Ich habe versucht einen Supercap zu messen. Wollte ihn mit Konstantstrom laden und die Spannungsänderung messen. Da sich der Kondensator nur wiederwillig entladen lässt, habe ich zunächst die aktuelle Spannung über den Kondensator gemessen. Danach wird der Kondensator über Konstantstrom für eine gewisse Zeit geladen und wieder die Spannung über den Kondensator gemessen. Ich hatte zunächst einen Ladestrom von 100mA probiert. Aber dafür hat die Spannung der Konstantstromquelle nicht ausgereicht. Es stand ziemlich sofort die volle Spannung der KSQ an. Ich nehme an das liegt am hohen Innenwiderstand des Kondensators. Danach habe ich es dann mit 5mA probiert. Das ging schon besser, die Spannung am Kondensator steigt ziemlich linear an. Das Problem ist dann aber immer noch, dass die Spannung schneller ansteigt als erwartet. Erst wenn ich nach dem Ladevorgang (welcher mit 5mA ziemlich sehr lange dauert) noch eine ganze weile Warte sinkt die Spannung am Kondensator wieder und es stellt sich die Spannung ein die ich erwarten würde. Ich nehme an hier findet eine Ladungsumverteilung im Kondensator statt und die Ladung muss sich im Kondensator erstmal ausgleichen. Gibt es andere, schnellere Verfahren so einen Kondensator zu messen? Und stimmen meine Beobachtungen mit euren Erfahrungen überein?
Artjomka schrieb: > Gibt es andere, schnellere Verfahren so einen Kondensator zu messen? Messschieber oder Laserscanner sollten am schnellsten gehen, wobei der Laserscanner wegen der berührungslosen Abtastung für automatische Messung besser geeignet ist.
Ich glaube was Wolfgang Dir sagen will: Was willst Du eigentlich messen? Kapazität, ESR, Leckstrom,...
Naja, wenn ich schon versuche die Spannungsänderung bei Konstantstromladung zu messen... Könnte sein, dass ich die Kapazität ermitteln will. Ist glaube ich eine nicht ganz unbedeutende Eigenschaften von Kondensatoren. Der ESR wäre auch interessant... Der scheint ja recht hoch zu sein.
Artjomka schrieb: > Der ESR wäre auch interessant... Der scheint ja recht hoch zu sein. Bei SuperCaps liegt der ESR gewöhnlich irgendwo zwischen 0,1mΩ und 400Ω. Ein Blick ins Datenblatt könnte den Bereich, in dem man suchen muss, etwas eingrenzen.
Artjomka schrieb: > Ich hatte zunächst einen Ladestrom von 100mA probiert. Aber dafür hat > die Spannung der Konstantstromquelle nicht ausgereicht. Das ist eher keine gute Idee. Die Spannungsfestigkeit von Supercaps ist i.d.R. sehr gering (wenige Volt), während die KSQ versucht, durch Erhöhen der Spannung den eingestellten Strom aufrechtzuerhalten. Übersteigt die Ladespannung den Nennwert des Caps, wird dieser beschädigt.
Sorge also dafür, das die Spannung an der KSQ nicht höher werden kann, als die Nennspannung (minus Angstfaktor) des Cap. Messe mit geringen Strömen, 0,5-1mA sind je nach Innenwiderstand des Cap angemessen. Vllt. ist der umgekehrte Weg besser, den Cap über eine KSQ zu entladen und die Zeit zu messen. Auch hier gilt - nur geringe Ströme sind gute Ströme.
Das Prinzipbild erklärt recht anschaulich, wieso die Spannung absinkt, wenn du die KSQ wegschaltest. Da der Widerstand nicht konstant im Scap verteilt ist, laden sich die einzelnen Schichten mit unterschiedlichem tau. Wie du den Scap schneller laden kannst, kann ich dir leider nicht sagen. Meine Vermutung ist allerdings, dass aufgrund des physikalischen Aufbaus dir wohl nichts anderes übrig bleibt, als langsam zu laden.
>Der ESR wäre auch interessant... Der scheint ja recht hoch zu sein.
Ja, wie gesagt der ESR kann sehr unterschiedlich sein bei verschiedene
typen von Supercaps.
Bei manchen anwendungen ist das kein problem, zB einen cap der den
Realtimeclock speisen musz, der braucht nicht schnell geladen zu werden
aber der musz die ladung so lange wie moeglich fest halten und braucht
nur ein bisschen strom zu geben (zB Panasonic Goldcap).
Eine andere art von anwendung ist das abgeben einer power-stosz in eine
(relativ) kurze zeitperiode. zB Speisung einer Motor der noch kurz
laufen musz als es keine netz-speisung mehr gibt. Brauch die energie
nicht monaten fest zu halten. Beispiel : Maxwell PC10
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