Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hauptschalter 63A, der mit 78A belastet wird


von Hauptschalterfrage (Gast)


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Meine Solaranlage liefert pro Phase einen Strom von 75 Ampere. Als 
Hauptschalter zum Abschalten hat der Elektriker einen 63A-Schalter 
verbaut. .

Ist denn die Anlage so vorschriftsmässig verbaut? Wenn nur 63A 
draufsteht, dann darf doch nicht mit einer last von 75 Ampere eine 
Belastung erfolgen? Und die Vorsicherungen sind 80A groß.

Er sagte, der Strom würde nur bei extremen Sonnenschein die 78 Ampere 
erreichen, ausserdem könne der Schalter auch größere Strome verkraften

Was ist von dieser Aussage zu halten?

von Harald W. (wilhelms)


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Hauptschalterfrage schrieb:

> Er sagte, der Strom würde nur bei extremen Sonnenschein die 78 Ampere
> erreichen, ausserdem könne der Schalter auch größere Strome verkraften

Wenn diese 78A nicht geschaltet werden, sondern nur im geschlossenem
Zustand über den Schalter fliessen, hat er Recht.
Gruss
Harald

von C.B (Gast)


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Die Sicherungen werden schon halten, der Schalter wird vielleicht wie 
einen schnelleren Alterungsprozess erleben, also das er wenn er häufig 
über den 63A betrieben wird schneller kaputt geht...

von Harald W. (wilhelms)


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C.B schrieb:

> der Schalter wird vielleicht wie
> einen schnelleren Alterungsprozess erleben,

Nur, wenn er regelmäßig bei hohen Strömen ausgeschaltet wird.
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Ich dachte der Hauptschalter muss im Notfall doch die Solarzellen 
kurzschliessen.
Oder trennt der wirklich die Zellen vom Umrichter?

Auf jeden Fall ist das etwas grenzwertig.

von Obelix (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Ich dachte der Hauptschalter muss im Notfall doch die Solarzellen
> kurzschliessen.

Nö.


> Oder trennt der wirklich die Zellen vom Umrichter?

Umrichter vom Netz.


> Auf jeden Fall ist das etwas grenzwertig.

Nicht wirklich.

von Andrew T. (marsufant)


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Dein Elektriker war einfach zu faul den korrekten Schalter zu verbauen.
63A ist halt Standardware, die hat jeder Elektroschlosser im Handlager 
rumliegen.
Oder kurz: Schlampige Arbeit, auch Heimwerkerpfusch genannt.

Es gibt problemlos Schalter für 80 und 100A, auch Reiheneinbau,  auch 3 
bzw. 4 polig. Bei mir ist ein Exemplar der Firma Hager ,100A verbaut.

Den Elektriker ansprechen dies zu ändern.
Darauf bestehen.
Wenn er sich weigert, Rechnung kürzen.

>  Auf jeden Fall ist das etwas grenzwertig.

Schlimmer.
Es ist schlicht nicht fachgerecht ausgeführt.
Da gibt es nix weiter zu diskutieren.

: Bearbeitet durch User
von Amateur (Gast)


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Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Elektriker seinen 
"Irrtum" bemerkt und den Schalter tauscht.

Erkundige Dich mal nach der Preisdifferenz. Hier gilt nämlich nicht nur: 
Je größer desto teurer sondern auch desto seltener. Und zusätzlich noch 
'nen paar €uronen mehr.

Wird der Schalter häufig unter Last betätigt, so tauscht der sich bald 
von selber aus.
Wird er nur alle Jubeljahre mal betätigt, so macht er genau das was er 
soll.

von Hauptschalterfrage (Gast)


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wie merkt man den das, ob so ein Schalter altert? Wird der dann 
irgendwann spröde werden?

von Hauptschalterfrage (Gast)


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Der Schalter wird eigentlich kaum bewegt, nur wenn man an den 
Wechselrichtern was gemacht werden soll und dann hab ich auch schon 
gesehen, dass der Elektriker einfach nur die Schraubsicherungen 
rausschraubt, obwohl in der Anleitung der Wechselrichter steht, dass man 
die Schraubsicherungen nicht rausdrehen darf, weil sonst der 
Wechselrichter kaputt gehen kann.

von Udo S. (urschmitt)


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Obelix schrieb:
> Umrichter vom Netz.

Ich war verkehrt ich dachte an einen Schalter zwischen Solarzellen und 
Umrichter, aber es geht wohl um den Schalter zwischen Umrichter und 
Netz.

von Pete K. (pete77)


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Ist bei den 78A die 70% Regel schon berücksichtigt und/oder hast Du 
einen Rundsteuerempfänger?

von Volker S. (sjv)


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Hauptschalterfrage schrieb:
> obwohl in der Anleitung der Wechselrichter steht, dass man
> die Schraubsicherungen nicht rausdrehen darf, weil sonst der
> Wechselrichter kaputt gehen kann.

Der Elektriker wollte wohl einen neuen Wechselrichter verkaufen.

von M. K. (sylaina)


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Andrew Taylor schrieb:
>>  Auf jeden Fall ist das etwas grenzwertig.
>
> Schlimmer.
> Es ist schlicht nicht fachgerecht ausgeführt.
> Da gibt es nix weiter zu diskutieren.

So schauts aus. Noch besser: Tritt ein Schadensfall ein würd mich mal 
interessieren was die Versicherung dann dazu meint. Ich mutmaße mal dass 
die dann den Schaden nicht trägt eben nur weil der falsche Schalter 
eingebaut war.

Auch ich würde den Elektriker dazu auffordern den richtigen Schalter 
einzubauen. Nen 100A-Schalter ist jetzt auch keine Seltenheit.

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