddelt. Und plötzlich 
auf halber Strecke schlug das Kabel einen 90° Haken nach links. 
Vorsichtiges weiter buddeln brachte dann zwei Windungen zutage. War wohl 
zuviel Kabel was noch weg musste. Und Warnbänder haben wir auch 
vergeblich gesucht.

von Christian B. (luckyfu)


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Carsten Wille schrieb:
> Und plötzlich
> auf halber Strecke schlug das Kabel einen 90° Haken nach links.
> Vorsichtiges weiter buddeln brachte dann zwei Windungen zutage.

Du hast die Zugentlastung ausgegraben! lol

von Carsten W. (eagle38106)


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In dem Lehmboden hat nichts den Zug entlastet. Das Kabel lag wie 
festgeklebt im Boden. :-(

von Christian B. (luckyfu)


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Glaub mir, ich kann das nachvollziehen wie nervig das Graben im 
Lehmboden ist. Unser Haus steht ebenfalls im Lehmboden. Es ist einfach 
nervig, wenn man mit der Kreuzhacke so 3cm Streifen "abhobelt". Ich hab 
mir auch schon geschworen, niemals ein Loch tiefer als Spatentiefe per 
Hand zu graben.
(Genützt hats nix, bei der Trockenlegung kam ich an einer Seite nicht 
mehr ran, da der Arm zu kurz und zu schwächlich war... das durfte ich 
dann auch mit Hand schachten.) Aber wenigstens taugt das Zeug gut für 
einen Flächenkollektor, falls ich später die Heizung mal auf Erdwärme 
umstellen will.

von oszi40 (Gast)


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Sebastian Arnd schrieb:
> wir haben bei Bauarbeiten das Fernsehkabel für den Hausanschluss
> durchtrennt. Das Kabel geht in einer Tiefe von max. 40cm durch die Erde
> in unserem Vorgarten. Das Gelbe Band zu Markierung des Kabels lag etwa
> 3cm darüber.

Wahrscheinlich vor Jahren selbst verlegt? Normalerweise sollte der 
Hauseigentümer einen Wisch unterschrieben haben, daß das Kabel dort in 
Haus geführt oder verbuddelt werden darf. Dann hat wohl einer schlecht 
aufgepasst?

Bei 40 cm Tiefe (2 Spaten) wäre ein Schutzrohr evtl. eine nützliche 
Angelegenheit im eigenen Grundstück, um spätere Arbeiten unter dem 
frisch gepflastereten Hof zu vermeiden???

von Michael_ (Gast)


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Dem Bagger wäre es aber trotzdem egal gewesen.
Einzig und allein ist die Kenntnis über verlegte Leitungen.
Im Moment weiß ich in meinem Häuschen, wo welche Leitung liegt. Aber von 
aufgebuddelte Leitungen hab ich Bilder für die Nachwelt gemacht.

von oszi40 (Gast)


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>weiß ich in meinem Häuschen
Micha, glaubst Du wirklich, daß der nächste Käufer/Nutzer/Handwerker 
Deine Fotos findet? Ein Schutzrohr ist immer eine gute Investition, 
schon weil man bei Mäusefraß viel schneller ein neues Kabel nachziehen 
kann.

von Carsten W. (eagle38106)


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Solche Fotos gehören natürlich in die Akte mit den Bauplänen. Da findet 
man sie dann wieder. Und beim Eigentumsübergang wird die Akte mit 
übergeben. Ganz einfach.

von Michael_ (Gast)


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Ja natürlich in die Mappe mit dem Grundbuchauszug, beglaubigten 
Grundriss und weiteren wichtigen Dokumenten.
Vor ein paar Wochen wurde hier ein hochwaser-geschädigtes Bachbett 
saniert.
Wenn ich die nicht auf meine 1" Brunnenleitung mit Schutzrohr 
hingewiesen hätte, den Bagger hätte das nicht interessiert und es war in 
dem Geröll nicht sichtbar.
Ca. 4m hoch und mit Raupenketten.

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