Hab grade einen Bausatz zusammengelötet (das PockeTerm von Vince Briel), funktioniert sogar :( Am Ende der Bauanleitung empfielt der Autor, die Platine nach der Komplettierung unter lauwarmem fliessenden Wasser zu spülen, um Reste von Flussmittel abzuwaschen, und dann trockenzufönen. Ich hab sowas noch nie gelesen, habe Bedenken dass diese Aktion mehr Schaden als Nutzen bringen könnte.
Es geht, aber bestimmte akustische oder mechanische Bauteile nehmen es übel.
Nein! Flussmittel wasche ich mit einer alten Zahnbürste und Isopropylalkohol vorsichtig ab. Ist den Flussmittel überhaupt wasserlöslich ?
Hallo Micha. Micha schrieb: > Am Ende der Bauanleitung empfielt der Autor, die Platine nach der > Komplettierung unter lauwarmem fliessenden Wasser zu spülen, um Reste > von Flussmittel abzuwaschen, und dann trockenzufönen. > > Ich hab sowas noch nie gelesen, habe Bedenken dass diese Aktion mehr > Schaden als Nutzen bringen könnte. Das hängt davon ab, welche Bauteile verwendet wurden sind. ICs, Transistoren, Dioden (bis auf spezielle), Widerstände und Kondensatoren sind eher unproblematisch. Problematisch sind vor allem manche Drosseln und Trafos, Relais und Spezialbauteile (z.B. optoelektronische oder bestimmte Piezomaterialien). Ob das gemacht werden muss, hängt davon ab, welche Flussmittel verwendet wurden, und was sonst noch für Erwartungen gestellt werden. Z.B. könnten die Flussmittelreste mit ihrem Epsilon r oder ihrem Leitwert störend sein oder gar korrosiv sein. Ob es Möglich ist, die Platine auf diese Weise zu reinigen, hängt auch vom Flussmittel ab. Kolophonium lässt sich mit Wasser und etwas Detergenzien bestimmt nicht entfernen. Dazu wäre z.B. ein Alkohol (Isopropanol, Spiritus, Ethanol oder sowas) nötig. Hierzulande sind kolophoniumhaltige Flussmittel für die Handverlötung weit verbreitet, aber schon bei industrieller oder semiindustrieller Fertigung kann das ander sein. Dann ist u.U. Waschen nötig. In anderen Teilen der Welt sind auch die Lötdrähte für Handverlötung sehr oft nicht mit Kolophonium gefüllt, sondern mit etwas anderem. Das kann dann sehr wohl in Wasser abwaschbar sein, und es kann durchaus auch sinnvoll sein, die Pampe abzuwaschen. Daher vieleicht der Hinweis, der hierzulande eher unüblich ist. Das solltest Du dabei im Hinterkopf haben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Spülen unter (destilliertem) Wasser ist komplett sinnlos gegen Flussmittelreste. Falls du Flussmittel verwendet haben solltest welches aggressiver als Kolophonium ist und abgewaschen werden muss, musst du das passende Lösemittel dafür verwenden. Bei Kolophonium wäre das Spiritus. Die Industrie verwendet manchmal Oranex.
Hallo MaWin und ein Nachtrag: Bernd Wiebus schrieb: > In anderen Teilen der Welt sind auch die Lötdrähte für Handverlötung > sehr oft nicht mit Kolophonium gefüllt, sondern mit etwas anderem. Das > kann dann sehr wohl in Wasser abwaschbar sein, und es kann durchaus auch > sinnvoll sein, die Pampe abzuwaschen. Daher vieleicht der Hinweis, der > hierzulande eher unüblich ist. Ich habe mir gerade mal eine Webseite mit dem Bausatz angesehen. Der Bausatz kommt wohl aus den USA. Gut möglich, das dort wasserlösliche Flussmittel verwendet werden. Habe ich auch schon anderswo gehört. Dann kann Waschen sinnvoll sein. Ansonsten, wenn Du hierzulande üblichen mit Kolophonium gefüllten Lötdraht verwendet hast, ist für die Schaltung keine Reinigung nötig, es sei, Du hast die Platine so eingesaut, dass Du Probleme hast, die Stecker aufzusetzten. ;O) Kolophonium ist eher konservierend und kann auf der Schaltung verbleiben. Ich kenne Fälle, wo es seit 80 Jahren dort ist und unproblematisch. Und Dein Terminal wird auch so sein, dass Dir das Epsilon r kein Problem macht. Also das Waschen dann besser lassen. MaWin schrieb: > Spülen unter (destilliertem) Wasser ist komplett sinnlos gegen > Flussmittelreste. Nein. Es könnte auch etwas Ölsäurehaltiges als Flussmittel verwendet worden sein. Das ist mit Wasser und Detergenzigen meist gut zu entfernen, und sollte auch entfernt werden, weil sich andernfalls in einigen Wochen Grünspan auf der Platine bildet.... Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Also ich wasche jede Platine nach dem Löten. Flussmittel dient allein dem Lötvorgang und hat auf ner fertigen Platine nie einen positiven Effekt. Eher negativ, z.B. bei Wasseraufnahme. Ob nun mit Wasser (Leitungswasser reicht natürlich), oder mit IPA gereinigt wird, das hängt vom Flussmittel ab. Am Ende noch Schutzlack drauf, und nur dann hält das wirklich 80 Jahre...
Ich frag mich ... Wer verwendet überhaupt noch Flussmittel? Ich bastel und entwickel seit hmm fast 20 Jahren und hab noch nie Flussmittel verwendet.
fijain schrieb: > Wer verwendet überhaupt noch Flussmittel? Jeder??? Ok, in nem Raum voll Stickstoff geht's sicher auch ohne...
Im Prinzip wasche ich alle meine Platinen wenigstens in Spiritus oft auch in Waschbenzin und ganz hartneckige Sachen auch mit Q-Tip und Aceton. Die Bauteile sollten aber waschdicht sein. Potis werden nicht gewaschen sie enthalten ein spezielles Fett das den seidenweichen lauf sicherstellt. Wird das ausgewaschen ,dann läuft es sehr rau. Vorsicht auch bei Displays da darf auch kein Wasser hin weil das Flecken gibt die man sehen kann. Wasser aber alleine löst kein Flussmittel. Wasser schadet aber auch der Elektronik nicht sofern man das Teil ordentlich vor einer Inbetriebnahme trocknen lässt. Was habe ich nicht schon alles in die Badewanne gestellt und mit der Handbrause durchgespült... danach muß man aber geduldig sein mit einschalten und so... Eine Woche durchtrocknen lassen ist nicht verkehrt. Kleinere Sachen kann man auch bei 50 Grad in den Backofen legen. Ich habe von Aldi so eine elektrische Luftpumpe die zum aufblasen von plastikmöbeln gedacht ist. Damit lässt sich nach dem waschen die Platine durchblasen. Trimmer und ähnliche Teile wo gerne Wasser stehen bleibt werden dann schon mal vorgetrocknet. Dann noch ein Haarfön und einzelne Platinen sind schnell so weit ,dass man sie in Betrieb nehmen kann
0815 schrieb: > fijain schrieb: >> Wer verwendet überhaupt noch Flussmittel? > > Jeder??? Ok, in nem Raum voll Stickstoff geht's sicher auch ohne... Das Flussmittel löst aber auch Oxyd an den zu lötenden Stellen auf. Von daher ist Flussmittel zwingend erforderlich!
fijain schrieb: > Ich frag mich ... Wer verwendet überhaupt noch Flussmittel? > > Ich bastel und entwickel seit hmm fast 20 Jahren und hab noch nie > Flussmittel verwendet. Auch dein Lötzinn dürfte eine Füllung aus Flussmittel haben...
das ist vermutlich der Punkt - fijain verwendet (so wie ich auch) sicher Blöd-Zinn mit einer Seele ;) um mehr aus Spass noch mal auf den ersten Beitrag zurück zu kommen, ich hab mal die entsprechende Textpassage aus der Anleitung rausgesucht: "Step 19: The cleanup Before you power up your board, wash off the excess flux and check for any missed solder connections. I like to clean with plain water and a soft tooth brush. Run under the tap water for a minute washing off excess flux. Dry immediately with a blow dryer on low heat. You can also use canned or compressed air in place of blow dryer." Ich denk inzwischen: "andere Länder, andere Standards". Kolophonium ist als harz-ähnliche Substanz weder aggressiv noch wasserlöslich. Daher macht so eine Behandlung tatsächlich keinen Sinn. Wer weiss was für nen Kram die in den USA verwenden. Andere Länder, andere Sitten...
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