Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Widerstandsdifferenz für ADC vergrößern


von Martin Z. (minze)


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Hallo werte Netzgemeinde!

Ich möchte für einen Tracerversuch einen Leitfähigkeitsmesser bauen.
Die Leitfähigkeit der Flüssigkeit ohne Tracer liegt bei etwa 1000 µS/cm, 
maximal darf so viel Salz (als Tracer) zugegeben werden, dass die 
Leitfähigkeit bei etwa 20.000 µS/cm liegt.
Für eine vereinfachte Rechnung sagen wir einfach:
Leitfähigkeit ohne Tracer: 1.000 µS/cm = 1.000 Ohm/cm
Leitfähigkeit des Tracers: 20.000 µS/cm = 50 Ohm/cm

Rechnen wir der Einfachheit wegen mit einem Zentimeter als Messstrecke.
Das heißt dann, dass ein Anstieg des Widerstandes von 1000 auf 1050 Ohm 
gemessen werden soll. Das sind gerade mal 5% Änderung, das heißt also, 
ich könnte nur 5% des ADC nutzen, was lediglich etwa 50 Schritte 
bedeutet.

Gibt es eine Möglichkeit, quasi einen negativen Widerstandsoffset 
einzuführen?
Ich habe im Netz den Verweis auf dirrentielle Messung am ADC gelesen, 
allerdings scheint sich das hier nicht zu eignen, da sich der Tracer in 
der zu messenden Flüssigkeit befindet.

Außerdem habe ich überlegt, den ADC mit 1,1V interner Spannungsreferenz 
zu betreiben, an den Spannungsteiler vor dem ADC aber 3,3V 
Betriebsspannung anzulegen, um den Bereich künstlich zu vergrößern.

Habt ihr einen Tipp?

von Teo D. (teoderix)


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Martin Zippel schrieb:
> ohne Tracer liegt bei etwa 1000 µS/cm,
> maximal darf so viel Salz (als Tracer) zugegeben werden, dass die
> Leitfähigkeit bei etwa 20.000 µS/cm liegt.
> Für eine vereinfachte Rechnung sagen wir einfach:
> Leitfähigkeit ohne Tracer: 1.000 µS/cm = 1.000 Ohm/cm
> Leitfähigkeit des Tracers: 20.000 µS/cm = 50 Ohm/cm
>...
> Das heißt dann, dass ein Anstieg des Widerstandes von 1000 auf 1050 Ohm
> gemessen werden soll.

Vielleicht hilft ja mal richtig Rechnen?

von al_guesto (Gast)


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Wieso wertest du nicht nur die Differenz aus? Eine Möglichkeit wäre mit 
OPV, da kannst du die Differenz noch verstärken.

von Karl H. (kbuchegg)


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Martin Zippel schrieb:
> Hallo werte Netzgemeinde!
>
> Ich möchte für einen Tracerversuch einen Leitfähigkeitsmesser bauen.
> Die Leitfähigkeit der Flüssigkeit ohne Tracer liegt bei etwa 1000 µS/cm,
> maximal darf so viel Salz (als Tracer) zugegeben werden, dass die
> Leitfähigkeit bei etwa 20.000 µS/cm liegt.
> Für eine vereinfachte Rechnung sagen wir einfach:
> Leitfähigkeit ohne Tracer: 1.000 µS/cm = 1.000 Ohm/cm
> Leitfähigkeit des Tracers: 20.000 µS/cm = 50 Ohm/cm
>
> Rechnen wir der Einfachheit wegen mit einem Zentimeter als Messstrecke.
> Das heißt dann, dass ein Anstieg des Widerstandes von 1000 auf 1050 Ohm
> gemessen werden soll.

Ähm. Wenn du da soviel Salz zugibst, dann sinkt der Widerstand zwischen 
den Anschlussstellen der Messstrecke von 1000Ohm auf praktisch 50Ohm 
(1000 + 50 parallelgeschaltet). Das solltest du problemlos messen 
können.

: Bearbeitet durch User
von Udo S. (urschmitt)


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Martin Zippel schrieb:
> Leitfähigkeit ohne Tracer: 1.000 µS/cm = 1.000 Ohm/cm
> Leitfähigkeit des Tracers: 20.000 µS/cm = 50 Ohm/cm
>
> Rechnen wir der Einfachheit wegen mit einem Zentimeter als Messstrecke.
> Das heißt dann, dass ein Anstieg des Widerstandes von 1000 auf 1050 Ohm
> gemessen werden soll.

Das hätte ich jetzt auch mal gerne vorgerechnet. Leitfähigkeit ist doch 
umgekehrt propertional zum spezifischen Widerstand.

von Martin Z. (minze)


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Was da nur wieder passiert ist, meine Physikausbildung ist doch schon 
wieder ein Weilchen her. Mein Fehler war, die Leitfähigkeiten in 
Widerstände umzurechnen und erst dann zu addieren. Tatsächlich werden 
aber die Leitfähigkeiten addiert und dann der Kehrwert bestimmt. das ist 
die Betrachtung paralleler Widerstände, wie es auch Mr. Buchegger 
geschrieben hat.

Eine Frage bleibt noch offen: Falls ich tatsächlich nur die Differenz 
messen wollte, wie sollte ich das anstellen?
Denkbar wäre, einen Eimer der Brühe zu entnehmen und fortwährend dessen 
Leitfähigkeit / Widerstand zu messen (ADC(0)), während der andere ADC(1) 
das Signal der Abwasser-/Tracermischung bekommt. Allerdings ist es 
denkbar ungünstig, einen Eimer Rohwasser zu entnehmen. Da könnte ich den 
Widerstand auch gleich durch einen Zufallsgenerator festlegen.

von Udo S. (urschmitt)


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Den Messbereich vorher festlegen und das Minimum mit einer 
entsprechenden OP Schaltung (Subtrahierer) vorher abziehen und 
entsprechend verstärken.
Bei den heutigen Preisen von präzisen 12 - 16 Bit A/D Wandlern dürfte 
die Verwendung eines präzisen Wandlers (bei dem du halt nur einen Teil 
des Gesamtbereichs benutzt) weniger aufwändig, genauso präzise und nicht 
teurer sein.

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